Neues aus dem Ausland am Freitag

Neues aus dem Ausland am Freitag

Trump lässt New Yorker Polizisten über Spitznamen für Biden abstimmen

NEW YORK: US-Präsident Donald Trump hat ihm wohlgesonnene Mitglieder einer New Yorker Polizeigewerkschaft über einen Spitznamen für seinen demokratischen Herausforderer Joe Biden abstimmen lassen. «Was ist besser: «Schläfriger Joe» oder «Langsamer Joe»?», fragte Trump bei einer Veranstaltung in Bedminster (New Jersey). «Ich wusste es!», verkündete er, nachdem sich die versammelten Mitglieder der Polizeigewerkschaft NYC PBA mit ihren Rufen für «schläfrig» entschieden hatten. Ziel des Events am Freitag (Ortszeit) war, Trump die Unterstützung der Gewerkschaft für die Präsidentenwahl im November auszusprechen.

Trump nutzte die Veranstaltung auch für politische Angriffe auf Biden und seine Vize-Kandidatin Kamala Harris. «Niemand wird sicher sein in Bidens Amerika», sagte er. Zugleich ermutigte der Präsident die Polizisten, zurückzuschlagen, wenn sie von Demonstranten angegriffen würden.


Abe schickt zu Kriegsgedenken Opfergabe an umstrittenen Schrein

TOKIO: Japans rechtskonservativer Regierungschef Shinzo Abe hat zum Gedenken an die Kapitulation seines Landes im Zweiten Weltkrieg vor 75 Jahren dem umstrittenen Yasukuni-Schrein eine Opfergabe zukommen lassen. Das berichteten japanische Medien am Samstag. In dem Shinto-Heiligtum im Herzen Tokios wird der in Kriegen für das japanische Kaiserreich Gestorbenen gedacht - unter ihnen sind auch verurteilte und hingerichtete Kriegsverbrecher. Erstmals seit 2016 pilgerte mit Umweltminister Shinjiro Koizumi eines von Abes Kabinettsmitgliedern am Tag des Kriegsende-Gedenkens zum Yasukuni.

Abe selbst hatte den Schrein zuletzt im Dezember 2013 besucht und damit scharfe Kritik ausgelöst. Seither hat es der Rechtskonservative bei Opfergaben belassen. Besuche japanischer Politiker und Opfergaben im Yasukuni-Schrein in Tokio lösten in der Vergangenheit immer wieder Spannungen mit China sowie Südkorea aus, gegen die Japans Aggressionen im Zweiten Weltkrieg gerichtet waren.


USA deuten Auslösung von Snapback «in den nächsten Tagen» an

NEW YORK: Nach der deutlichen Ablehnung eines US-Vorschlags zur Verlängerung des Waffen-Embargos gegen den Iran haben die Vereinigten Staaten die baldige Auslösung des sogenannten Snapback-Mechanismus angedeutet. «In den kommenden Tagen werden die Vereinigten Staaten das Versprechen einhalten, vor nichts Halt zu machen, um das Waffenembargo zu verlängern», teilte die amerikanische UN-Botschafterin Kelly Craft am Freitag (Ortszeit) mit.

Beim Snapback-Mechanismus handelt es sich um eine Möglichkeit für die Staaten des Atomdeals, iranische Verstöße gegen das Abkommen anzuprangern und damit schließlich die Wiedereinsetzung aller internationalen Sanktionen aus der Zeit vor der Einigung zu erreichen - ohne, dass dies durch ein Veto anderer Mitglieder verhindert werden könnte. Es ist dabei umstritten, ob die USA zum Auslösen des Mechanismus berechtigt sind, denn die Trump-Regierung war 2018 aus dem Deal ausgestiegen.

Der diplomatische Streit im mächtigsten UN-Gremium könnte im schlimmsten Fall zu einer Spaltung des Sicherheitsrates bei der Frage führen, ob die alten Sanktionen gegen den Iran nun wieder gelten oder nicht. Westliche Diplomaten kündigten an, dass die meisten Länder einen von den USA ausgelösten Snapback faktisch ignorieren könnten. Dies könnte zu Verwerfungen auch zwischen Europa und den USA führen.


Sicherheitsrat lehnt US-Vorschlag zu Iran-Embargo ab

NEW YORK: Der UN-Sicherheitsrat hat einen Resolutionsentwurf der USA zur Verlängerung des Waffen-Embargos gegen den Iran deutlich abgelehnt. Nur zwei der 15 Mitglieder des Sicherheitsrates stimmten dem Text zu, wie bei einer Sitzung des mächtigsten UN-Gremiums verkündet wurde. Elf Staaten - darunter dem Vernehmen nach auch Deutschland, Frankreich und Großbritannien - enthielten sicht. Es gab zudem zwei Stimmen gegen den Entwurf. Die USA hatten im Falle einer Nicht-Annahme ihres Vorschlags offen damit gedroht, das Atomabkommen mit dem Iran komplett aus den Angeln zu heben. US-Außenminister Mike Pompeo nannte das Ergebnis «unentschuldbar».

Hintergrund ist das Auslaufen des aktuellen Embargos im Oktober. Seine Verlängerung befürworten neben den USA im Prinzip auch Deutschland, Frankreich und Großbritannien - doch den vorgelegten Entwurf der Amerikaner lehnen eine Reihe von Mitgliedern des UN-Sicherheitsrats auch wegen der darin festgeschriebenen unbegrenzten Dauer des Embargos ab.

Der US-Vorstoß wird dabei nur als Vorgeplänkel der Trump-Regierung gesehen. Denn wenn der Entwurf zum Waffen-Embargo scheitere, so die Drohung, könnten die Amerikaner den sogenannten Snapback-Mechanismus auslösen: Eine Möglichkeit für die Staaten des Atomdeals, iranische Verstöße anzuprangern und damit schließlich die Wiedereinsetzung aller internationalen Sanktionen aus der Zeit vor dem Abkommen zu erreichen - ohne, dass dies durch ein Veto anderer Mitglieder verhindert werden könnte.


Französische Küstenwache rettet 38 Migranten im Ärmelkanal

PARIS: Die französische Küstenwache hat im Ärmelkanal 38 Migranten gerettet, die versucht hatten, auf Booten nach Großbritannien zu gelangen. Zunächst hatte eine Gruppe von 16 Migranten, darunter sieben Kinder, einen Notruf an eine britische Rettungsstation abgesetzt, wie die Behörde am Freitag mitteilte. Die Gruppe befand sich demnach rund 13 Kilometer nördlich der französischen Stadt Sangatte nahe Calais und wurde von einem Patrouillenboot der Marine aufgenommen. Auf dem Rückweg habe die Patrouille neun weitere Migranten von einem Schlauchboot mit einem defekten Motor gerettet.

Die Besatzung einer Jacht habe die französischen Behörden zudem auf ein weiteres Migrantenboot in Seenot aufmerksam gemacht. Mithilfe eines Rettungsbootes seien daraufhin 13 Menschen in Sicherheit gebracht worden, darunter drei Kinder und eine schwangere Frau.

Der britische Premierminister Boris Johnson hatte erst am Montag den Druck auf Frankreich bei der Bekämpfung illegaler Einwanderungen über den Ärmelkanal erhöht. Allein im Juli hatten mehr als 1000 Menschen versucht, den Meeresarm zwischen Frankreich und Großbritannien zu überqueren. Das Risiko gilt als hoch, da der Ärmelkanal von vielen großen Schiffen befahren wird.


Kinderpornografie-Studio entdeckt: Deutscher in Rio festgenommen

RIO DE JANEIRO: Nach der Durchsuchung eines Studios zur Erstellung von kinderpornografischem Material in Rio de Janeiro ist ein Deutscher verhaftet worden. Die Festnahme habe am Donnerstagabend (Ortszeit) im Großraum der brasilianischen Metropole stattgefunden, bestätigte ein Sprecher der Zivilpolizei der Deutschen Presse-Agentur am Freitag. Das Studio sei in dem Haus des Mannes eingerichtet gewesen, hieß es in einer Polizeimitteilung.

Dort fanden die Beamten außer Kinderspielzeug mehrere «sadomasochistische Objekte, die zum Filmen von Kindern und Jugendlichen verwendet wurden», sowie 30.000 Videos. «Das war ein Schock», zitierte das Nachrichtenportal «G1» einen Polizeikommissar. «Ich habe noch nie so etwas Bizarres, Aggressives gesehen.»

Die Polizei untersucht nun, wer die Abnehmer der Videos waren. Diese sollen laut «G1» an Kunden in der ganzen Welt, vor allem in Europa einschließlich Deutschland, verkauft worden sein. Bei den Ermittlungen, die von der Bundespolizei unterstützt werden, geht es auch um die Beteiligung des Mannes an Sextourismus mit Kindern und Jugendlichen als Opfer.


US-Regierung: Treibstoff aus Iran auf vier Tankern beschlagnahmt

WASHINGTON: Die USA haben eine große Lieferung Treibstoff aus dem Iran auf vier Tankern beschlagnahmt. Die Schiffe seien auf dem Weg nach Venezuela gewesen, was einen Verstoß gegen geltende Sanktionen bedeute, teilte das US-Justizministerium am Freitag mit. Die Ladung werde jetzt in den US-Hafen Houston gebracht, sagte Präsident Donald Trump bei einer Pressekonferenz.

Die vier Schiffe seien zunächst Teil eines Verbandes aus neun Tankern gewesen, berichtete zuvor das «Wall Street Journal» unter Berufung auf informierte Personen. Sie seien von einem iranischen Militärschiff begleitet worden. Die vier Tanker trennten sich demnach aber von der Gruppe, nachdem US-Behörden deren Eigentümer kontaktierten.

Der iranische Botschafter in Venezuela, Hodschat Soltani, erklärte auf Twitter, die Schiffe, ihr Eigentümer und die Flagge, unter der sie fuhren, seien nicht iranisch gewesen. Zu der Ladung äußerte er sich in dem Tweet nicht.


Tui sagt Pauschalreisen nach Spanien von Samstag an ab

BERLIN/HANNOVER: Der Reisekonzern Tui wird nach der Reisewarnung für fast ganz Spanien die ab Samstag geplanten Pauschalreisen dorthin absagen. Den Kunden würden Umbuchungen zu anderen Reisezielen angeboten, zum Beispiel zu den Kanarischen Inseln, wie ein Tui-Sprecher am Freitagabend der dpa sagte. Weil man nicht von allen Kunden Kontaktdaten habe, nehme man außerdem Kontakt zu Reisebüros auf. Reisenden, die bereits in den betroffenen Feriengebieten sind, biete Tui an, sie auf Wunsch früher als geplant nach Hause zu fliegen.

Die deutsche Tourismuswirtschaft bedauerte derweil die vom Auswärtigen Amt ausgesprochene Reisewarnung, betonte aber auch, die Entscheidung sei zu akzeptieren, «da der Gesundheitsschutz die höchste Priorität für die Tourismusbranche hat», wie der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) mitteilte.

BTW-Generalsekretär Michael Rabe appellierte «an die Vernunft von Reisenden wie touristischen Unternehmen (...), die geltenden allgemeinen Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten». Reisewarnungen müssten vor dem Hintergrund der ohnehin schon stark gebeutelten Tourismusbranche «tagesaktuell überprüft und bald möglichst zurückgenommen werden».


US-Demokrat Biden: Trump beweist, dass Briefwahl gut funktioniert

WASHINGTON: Der designierte Präsidentschaftskandidat der US-Demokraten, Joe Biden, hat die Möglichkeit der Abstimmung per Briefwahl gegen Vorwürfe von Amtsinhaber Donald Trump verteidigt. Die Stimmabgabe per Briefwahl sei «sicher», schrieb Biden am Freitag auf Twitter - und ergänzte einen Seitenhieb gegen Präsident Trump. «Und verlassen sie sich dabei nicht auf mich», schrieb Biden. Wie sicher die Methode sei, zeige sich daran, dass Trump gerade im Bundesstaat Florida beantragt habe, per Briefwahl abzustimmen, schrieb Biden.

Trump und seine Frau Melania hatten an ihrem Wohnsitz in Florida diese Woche selbst Briefwahlzettel für am Dienstag anstehende örtliche Vorwahlen beantragt, wie die Webseite der Wahlbehörde der Stadt Palm Beach zeigte. Trump hat auch in der Vergangenheit bereits mehrfach über Briefwahl abgestimmt. Gleichzeitig warnt der Präsident seit Wochen immer wieder davor, dass die wegen der Corona-Pandemie absehbare starke Zunahme der Briefwahl bei der Präsidentenwahl am 3. November zu großem Wahlbetrug führen könnte. Trump hat für seine Befürchtung bislang keine stichhaltigen Belege angeführt.

Trump warnte etwa am Donnerstag, Briefwahl-Abstimmungen könnten zu einer manipulierten Wahl führen. «Das wird der größte Betrug in der Geschichte», behauptete er. In Bundesstaaten wie Virginia würden Briefwahlunterlagen an «Tote und Hunde» verschickt, sagte er weiter. Experten und viele Republikaner haben Trumps Warnung zurückgewiesen.


Russland: 33 «Söldner» wieder freigelassen

MOSKAU/MINSK: Die in Belarus (Weißrussland) vor der Präsidentenwahl festgenommenen «Söldner» sind nach russischen Angaben wieder frei. Fast alle seien zurück in Russland, teilte die Generalstaatsanwaltschaft am Freitag in Moskau der Agentur Interfax zufolge mit. Demnach kehrten 32 Männer auf dem Landweg zurück. Einer sei in Belarus geblieben, weil er auch die Staatsbürgerschaft der Ex-Sowjetrepublik besitze, hieß es. Die Behörden in Minsk warfen der Gruppe vor, Unruhe in Belarus stiften zu wollen. Russland wies die Vorwürfe zurück, «Söldner» in das Nachbarland geschickt zu haben.

Die Ukraine hatte die Auslieferung von 28 Männern beantragt. Sie sollen nach Darstellung Kiews aufseiten der prorussischen Separatisten gegen die Regierungstruppen in der Ostukraine gekämpft haben.


Bolivien legt Datum für Wahlen per Gesetz fest

LA PAZ: Die bolivianische Übergangspräsidentin Jeanine Áñez hat ein Gesetz verabschiedet, das die Wahl eines neuen Präsidenten und eines neuen Parlaments bis zum 18. Oktober festlegt. «Wir sind zusammengekommen, um die Befriedung des Landes zu erreichen», sagte Áñez einer Erklärung der Interimsregierung vom Donnerstag zufolge. Während die bolivianische Bischofskonferenz, die Europäische Union und die Vereinten Nationen die Verabschiedung des Gesetzes willkommen hießen, sprach der Exekutiv-Sekretär des Dachverbands der Gewerkschaften COB, Juan Carlos Huarachi, von «Betrug».

Das Oberste Wahlgericht des Andenstaats hatte die Wahlen zuletzt ein weiteres Mal verschoben - nun auf den 18. Oktober. Zuvor waren die ursprünglich für den 3. Mai vorgesehenen Wahlen wegen der Corona-Pandemie auf den 6. September gelegt worden. Die Opposition wirft der Regierung vor, die Pandemie als Vorwand zu nutzen, um die Wahlen auf unbestimmte Zeit hinauszuzögern.

In Bolivien ist eine Übergangsregierung im Amt. Nach der Präsidentenwahl vom 20. Oktober 2019 war der damalige Präsident Morales auf Druck des Militärs zurückgetreten. Ihm wurde Wahlbetrug vorgeworfen. Der Ex-Präsident lebt derzeit im Exil in Argentinien. Er drückte explizit seine Unterstützung für das Gesetz aus.


Personelle Besetzung von US-Ministerium für rechtswidrig erklärt

WASHINGTON: Die beiden Politiker an der Spitze des US-Heimatschutzministeriums sind nach einer Untersuchung des Rechnungshofs zu Unrecht auf ihre Ämter berufen worden. Die Ernennung des amtierenden Heimatschutzministers Chad Wolf und seines Stellvertreters Kenneth Cuccinelli verstoße gegen Bundesrecht, befand der Rechnungshof (Government Accountability Office, GAO) am Freitag in Washington. Die Entscheidung wirft ein Schlaglicht auf die Praxis von US-Präsident Donald Trump, mit der Berufung amtierender Minister die Bestätigung durch den Senat hinauszuzögern oder zu umgehen.

Nach dem Rücktritt von Heimatschutzministerin Kirstjen Nielsen im April 2019 übernahm zunächst Kevin McAleenan als amtierender Minister die Verantwortung für die innere Sicherheit der USA. Gesetzlich vorgeschrieben wäre aber eine Nachfolge durch den Direktor der Behörde für Computersicherheit (CISA), erklärte der Rechnungshof.

Im November 2019 wurden dann erst Wolf als amtierender Minister, später Cuccinelli als amtierender Stellvertreter berufen, aufgrund von neuen Bestimmungen, die McAleenan einführte. Daher seien diese Berufungen rechtswidrig, befand der Rechnungshof. Die Amtsführung Wolfs und Cuccinellis habe der Rechnungshof nicht geprüft. Die Angelegenheit werde nun der zuständigen Stelle im Heimatschutzministerium zur Prüfung übergeben.


Schnaps und Co. bis Ende September an Belgiens Stränden verboten

BRÜSSEL: An Belgiens Stränden darf nach einer Massenschlägerei ab sofort kein harter Alkohol mehr getrunken werden.

Das Verbot soll bis zum 30. September bestehen, teilte der Gouverneur von Westflandern, Carl Decaluwé, nach Angaben der belgischen Nachrichtenagentur Belga am Freitag mit. Am vergangenen Samstag war am Strand des Küstenorts Blankenberge ein Streit zwischen dutzenden Badegästen ausgebrochen. Die Gewalt richtete sich auch gegen die eintreffenden Polizisten - ein Beamter wurde mit einem Sonnenschirm angegriffen. Der Grund für die Schlägerei ist bisher noch unklar. Mehrere Männer kamen in Untersuchungshaft.


Waffenembargo gegen Iran: Putin für Gipfel des UN-Sicherheitsrats

MOSKAU: Vor der Entscheidung über eine Verlängerung des Waffen-Embargos gegen den Iran hat Kremlchef Wladimir Putin einen Videogipfel des UN-Sicherheitsrats vorgeschlagen. Daran sollten auch Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie Irans Präsident Hassan Ruhani teilnehmen, teilte der Kreml am Freitag in Moskau mit. Ziel sei, eine Konfrontation im mächtigsten UN-Gremium zu vermeiden. Die Lage werde «immer schlimmer». Deutschland ist noch bis Ende des Jahres als nicht-ständiges Mitglied im Sicherheitsrat dabei.

Das aktuelle Waffen-Embargo gegen den Iran läuft Mitte Oktober aus. Die US-Regierung will es verlängern. Außenminister Mike Pompeo sagte am Freitag in Wien, die Vereinigten Staaten würden keinen Millimeter von ihrer Forderung abweichen. Teheran wiederum droht mit dem Ausstieg aus dem internationalen Atom-Abkommen, falls der Sicherheitsrat das Embargo verlängern sollte.

Eine Verlängerung befürworten im Prinzip auch Deutschland, Frankreich und Großbritannien. Den vorgelegten US-Entwurf lehnen eine Reihe von Mitgliedern unter anderem wegen der darin festgeschriebenen unbegrenzten Dauer des Embargos ab.


Deutsche Meisterschaften für Seifenkistenwagen in Freital

FREITAL: Rennsport ohne PS: Bei den 11. Deutschen Meisterschaften im Seifenkistenrennen werden an diesem Wochenende in Freital bei Dresden gut 80 Fahrerinnen und Fahrer erwartet. Darunter befinden sich auch Piloten aus Belgien, Österreich, der Schweiz und Tschechien.

Gefahren wird auf einer 1,2 Kilometer lange Strecke im Freitaler Stadtteil Kleinnaundorf. Helm, Handschuhe und geschlossene Kleidung sind Pflicht. Seifenkisten-Profis tragen ohnehin Rennanzüge. Bevor es auf die Strecke geht, erfolgt eine technische Abnahme der Fahrzeuge.

In Deutschland gibt es schon seit mehr als 100 Jahren Rennen für Seifenkistenwagen. Die heutigen Gefährte haben aber kaum noch etwas mit denen aus Kindertagen zu tun. Je nach Strecke werden Geschwindigkeiten von mehr als 100 Stundenkilometern erreicht.


Steinmeier und Duda rufen EU zu Antwort an Minsk auf

BERLIN: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Polens Staatschef Andrzej Duda haben die EU zu einem gemeinsamen Vorgehen angesichts der Proteste in Belarus (Weißrussland) aufgerufen. In einem einstündigen Telefonat am Freitag zeigten sich beide nach Angaben aus dem Präsidialamt in Berlin «sehr besorgt über die aktuelle Entwicklung nach den umstrittenen Wahlen». Alle festgenommenen Demonstranten müssten nach der Gewalt der vergangenen Tage umgehend freigelassen werden.

Steinmeier brachte demnach große Enttäuschung über den Verlauf der Wahlen zum Ausdruck. Entscheidend für eine friedliche Zukunft der ehemaligen Sowjetrepublik sei nun ein echter Dialog mit der Zivilgesellschaft. An den amtierenden Staatspräsidenten Alexander Lukaschenko, gegen den sich die Proteste richten, appellierte er: «Ich hoffe, dass Staatspräsident Lukaschenko die Kraft aufbringt, jetzt das Gespräch mit der Opposition zu suchen.»


Brand nahe Los Angeles: Anwohner verlassen vorübergehend ihre Häuser

LOS ANGELES: Wegen eines Brandes im US-Bundesstaat Kalifornien rund 40 Kilometer nordöstlich von Los Angeles mussten Anwohner vorübergehend ihre Häuser verlassen. Das Feuer hatte sich bis zum späten Donnerstagabend (Ortszeit) auf einer Fläche von etwa 12 Quadratkilometern ausgedehnt, wie die Polizei der Stadt Azusa twitterte. Anwohner in der Gegend wurden vorübergehend in Sicherheit gebracht, hieß es weiter. Nach mehreren Stunden durften sie wieder in ihre Häuser zurück, twitterte die Polizei. Demnach bestand durch das Feuer keine unmittelbare Gefahr.

Aufnahmen des Brandes zeigten dunkle Rauchwolken am Himmel und wie sich Löschhubschrauber durch die dichten Schwaden kämpften. Polizeiangaben zufolge sollte mit Einsatzfahrzeugen die Lage weiter beobachtet werden.

Größere Feuer gab es laut Behördenangaben auch in anderen Gegenden Kaliforniens. So dauerten im Norden von Los Angeles Löscharbeiten eines Feuers in der Nähe eines Sees an. Der Brand im Angeles Nationalforst breitete sich demnach bis Donnerstag auf einer Fläche von etwa 45 Quadratkilometern aus. Für Freitag wurden erschwerte Bedingungen bei den Löscharbeiten aufgrund hoher Temperaturen und Trockenheit erwartet.


Palästinenser demonstrieren gegen Annäherung von Emiraten und Israel

GAZA/RAMALLAH: Aus Protest gegen die Annäherung der Vereinigten Arabischen Emirate an Israel sind am Freitag Hunderte Palästinenser auf die Straßen gegangen. In Gaza-Stadt hatten viele Demonstranten palästinensische Fahnen und Banner dabei. Auf einem stand: «Normalisierung ist ein Messer im Rücken des palästinensischen Volkes». Organisiert wurde der Marsch unter anderem von der im Gazastreifen regierenden islamitischen Hamas. Auch an der Al-Aksa-Moschee in der Altstadt von Jerusalem demonstrierten Menschen gegen die Emirate.

In einem historischen Schritt hatten sich Israel und die Emirate zuvor auf die Aufnahme voller diplomatischer Beziehungen geeinigt. Aus dem arabischen Raum unterhielt Israel bislang nur Beziehungen zu seinen Nachbarn Jordanien und Ägypten. Diese Abkommen wurden allerdings schon vor mehr als 25 Jahre geschlossen.


Maas: EU will Druck auf Belarus deutlich erhöhen

SAARLOUIS: Bundesaußenminister Heiko Maas erwartet von den EU-Gesprächen zur Lage in Belarus ein klares Signal an Staatschef Alexander Lukaschenko. «Wir wollen als Europäische Union den Druck auf Belarus heute deutlich erhöhen», sagte der SPD-Politiker am Freitag in Saarlouis kurz vor Beginn einer Videokonferenz mit den anderen Außenministern der EU. Es werde darum gehen, gezielt einzelne Personen zu sanktionieren, die bei Wahlfälschungen, aber auch bei Gewalt gegen Demonstranten unrühmlich in Erscheinung getreten seien.

Ob auch Lukaschenko persönlich mit Sanktionen rechnen muss, ließ Maas offen. Die Entscheidung über den betroffenen Personenkreis werde der Rat treffen, sagte er. Den Personen müssten «nachweisbar Verfehlungen zur Last gelegt werden können». Wichtig sei, dass es zu einem Dialog komme, das Wahlergebnis überprüft werde und alle Festgenommenen wieder freikämen.

Lukaschenko und seinen Unterstützern wird von der EU vorgeworfen, die Wahl am vergangenen Sonntag zu seinen Gunsten manipuliert zu haben und die Versammlungs-, Medien- und Meinungsfreiheit einzuschränken. Er soll nach offiziellen Angaben die Abstimmung mit 80,1 Prozent der Stimmen gewonnen haben. Die Oppositionelle Swetlana Tichanowskaja nimmt aber einen Sieg für sich in Anspruch. Bei Protesten gab es in den vergangenen Tagen rund 7000 Festnahmen. Die Sicherheitskräfte gingen brutal gegen Demonstranten vor.


UN alarmiert über Kindersterben im Flüchtlingslager Al-Hol in Syrien

DAMASKUS: Von den gut 40.000 Minderjährigen im völlig überfüllten Flüchtlingslager Al-Hol im Nordostens Syriens sind in der vergangenen Woche acht Kinder unter fünf Jahren gestorben. Gründe seien etwa Komplikationen durch Unterernährung, Durchfall oder innere Blutungen gewesen, berichtete ein Sprecher des UN-Nothilfebüros Ocha am Freitag in Genf. Kein Kind dürfe unter solchen Zuständen, wie sie in dem Lager herrschten, leben müssen.

Die medizinische Versorgung der Menschen werde durch die Corona-Pandemie erschwert, hieß es weiter. Fünf Mitarbeiter von Kliniken seien in dem Lager seit Anfang August positiv auf das Virus getestet worden. Eine Klinik habe deshalb vorübergehend geschlossen werden müssen. Zudem fehle es dem Personal an Schutzausrüstung.

In dem Lager leben nach Angaben der Hilfsorganisation Save the Children rund 65.000 Menschen, unter ihnen 43.000 Minderjährige. Hilfsorganisationen beklagen schon seit langem menschenunwürdige Zustände in Al-Hol und rufen Regierungen auf, ihre Staatsangehörigen aus dem Lager zu holen. Der IS hatte im vergangenen Jahr seine letzte Hochburg in Syrien verloren. Die Region wird von den syrischen Kurden kontrolliert.


Erdogan will Beziehungen zu Emiraten einfrieren

ISTANBUL: Die Türkei will ihre diplomatischen Beziehungen mit den Vereinigten Arabischen Emiraten nach deren Annäherung mit Israel ruhen lassen. «Ich habe meinen Außenminister beauftragt und gesagt, dass wir besonders die diplomatischen Beziehungen mit der Führung in Abu Dhabi einfrieren oder auch den Botschafter abziehen könnten», sagte Präsident Recep Tayyip Erdogan am Freitag in Istanbul. «Denn wir stehen an der Seite des palästinensischen Volkes.» Zuvor hatte das Außenministerium die Annäherung bereits als «Verrat» an den Palästinensern kritisiert.

Israel und die Emirate hatten sich in einem historischen Schritt überraschend auf ein Abkommen verständigt. Die beiden Staaten wollen ihre Beziehungen normalisieren. Im Gegenzug setzt Israel demnach seine umstrittenen Annexionspläne im besetzten Westjordanland aus. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu betonte zugleich, die Annexionspläne im besetzten Westjordanland seien nicht grundsätzlich vom Tisch. Sowohl bei israelischen Siedlern als auch bei der Palästinenserführung stieß das Abkommen auf Kritik.


Lukaschenko mit 80,1 Prozent zum Wahlsieger erklärt

MINSK: Fünf Tage nach der von Fälschungsvorwürfen überschatteten Wahl in Belarus (Weißrussland) hat die staatliche Wahlkommission den amtierenden Präsidenten Alexander Lukaschenko mit 80,1 Prozent der Stimmen zum Sieger erklärt. Das amtliche Endergebnis wurde am Freitag in Minsk veröffentlicht, wie die staatliche Nachrichtenagentur Belta berichtete. Demnach erhielt der 65-Jährige, der in der ehemaligen Sowtrepublik seit mehr als einem Vierteljahrhundert an der Macht ist, sogar noch etwas mehr Stimmen als zunächst angegeben. Bislang war die Rede von 80,08 Prozent.

Lukaschenkos Gegnerin Swetlana Tichanowskaja soll lediglich 10,12 Prozent bekommen haben. Die 37-Jährige geht aber davon aus, dass sie tatsächlich zwischen 60 und 70 Prozent der Wählerstimmen erhalten habe. Tichanowskaja sagte am Freitag, die Mehrheit der Menschen glaube nicht an einen Sieg Lukaschenkos. Sie selbst hält sich inzwischen im Nachbarland Litauen auf.

Seit der Abstimmung am Sonntag wurden in sozialen Medien zahlreiche Belege verbreitet, die auf massive Fälschungen hindeuten. In Berichten war etwa die Rede von vorausgefüllten Stimmzetteln. Außerdem seien Protokolle falsch ausgestellt worden. Seit Tagen gibt es in Belarus massive Proteste.


Innenministerium: 2000 Gefangene in Belarus freigelassen

MINSK: Nach Tausenden Festnahmen bei den Protesten gegen Präsident Alexander Lukaschenko in Belarus (Weißrussland) sind nach offiziellen Angaben mehr als 2000 Menschen freigelassen worden. Das teilte das Innenministerium am Freitag in Minsk mit, wie die Staatsagentur Belta berichtete. Zugleich stellte daie Regierung weitere Entlassungen in Aussicht. «Dieser Prozess dauert an», hieß es. Es werde alles getan, um die Situation zu lösen.

Bereits in der Nacht zum Freitag waren die ersten Gefangenen freigekommen. Viele berichteten von schweren Misshandlungen im Gefängnis und zeigten ihre Wunden. Seit der umstrittenen Präsidentenwahl am Sonntag gibt es jeden Tag Massenproteste. Fast 7000 Menschen wurden dabei festgenommen, Hunderte verletzt.

Auch am Freitag gab es wieder Menschenketten. Das Innenministerium sprach von einem weitgehend friedlichen Verlauf. Demonstranten warfen der Polizei in den vergangenen Tagen immer wieder Gewalt und willkürliche Festnahmen vor.


Familien der Opfer von Beirut fordern internationale Untersuchung

BEIRUT: Nach der verheerenden Explosion im Hafen von Beirut fordern die Familien der Opfer eine internationale Untersuchung der Katastrophe. «Wir möchten, dass unsere Anführer aufhören, mit unseren Leben Schach zu spielen», sagte Paul Nadschar, dessen dreijährige Tochter bei der Detonation getötet wurde, am Freitag bei einer Pressekonferenz der Angehörigen in Beirut. «Wir wollen wissen, wer unsere Lieben getötet hat.»

Bei der Detonation in der vergangenen Woche waren nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums mindestens 178 Menschen getötet worden. Mehr als 6000 wurden verletzt. Bis zu 300.000 Menschen sollen obdachlos geworden sein. Der Hafen wurde stark zerstört und hat nach UN-Angaben nur noch eine Kapazität von 30 Prozent.

Die Explosion soll durch große Mengen der hochexplosiven Chemikalie Ammoniumnitrat verursacht worden sein. Nach libanesischen Regierungsangaben waren diese über Jahre ohne Sicherheitsvorkehrungen im Hafen gelagert worden. Die Ermittlungen zur Ursache der Katastrophe laufen noch. Der US-Spitzendiplomat David Hale hatte am Donnerstag die Beteiligung der US-Bundespolizei FBI angekündigt.


Eisschnelllauf-Verband: Prämien für jeden Olympia-Startplatz

BERLIN: Deutsche Eisschnellläufer sollen künftig für jeden erreichten Olympia-Startplatz 2022 und 2026 mit 5000 Euro motiviert werden. Dies hat Matthias Große, der kommissarische Präsident der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft, am Freitag in Berlin angekündigt. Zudem wird es pro Platz 4000 Euro für den betreuenden Verein und 1000 Euro für den Landesverband geben.

Die Summe werde von seiner Immobilien-Firma und dem Hauptsponsor des Verbandes gemeinsam aufgebracht, erklärte Große. Der Hauptsponsor und somit die Initiative würde aber nur im Falle von Großes Wahl zum DESG-Präsidenten am 19. September in Frankfurt/Main wirksam werden. «Wir wollen damit erreichen, dass sich nicht nur vier oder fünf Athleten für Winterspiele qualifizieren, sondern vielleicht 20 oder 25», gab Große als Devise zumindest für 2026 aus.


Feiern zu Pakistans Unabhängigkeitstag wegen Corona kleiner als sonst

ISLAMABAD: In Pakistan sind die Feierlichkeiten zum Tag der Unabhängigkeit in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie kleiner ausgefallen als üblich. An der zentralen Veranstaltung in der Hauptstadt Islamabad nahmen lediglich etwa 200 Menschen teil, wie das Präsidentenbüro am Freitag mitteilte. Am Vorabend war der Tag landesweit mit Feuerwerken begangen worden. Auch in den Provinzhauptstädten gab es Zeremonien. Bereits seit Tagen verkauften Straßenhändler überall im Land Flaggen.

Das südasiatische Land ist seit dem 14. August 1947 unabhängig, als das damalige Britisch-Indien in Pakistan und Indien geteilt wurde. Indien feiert seinen Nationalfeiertag am Samstag, den 15. August. Die Beziehungen beider Atommächte sind gespannt. Insbesondere die umstrittene Himalaya-Region Kaschmir, die zu Teilen von Pakistan, Indien und China verwaltet wird, ist immer wieder Anlass für Streit.


Mord an Schmuckhändler: 37-Jähriger zu lebenslanger Haft verurteilt

KARLSRUHE: Im Prozess um den Mord an einem Schmuckhändler aus Pforzheim ist ein 37 Jahre alter Edelsteinhändler zu lebenslanger Haft verurteilt worden.

Der Mann habe seinen Geschäftspartner aus Wut über einen von ihm angenommenen Betrug heimtückisch vergiftet, sagte der Vorsitzende Richter des Landgerichts Karlsruhe bei der Urteilsverkündung am Freitag. Verurteilt wurde der Angeklagte außerdem wegen Unterschlagung und Besitzes von Kinderpornografie. Der 37-Jährige hatte im Prozess behauptet, sein 57 Jahre alter Geschäftspartner habe das Gift bei einem Treffen am 21. Juni 2019 selbst zu sich genommen. Die Leiche des Mannes war in Frankreich gefunden worden. (Az.: 1 Ks 90Js7820/19).


Tichanowskaja ruft per Video zu friedlichen Massenaktionen auf

MINSK: Die belarussische Präsidentenkandidatin Swetlana Tichanowskaja hat nach der umstrittenen Wahl aus ihrem Exil im EU-Land Litauen zu neuen friedlichen Massenaktionen aufgerufen. «Lasst uns zusammen unsere Stimmen verteidigen», sagte sie in einer am Freitag über die sozialen Netzwerke verbreiteten Videobotschaft. Am Samstag und Sonntag sollten sich die Menschen in allen Städten des Landes zu friedlichen Massenversammlungen zusammenfinden. Zugleich forderte sie den Machtapparat auf, die Gewalt gegen die Bürger zu beenden und den Dialog zu beginnen. Sie betonte, dass sie bei der Wahl zwischen 60 und 70 Prozent der Stimmen erhalten habe.

Dagegen hatte sich der als «letzter Diktator Europas» bezeichnete Alexander Lukaschenko mit rund 80 Prozent zum Sieger erklären lassen. Der Staatschef hat mit dem Einsatz der Armee gedroht, um sich eine sechste Amtszeit in Folge zu sichern. An seinen Sieg vom Sonntag glaube die Mehrheit der Menschen nicht, sagte Tichanowskaja.

«Die Lage ist kritisch», sagte die Kandidatin. Lukaschenko, den sie nicht beim Namen nennt, habe einen «blutigen Krieg» gegen die Bevölkerung begonnen. «Die Belarussen wollen nie mehr unter den gegenwärtigen Machthabern leben.» Tichanowskaja danke ihren Unterstützern und besonders den Menschen in den Staatsbetrieben, die öffentlich auf Versammlungen gezeigt hätten, für wen sie gestimmt haben. Auf vielen Videos ist zu sehen, wie Arbeiter jubelnd die Hände in die Luft strecken bei der Frage, wer Tichanowskaja gewählt habe. Für Lukaschenko gingen kaum Hände hoch.


Tirol drosselt erneut Lkw-Verkehr - 19 Tage Blockabfertigung

INNSBRUCK: Das österreichische Bundesland Tirol drosselt auch im ersten Halbjahr 2021 den Lkw-Verkehr auf der Inntalautobahn.

An 19 Tagen würden Lastwagen an der deutsch-österreichischen Grenze bei Kufstein wegen des drohenden besonders hohen Aufkommens nur blockweise abgefertigt, teilte die Landesregierung am Freitag mit. Dadurch kommt es regelmäßig vor der Grenze zu kilometerlangen Lkw-Staus. Die Blockabfertigung wird von bayerischer Seite immer wieder kritisiert. Die Dosierungen seien eine «absolute Notwendigkeit bis grenzüberschreitende und langfristige Lösungen den Transitverkehr durch Tirol reduzieren», sagte die stellvertretende Landeschefin Ingrid Felipe (Grüne). Tirol hat im Kampf gegen zu viel Transitverkehr mit dieser Maßnahme im Herbst 2017 begonnen.


VAE: Abkommen mit Israel stärkt Chancen auf Frieden in Nahost

ABU DHABI: Nach scharfer Kritik am Abkommen zwischen den Vereinigten Arabischen Emiraten und Israel hat der Golfstaat die Einigung als Chance für einen Frieden in Nahost verteidigt. Darin spiegele sich ein «dringend benötigter Realismus» wider, erklärte der Staatsminister für Auswärtiges, Anwar Gargasch, am Freitag im Kurznachrichtendienst Twitter. Das «Gespenst» einer Annektierung palästinensischer Gebiete sei so vertrieben worden. Die Bemühungen auf einen Frieden durch eine Zwei-Staaten-Lösung von Israel und den Palästinensern bekämen mehr Zeit.

Das benachbarte Sultanat Oman unterstützte das Abkommen. Ein Sprecher des Außenministeriums drückte die Hoffnung aus, dass es zur Verwirklichung eines umfassenden, gerechten und dauerhaften Friedens in Nahost beitrage, wie die staatliche Agentur ONA meldete.Die Emirate sind nach Ägypten und Jordanien das dritte arabische Land, das diplomatische Beziehungen zu Israel aufnimmt. Die Palästinenser hatten das Abkommen als aggressives Vorgehen gegen das palästinensische Volk verurteilt und ihren Botschafter aus den VAE zurückgerufen.


Peking kritisiert Vorgehen der USA gegen Konfuzius-Institut

PEKING: China hat mit Verärgerung auf das Vorgehen der USA gegen das Konfuzius-Institut reagiert. Die USA seien dazu übergegangen, Kooperationsprojekte zwischen beiden Ländern zu dämonisieren und stigmatisieren, sagte ein Sprecher des Pekinger Außenministeriums am Freitag. «Wir sind damit sehr unzufrieden und lehnen dies entschieden ab». Das Konfuzius-Institut sei eine Brücke und ein Bindeglied, um Menschen aus aller Welt dabei zu helfen, Chinesisch zu lernen, China zu verstehen und den Bildungs- und Kulturaustausch sowie die Zusammenarbeit zwischen China und anderen Ländern zu stärken.

In einer weiteren Verschärfung des Konflikts mit China hatten die USA zuvor angekündigt, das Konfuzius-Institut künftig als eine offizielle Vertretung Pekings einzustufen. Damit werden die Einrichtungen des Instituts in den USA ähnlich wie Botschaften unter anderem Informationen über ihre Mitarbeiter vorlegen müssen.

US-Außenminister Mike Pompeo begründete den Schritt am Donnerstag damit, dass das Konfuzius-Institut Propaganda und Einfluss Pekings an amerikanischen Hochschulen und Schulen verbreite. Das Institut hat Vertretungen an diversen amerikanischen Hochschulen.


Staatschef Lukaschenko: Bin noch am Leben und nicht im Ausland

MINSK: Nach weiteren massiven Protesten in Belarus (Weißrussland) hat sich Staatschef Alexander Lukaschenko erstmals wieder zur Lage im Land geäußert. «Fürs Erste, ich bin noch am Leben und nicht im Ausland», sagte Lukaschenko zu Spekulationen in einigen belarussischen Medien, er habe das Land bereits verlassen. Er äußerte sich am Freitag auf einer Regierungssitzung in Minsk, bei der es um die Bauindustrie ging. Dabei warnte er vor den Folgen von Streiks in den Staatsbetrieben. In immer mehr Unternehmen legen Belegschaften ihre Arbeit nieder und erklärten, bei der Präsidentenwahl am Sonntag für Lukaschenkos Gegnerin Swetlana Tichanowskaja gestimmt zu haben.

Im Zuge der Corona-Pandemie beginne die Weltwirtschaft, sich wieder zu erholen, sagte Lukaschenko. «Alle kämpfen auf diesen Märkten. Wenn wir aufhören zu arbeiten, werden wir die Produktion nie wiederherstellen können. Niemals», meinte er. «Den Menschen muss gesagt werden, dass dies die einzige Chance ist, ein Unternehmen zu retten.» Dann könnten auch die Familien ernährt werden.

Nach Einschätzung von Beobachtern könnte ein flächendeckender Streik in den Betrieben Lukaschenko zu Fall bringen. Seit Tagen kommt es zu Protesten gegen Polizeigewalt und Willkür unter Lukaschenko. In der Nacht zum Freitag hatten die Behörden viele der rund 7000 im Zuge der Proteste festgenommenen Bürger wieder auf freien Fuß gesetzt.


Merkel erschüttert wegen Belarus

BERLIN: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den Einsatz von «brutaler Gewalt» bei Protesten gegen Machthaber Alexander Lukaschenko in Belarus (Weißrussland) verurteilt. «Die Bundeskanzlerin verurteilt insbesondere, dass Tausende wegen der bloßen Teilnahme an friedlichen Protesten inhaftiert wurden. Sie ist erschüttert über Berichte, wonach Inhaftierte misshandelt wurden», sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag in Berlin. «Die Aussagen der gepeinigten Menschen belegen ja leider viele solche Fälle.»

Weiter sagte Seibert: «Das Zurschaustellen von misshandelten Gefangenen im Fernsehen ist ebenso vollkommen inakzeptabel.» Belarus müsse die Inhaftierten bedingungslos und unverzüglich freilassen. Die Rechte auf Versammlungs-, Meinungs- und Informationsfreiheit müssten gewahrt werden. Aus deutscher Sicht müsse es in einer Konferenz der EU-Außenminister am Nachmittag auch um Sanktionen gegen die Verantwortlichen für Menschenrechtsverletzungen gehen.

Die Proteste spiegelten Wut und Verzweiflung vieler Bürger in Belarus über die herrschenden Verhältnisse wieder, sagte Seibert. «Die Bundesregierung steht an der Seite aller Menschen, die friedlich ihren Willen artikulieren - wie es in einer Demokratie das Recht eines jeden Menschen ist.»


Nordkoreas Machthaber ernennt neuen Premierminister

SEOUL: Nach nur einem Jahr im Amt ist der nordkoreanische Ministerpräsident Kim Jae Ryong seines Postens enthoben worden. Machthaber Kim Jong Un habe auf Vorschlag des Politbüros der Arbeiterpartei Kim Tok Hun zum neuen Premierminister ernannt, berichteten die Staatsmedien am Freitag. Der Funktionär Kim Tok Hun, der Ende 50 ist und als Wirtschaftsexperte gilt, wurde demnach bei einer Sitzung am Donnerstag zudem zu einem Mitglied des Präsidiums des Politbüros ernannt. Das Büro gilt als das höchste Vollzugsorgan innerhalb des Zentralkomitees der Partei.

Warum Kim Jae Ryong, der im April 2019 bei einer Sitzung des nordkoreanischen Parlaments zum Kabinettschef gewählt worden war, der Posten entzogen wurde, blieb unklar.

Bei der Sitzung des Politbüros wurde den Berichten zufolge auch über die jüngsten Flutschäden im Land und die Aufräumarbeiten sowie über Maßnahmen zur Stabilisierung der Lebensumstände der Menschen diskutiert. Kim Jong Un verfügt in dem international isolierten Land als Vorsitzender der Kommission für Staatsangelegenheiten über eine diktatorische Machtfülle. Die Kommission ist das höchste Entscheidungsgremium.


Türkei: Einigung der Emirate mit Israel Verrat an Palästinensern

ISTANBUL: Das türkische Außenministerium hat die Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) wegen der Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit Israel scharf kritisiert. Mit der Einigung hätten die VAE die Interessen der Palästinenser verraten, hieß es in einer Mitteilung des Ministeriums am Freitag. Die Menschen in der Region würden das heuchlerische Verhalten der Emirate niemals vergessen oder vergeben. Auch der Sprecher von Präsident Recep Tayyip Erdogan, Ibrahim Kalin, kritisierte die Einigung auf Twitter.

Israel und die Emirate hatten sich in einem historischen Schritt überraschend auf ein Abkommen verständigt. Die beiden Staaten wollen ihre Beziehungen normalisieren, wie es in einer am Donnerstag von US-Präsident Donald Trump veröffentlichten Erklärung der drei Länder hieß. Im Gegenzug setzt Israel demnach seine umstrittenen Annexionspläne im besetzten Westjordanland aus.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu betonte zugleich, die Annexionspläne im besetzten Westjordanland seien nicht grundsätzlich vom Tisch. Sowohl bei israelischen Siedlern als auch bei der Palästinenserführung stieß das Abkommen auf Kritik. In der Palästinenserfrage kommt es immer wieder zu massivem Streit zwischen der Türkei und Israel.


Tschechien und Polen fordern EU-Gipfel zu Belarus

PRAG: Der tschechische Ministerpräsident Andrej Babis hat Beratungen der EU-Staats- und Regierungschefs zur Lage in Belarus (Weißrussland) nach der umstrittenen Präsidentenwahl gefordert. Gemeinsam mit seinem polnischen Kollegen Mateusz Morawiecki werde er Ratspräsident Charles Michel die Abhaltung einer dringlichen Videokonferenz zu dem Thema vorschlagen, schrieb der 65-Jährige am Freitag bei Twitter.

«Wir können nicht länger warten - die Belarussen brauchen unsere schnelle Hilfe», erklärte Babis. Die Präsidentenwahl in der Ex-Sowjetrepublik müsse wiederholt werden, forderte der Multimilliardär und Gründer der populistischen Partei ANO.

Die EU-Außenminister wollen nioch am Freitag in einer Sondersitzung über mögliche Sanktionen gegen die Führung in Minsk beraten. Die Wahl in Belarus vom Sonntag wird weiter von Manipulationsvorwürfen überschattet. Präsident Alexander Lukaschenko hatte sich zum Sieger ausrufen lassen. Bei Demonstrationen kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei.


Bewaffneter Deutscher stirbt nach Schüssen von Amsterdamer Polizisten

AMSTERDAM: Ein mit einem Messer bewaffneter Deutscher ist in Amsterdam von Polizisten erschossen worden. Der 23-Jährige habe versucht, sich und Polizisten zu verletzen, teilte die Polizei am Donnerstagabend mit. Er habe einen psychisch gestörten Eindruck gemacht.

Am Nachmittag hatten Polizisten den jungen Mann den Angaben zufolge mit dem Messer in der Hand an einer Straße im Westen der Stadt gesehen. Er habe zunächst nicht auf sie reagiert und dann gedroht, sich mit dem Messer zu verletzen. Mehrere Versuche, mit ihm zu sprechen, seien gescheitert. Er habe auch nicht auf Aufforderungen reagiert, das Messer nieder zu legen.

Nachdem der Mann sich trotz wiederholter Warnungen den Polizisten genähert habe, hätten diese versucht, ihn festzunehmen. Dabei habe der Mann um sich gestochen. Daraufhin hätten die Beamten auf ihn geschossen. Der 23-Jährige starb den Angaben zufolge trotz Wiederbelebungsmaßnahmen im Krankenhaus.

Auf Videoaufnahmen der Stadtzeitung «Het Parool» ist zu sehen, dass mehrere Beamten sich dem schreienden und wild um sich schlagenden Mann nähern. Da fallen drei Schüsse. Die Polizei untersucht den Vorfall.


Hapag-Lloyd verdoppelt Gewinn dank niedrigerer Kosten

HAMBURG: Die Container-Reederei Hapag-Lloyd hat den Gewinn im ersten Halbjahr gesteigert. Nach einem ordentlichen Start ins neue Geschäftsjahr seien die Transportmengen im zweiten Quartal wegen der Corona-Pandemie zwar deutlich zurückgegangen, dennoch verbesserte sich das Konzernergebnis in den ersten sechs Monaten auf 285 Millionen Euro - das war fast doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum. Das teilte der Konzern am Freitag in Hamburg mit und verwies auf niedrigere Kosten und Sparmaßnahmen. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg im selben Zeitraum um 31 Prozent auf 511 Millionen Euro. Der Umsatz hielt sich mit 6,4 Milliarden Euro fast stabil.

Der Konzern hält an seiner Ergebnisprognose für das laufende Jahr fest, verweist aber darauf, dass der Ausblick mit erheblichen Unsicherheiten verbunden sei. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll bei 1,7 bis 2,2 Milliarden Euro liegen, das Ebit bei 0,5 bis 1,0 Milliarden Euro.


Bundesregierung begrüßt Normalisierung zwischen Israel und Emiraten

BERLIN: Die Bundesregierung hat die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten begrüßt. Regierungssprecher Steffen Seibert sprach am Freitag von einer «zukunftsweisenden Vereinbarung», die den Ausgleich und die Partnerschaft zwischen Israel und der arabischen Welt voranbringen werde. «Jede Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und arabischen Staaten ist ein Beitrag zum Frieden in der Region. Und wir hoffen, dass diese Vereinbarungen auch wieder den Weg öffnet hin zu einer verhandelten Zweistaatenlösung.»

Außenminister Heiko Maas (SPD) würdigte einen historischen Schritt. «Die Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten ist ein wichtiger Beitrag zum Frieden in der Region. Es ist gut, dass die israelische Regierung ihre Annexionspläne suspendiert», teilte Maas nach einem Telefonat mit Israels Außenminister Gabi Aschkenasi mit.

«Wir hoffen, dass diese Einigung Ausgangspunkt für weitere positive Entwicklungen in der Region ist und auch dem Nahostfriedensprozess neuen Schwung verleihen kann», so Maas weiter. Gemeinsam mit Partnern in Europa und der Region habe sich die Bundesregierung in den vergangenen Monaten intensiv gegen eine Annexion im besetzten Westjordanland und für die Wiederaufnahme direkter Verhandlungen eingesetzt. «Wir sind auch bereit, einen solchen Prozess tatkräftig zu unterstützen», so Maas.


Iran verurteilt Normalisierung der Israel-Emirate Beziehungen

TEHERAN: Der Iran hat die Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) aufs Schärfste verurteilt. «Das war eine strategische Dummheit, die letztendlich nur die anti-israelische Widerstandsfront stärken wird», so das Außenministerium in einer Presseerklärung am Freitag.

Die Regierung in Abu Dhabi habe mit dieser «beschämenden, illegitimen und gleichzeitig gefährlichen» Entscheidung das palästinensische Volk betrogen. «Die Palästinenser werden diese Einigung mit dem kriminellen Regime Israels nie vergeben», teilte das Außenministerium laut der Nachrichtenagentur Isna mit.

Seit der islamischen Revolution von 1979 erkennt der Iran die Souveränität des israelischen Staates nicht an. Teheran betrachtet das Land als seinen Erzfeind und hat mehrmals mit der Vernichtung Israels gedroht. Auch die Beziehungen zu den VAE sind nach dem Angriff iranischer Demonstranten auf die saudischen Botschaft in Teheran im Jahr 2016 angespannt.


Zehn Tage Menstruations-Urlaub in indischer Firma

NEU DELHI: Bei starken Menstruationsschmerzen können Arbeitnehmerinnen eines indischen Essenslieferdienstes künftig bis zu zehn Tage im Jahr bezahlt freinehmen. Diese Ankündigung des Firmenchefs löste in Indien eine Debatte auf den sozialen Netzwerken aus. In dem Land ist die Periode ein großes Tabu-Thema, Frauen gelten während ihrer Blutung als unrein und sollen dann beispielsweise keine Tempel betreten oder bestimmtes Essen berühren.

Der Firmenchef schrieb in einer kürzlich veröffentlichten Mitteilung, Periodenurlaub zu nehmen, sollte nicht mit Scham oder Stigma behaftet sein. «Du solltest Menschen in internen Gruppen oder E-Mails einfach sagen können, dass du gerade einen Tag Periodenurlaub nimmst.» Pro Zyklus können Frauen und Transgender-Leute in dem Unternehmen jeweils einen Tag freinehmen - und das zehn Mal im Jahr.

Die Ankündigung hat zu viel Diskussionen auf den sozialen Netzwerken geführt. «Heute können einige Perioden-Urlaub wohl nicht richtig verstehen, genauso wie viele mal gegen Mutterschutzurlaub protestiert hatten», schrieb Angellica Aribam, die Gründerin einer indischen Organisation, die Frauen in der Politik fördert, auf Twitter. «Aber eines Tages wird das normal sein.» Die indische Journalistin und «Washington Post»-Kommentar-Schreiberin Barkha Dutt hielt dagegen. Sie findet: «Wir können nicht der Infanterie beitreten, über Krieg berichten, Kampfflugzeuge fliegen, in den Weltraum gehen, keinen Exzeptionalismus wollen und Periodenurlaub wollen.»


Merchandise von Fyre-Festival für Hunderte Dollar versteigert

WASHINGTON: Das skandalös gescheiterte Fyre-Musikfestival hat in den USA für überraschende Auktionserlöse gesorgt: Unter anderem sind Kleidungsstücke und Schlüsselanhänger des Festivals bei einer am Donnerstag zu Ende gegangenen Versteigerung im staatlichen Auftrag für hohe dreistellige Beträge verkauft worden. Ein Basecap erzielte etwa 705 Dollar (knapp 600 Euro), ein Sweatshirt mit Schriftzug kam auf 805 Dollar (rund 680 Euro).

Im Jahr 2017 war das Festival, bei dem angeblich Tausende Prominente und Influencer auf einer Trauminsel der Bahamas feiern sollten, vorzeitig abgebrochen worden. Unter anderem hatten Kendall Jenner und Bella Hadid die bis zu 100.000 Dollar teuren Tickets beworben, Käufer wurden dann aber in Notzelten untergebracht und bekamen billige Sandwiches.

Die Auktionserlöse der 126 versteigerten Artikel gehen an Betrugsopfer des Hauptorganisators Billy McFarland, die seitdem auf ihr Geld warten. Er wurde 2018 zu sechs Jahren Haft verurteilt, nachdem das Festival 26 Millionen Dollar Verlust geschrieben hatte.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.