Neues aus dem Ausland am Freitag

Neues aus dem Ausland am Freitag

Videos von tödlichem Polizeieinsatz in den USA veröffentlicht

WASHINGTON: Die Polizei von Memphis im US-Bundesstaat Tennessee hat mehrere Videos von einem brutalen Polizeieinsatz veröffentlicht, nach dem ein 29 Jahre alter Schwarzer im Krankenhaus gestorben war. In den am Freitag (Ortszeit) veröffentlichten Videos, die von den Körperkameras mehrerer beteiligter Polizisten sowie einer stationären Kamera aufgenommen wurden, ist zu sehen, wie Tyre Nichols von den Polizisten in seinem Fahrzeug angehalten wird. Daraufhin ziehen die Beamten ihn aus dem Auto und drücken ihn zu Boden. Es kommt zu einer ersten Auseinandersetzung, nach der Nichols flieht.

In weiteren Einstellungen ist zu sehen, wie mehrere Polizisten Nichols an einer anderen Straßenkreuzung festhalten und wiederholt brutal mit Fäusten und einem Schlagstock auf ihn einschlagen. Nichols ruft mehrere Male laut und klar vernehmlich nach seiner Mutter. Mindestens ein Polizist tritt ihm wiederholt gegen den Kopf, während Nichols von den anderen zu Boden gedrückt wird. Danach schleifen die Einsatzkräfte den schwer verletzten Nichols zu einem nahen Einsatzfahrzeug und lehnen seinen Oberkörper gegen die Seite des Wagens, wie auf den Videobildern zu sehen ist.

Die Polizei von Memphis hatte fünf der beteiligten Beamten am Mittwoch entlassen. Diese hätten bei dem Vorfall am 7. Januar übertrieben Gewalt angewendet und keine Hilfe geleistet. Die Staatsanwaltschaft hat sie unter anderem wegen Mordes angeklagt. Die Anwälte der Familie prangerten rassistisches Vorgehen der US-Polizei gegen Schwarze im Land an. In den Vereinigten Staaten kommt es immer wieder zu tödlicher Gewalt durch die Polizei. Häufig sind die Opfer schwarze Menschen.


Britischer Außenminister: Angriff am Holocaust-Gedenktag «furchtbar»

LONDON: Der britische Außenminister James Cleverly hat Israel nach dem Anschlag auf Besucher einer Synagoge in Ost-Jerusalem mit sieben Toten Beistand zugesagt. «Am Holocaust-Gedenktag Gläubige vor einer Synagoge anzugreifen, und das während des Schabbat, ist furchtbar», schrieb Cleverly am Freitagabend bei Twitter. «Wir stehen unseren israelischen Freunden bei», so der Minister weiter.

Ein Angreifer hatte am Abend des internationalen Holocaust-Gedenktags das Feuer auf Menschen eröffnet, die nach dem Schabbat-Gebet gerade eine Synagoge verließen. Sieben Menschen starben bei dem Vorfall in der israelischen Siedlung Neve Yaakov, drei weitere wurden verletzt. Der Attentäter wurde bei seiner versuchten Flucht erschossen.


Ex-Vize Pence zu Geheimdokumenten: «Übernehme volle Verantwortung»

WASHINGTON: Nach dem Fund von Geheimdokumenten im Privathaus des ehemaligen US-Vizepräsidenten Mike Pence hat der 63-Jährige Fehler eingeräumt. «Es sind Fehler passiert. Und dafür übernehme ich jetzt die volle Verantwortung», sagte Pence bei einer Veranstaltung in Florida am Freitag. «Mir war zwar nicht bewusst, dass sich diese Verschlusssachen in unserem Privathaus befanden, aber lassen Sie mich eines klarstellen: Diese Verschlusssachen hätten dort nicht sein dürfen», sagte der Republikaner.

In den vergangenen Wochen waren in privaten Räumen von US-Präsident Joe Biden Dokumente mit vertraulicher Kennzeichnung aufgetaucht. Funde bei Ex-Präsident Donald Trump hatten bereits im vergangenen Sommer Aufsehen erregt. Am Dienstag wurde bekannt, dass auch bei Pence geheime Akten aus dessen Amtszeit als Vizepräsident gefunden worden waren. Sein Anwalt habe sie entdeckt, hieß es. Sie seien dann von der Bundespolizei abgeholt worden.

Für alle drei Politiker sind die Funde heikel, denn es ist nicht erlaubt, vertrauliche Regierungsunterlagen nach dem Ausscheiden aus einem Amt privat zu lagern. Dafür ist in den USA das Nationalarchiv zuständig.

Pence war von 2017 bis 2021 Vize unter dem damaligen Präsidenten Trump. Es wird erwartet, dass Pence sich bei der Wahl 2024 für das Präsidentenamt bewerben will. Er müsste sich dafür allerdings erst bei den parteiinternen Vorwahlen gegen Trump durchsetzen, der seine Kandidatur bereits angekündigt hat. Auch dem Demokraten Biden werden Ambitionen auf eine erneute Kandidatur für das Weiße Haus nachgesagt. Weder Biden noch Pence haben ihre Kandidatur bislang aber offiziell erklärt.


Polizei: Attentäter von Ost-Jerusalem ist tot

JERUSALEM: Der Attentäter, der in Ost-Jerusalem mehrere Menschen erschossen hat, ist nach Polizeiangaben tot. Ersten Erkenntnissen nach handele es sich um einen 21-jährigen Bewohner von Ost-Jerusalem, teilte die Polizei am Freitagabend mit. Zuvor hatte die Polizei erklärt, Beamte hätten am Tatort auf den Attentäter geschossen und diesen «neutralisiert».

Bei dem Terroranschlag starben am Freitagabend in der israelischen Siedlung Neve Yaakov sieben Menschen, mindestens drei weitere wurden verletzt. Der Mann hatte sich laut Polizei gegen 20.30 Uhr (Ortszeit) zu einer Synagoge begeben und dort das Feuer eröffnet. Sicherheitskräfte suchten am Abend die Umgebung ab, um sicherzustellen, dass sich dort keine weiteren möglichen Angreifer aufhielten, teilten die Behörden mit.


Deutscher Botschafter : «Böser Terrorakt gegen Juden»

TEL AVIV: Nach dem Anschlag auf Besucher einer Synagoge in Ost-Jerusalem hat der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, sein Mitgefühl ausgedrückt. Er sei tief betrübt über die Berichte, schrieb Seibert am Freitagabend auf Englisch auf Twitter. Er sprach von einem «bösen Terrorakt gegen Juden am Holocaust-Gedenktag». «Mein Mitgefühl gilt den Familien der ermordeten Opfer, und ich bete für die Gesundheit der Verletzten.»

Grünen-Chef Omid Nouripour reagierte ebenfalls betroffen. «Ein Terrorangriff in der Nähe einer Synagoge am Gedenktag des Holocaust ist an Grausamkeit nicht zu übertreffen», erklärte er auf Twitter.

Bei dem Terroranschlag in einer israelischen Siedlung in Ost-Jerusalem waren nach neuesten Angaben der Polizei sieben Menschen erschossen worden. Mindestens drei weitere seien verletzt, teilte die Polizei am Freitagabend mit.

Der Anschlag wurde am Holocaust-Gedenktag, der jedes Jahr am 27. Januar begangen wird, verübt. Am 27. Januar 1945 hatten Soldaten der Roten Armee die Überlebenden des deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz im besetzten Polen befreit. Die Nazis hatten dort mehr als eine Million Menschen ermordet.


Palästinenser reagieren mit Freudenfeiern auf Anschlag in Jerusalem

GAZA/RAMALLAH: Palästinenser im Gazastreifen und im Westjordanland haben mit Freudenfeiern auf den Terroranschlag mit mehreren Toten bei einer Synagoge in Ost-Jerusalem reagiert.

Augenzeugen berichteten, wie Militante am Freitagabend in die Luft schossen und auf die Straßen strömten. Ein Sprecher der im Gazastreifen herrschenden Hamas teilte mit, bei dem Anschlag handele es sich um «eine Vergeltung für den Überfall der israelischen Armee auf das Flüchtlingslager Dschenin am Donnerstag».


Ford ruft rund 462.000 Autos wegen mangelhafter Kameras zurück

DEARBORN: Der zweitgrößte US-Autobauer Ford ruft wegen Problemen mit der Rücksichtkamera erneut Fahrzeuge zurück. Insgesamt müssen weltweit rund 462.000 Autos der Modelle Explorer sowie Aviator und Corsair der Marke Lincoln überprüft werden, wie der Konzern am Freitag mitteilte. Es geht um Wagen der Modelljahrgänge 2020 bis 2023, bei denen es wegen eines Defekts dazu kommen kann, dass die Kameras verzerrte Bilder anzeigen oder ganz ausfallen.

Mit knapp 383.000 Autos entfällt der Großteil der Rückrufaktion auf den US-Markt. Der Rest verteile sich weitgehend auf die Nachbarländer Kanada und Mexiko, sagte eine Unternehmenssprecherin auf Nachfrage. In Europa seien keine Fahrzeuge von dem Rückruf betroffen. Ford hatte in Nordamerika in den vergangenen Jahren bereits bei mehreren anderen Modellen in größerem Stil Reparaturen von Vertragshändlern wegen mangelhafter Rücksichtkameras durchführen lassen müssen.


Weißes Haus vor erwarteten Protesten: «Gewalt ist nicht akzeptabel»

WASHINGTON: Die US-Regierung hat kurz vor der Veröffentlichung des Videos einer tödlichen Polizeikontrolle dazu aufgerufen, bei möglichen Demonstrationen friedlich zu bleiben. «Gewalt ist nicht akzeptabel», sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, am Freitag. «Wir verstehen die Empörung, die die Menschen derzeit empfinden, und wir verstehen, wie (...) schmerzhaft das ist.» Anfang Januar war der schwarze Tyre Nichols nach einer Verkehrskontrolle gestorben. Den inzwischen entlassenen Beamten - ebenfalls Schwarze - wird Mord, schwere Körperverletzung und Entführung vorgeworfen. Am Freitagabend (Ortszeit) sollte das Video der Kontrolle veröffentlicht werden - es wurden Proteste erwartet.

Zuvor hatten unter anderem Anwälte und Familienangehörige des 29 Jahre alten Opfers die Aufnahmen angeschaut. Die Anwälte der Familie beschrieben diese als «abscheulich». Nichols war am 7. Januar in Memphis im US-Bundesstaat Tennessee von der Polizei wegen «rücksichtslosen Fahrens» angehalten worden. Einem Anwalt der Familie zufolge wurde er dann minutenlang von den Polizisten zusammengeschlagen. Der 29-Jährige erlitt nach einer von der Familie in Auftrag gegebenen Autopsie starke Blutungen durch heftige Schläge.

«Tyree Nichols war an jenem Abend zu jeder Zeit ein unschuldiges Opfer», betonte der Anwalt der Familie, Antonio Romanucci, vor der Veröffentlichung der Aufnahmen in einer Pressekonferenz. Über die Polizisten sagte er: «Sie handelten gemeinsam wie ein Rudel Wölfe, um Schaden anzurichten (...), was zu Mord führte.» Nichols sei ohne Grund von den fünf Beamten «terrorisiert» worden, sagte er mit Blick auf das Video.

US-Präsident Joe Biden habe die Aufnahmen bisher nicht gesehen, antwortete Sprecherin Jean-Pierre am Freitagnachmittag (Ortszeit) auf eine entsprechende Frage. Biden hatte das Vorgehen der Polizisten zuvor in einem schriftlichen Statement verurteilt.


UN verurteilen Terroranschlag bei Synagoge in Ost-Jerusalem

NEW YORK: Die Vereinten Nationen haben den Anschlag bei einer Synagoge in Ost-Jerusalem mit mehreren Toten scharf verurteilt. «Es ist besonders abscheulich, dass der Angriff an einem religiösen Ort erfolgt ist und an genau dem Tag, an dem wir dem Holocaust gedenken», sagte UN-Generalsekretär António Guterres am Freitag (Ortszeit) in New York laut Mitteilung. «Es gibt nie eine Entschuldigung für Terrorakte. Sie müssen von allen klar verurteilt und abgelehnt werden.»

Die Eskalation der Gewalt in Israel und den Palästinensergebieten bereite ihm große Sorgen, sagte Guterres weiter. «Jetzt ist der Moment, um die allergrößte Zurückhaltung auszuüben.»

In einer israelischen Siedlung in Ost-Jerusalem hatte ein Angreifer am Freitagabend bei einer Synagoge nach Angaben der Polizei sieben Menschen durch Schüsse getötet. Der Attentäter wurde bei seiner versuchten Flucht von der Polizei erschossen.


Migranten in Lkw: 57 unbegleitete Jugendliche in Mexiko entdeckt

CIUDAD JUÁREZ: Südlich der US-Grenze sind in Mexiko 57 unbegleitete Jugendliche unter einer Gruppe von Migranten in einem Lastwagen entdeckt worden. Die 14- bis 17-Jährigen aus Guatemala wurden bei einer Kontrolle auf einer Landstraße nahe der Stadt Ciudad Juárez im nördlichen Bundesstaat Chihuahua entdeckt, wie die mexikanische Migrationsbehörde in der Nacht auf Freitag (Ortszeit) mitteilte.

Im Container des Lkws waren außerdem acht Männer, eine Frau und ihre Tochter. Der Fahrer wurde den Angaben zufolge festgenommen. Die Behörden hatten diese Woche bereits elf unbegleitete Kinder und Jugendliche nahe dem Grenzfluss bei Ciudad Juárez entdeckt.

Zwischen Oktober 2021 und Oktober 2022 registrierte die US-Grenzschutzbehörde mehr als zwei Millionen Versuche von Migranten, in die USA zu gelangen. Sie verlassen ihr Zuhause vor allem wegen Armut, politischer Instabilität, Naturkatastrophen oder Kriminalität.

Einige Eltern, die sich bereits in den USA aufhalten, beauftragen Menschenschmuggler, um ihre Kinder in die Vereinigten Staaten zu bringen. Jugendliche verlassen aber auch oft aus eigener Initiative ihre Länder, um eine bessere Zukunft zu suchen.


Mindestens zehn Verletzte nach Schüssen in Jerusalem

JERUSALEM: Bei Schüssen in Jerusalem sind mindestens zehn Menschen verletzt worden.

Wie der Rettungsdienst Magen David Adom am Freitagabend mitteilte, sind mehrere davon in kritischem Zustand. Der Angreifer wurde demnach «neutralisiert». Unklar war zunächst, ob er getötet wurde. Medienberichten zufolge soll sich der Vorfall nahe einer Synagoge ereignet haben.


Videomaterial des Angriffs auf Pelosis Ehemann veröffentlicht

WASHINGTON: Rund drei Monate nach dem Angriff auf den Ehemann der US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi hat die US-Justiz die Videoaufnahmen der Polizei veröffentlicht. Das Video zeigt, wie der Angreifer den 82-jährigen Paul Pelosi im Wohnhaus des Paares in San Francisco mit einem Hammer attackiert. Neben dem Video wurden am Freitag auch Teile des Notrufs Pelosis öffentlich gemacht. Mehrere Medien hatten zuvor die Herausgabe des Materials beantragt.

Pelosis Ehemann war im Oktober wenige Tage vor den US-Kongresswahlen überfallen und schwer verletzt worden. Er musste nach dem Angriff wegen eines Schädelbruchs und ernster Verletzungen am rechten Arm und an den Händen operiert werden. Der Täter hatte es auf die mächtige Demokratin Pelosi selbst abgesehen, hatte sie bei dem Überfall aber nicht angetroffen. Nach dem Angriff verbreiteten Rechte Verschwörungstheorien, einzelne Republikaner nutzten den Überfall für Spott im Wahlkampf.

Das Video zeigt nun, wie Pelosi mit dem Angreifer um einen Hammer ringt. Dieser kann dem 82-Jährigen den Hammer entreißen und schlägt damit brutal auf sein Opfer ein. Die Polizei greift schließlich ein. Es ist zu sehen, wie Pelosi regungslos am Boden liegt. Die Einsatzkräfte können den Angreifer letztlich überwältigen.

Dem Mann werden unter anderem versuchter Mord, Einbruch, Misshandlung und Freiheitsberaubung eines älteren Menschen sowie die Bedrohung einer Amtsperson vorgeworfen. Gerichtsunterlagen zufolge hatte der Mann vorgehabt, Nancy Pelosi als Geisel zu nehmen und ihr die Kniescheiben zu brechen. Er habe die Demokratin in den Rollstuhl zwingen wollen, um anderen Kongress-Abgeordneten zu zeigen, dass ihre «Handlungen Konsequenzen haben», soll er der Polizei gesagt haben. Paul Pelosi wurde Anfang November aus dem Krankenhaus entlassen und hat sich mittlerweile auch wieder in der Öffentlichkeit gezeigt.


Mordauftrag? US-Anklage gegen drei Männer mit Verbindung zum Iran

NEW YORK: Wegen eines mutmaßlichen versuchten Auftragsmordes an einer US-Bürgerin hat die Staatsanwaltschaft in New York Anklage gegen drei Männer mit Verbindung zum Iran erhoben. Die Verdächtigen gehören laut US-Justizministerium einer in Osteuropa angesiedelten Bande an. Offensichtlich hatten sie es auf eine Journalistin und Aktivistin mit iranischen Wurzeln aus dem Stadtteil Brooklyn abgesehen. Der Anklageschrift zufolge soll einer der Männer, der im Norden New Yorks wohnte, ein Sturmgewehr vom Typ AK-47 gekauft haben, mit dem er die Frau töten wollte. Seine Festnahme im Juli vereitelte wohl die Tat.

Die zwei weiteren Verdächtigen seien ebenfalls festgenommen worden - der iranische Anführer der Gruppe befinde sich in US-Gewahrsam, beim anderen hätten die Vereinigten Staaten die Auslieferung aus Tschechien erbeten, hieß es. Der Anführer solle noch am Freitag einer Haftrichterin vorgeführt werden. Justizminister Merrick Garland sagte, das Opfer habe Menschenrechtsverletzungen der iranischen Regierung öffentlich gemacht. Teheran habe sie deshalb im Visier. «Das Justizministerium wird Versuche eines autoritären Regimes nicht tolerieren, diesen Schutz und die Rechtsstaatlichkeit, auf denen unsere Demokratie beruht, zu untergraben.»

Es ist nicht das erste Mal, dass der Iran nach Darstellung der USA die Journalistin ins Visier genommen haben soll. Bereits im Sommer 2021 hatte die Staatsanwaltschaft in New York vier Mitarbeiter oder Informanten des iranischen Geheimdienstes wegen einer geplanten Entführung der Menschenrechtsaktivistin angeklagt. Demnach wollten sie diese damals in den Iran verschleppen. Zu einem Prozess in Abwesenheit der Beschuldigten kam es bislang nicht. Teheran hatte die Anschuldigungen als «grundlos und lächerlich» bezeichnet.

Das US-Justizministerium nannte die Betroffene nicht namentlich. Medienberichten zufolge handelt es sich um die Autorin und Aktivistin Masih Alinejad. Diese schrieb über ihren verifizierten Twitter-Account: «Ich habe gerade von 12 FBI-Beamten erfahren, dass die drei Männer, die vom iranischen Regime angeheuert wurden, um mich auf US-Boden zu töten, angeklagt wurden. Die Islamischen Revolutionsgarden führen diese Terroroperationen seit vier Jahrzehnten durch.» In Anspielung auf die Terrormiliz Islamischer Staat fügte sie hinzu: «Die Islamische Republik ist ISIS mit Öl.»


Focus: Schlafstörungen einer der Hauptgründe für Benedikts Rücktritt

ROM: Papst Benedikt XVI. ist laut einem Medienbericht zufolge 2013 vor allem wegen jahrelanger Schlafstörungen zurückgetreten. Das hat der emeritierte Pontifex seinem Biografen Peter Seewald in einem Brief kurz vor seinem Tod Ende 2022 geschrieben. In dem Schreiben, das dem Nachrichtenmagazin «Focus» vorlag, hieße es demnach wörtlich, das «zentrale Motiv» des Rücktritts «war die Schlaflosigkeit, die mich seit dem Weltjugendtag in Köln ununterbrochen begleitete». Demnach habe der gebürtige Bayer schon seit 2005 Schlafproblem gehabt.

Die Medikamente, die Benedikt deshalb verschrieben wurden und die zunächst wirkten, seien bald «an ihre Grenzen» gestoßen und hätten immer weniger garantieren können, dass er seinen Aufgaben als Oberhaupt der katholischen Kirche nachkommen könne, hieß es weiter. Demnach kam es bei einer Reise im März 2012 nach Mexiko und Kuba zu einem Unfall, bei dem sich Benedikt verletzte. Im Anschluss daran habe ein neuer Arzt die Medikation der Schmerzmittel reduziert. Benedikt habe dann erkannt, dass er nicht länger Papst bleiben könne und beschlossen, sein Pontifikat aufzugeben.

Benedikt trat am 28. Februar 2013 zurück, als Nachfolger wurde Franziskus gewählt. Nach knapp einem Jahrzehnt als Papa Emeritus starb Benedikt am Silvestertag 2022 in seiner Residenz Mater Ecclesiae in den Vatikanischen Gärten. Er ist in der Gruft des Petersdoms beigesetzt.


Arbeiter unter Pop-Up-Urinal in London eingeklemmt und gestorben

LONDON: Bei Arbeiten an einem Pop-Up-Urinal ist ein Mann in London am Freitag eingeklemmt worden und später an seinen Verletzungen gestorben.

Das sogenannte Teleskop-Urinal im Londoner Ausgehviertel West End kann hoch- und heruntergefahren werden und wird üblicherweise abends zur Benutzung freigegeben. Trotz einer großen Rettungsaktion mit Feuerwehr, Polizei und Notärzten erlag der Mann noch am Unfallort seinen schweren Verletzungen, wie die Polizei am Freitagnachmittag mitteilte. «Seine Angehörigen sind informiert worden», hieß es von der Metropolitan Police. Die Hintergründe des Unfalls waren zunächst unklar.


Präsidentenwahl endet: Ex-General oder Milliardär?

PRAG: In Tschechien wird am Samstag die zweitägige Stichwahl um das Präsidentenamt fortgesetzt. Der frühere Nato-General Petr Pavel und der populistische Ex-Ministerpräsident und Milliardär Andrej Babis treten gegeneinander an. Letzte Umfragen sahen den als prowestlich geltenden Pavel mit einem deutlichen Vorsprung vorn.

Die Wähler können ihre Stimme von 8.00 Uhr bis 14.00 Uhr abgeben. Mit einem aussagekräftigen Ergebnis wird bis zum Abend gerechnet. Hochrechnungen oder Prognosen werden nicht veröffentlicht. In der ersten Runde vor zwei Wochen hatte Pavel 35,4 Prozent der Stimmen erhalten. Babis kam auf 35 Prozent.

Beide Kandidaten gingen bereits am Freitag wählen. Der ursprünglich aus der Slowakei stammende Unternehmer Babis sprach von einem Referendum über seine Person. Pavel rief zur Teilnahme auf und sagte, es gehe um viel. Der Präsident hat in Tschechien überwiegend repräsentative Aufgaben, ernennt aber auch die Regierung und ist Oberbefehlshaber der Streitkräfte.


Holocaust: Bulgarien gedenkt Opfer des Holocaust

SOFIA: Bulgarien hat am internationalen Holocaust-Gedenktag an die Rettung von fast 50.000 bulgarischen Juden im ehemaligen Königreich erinnert. Der Präsident des bulgarischen Parlaments, Weschdi Raschidow, legte am Freitag Blumen am Denkmal der Rettung unweit des Parlaments in Sofia nieder. Das bulgarische Außenministerium betonte in einer Erklärung zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus die Notwendigkeit, dass sich jeder Mensch dem «Hass, der Intoleranz und Diskriminierung» widersetzt.

Das Königreich Bulgarien war im Zweiten Weltkrieg mit Nazi-Deutschland verbündet, verweigerte aber im März 1943 auf Druck der Öffentlichkeit, von Politikern und der orthodoxen Kirche die Auslieferung von Juden. Doch aus den von Bulgarien verwalteten «neuen Gebieten», unter anderem im heutigen Nordmazedonien, wurden 11.343 Juden in Konzentrationslager deportiert.


UN-Hochkommisar für Menschenrechte betont Rolle von NGOs

CARACAS: Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, hat bei einem Besuch in Venezuela die Rolle von Nichtregierungsorganisationen in dem südamerikanischen Krisenstaat gestärkt. «Alle Länder brauchen und verdienen einen freien und lebendigen zivilgesellschaftlichen Raum», schrieb Türk in der Nacht auf Freitag (Ortszeit) nach den Gesprächen auf Twitter. Türk wurde vom venezolanischen Außenminister Yván Gil empfangen. Später traf er sich mit Vertretern von NGOs.

Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International hatten zuvor den UNHCR-Beauftragten zu einer verstärkten Wachsamkeit angesichts der Menschenrechtslage in Venezuela aufgerufen. Die Regierung des autoritär regierenden Präsidenten Nicolás Maduro verfolgt laut venezolanischen Aktivisten eine Politik der systematischen Einschüchterung und Repressalien gegen Organisationen der Zivilgesellschaft.

Venezuela steckt seit Jahren in einer tiefen politischen, wirtschaftlichen und humanitären Krise. Mehr als sieben Millionen Menschen haben Venezuela nach UN-Angaben wegen Armut und Gewalt verlassen. Die autoritäre Regierung geht massiv gegen Oppositionelle vor, zahlreiche Regierungskritiker sind in Haft.


Trudeau ernennt erstmals Anti-Islamophobie-Beauftragte für Kanada

OTTAWA: Kanadas Premierminister Justin Trudeau hat erstmals eine Beauftragte zur Bekämpfung von Islamfeindlichkeit in dem nordamerikanischen Land ernannt.

Amira Elghawaby, eine Journalistin und Menschenrechtsaktivistin, werde diesen Posten übernehmen, teilte Trudeau mit. Sie fühle sich sehr geehrt, sagte Elghawaby. Der Posten sei geschaffen worden, um «die schmerzliche und sogar tödliche Realität der Islamfeindlichkeit in diesem Land» anzugehen. Rund fünf Prozent der kanadischen Bevölkerung definiert sich als muslimisch.


Urteil gegen finnische Journalisten - Staatsgeheimnisse enthüllt

HELSINKI: Zwei Investigativjournalisten sind in Finnland wegen der Veröffentlichung von Staatsgeheimnissen schuldig gesprochen worden. Der eine - der Hauptautor eines vor knapp fünf Jahren veröffentlichten Artikels - wurde zur Zahlung von 50 an sein Einkommen angepassten Tagessätzen verurteilt, wie das Amtsgericht von Helsinki am Freitag mitteilte. Seine Mitautorin entging einer Strafe. Vorwürfe gegen einen dritten Angeklagten, ihren Vorgesetzten, wurden fallengelassen. Gegen das Urteil kann Berufung eingelegt werden.

In dem Prozess ging es um einen Artikel, den die Zeitung «Helsingin Sanomat» im Dezember 2017 veröffentlicht hatte. Darin wurden mehrere Informationen über den Militärgeheimdienst enthüllt, die zum Schutze der Sicherheit Finnlands als geheim eingestuft worden waren. Der Bericht drehte sich um den Betrieb einer Geheimdiensteinrichtung in Tikkakoski. Das Gericht wies die Zeitung an, den Artikel von seiner Webseite zu nehmen, damit er nicht mehr auffindbar ist.

Die Staatsanwaltschaft hatte Bewährungsstrafen von jeweils mindestens anderthalb Jahren für alle drei gefordert. Die drei Journalisten hatten die Vorwürfe bestritten und ihre Verteidiger beteuert, dass keine Staatsgeheimnisse enthüllt worden seien.


EU bringt rund 280 Millionen Euro Förderung für Südafrika auf den Weg

BRÜSSEL: Die EU und ihre Mitgliedsstaaten wollen neue Infrastrukturprojekte und bessere Energieeffizienz von öffentlichen Gebäuden in Südafrika mit rund 280 Millionen Euro fördern. Durch die Partnerschaft werde das Land bei einem gerechten und grünen Aufschwung unterstützt, teilte die EU-Kommission am Freitag mit. Knapp 88 der 280 Millionen sollen aus dem EU-Haushalt kommen, der Rest wird von EU-Staaten gestemmt. Das Geld wird in Form von Zuschüssen gezahlt.

«Außerdem werden Deutschland, Frankreich und die EU im Rahmen der Partnerschaft für eine gerechte Energiewende mehr als 3 Milliarden US-Dollar (rund 2,75 Mrd. Euro) für Südafrika bereitstellen», hieß es. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell betonte: «Die Bekämpfung des Klimawandels ist eine globale Verantwortung.» Die EU arbeite weltweit mit Partnern zusammen, um diese Bedrohung anzugehen.

Das Vorhaben ist Teil der EU-Initiative «Global Gateway». Damit sollen bis zu 300 Milliarden Euro in die Infrastruktur von Schwellen- und Entwicklungsländern investiert werden. Das Projekt macht der «Neuen Seidenstraße» Konkurrenz, an der China schon seit Jahren in vielen Ländern arbeitet.


Weißes Haus bestätigt: Corona-Berater Zients wird neuer Stabschef

WASHINGTON: Das Weiße Haus hat einen Personalwechsel an zentraler Stelle bestätigt: Neuer Stabschef des US-Präsidenten Joe Biden wird dessen früherer Corona-Beauftragter Jeff Zients. Der 56-Jährige beriet Biden von Januar 2021 bis April 2022 bei der Bewältigung der Corona-Pandemie. Er war unter anderem für die Impfkampagne in den USA zuständig, arbeitete aber schon während der Präsidentschaft Barack Obamas in wichtigen Positionen für die US-Regierung.

«Ich habe gesehen, wie Jeff Zients einige der schwierigsten Herausforderungen der Regierung angegangen ist», begründete Biden seine Wahl in einer Mitteilung am Freitag. Als Stabschef übernimmt Zients eine zentrale Stelle in der Regierung; er organisiert den Regierungsalltag des Präsidenten und kümmert sich auch um dessen Krisenmanagement. Zients folgt auf den 61-jährigen Ron Klain, einen langjährigen Vertrauten Bidens, der den Posten nach zwei Jahren abgibt.


Platz drei in Seefeld: Kombinierer Schmid schlägt Riiber

SEEFELD: Julian Schmid hat zum Auftakt des prestigeträchtigen Triples der Nordischen Kombinierer im österreichischen Seefeld den dritten Platz belegt. Der 23-Jährige aus Oberstdorf setzte sich am Freitag im Schlussspurt gegen den norwegischen Gesamtführenden Jarl Magnus Riiber durch. Den Sieg sicherte sich dessen Landsmann Jens Luraas Oftebro vor Johannes Lamparter aus Österreich.

Riiber hatte im 7,5 Kilometer langen Langlaufrennen nach dem Skispringen von der Normalschanze lange geführt und am Ende nicht mehr genug Kraft, um wirklich dagegenzuhalten. «Den wollte ich auch irgendwann mal fangen», sagte Schmid mit Bezug zum Dominator der vergangenen Jahre im ZDF.

Zweitbester Deutscher wurde Manuel Faißt auf Platz fünf. Direkt hinter ihm lief Vinzenz Geiger als Sechster über die Ziellinie. Beim Triple geht es neben Weltcup-Punkten auch um eine eigene Gesamtwertung. Die Resultate des Vortages wirken sich auf den folgenden Wettbewerb aus.


Pakistan vermutet giftige Gase hinter mysteriösen Todesfällen

ISLAMABAD: Pakistanische Behörden wollen den mysteriösen Tod von 18 Menschen in der Hafenstadt Karachi untersuchen. «Erste Hinweise zu den Todesursachen weisen auf Chemikalien hin, die zu Lungenerkrankungen geführt haben», sagte die Sprecherin der örtlichen Gesundheitsbehörde. In der Millionenmetropole waren mehrere Anwohner einer Gegend mit mindestens vier Fabriken innerhalb weniger Tage nach Symptomen wie Fieber, Halsentzündungen und Atemnot gestorben. Die meisten Opfer waren den Angaben zufolge Kinder. Die pakistanische Menschenrechtsorganisation Human Rights Commission sprach von einer «vermeidbaren Tragödie».

Behörden hatten Untersuchungen eingeleitet, nachdem die Anwohner sich über Atembeschwerden und Gestank aus Richtung der Fabriken beschwert hatten. Die Fabriken seien vorübergehend geschlossen, teilte die Gesundheitsbehörde mit. Tödliche Unfälle wie Fabrikfeuer, Gaslecke oder einstürzende Gebäude kommen in dem südasiatischen Land häufig vor, ohne dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.


Kombiniererin Armbruster läuft in Seefeld auf Rang zwei

SEEFELD: Die 17 Jahre alte Nathalie Armbruster hat beim Weltcup der Nordischen Kombiniererinnen im österreichischen Seefeld erneut ihre starke Form unter Beweis gestellt.

Armbruster musste sich am Freitag nur der norwegischen Dauersiegerin Gyda Westvold Hansen geschlagen geben, die im sechsten Einzelweltcup der Saison ihren sechsten Sieg feierte. Armbruster hatte nach dem Skispringen von der Normalschanze bereits auf dem zweiten Rang gelegen und verteidigte die Platzierung im Langlaufrennen über fünf Kilometer souverän. Dritte wurde Ida Marie Hagen aus Norwegen.


Pakistan führt erste Buslinien für Frauen ein

ISLAMABAD: In der pakistanischen Millionenmetropole Karachi sollen künftig die ersten reinen Frauenbusse des Landes durch die Straßen rollen. «Wir starten mit zehn Fahrzeugen, die durch die verkehrsreichsten Ecken Karachis fahren, einer Metropole mit mehr als 20 Millionen Einwohnern», sagte Fida Hussain Baladi, Sprecher der örtlichen Verkehrsbehörde, der Deutschen Presse-Agentur am Freitag.

Künftig solle die Zahl der pinkbemalten Busse aber steigen und dann fast die gesamte Stadt abdecken. «Die Idee dahinter ist, Frauen und Mädchen einen sicheren Transport für den Weg zu den Büros, Schulen oder Universitäten bereitzustellen», sagte Baladi. Außer den Fahrgästen werde auch das Buspersonal weiblich sein - mit Ausnahme des Busfahrers.

Belästigungen in öffentlichen Verkehrsmitteln sind in dem traditionellen südasiatischen Land ein weit verbreitetes Problem. In Metrolinien größerer Städte gibt es daher schon länger Frauenabteile, die jedoch auch häufig von Männern genutzt werden.

Die pinken Busse gehen nach Information des Verkehrsministeriums am 1. Februar an den Start. Politikerinnen und Prominente begrüßten das Projekt. Die pakistanische Schauspielerin Iffat Omar etwa sprach von einem «großen Beitrag zur Stärkung der Frauen». Eine Studentin aus Karachi sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Tausende Frauen müssen auf Wunsch ihrer konservativen Familien ihr Studium beenden oder ihren Beruf aufgeben, weil es keine sicheren Verkehrsmittel gibt.» Die Einführung der Frauenbusse sei daher ein «ermutigender Schritt».


WHO-Ausschuss berät über Ende von Corona-Gesundheitsnotstand

GENF: Internationale Expertinnen und Experten haben am Freitag Beratungen über eine mögliche Aufhebung des internationalen Corona-Gesundheitsnotstands aufgenommen. Die Entscheidung werde voraussichtlich frühestens am Montag von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf bekanntgegeben, hieß es aus WHO-Kreisen.

Bei der virtuellen Sitzung des sogenannten Corona-Notfallausschusses stand laut einer WHO-Sprecherin zunächst die Präsentation aktueller Pandemie-Daten und danach die Debatte auf dem Programm. Das Ende der Sitzung wurde frühestens für Freitagabend erwartet. Der Ausschuss gibt danach eine Empfehlung an WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus ab, der dann selbstständig eine Entscheidung für oder gegen eine Aufhebung trifft.

Tedros wies zu Beginn der Sitzung darauf hin, dass Corona-Sterbefälle nicht zuletzt wegen der Aufhebung der Pandemie-Einschränkungen in China zunehmen. Vorige Woche seien fast 40.000 Tote aus aller Welt an die WHO gemeldet worden, davon mehr als die Hälfte aus China. Seit Anfang Dezember seien weltweit mehr als 170.000 Menschen nach einer Infektion an Covid-19 gestorben. Tedros betonte aber auch, dass Impfstoffe, Medikamente und Corona-Tests viele Leben retten.

Die Erklärung eines Notstands ist die höchste Alarmstufe, die die WHO verhängen kann. Sie tut dies bei Bedrohungen, damit Regierungen und die Öffentlichkeit aufgerüttelt werden und Vorbereitungen treffen. Weder die Erklärung noch die Aufhebung eines Notstands - offiziell «gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite» (PHEIC) - hat unmittelbare Folgen. Jedes Land entscheidet für sich über sein Krisenmanagement.


Regierung in Athen übersteht Misstrauensvotum

ATHEN: Griechenlands konservative Regierung unter Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis hat am Freitag ein Misstrauensvotum überstanden. 156 Abgeordnete im griechischen Parlament mit 300 Sitzen sprachen Mitsotakis das Vertrauen aus, wie das Parlamentspräsidium mitteilte. Das Misstrauensvotum hatte Alexis Tsipras, der Chef der linksgerichteten Syriza, beantragt.

Im Mittelpunkt stand ein seit Monaten schwelender Abhörskandal: Der griechische Geheimdienst EYP hat zwischen 2020 und 2022 die Telefone und Handys von Oppositionspolitikern, Ministern und hochrangiger Militärs sowie Journalisten abgehört. Dies hatte Anfang der Woche die zuständige Datenschutzbehörde ADAE auf Anfrage von Tsipras mitgeteilt.

Mitsotakis erklärte, er habe davon nichts gewusst. «Die Justiz wird den Fall klären», sagte er. Tsipras versuche angesichts anstehender Parlamentswahlen eine politische Schlammschlacht anzuzetteln, sagte Mitsotakis. «Sie lügen sechs Monate lang», sagte Tsipras über Mitsotakis. Er erinnerte daran, dass im Zuge der Enthüllungen der Generalsekretär des Regierungsbüros, Mitsotakis' Neffe Grigoris Dimitriadis, der zuständig für den Nachrichtendienst war, zurücktreten musste. «Sie (Mitsotakis) sind feige, sich hinter ihrem Neffen zu verbergen», sagte Tsipras.

Das Misstrauensvotum galt nach Ansicht von Analysten als eine Art Vorspiel für die Parlamentswahlen in Griechenland. Sie müssen spätestens bis Mitte Juli stattfinden. Es wird vermutet, dass Mitsotakis plant, sie im April vorzuziehen. Alle Umfragen geben seiner Partei einen Vorsprung von rund sieben Prozenteinheiten gegenüber Tsiras' Syriza.


UN-Hochkommissar fordert Lösungen für «katastrophale» Lage in Myanmar

GENF: Zwei Jahre nach dem Militärputsch in Myanmar hat UN-Menschenrechtschef Volker Türk die Weltgemeinschaft zum Schutz der Zivilbevölkerung aufgerufen. «Es muss einen Weg aus dieser katastrophalen Situation geben, in der die Menschen immer mehr leiden und die Menschenrechte täglich verletzt werden», sagte der Hochkommissar der Vereinten Nationen am Freitag in Genf.

Die Bevölkerung ist laut Türk militärischen Angriffen, außergerichtlichen Hinrichtungen und der Zerstörung ihrer Dörfer ausgesetzt. Laut dem UN-Menschenrechtsbüro in Genf sind in den vergangenen zwei Jahren mindestens 2890 Menschen von den Militärs und ihren Mitstreitern getötet und mehr als 16.000 festgenommen worden.

In dem südostasiatischen Land jährt sich der Putsch am kommenden Mittwoch zum zweiten Mal. Die Junta hatte die demokratisch gewählte Regierungschefin Aung San Suu Kyi gewaltsam entmachtet. Mittlerweile wurde die Friedensnobelpreisträgerin wegen angeblicher Vergehen zu mehr als 30 Jahren Haft verurteilt. Das frühere Birma versinkt seit dem Umsturz in Chaos und Gewalt. Die EU und die USA haben Sanktionen gegen die Militärführung verhängt.

Die Vereinigung südostasiatischer Staaten (Asean) und der UN-Sicherheitsrat haben ein Ende der Gewalt, die Freilassung aller politischen Gefangenen und Zugang für humanitäre Hilfe gefordert. Stattdessen sei die Gewalt außer Kontrolle geraten, sagte Türk. «Es ist jetzt an der Zeit, dass die Welt gemeinsam etwas unternimmt, um das Töten zu beenden, die Menschen in Myanmar zu schützen und für die Einhaltung der Menschenrechte zu sorgen», sagte er.


Appell an Frührentner: «Großbritannien braucht euch»

LONDON: Der britische Finanzminister Jeremy Hunt hat angesichts des akuten Personalmangels in vielen Branchen Frührentnerinnen und Frührentner zum Umdenken aufgerufen. «An alle, die nach der Pandemie früh in den Ruhestand gegangen sind oder nach der Kurzarbeit nicht die richtige Rolle gefunden haben, sage ich: Großbritannien braucht euch», sagte Hunt am Freitag in London in einer Rede zu seinen Plänen für die britische Wirtschaft. Auch für Menschen, die an chronischen oder psychischen Krankheiten litten, solle der Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt erleichtert werden.

«Wenn Unternehmen nicht das Personal einstellen können, das sie brauchen, können sie auch nicht wachsen», so der Minister. Derzeit seien rund 300.000 weniger Menschen auf dem britischen Arbeitsmarkt beschäftigt als vor der Pandemie. Viele ältere Arbeitnehmer haben in den vergangenen Jahren Arbeitszeit reduziert oder ganz aufgehört zu arbeiten, wie aus Zahlen des britischen Statistikamtes hervorgeht.

Für den Personalmangel ist neben dem pandemiebedingten Exodus aus dem Arbeitsmarkt jedoch auch der Brexit verantwortlich. In vielen Bereichen - etwa der Gastronomie oder der Logistik - fehlen Arbeitskräfte. Früher wurden diese Jobs von EU-Bürgern ausgeübt. Davon orientierten sich jedoch viele in der Pandemie sowie rund um den Brexit um. Nun ist es wegen kostspieliger Visa nicht mehr ohne weiteres möglich, zum Arbeiten nach Großbritannien zu kommen.

Der «Times» zufolge soll die britische Regierung auch erwägen, die Regeln für ausländische Studierende zu ändern, damit diese mehr als 20 Stunden in der Woche arbeiten dürfen. Allerdings besteht dabei die Sorge, dass diese Visa dann als Schleichweg für ein Arbeitsvisum genutzt werden könnten, was die Konservativen vermeiden wollen.


Opferzahl nach Tropensturm in Madagaskar steigt auf 24

ANTANANARIVO: Auf dem afrikanischen Inselstaat Madagaskar sind Behördenangaben zufolge aufgrund eines Tropensturms mindestens 24 Menschen ums Leben gekommen. 21 weitere werden vermisst, wie die nationale Katastrophenschutzbehörde am Freitagabend mitteilte. Mehr als 73.000 Menschen und Tausende Häuser seien demnach von den starken Regenfällen und Überschwemmungen betroffen, die das Land im Indischen Ozean seit gut einer Woche heimsuchen. Am Freitagmorgen hatte die Behörde noch von 16 Toten, 19 Vermissten und 55.000 betroffenen Menschen gesprochen.

Der Tropensturm «Cheneso» hatte die vor Afrikas Südostküste liegende Insel am 19. Januar erreicht und seitdem besonders im Norden des Landes Verwüstung angerichtet. In manchen Gegenden sei das Wasser noch immer knietief; zahlreiche Menschen seien aus ihren Häuser geflohen, sagte die Lehrerin in der nördlichen Stadt Mahajanga, Brigitte Hamizaty, der Deutschen Presse-Agentur. Nach Angaben der Behörden seien in der Region Dutzende Straßen unzugänglich und Brücken eingestürzt.

Am Freitagmorgen war «Cheneso» zwar abgezogen, teilte die Meteorologie-Behörde Madagaskars mit. An der West- und Südostküste des Inselstaats mit rund 28 Millionen Einwohnern würden jedoch weiterhin heftige Regenfälle erwartet.


Scholz empfängt Italiens neue Regierungschefin zu Antrittsbesuch

BERLIN: Deutschlands Kanzler Olaf Scholz (SPD) empfängt die neue italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni in der kommenden Woche zu ihrem Antrittsbesuch in Berlin.

Bei dem Gespräch am Freitag (3. Februar) im Kanzleramt sollen neben deutsch-italienischen auch aktuelle europäische und internationale Themen im Mittelpunkt stehen, wie die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann am Freitag mitteilte.

Meloni, die Chefin der rechtsradikalen Partei Fratelli d'Italia, ist seit Oktober Ministerpräsidentin des EU-Partnerlandes. Sie regiert mit einem Rechtsbündnis. Zuletzt hatte es in der EU Debatten über den Migrationskurs der neuen Regierung gegeben, nachdem Menschen von Rettungsbooten aus dem Mittelmeer nicht an Land gehen konnten.


Bandenkonflikt : Festnahmen und «Mord verhindert»

STOCKHOLM: Im Kampf gegen eine Gewaltwelle unter kriminellen Gangs in Schweden hat die Polizei mehrere Menschen festgenommen und nach Behördenangaben einen Mord verhindert. Wie die schwedische Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilte, wurden bei einem großen Polizeieinsatz in Sundsvall knapp 400 Kilometer nördlich von Stockholm am Donnerstag sieben Verdächtige gefasst. Gleichzeitig wurden demnach Waffen und große Mengen Drogen beschlagnahmt. Auch mutmaßliche, nicht explodierte Bomben seien gefunden worden.

Mehreren der Verdächtigen werden unter anderem die Vorbereitung von Mord, schwere Waffendelikte und schwere Drogenverbrechen vorgeworfen, wie Staatsanwältin Karin Everitt erklärte. Sie und die Polizei seien erleichtert und zufrieden. «Wir haben mit diesem erfolgreichen Einsatz mehrere schwere Gewaltverbrechen verhindern können. Unter anderem einen Mord und eine Anzahl an Sprengungen», sagte Everitt.

Schweden kämpft seit einigen Jahren mit einer um sich greifenden Bandenkriminalität. In den vergangenen Wochen hat das skandinavische EU-Land nun abermals eine Gewaltwelle erlebt, bei der fast täglich Schüsse fallen und Sprengsätze in Eingangsbereichen von Wohnhäusern explodieren. Gleich mehrere Gangs liefern sich Konflikte miteinander, unter anderem um den Drogenmarkt in Sundsvall, wie mehrere schwedische Medien zuletzt berichtet hatten.

Ein Großteil der jüngsten Gewalt konzentriert sich derzeit auf den Raum Stockholm. Dort kam es in der Nacht zum Freitag abermals zu einer Explosion im Eingangsbereich eines Mehrfamilienhauses im Stadtteil Akalla. Verletzt wurde wie so häufig niemand dabei, es entstanden aber Sachschäden. Anderswo im Land - diesmal in Jönköping und Linköping - fielen in der Nacht Schüsse. Auch dabei gab es nach Polizeiangaben keine Verletzten.


Fünf junge Leute sterben bei Verkehrsunfall nahe Rom

ROM: Bei einem Verkehrsunfall in der Nähe von Rom sind am Freitag fünf junge Leute gestorben.

Ein sechster Insasse eines Fiat 500 wurde mit sehr schweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht, wie die Feuerwehr mitteilte. Der Unfall hatte sich nachts gegen 2.30 Uhr in der Ortschaft Fonte Nuova nordöstlich von Rom ereignet. Medienberichten zufolge kam das Auto wegen zu hoher Geschwindigkeit von der Straße ab, prallte gegen einen Laternenpfahl und überschlug sich dann. Die Todesopfer, drei Männer und zwei Frauen, waren den Angaben nach zwischen 17 und 22 Jahre alt.


Indigene schützen auch Atlantischen Regenwald

RIO DE JANEIRO: Im Atlantischen Regenwald im Südosten Brasiliens kommt indigenen Völkern beim Schutz des Waldes und damit auch des Klimas eine entscheidende Bedeutung zu. Dort, wo Indigene in der auch «Mata Atlântica» genannten Region über verbriefte Landrechte verfügen, ist die Abholzung zurückgegangen und die Waldbedeckung hat sich verbessert, wie aus einer Studie im Fachblatt «PNAS Nexus» hervorgeht. Für das nordwestlich gelegene Amazonasgebiet war dieser Zusammenhang bereits bekannt.

Die Forscherinnen und Forscher untersuchten 129 indigene Gebiete im Atlantischen Regenwald. Dabei verglichen sie Flächen, in denen Indigene verbriefte Rechte haben, mit Bereichen ohne solche Rechte.

Der wegen seines großen Artenreichtums bekannte Atlantische Regenwald gilt als einer der bedrohtesten Regenwälder der Welt. Einst erstreckte sich die «Mata Atlântica» über die gesamte Ostküste Brasiliens. Heute sind noch Reste in 17 Bundesstaaten des südamerikanischen Landes vorhanden, auch in Ballungsgebieten - etwa der tropische Stadtwald «Floresta da Tijuca» in Rio de Janeiro.

Eine Studie der Welternährungsorganisation (FAO) und des Entwicklungsfonds der indigenen Völker in Lateinamerika und der Karibik (Filac) hatte 2021 bereits gezeigt, dass Indigene die besten «Hüter des Waldes» im Kampf gegen Abholzung und Klimawandel sind. Laut der Untersuchung lag die Abholzungsrate in indigenen Gebieten im Amazonasgebiet von Brasilien, Bolivien und Kolumbien zwischen 2000 und 2012 bei gerade einmal bis zu einem Drittel im Vergleich zu anderen Gebieten mit ähnlicher ökologischer Beschaffenheit.


Zwei Todesopfer bei Gasexplosion in einem Wohnhaus in Kattowitz

WARSCHAU: Bei einer Gasexplosion in einem dreistöckigen Wohnhaus im polnischen Kattowitz sind zwei Frauen getötet worden, sieben Menschen wurden verletzt. Am Nachmittag fanden die Rettungskräfte eine zweite Leiche unter den Trümmern des eingestürzten Hauses, wie der Chef der Gebietsverwaltung am Freitag mitteilte. Demnach werden keine weiteren Menschen mehr in dem eingestürzten Haus vermutet. Zuvor hatten die Retter bereits die Leiche einer 68 Jahre alten Frau geborgen.

Das Unglück ereignete sich um 8.30 Uhr am Freitagmorgen in einem Pfarrhaus. Nach bisherigen Erkenntnissen der Behörden befanden sich zum Zeitpunkt der Explosion neun Menschen in dem Gebäude. Aufnahmen des Senders TVN24 zeigten ein Wohnhaus aus der Gründerzeit, dessen Fassade und vorderer Teil komplett eingestürzt war. Nach Angaben der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Kattowitz handelt es sich bei den Opfern des Unglücks um die Familie des Vikars.

Mehr als 180 Feuerwehrleute sowie Mitglieder eines Suchtrupps mit Hunden waren an der Unglücksstelle im Einsatz. Unter den sieben Verletzten sind zwei Kinder. Vier Menschen wurden ins Krankenhaus gebracht, Lebensgefahr bestand nicht.


«Furchterregend»: Neuseelands größte Stadt Auckland unter Wasser

AUCKLAND: Nach massiven Regenfällen mitten im neuseeländischen Sommer stehen weite Teile der größten Stadt Auckland unter Wasser. Die Bürger der Metropole auf der Nordinsel mit 1,6 Millionen Einwohnern wurden vom Zivilschutz aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen. Das Nationale Forschungsinstitut NIWA teilte mit, dass in einigen Gebieten der Stadt innerhalb von 15 Stunden 80 Prozent der Niederschlagsmenge gefallen sei, die sonst im ganzen Sommer gemessen werde. Besonders betroffen waren die Vororte Kumeu und Albany.

«Es ist möglich, dass Teile von Auckland an einem einzigen Tag so viel Regen erleben werden, wie sonst im gesamten Sommer», twitterte NIWA. Die Feuerwehr war mit Kajaks und Jetskis im Einsatz, um Menschen aus ihren Häusern zu retten. Ein geplantes Konzert von Elton John im Mount Smart Stadium, zu dem 40.000 Fans kommen wollten, wurde aus Sicherheitsgründen abgesagt.

Zahlreiche Straßen wurden gesperrt. In Teilen von Auckland fiel der Strom aus. Auch Terminals im Flughafen waren überflutet. Grünen-Politikerin Golriz Ghahraman twitterte, die Szenen, die sich in den Überschwemmungsgebieten abspielten, seien «furchterregend» und betonte: «Das ist es, was wir wegen der Klimakrise immer wieder rund um den Globus erleben werden, bis wir sie in der Politik und in unserem Handeln ernst nehmen.» Bürgermeister Wayne Brown sagte dem Sender Radio New Zealand: «Der Regen muss aufhören, das ist das Hauptproblem.»


Neustart nach Wahlschlappe: Präsidentin ernennt neuen Premier

TAIPEH: Im Zuge einer geplanten Regierungsumbildung hat Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen ihren früheren Vizepräsidenten Chen Chien-jen zum neuen Ministerpräsidenten ernannt. Der 71-Jährige ersetzt Su Tseng-chang (75), der vor einer Woche zurückgetreten war, um nach der Wahlschlappe der regierenden Fortschrittspartei DPP bei der Kommunalwahl im November Platz für die Kabinettsneubildung zu machen.

Bei der Ernennung am Freitag in Taipeh sagte die Präsidentin, dass das Jahr 2023 kritisch für die Entwicklung Taiwans werde. Sie hoffe, dass das neue Kabinett unter Chen Chien-jens Führung die Gesundheits- und Sozialpolitik in der Post-Pandemie-Ära voranbringen könne. Auch sei wichtig, die Wirtschaft Taiwans widerstandsfähiger zu machen und die Position des Landes in den globalen Lieferketten zu sichern.

Es wurde erwartet, dass das alte Kabinett am Montag geschlossen zurücktritt, um den Neuanfang vor der nächsten Präsidentenwahl in einem Jahr zu ermöglichen. Der neue Premier diente Präsidentin Tsai Ing-wen von 2016 bis 2020 als Vize während ihrer ersten Amtszeit. Der frühere Gesundheitsminister gilt als erfahrener Politiker, respektierter Akademiker und rationaler Wissenschaftler.


Verdi ruft erneut bundesweit zu Warnstreiks bei der Post auf

BERLIN: Im Tarifkonflikt mit der Deutschen Post hat die Gewerkschaft Verdi am Freitag erneut zu Warnstreiks aufgerufen. An den ganztägigen Arbeitsniederlegungen sollen sich Beschäftigte in ausgewählten Betrieben in den Paket- und Briefzentren sowie in der Paket-, Brief- und Verbundzustellung beteiligen, wie Verdi mitteilte. Am Donnerstag waren den Angaben zufolge etwa 6000 Beschäftigte in den Warnstreik getreten; in der vergangenen Woche hatten sich von Donnerstagabend bis Samstag demnach rund 30.000 Beschäftigte beteiligt.

Die Gewerkschaft fordert unter Hinweis auf die hohe Inflation für die Tarifbeschäftigten der Deutschen Post AG eine Erhöhung der Löhne und Gehälter von 15 Prozent bei einer Vertragslaufzeit von einem Jahr. Die Vergütungen für Auszubildende sollen um 200 Euro pro Monat angehoben werden. Die Tarifverhandlungen werden den Informationen zufolge am 8. und 9. Februar fortgesetzt.

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