Neues aus dem Ausland am Freitag

Neues aus dem Ausland am Freitag

New York sucht Rattenfänger

NEW YORK: Die Millionenmetropole New York ist auf der Suche nach einem obersten Rattenfänger. «Ratten werden dieses Jobangebot hassen», heißt es in der auf der Webseite der Stadtverwaltung veröffentlichten Ausschreibung. Gesucht werde jemand mit einem Bachelor-Abschluss und mehreren Jahren Berufserfahrung unter anderem in der Stadtplanung. Gefordert sind auch die Beherrschung mehrerer Computer-Programme sowie eine «generell knallharte Aura».

Bewerber bräuchten einen «Killer-Instinkt, den echten Feind zu bekämpfen - die unerbittliche Rattenbevölkerung von New York City», heißt es weiter in der Ausschreibung. Der oder die Auserwählte bekäme für seine Tätigkeit als oberster Rattenbekämpfer dann aber auch bis zu 170.000 Dollar pro Jahr. Die vielen Ratten, die unter anderem Krankheiten übertragen können, werden in der Millionenmetropole New York schon seit längerem als großes Problem angesehen.


Biden trifft Prinz William

BOSTON: US-Präsident Joe Biden hat in Boston den britischen Thronfolger Prinz William getroffen.

Die beiden kamen am Freitag in der Stadt an der US-Ostküste zu einem Gespräch zusammen. Prinz William ist derzeit mit seiner Frau Kate zu Besuch in Boston wegen der Verleihung seines Earthshot-Preises für innovative Klimaschutz-Projekte. Damit werden jährlich fünf Projekte ausgezeichnet, die sich in den Kategorien Naturschutz, Schutz der Meere, Luftsauberkeit, Müllvermeidung und Klimaschutz hervortun.


Weißes Haus: Keine nachträglichen Änderungen an kritisiertem Gesetz

WASHINGTON: Die US-Regierung plant keine nachträglichen Änderungen an einem Gesetz, das in Europa wegen handelspolitischer Auswirkungen auf viel Kritik stößt. «Wir haben nicht vor, den Kongress um Gesetzesänderungen zu bitten», sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, am Freitag mit Blick auf das beschlossene Inflationsbekämpfungsgesetz. Man arbeite aber mit europäischen Partnern daran, deren Bedenken zu berücksichtigen. Wie genau das passieren soll, blieb offen.

Das Gesetz soll die US-Industrie ankurbeln und gegenüber ausländischen Wettbewerbern bevorzugen. Subventionen und Steuergutschriften sind daran geknüpft, dass Unternehmen US-Produkte verwenden oder selbst in den USA produzieren. Daran gibt es in Europa viel Kritik. Der französische Präsident Emmanuel Macron hatte das Thema auch bei seinem Staatsbesuch in den USA angesprochen. Er warnte, durch das Gesetz entstünden so große Unterschiede, dass viele Unternehmen nicht mehr in Europa investieren würden - das drohe, den Westen zu spalten.

US-Präsident Joe Biden verteidigte das Gesetz generell. Er machte klar, dass er nicht abkehren werde vom Kurs, die USA unabhängiger von internationalen Lieferketten zu machen. Biden sagte aber, es gebe kleinere Mängel an dem Gesetz, die besprochen und gelöst werden könnten. Dazu gebe es Gespräche auf Arbeitsebene.


Junger Mann in Kirche ermordet

BASKA: Die Ermordung eines jungen Mannes in einer katholischen Kirche hat in Tschechien für Bestürzung gesorgt. Der 18-Jährige wurde in dem Gotteshaus in der Gemeinde Baska bei Frydek-Mistek tot aufgefunden, wie eine Polizeisprecherin am Freitag mitteilte. Er war in der Gemeinde ehrenamtlich als Organist tätig und hatte für Proben einen Schlüssel zu der Kirche.

Die Polizei nahm einen 20 Jahre alten Bekannten des jungen Mannes fest, dem Mord in einem besonders schweren Fall zur Last gelegt wird. Er soll sein Opfer aus nicht näher benannten persönlichen Gründen in der Kirche des Heiligen Wenzel angegriffen und getötet haben. Bei einer Verurteilung drohen ihm nach Polizeiangaben bis zu 20 Jahre Haft.

Baska hat knapp 4000 Einwohner und liegt im äußersten Osten Tschechiens. Der Bischof der zuständigen Diözese Ostrava-Opava, Martin David, bekundete seine Anteilnahme. Er habe dem jungen Mann erst vor kurzem die Firmung erteilt. Die Nachricht von seinem Tod erfülle ihn mit großem Schmerz. Er bete für ihn und seine Familie.


Bulgarien ändert unter Protest Wahlregeln

SOFIA: Bulgarien hat nur zwei Monate nach einer Neuwahl die Wahlregeln verändert. Trotz Protesten verabschiedete das Parlament am Freitagabend in zweiter und damit letzter Lesung eine umstrittene Novelle des Wahlkodex. Kernstück ist die Wiedereinführung von klassischen Papierstimmzetteln als alternative Möglichkeit der Stimmabgabe - parallel zur aktuellen Abstimmungsform nur mit Maschinen in den Wahllokalen. Eine Brief- oder Online-Wahl wird es allerdings auch weiterhin nicht geben.

Für die neuen Regeln stimmte eine Parlamentsmehrheit aus der Mitte-Rechts-Partei GERB des Langzeit-Regierungschefs Boiko Borissow, Sozialisten und der Türkenpartei DPS. Sie beklagen, dass bei der vorgezogenen Parlamentswahl vom 2. Oktober die Ergebnisse gefälscht sein könnten, da es für die Wahlmaschinen kaum Kontrollmechanismen gebe. Die drei Parteien begründeten die Wiedereinführung der Stimmzettel auf Papier auch damit, dass ältere Menschen Schwierigkeiten mit den Wahlautomaten hätten.

Das Lager um Ex-Regierungschef Kiril Petkow widersetzte sich der Novelle, da bei Wahlen mit Papierstimmzetteln in der Vergangenheit Ergebnisse gefälscht und Stimmen gestohlen würden. Seine Koalitionsregierung war im Juni mit einem Misstrauensantrag im Parlament gestürzt worden.

Borissows GERB soll an diesem Montag als Wahlsieger mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt werden. In Sofia regiert jetzt ein Übergangskabinett.


USA wollen künftigen brasilianischen Präsidenten Lula einladen

WASHINGTON: Die USA wollen den neuen brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva zu einem Besuch einladen. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, sagte am Freitag in Washington: «Ich kann bestätigen, dass wir einen Besuch planen.» Der Nationale Sicherheitsberater von Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, werde sich nächste Woche in Brasilien sowohl mit Vertretern der künftigen Regierung als auch der Regierung des scheidenden Präsidenten Jair Bolsonaro treffen.

«Wir freuen uns darauf, Präsident Lula zu gegebener Zeit hier begrüßen zu dürfen», sagte Kirby. Einen Termin nannte er nicht. Der Links-Politiker Lula hatte sich Ende Oktober in einer Stichwahl gegen den rechten Amtsinhaber Bolsonaro durchgesetzt. Der 77-Jährige war bereits Präsident von 2003 bis Ende 2010. Offizieller Machtwechsel ist am 1. Januar. Bolsonaro hatte gute Beziehungen zu Bidens Vorgänger Donald Trump, ebenfalls ein Rechtspopulist. In Bidens Amtszeit kühlte sich das Verhältnis zwischen beiden Ländern ab.


Verschwörungstheoretiker Alex Jones beantragt Insolvenz

WASHINGTON/HOUSTON: Der US-Verschwörungstheoretiker Alex Jones hat angesichts von Schadenersatzforderungen in Milliardenhöhe Insolvenz beantragt. Der 48-Jährige stellte den Antrag für Gläubigerschutz am Freitag bei einem Insolvenzgericht im US-Bundesstaat Texas. Daraus geht hervor, dass Jones Verbindlichkeiten in Höhe von einer bis zehn Milliarden US-Dollar bei 50 bis 99 Gläubigern habe. Das Vermögen von Jones ist mit einer bis zehn Millionen US-Dollar angegeben.

Jones war zuletzt in mehreren Verfahren wegen seiner falschen Behauptungen zu einem Massaker an der Sandy-Hook-Grundschule zur Zahlung von rund 1,5 Milliarden US-Dollar (rund 1,4 Milliarden Euro) Schadenersatz verurteilt worden. Der Gründer der rechten Webseite Infowars hatte über Jahre behauptet, dass der Amoklauf im Dezember 2012 von Schauspielern inszeniert worden sei. Ein 20-Jähriger hatte in Newtown im US-Bundesstaat Connecticut an der Ostküste 20 Schulkinder und sechs Lehrer erschossen.


Menschenrechtsorganisation fordert Hilfe für Gefangene in Belarus

FRANKFURT/MAIN: Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) hat die Lage politischer Gefangener in Belarus als «katastrophal» angeprangert. In einer Stellungnahme forderte sie am Freitag den Zugang unabhängiger Ärzte zu der inhaftierten Oppositionellen Maria Kolesnikowa. Die 40-Jährige ist eine der bekanntesten Vertreterinnen der Opposition in dem osteuropäischen Land und wurde im September 2021 zu einer Haftstrafe von elf Jahren verurteilt. Nach Angaben der IGFM gibt es derzeit rund 1400 politische Gefangene in Belarus.

Die IGFM appellierte an das Auswärtige Amt, sich für den Zugang unabhängiger Ärzte und Fachleute zu Kolesnikowa einzusetzen. Zudem sollten der Vater und der Rechtsanwalt sie besuchen können.

Außenministerin Annalena Baerbock (Bündnis 90/Grüne) hatte am Mittwoch im Kurznachrichtendienst Twitter geschrieben, das Regime in Minsk müsse für die Gesundheit Kolesnikowas garantieren und sie freilassen. «Ihr Einsatz für Demokratie ist kein Verbrechen», so Baerbock in ihrem Tweet.

Kolesnikowa gehörte zu den Anführerinnen der landesweiten Proteste gegen die umstrittene Präsidentenwahl, bei der sich Langzeitpräsident Alexander Lukaschenko zum Sieger erklärt hatte. Er ließ Polizei und Justiz hart gegen die Demonstranten vorgehen


WHO fordert weitere Covid-Lockerungen in China

GENF: Die Weltgesundheitsorganisation hat die ersten Zeichen einer Lockerung der Null-Covid-Strategie in China ausdrücklich begrüßt. «Wir wollen, dass diese Änderung erfolgt und auch an Tempo gewinnt», sagte der WHO-Experte Mike Ryan am Freitag in einer Pressekonferenz in Genf. Es sei wichtig, dass die Regierungen im jeweiligen Kampf gegen die Corona-Pandemie auf das Volk hörten.

Angesichts der extrem leichten Übertragbarkeit der zirkulierenden Omikron-Variante des Virus sei eine Null-Covid-Strategie ohnehin schwierig. «Es gehört in seiner Übertragbarkeit zum olympischen Spitzenfeld bei der Virus-Evolution», sagte Ryan. Richtig sei, die Impfungen nun zu verstärken, sagte er mit Blick auf die Lage in China. Dort hatten die rigorosen Maßnahmen der Behörden als Reaktion auf die neue Corona-Welle zu Protesten in Metropolen geführt.

Ein Jahr nach dem Auftauchen der Omikron-Variante gebe es inzwischen Hunderte von Spielarten des Virus, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Die WHO schätze, dass inzwischen 90 Prozent der Weltbevölkerung durch eine Infektion oder durch eine Impfung in unterschiedlicher Weise geschützt seien. Die Welt sei näher an das Ende der Pandemie gerückt. «Aber wir habe es noch nicht erreicht», so Tedros.


Umweltschützer zufrieden mit Verhandlungen über Plastikmüll

PUNTA DEL ESTE: Nach der ersten Verhandlungsrunde über ein weltweit verbindliches Abkommen gegen Plastikverschmutzung in Uruguay haben Umweltschützer eine positive Bilanz gezogen. «Über 140 Länder haben sich grundsätzlich für globale Regeln und Kontrollmechanismen ausgesprochen», sagte Alois Vedder von der Naturschutzorganisation WWF am Freitag. «Das ist mehr, als wir erwarten durften.» Allerdings formierten sich ihm zufolge auch bereits Gegner, darunter Erdöl-Förderländer und einige mächtige Industriestaaten. Sie wollten lediglich nationale Regelungen auf freiwilliger Basis. «Ein erfolgreiches Abkommen muss aber weltweit gleiche, verbindliche Regeln und Standards gegen Plastikverschmutzung festschreiben», sagte Vedder.

Seit Montag verhandelte ein zwischenstaatlicher Verhandlungsausschuss im Ferienort Punta del Este über einen Vertrag zur Eindämmung der Verschmutzung durch Einwegplastik, Geisternetze oder Mikroplastik. Das Komitee soll bis Ende 2024 eine Konvention erarbeiten, in der verbindliche Regeln und Maßnahmen festgelegt werden, die den gesamten Lebenszyklus von Plastik betreffen. Nach UN-Angaben nimmt die Kunststoffverschmutzung rapide zu. Ohne Gegenmaßnahmen könnte sich demnach die Menge an Kunststoffabfällen in den Meeren und anderen Gewässern von jährlich etwa 9 bis 14 Millionen Tonnen im Jahr 2016 auf voraussichtlich 23 bis 37 Millionen Tonnen pro Jahr bis 2040 mehr als verdoppeln.

«Das ist endlich das klare, globale Bekenntnis der Politik zu dem, was wir alle längst wissen: dass Plastik dem Menschen und dem Planeten schadet», sagte Viola Wohlgemuth von der Umweltschutzorganisation Greenpeace am Freitag zum Abschluss der ersten Verhandlungsrunde. «Für die großen Ölkonzerne und globale Unternehmen bedeutet das, dass man ihnen künftig genauer auf die Finger schauen wird.»


Behörde warnt vor Hustenmedikamenten mit dem Wirkstoff Pholcodin

AMSTERDAM: Die europäische Arzneimittelbehörde EMA warnt vor Medikamenten zur Behandlung von trockenem Husten, die den Wirkstoff Pholcodin enthalten. In einer am Freitag verbreiteten Mitteilung empfahl die Behörde, die EU-Zulassung dafür zu widerrufen. In Deutschland sind pholcodinhaltige Arzneimittel bereits seit dem 5. September nicht mehr zugelassen, wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) dazu erklärte.

Pholcodin ist nach Angaben des Instituts «ein Opioid, das zur Behandlung von unproduktivem (trockenem) Husten bei Kindern und Erwachsenen eingesetzt» wurde. Es wirke direkt im Gehirn und unterdrücke den Hustenreflex, indem es die Nervensignale an die am Husten beteiligten Muskeln reduziert. Entsprechende Medikamente seien auch in Kombination mit anderen Wirkstoffen zur Behandlung von Erkältungs- und Grippesymptomen eingesetzt worden.

Die Empfehlung, derartige Mittel in der EU nicht mehr zuzulassen, erfolgte nach einer Prüfung durch den EMA-Ausschuss für Arzneimittelsicherheit (PRAC). Dabei kamen die Experten den Angaben zufolge zu der Einschätzung, dass pholcodinhaltige Mittel das Risiko schwerer und lebensbedrohlicher allergischer Reaktionen auf Arzneimittel gegen neuromuskuläre Blockaden erhöhen könnten. Die EMA-Empfehlung stützt sich unter anderem auf eine in Frankreich durchgeführte Studie, wonach die Einnahme von Pholcodin bis zu zwölf Monate vor einer Vollnarkose das Risiko einer solchen Reaktion erhöhen kann.


Krisentreffen zur Zukunft des Präsidenten verschoben

JOHANNESBURG: Die Führungsspitze der südafrikanischen Regierungspartei ANC hat ihr für diesen Freitagnachmittag geplantes Krisentreffen nach Geldwäschevorwürfen gegen Präsident Ramaphosa kurzfristig verschoben. Das teilte der Schatzmeister des African National Congress (ANC), Paul Mashatile, mit. Beraten werden sollte über einen Bericht eines Parlamentsausschusses, der dem seit 2018 amtierenden Präsidenten Cyril Ramaphosa schwere Verfehlungen vorwirft. Ramaphosa habe gegen ein Anti-Korruptions-Gesetz sowie die Verfassung verstoßen, hieß es im dem Bericht.

Bereits am Donnerstagabend hatte Ramaphosas Pressesprecher eine Fernsehansprache des Präsidenten angekündigt, die kurzfristig wieder abgesagt wurde. Zuvor war offen über einen Rücktritt des 70-Jährigen spekuliert worden.

Ramaphosa wäre nach Jacob Zuma der zweite Präsident in Folge aus den Reihen des ANC, der sein Amt wegen eines Korruptionsskandals niederlegen müsste. Der ANC ist in Südafrika seit dem Ende des Apartheidregimes an der Regierung.

Hintergrund der Vorwürfe gegen den amtierenden Präsidenten ist ein Raubüberfall, bei dem 2020 angeblich vier Millionen US-Dollar von der privaten Viehzuchtfarm des Präsidenten gestohlen wurden. Ramaphosa hatte den Überfall gemeldet, nicht aber das Verschwinden des Geldes.


Zoll beschlagnahmt Lastwagen-Ladung gefälschter Markenkleidung

BAD REICHENHALL: Zollbeamte haben an der Grenze von Deutschland zu Österreich eine Lastwagen-Ladung gefälschter Markenkleidung beschlagnahmt. Die Hersteller der echten Marken hätten inzwischen bestätigt, dass es sich bei den mehr als 11.000 Kleidungsstücken in rund 200 Kartons um Fälschungen handelt, teilte das Hauptzollamt Rosenheim am Freitag mit. Die Beamten hätten die Ware im September bei der Kontrolle eines Lastwagens aus der Türkei in Bad Reichenhall (Landkreis Berchtesgadener Land) entdeckt. Dieser hätte laut Anmeldung eigentlich Baumwollhandtücher an Bord haben müssen.

Stattdessen fanden die Beamten unter anderem Socken, Hemden, Jacken und Badebekleidung - vermeintlich von 42 namhaften Herstellern. «Die Menge und Anzahl der einzelnen Größen der teilweise sehr professionell gefälschten Produkte hätte für die Ausstattung eines mittelgroßen Bekleidungsgeschäfts ausgereicht», sagte der Leiter des Zollamts Bad Reichenhall-Autobahn, Martin Dietl.

Die Hersteller der echten Marken haben nach Angaben des Zolls inzwischen die Vernichtung der Fälschungen beantragt. Der Zoll ermittelt wegen Verstößen gegen das Markenrecht.


Zwei Babys in Gefrierschrank - Frau in Südfrankreich festgenommen

CARPENTRAS: Nach dem Fund von zwei toten Babys in einem Gefrierschrank hat die Polizei in Südfrankreich eine 41 Jahre alte Frau festgenommen. Das Polizeigewahrsam für die Frau sei verlängert worden, teilte Staatsanwältin Hélène Mourges am Freitag in Carpentras mit. Die Polizei sei am Vortag von einer anderen Person über die grausige Entdeckung informiert worden. Derzeit liefen technische Untersuchungen. In welcher Beziehung die Babys zu der Frau stehen, stehe noch nicht fest. Ob die 41-Jährige bei der Polizei ausgesagt und eine Erklärung zu dem Fund in der Ortschaft Bédoin gegeben hat, sagte die Staatsanwältin nicht.

Die Zeitung «La Provence» berichtete, eine 16-jährige Tochter der Frau habe den Hinweis gegeben, dass ihre Mutter vor drei Jahren alleine zu Hause ein Baby zur Welt gebracht habe. Die Mutter habe mit drei Kindern in dem Haus gelebt, in dem die Babys gefunden wurden. Die Mutter solle psychiatrisch untersucht werden.


Tory-Exodus im Gange: Britischer Ex-Minister will nicht mehr antreten

LONDON: Die Riege an konservativen Abgeordneten im britischen Parlament, die bei der nächsten Wahl nicht mehr antreten wollen, hat sich um einen prominenten Vertreter der Partei erweitert. Ex-Finanz- und Gesundheitsminister Sajid Javid, der im Sommer auch maßgeblich am Fall von Ex-Premier Boris Johnson beteiligt war, kündigte am Freitag an, bei der nächsten Wahl nicht mehr antreten zu wollen. «Ich habe lange mit dieser Entscheidung gekämpft, aber bin zu dem Schluss gekommen, nicht mehr anzutreten», schrieb Javid in einem auf Twitter veröffentlichten Schreiben. Im Sommer war der 52-Jährige noch im Rennen um die Parteiführung angetreten.

Die Tory-Abgeordneten sollen bis Anfang der kommenden Woche angeben, ob sie bei der voraussichtlich im Jahr 2024 stattfindenden Parlamentswahl erneut antreten wollen oder nicht. Rund ein Dutzend konservative Parlamentarier haben wie Javid bereits angekündigt, dies nicht mehr tun zu wollen - Tendenz steigend. Die Aussichten für viele Sitze sind nach derzeitigem Stand schlecht: In aktuellen Umfragen liegt die Tory-Partei nach vielen Skandalen und mehrfachen Wechseln an der Spitze rund 25 Prozentpunkte hinter Labour.

Premierminister Rishi Sunak kommentierte den Rückzug seines Parteikollegen enttäuscht: «Traurig, dass mein guter Freund Sajid Javid sich aus der Politik zurückzieht», schrieb Sunak und schloss mit einem berühmten Filmzitat: «May the Force be with you, Saj» (deutsch: «Möge die Macht mit dir sein, Saj») - beide Politiker sind als große «Star Wars»-Fans bekannt.


Polizei entdeckt antike Münzen aus Italien in Schmuggelversteck

SCHWARZACH: Antike Gold- und Silbermünzen aus Italien hat die Polizei in Bayern in einem Schmuggelversteck eines Autofahrers entdeckt. Die Münzen seien nach Auskunft der italienischen Polizei dem östlichen Teil Siziliens zuzuordnen, teilte das bayerische Landeskriminalamt (LKA) am Freitag mit. Bei der Kontrolle eines Autofahrers auf der Autobahn 3 im niederbayerischen Schwarzach (Landkreis Straubing-Bogen) hätten die Beamten das im Wagen eingebaute Versteck gefunden.

Der Mann habe angegeben, auf dem Weg nach Italien zu sein. Da er keine Ausfuhrgenehmigung bei sich hatte, gehen die Ermittler aber davon aus, dass er die Münzen zuvor illegal nach Deutschland gebracht hatte. Der Mann wurde vorläufig festgenommen, danach aber wieder auf freien Fuß gesetzt. Die LKA-Kunstfahndung und die Staatsanwaltschaft Regensburg ermitteln wegen Verstoßes gegen das Kulturgutschutzgesetz.


«Bild» holt «Focus»-Chefredakteur

BERLIN: Der Axel-Springer-Verlag holt «Focus»-Chefredakteur Robert Schneider (46) in die Chefredaktion der «Bild»-Zeitung. Das teilte ein Sprecher des Medienhauses am Freitag in Berlin mit. «Johannes Boie holt Robert Schneider als weiteren Chefredakteur zur «Bild». Er wird an Johannes Boie berichten, der unverändert in seiner derzeitigen Position als Chefredakteur und Vorsitzender der «Bild»-Chefredaktionen bleibt.» Boie (38) steht seit gut einem Jahr an der Spitze.

Zuvor hatten das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» und der Branchendienst «Medieninsider» über anstehende Veränderungen in der Chefredaktion von Deutschlands größtem Boulevardblatt berichtet.

Ein Sprecher des Medienhauses Burda, zu dem der «Focus» gehört, bestätigte auf dpa-Anfrage, dass Schneider sein Arbeitsverhältnis gekündigt habe.


Türkei setzt Offensive fort - fast 500 Kämpfer «neutralisiert»

ISTANBUL: Das türkische Militär hat bei seiner Offensive gegen kurdische Milizen in Syrien und im Irak nach eigenen Angaben bislang fast 500 gegnerische Kämpfer «neutralisiert». In der Regel meint die Regierung in Ankara mit dem Begriff, dass Menschen getötet, verletzt oder gefangen genommen wurden. Verteidigungsminister Hulusi Akar bezeichnete die Operation als «großen Erfolg». «491 Terroristen wurden neutralisiert», sagte er am Freitag in der westtürkischen Provinz Canakkale.

Seit knapp zwei Wochen geht die Türkei im Nordirak und in Nordsyrien mit Luftangriffen gegen die syrische Kurdenmiliz YPG und die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK vor, die die Türkei als Terrororganisationen bekämpft. Präsident Recep Tayyip Erdogan drohte zudem eine Bodenoffensive in Nordsyrien an. Ankara macht beide Gruppen für einen Anschlag auf der Istanbuler Einkaufsstraße Istiklal Mitte November verantwortlich, bei dem sechs Menschen starben und mehr als 80 verletzt wurden. YPG und PKK hatten dies jedoch zurückgewiesen. Seit 2016 hat die Türkei vier Militäroffensiven in Nordsyrien geführt.

Die USA sehen die YPG als Partner im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien, deren Zellen im Land noch immer aktiv sind. Akar forderte die Nato-Verbündeten einschließlich der USA auf, «ihre Unterstützung für Terroristen einzustellen» und drohte erneut damit, eine Bodenoffensive «zum richtigen Zeitpunkt und am richtigen Ort» voranzutreiben.


Keine Doppelbesteuerung für Pendler aus Frankreich mehr

MAINZ: Beim Bezug von Kurzarbeitergeld fällt für Pendler aus Frankreich künftig eine doppelte Besteuerung weg. Im Bundestag sei jetzt der Weg freigemacht worden, um diese Benachteiligung zu beenden, teilte der rheinland-pfälzische Arbeitsminister Alexander Schweitzer (SPD) am Freitag in Mainz mit. Gerade für die Grenzregion sei dies ein wichtiger Schritt.

Nach Angaben des Ministeriums pendeln knapp 50.000 Arbeitnehmer täglich aus dem benachbarten Frankreich zur Arbeit nach Deutschland. Seit dem Beginn der Corona-Pandemie seien die Grenzgänger auch vermehrt von Kurzarbeit betroffen. Durch den Abzug eines fiktiven Steuerbetrags in Deutschland und der parallelen Besteuerung in Frankreich wurden sie demnach bisher doppelt belastet.

Gemeinsam mit dem Saarland und Baden-Württemberg habe Rheinland-Pfalz in einem Schreiben an das Bundesministerium für Arbeit und Soziales auf die Problematik hingewiesen und auf die Umsetzung eines Urteils des Bundessozialgerichts von 2021 verwiesen. Darin wurde festgestellt, dass im Falle einer steuerlichen Freistellung als Grenzgänger keine Steuerpflicht in Deutschland besteht.


Frankreich senkt Autobahnmaut für Vielfahrer

PARIS: Frankreich senkt angesichts der starken Preissteigerungen die Autobahnmaut für Vielfahrer. Auch für Elektrowagen gibt es ab Februar kommenden Jahres einen Nachlass, wie das Verkehrsministerium in Paris am Freitag mitteilte. Es gehe einerseits darum, die Kaufkraft der Menschen zu schützen, die für ihre täglichen Wege auf das Auto angewiesen seien. Anderseits werde der ökologische Wandel unterstützt.

Ab zehn Pendelfahrten auf einer Strecke wird der Preisnachlass von 30 auf 40 Prozent erhöht. Generell wird die Maut um 4,75 Prozent erhöht, für Elektroautos gibt es auf die neuen Tarife aber einen Nachlass von 5 Prozent, so dass sie von der Mauterhöhung unter dem Strich verschont blieben, teilte das Verkehrsministerium mit. Frankreichs Autobahnen werden von privaten Gesellschaften betrieben, die Maut aber wird mit der Regierung abgestimmt.

Noch bis Jahresende greift in Frankreich ein Tankrabatt von zehn Cent pro Liter. Ab Januar gibt es dann Zuschüsse für Menschen, die beruflich auf ihr Auto angewiesen sind. Die Hilfen sollen unkompliziert online beantragt werden können.


Tod auf Kreuzfahrt - Riesenwelle trifft Antarktis-Tourer

LONDON/USHUAIA: Beim Aufprall einer gewaltigen Welle auf ein Kreuzfahrtschiff auf Antarktis-Tour sind ein Fahrgast getötet und vier weitere verletzt worden. «In tiefer Traurigkeit bestätigen wir, dass ein Gast im Zusammenhang mit dem Vorfall gestorben ist», teilte das Kreuzfahrtunternehmen Viking Cruises am Donnerstag (Ortszeit) mit. Die «Viking Polaris» sei am späten Dienstag auf dem Weg in die Stadt Ushuaia ganz im Süden Argentiniens gewesen, als es zu einem «Riesenwellen-Vorfall» gekommen sei, hieß es. Vier Passagiere hätten dabei nicht lebensgefährliche Verletzungen erlitten und seien vom Schiffsarzt behandelt worden.

Laut der argentinischen Zeitung «La Nación» soll das Schiff unter norwegischer Flagge an dem Abend einen starken Sturm durchfahren haben. Beim Auftreffen der großen Welle sei es zu einem Unfall an Bord gekommen, in dessen Folge eine US-Amerikanerin gestorben sei, schrieb das Blatt. Das Unternehmen äußerte sich weder zum Geschlecht noch zur Herkunft des Todesopfers.

Der erst kürzlich in Betrieb genommene Kreuzer mit Platz für 378 Gäste trug laut dem Unternehmen nur begrenzten Schaden davon und erreichte am Mittwoch ohne weitere Probleme seine Endstation Ushuaia in Feuerland, der Südspitze Südamerikas. Die nächste geplante Reise des Schiffe sei nach umfänglicher Überlegung abgesagt worden, teilte «Viking Cruises» mit. «Unser Fokus liegt auf der Sicherheit und dem Wohlergehen unserer Gäste und Crew.» Betroffene Fahrgäste seien direkt informiert worden.


Afrikanische Schweinepest im Norden Tschechiens nachgewiesen

PRAG/LIBEREC: Im Norden Tschechiens nahe der Grenze zu Polen ist die Afrikanische Schweinepest aufgetreten. Die Tierseuche sei bei einem toten Wildschwein nachgewiesen worden, teilte die Staatliche Veterinärbehörde (SVS) am Freitag in Prag mit. Der Fundort lag bei der Gemeinde Jindrichovice pod Smrkem im sogenannten Friedländer Zipfel, rund 25 Kilometer nordöstlich von Liberec und 35 Kilometer östlich der sächsischen Grenzstadt Zittau.

Die Behörde will nun ein rund 200 Quadratkilometer großes Infektionsgebiet ausrufen. In dieser Sperrzone wird das Betreten der Wälder eingeschränkt und die Jagd nach Wildschweinen untersagt. Etwaige Tierkadaver sollen auf die Seuche untersucht und entsorgt werden. Die Erkrankung war in Tschechien zuletzt vor viereinhalb Jahren aufgetreten, damals aber in der östlichen Verwaltungsregion um die Industriestadt Zlin.

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine ansteckende Viruserkrankung bei Haus- und Wildschweinen, die fast immer tödlich verläuft und unheilbar ist. Es gibt keine vorbeugende Impfung. Die Erkrankung kann direkt von Tier zu Tier oder indirekt über kontaminierte Gegenstände wie Kleidung und Schuhe sowie Futter in andere Gebiete durch den Menschen übertragen werden. Für Menschen und andere Tierarten ist die ASP nicht ansteckend oder gefährlich.


Unwetterwarnung auf Ischia - mehr als 1000 Menschen werden evakuiert

CASAMICCIOLA: Wegen einer neuen Unwetterwarnung sind mehr als 1000 Menschen auf der zuletzt von heftigen Erdrutschen heimgesuchten Insel Ischia zum Verlassen ihrer Häuser aufgefordert worden. Die Evakuierungen sollten am Freitag um 16 Uhr beginnen, wie die Behörden ankündigten. Die Menschen in der am heftigsten betroffenen Gemeinde Casamicciola, wo wegen der Unwetter des vergangenen Wochenendes elf Menschen gestorben sind und eine Frau noch als vermisst gilt, werden in Hotels oder Sporthallen untergebracht, wie es hieß. Sonderkommissar Giovanni Legnini stellte klar, dass niemand gezwungen werde, sein Haus zu verlassen. Er hoffte aber auf die Vernunft der Einwohner.

Der Zivilschutz stufte die Gefahrenlage zwar als gelb ein und damit noch nicht als orange oder rot, die zwei höchsten Warnstufen. Allerdings könnten die neuen Niederschläge erneut zu Erdrutschen führen in den Gebieten, in denen zuletzt riesige Schlamm- und Wassermassen durch die Wohngebiete geströmt waren. «Die Evakuierungen sind eine Vorsichtsmaßnahme», stellte Italo Giulivo vom Zivilschutz der Region Kampanien klar.

Am Donnerstag hatten die zahlreichen Einsatzkräfte auf Ischia drei der bislang noch vier vermissten Menschen tot gefunden. Die Opferzahl der Unwetter vom vergangenen Wochenende, die Erdrutsche und Überschwemmungen mit sich brachten, stieg damit auf elf. Eine Frau wurde noch unter den Schlammmassen vermutet.


Erzeugerpreise in Eurozone steigen weniger stark

LUXEMBURG: Der Anstieg der Erzeugerpreise in der Eurozone hat sich auf hohem Niveau merklich abgeschwächt. Im Oktober erhöhten sich die Preise, die Hersteller für ihre Waren erhalten, auf Jahressicht um 30,8 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag in Luxemburg mitteilte. Im Vormonat hatte der Anstieg noch bei 41,9 Prozent gelegen. Im Vergleich zum Vormonat sanken die Erzeugerpreise um 2,9 Prozent.

Besonders deutlich verringerte sich der Preisauftrieb im Energiesektor. Zum Vorjahresmonat verteuerte sich Energie zwar immer noch um sehr hohe 65,8 Prozent. Im September hatte der Anstieg aber noch bei 108,0 Prozent gelegen. Zum Vormonat fielen die Energiepreise um 6,9 Prozent.

Vorleistungsgüter, die besonders wichtig für die laufende Produktion sind, verteuerten sich im Jahresvergleich kräftig. Allerdings schwächt sich der Preisauftrieb hier seit einigen Monaten ab.

Die Erzeugerpreise erfassen den Preisdruck auf Herstellerebene, indem sie die Verkaufspreise der Produzenten abbilden. Die Entwicklung wirkt sich in der Regel auch auf die Verbraucherpreise aus, an denen die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik ausrichtet. Angesichts der hohen Teuerung hat die EZB ihre Leitzinsen zuletzt deutlich angehoben.


Auto-Importeure rechnen mit zurückhaltenden Kunden

FRANKFURT/MAIN: Angesichts sinkender Auftragseingänge erwartet der Verband der Auto-Importeure für 2023 nur geringfügig steigende Verkaufszahlen auf dem deutschen Markt. Noch könnten die Hersteller ihre Auftragsbestände abarbeiten, sagte VDIK-Präsident Reinhard Zirpel am Freitag in Frankfurt. Doch bald werde die Kaufzurückhaltung der Kunden dem Markt genauso zu schaffen machen wie zuvor die angespannten Lieferketten. Bei den Elektrofahrzeugen fehle die politische Unterstützung, wenn die Förderung wie geplant gekürzt werde.

Die Importeure, die nach eigenen Angaben 39 Prozent des deutschen Neuwagenmarktes abdecken, erwarten für das laufende Jahr nur noch 2,6 Millionen neu zugelassene Pkw, nachdem sie zunächst 3,0 Millionen geschätzt hatten. 2023 sollen dann bei einem Zuwachs um rund 6 Prozent rund 2,75 Millionen neue Autos in den Verkehr kommen.


Bahnstreik bremst Verkehr nach Deutschland aus

PARIS: Ein Streik bei der französischen Staatsbahn SNCF beeinträchtigt seit Freitag und noch bis Montag auch den Fernverkehr nach Deutschland. Ein Teil der TGV- und ICE-Züge zwischen Frankfurt sowie Stuttgart und Paris fällt aus, teilte die SNCF mit. Betroffen sind sowohl die über Saarbrücken als auch die über Karlsruhe fahrenden Züge.

Die Deutsche Bahn wies darauf hin, dass es aufgrund der Streiks kurzfristig zu Beeinträchtigungen und Ausfällen kommen kann. Reisende wurden gebeten, ihre Verbindung vor Abfahrt noch einmal zu überprüfen. Nicht beeinträchtigt ist der Verkehr der Thalys-Züge zwischen Paris und Köln.

Nicht betroffen von den Streiks ist ebenfalls der Regionalverkehr zwischen Frankreich und Deutschland. Die Züge von Saarbrücken nach Metz und Sarregemuines, von Offenburg nach Straßburg sowie vom badischen Müllheim nach Mulhouse fahren wie gewohnt.

Innerhalb Frankreichs fallen zahlreiche TGV- und IC-Verbindungen aus. In den Streik treten an den drei Tagen die Zugchefs der Fernzüge, ohne die die Züge nicht fahren können.


Ein Toter bei Zugunglück

HALLE: Bei einem Bahnunfall in Deutschland ist in der Nacht zum Freitag ein Mensch ums Leben gekommen. Drei weitere Bahnmitarbeiter wurden verletzt, wie die Bundespolizei mitteilte.

Der Unfall ereignete sich den Angaben nach auf der Strecke bei Halle-Ammendorf im Bundesland Sachsen-Anhalt gegen 3.00 Uhr. Warum sich die Bahnmitarbeiter an den Gleisen aufhielten und wie es genau zu dem Vorfall kam, konnte die Polizeisprecherin zunächst nicht sagen. Auch ob starker Schneefall den Unfall auslöste, war am Freitagmorgen noch unklar. Zuvor hatte die «Mitteldeutsche Zeitung» berichtet. Nach Angaben der Zeitung wurden mehrere Gleisarbeiter vor Ort von einem Seelsorger betreut.

Die Bahnstrecke wurde zunächst für den Verkehr gesperrt. Welche Strecken von den Sperrungen genau betroffen waren, konnte eine Sprecherin der Bundespolizei zunächst nicht sagen. Die Bahn meldete auf ihrer Internetseite am Morgen Verspätungen zwischen Halle und Erfurt. Die ICE-Züge würden in beiden Richtungen umgeleitet und verspäteten sich, hieß es.


USA, Südkorea und Japan verhängen neue Sanktionen gegen Nordkorea

SEOUL: Die USA und ihre Verbündeten Südkorea und Japan haben neue Sanktionen gegen Personen und Organisationen in Verbindung mit dem nordkoreanischen Atomwaffenprogramm verhängt. Drei Funktionäre der in Nordkorea herrschenden Arbeiterpartei seien sanktioniert worden, erklärte das US-Finanzministerium am Donnerstag (Ortszeit). Die Funktionäre spielten «führende Rollen bei den widerrechtlichen Programmen (Nordkoreas) für Massenvernichtungswaffen und ballistische Raketen», wurde der Abteilungsleiter für Terrorismus und Finanzermittlungen, Brian Nelson, zitiert.

Durch die Maßnahmen werden den Angaben zufolge unter anderem Vermögenswerte der Betroffenen eingefroren. Nordkorea ist bereits harten Sanktionen des UN-Sicherheitsrats unterworfen. Auch haben etwa die USA, Südkorea, Japan sowie die Europäische Union in den vergangenen Jahren immer wieder eigene Strafmaßnahmen gegen Nordkorea beschlossen. UN-Resolutionen untersagen dem weithin isolierten Land Atomtests sowie die Erprobung von ballistischen Raketen, die je nach Bauart mit einem atomaren Gefechtskopf bestückt werden können.

Südkorea setzte nun mit ähnlicher Begründung wie Washington acht Personen und sieben Institutionen auf eine Schwarze Liste. Damit reagiere das Land auch auf den jüngsten Test einer nordkoreanischen Interkontinentalrakete am 18. November, teilte das Außenministerium in Seoul am Freitag mit. Die Regierung in Tokio beschloss laut der Nachrichtenagentur Kyodo, die Vermögenswerte zweier Handelsfirmen, einer Hacking-Gruppe sowie einer weiteren Person einzufrieren.


Taiwans Präsidentin Tsai ruft Demokratien zur Zusammenarbeit auf

TAIPEH: Anlässlich eines Besuchs britischer Parlamentarier hat Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen demokratische Staaten zur Zusammenarbeit aufgerufen. Demokratische Länder sollten angesichts der Expansion autoritärer Staaten «mehr als je zuvor zusammenrücken», sagte Tsai, als sie am Freitag die britische Delegation in Taipeh empfing. «Wir sollten zusammenarbeiten, um unsere gemeinsamen Werte zu schützen», sagte die Präsidentin der Inselrepublik weiter.

Die von der Vorsitzenden des parlamentarischen Ausschusses für Außenpolitik, Alicia Kearns, angeführte Delegation war am Donnerstag für einen fünftägigen Besuch in Taiwan eingetroffen. Die Briten drückten ihre Solidarität mit der demokratischen Inselrepublik aus, die sich zuletzt immer stärkeren Spannungen mit der benachbarten Volksrepublik ausgesetzt sah. Kearns sagte, es sei völlig richtig, dass Demokratien einen parlamentarischen Austausch pflegen. Dialog sei «wichtig».

China betrachtet Taiwan nur als Teil der Volksrepublik und lehnt solche offiziellen Kontakte anderer Länder zu Taipeh ab. Auch wird mit einer Eroberung gedroht. Vor dem Besuch hatte die chinesische Botschaft in London die britische Delegation für ihre Reisepläne angegriffen. Sie bezeichnete die Reise als eine «eklatante Verletzung» des «Ein-China-Prinzips». Als im Oktober zwei Bundestagsdelegation nach Taiwan reisten, hatte Peking ebenfalls verärgert reagiert.


Tierschützer warnen: Immer mehr Koalas Opfer von Verkehrsunfällen

SYDNEY: Immer mehr Koalas werden in Australien Opfer von Verkehrsunfällen. Grund sei der schrumpfende Lebensraum der ikonischen Beuteltiere, teilte der Internationale Tierschutz-Fonds (IFAW) am Freitag mit. Allein seit Juli wurden demnach mindestens 42 Koalas auf den Straßen von New South Wales an der Ostküste von Autos und Lastwagen angefahren. Die Folge: Tierschützer müssen sich um zahlreiche kleine Koala-Waisen kümmern, die im Beutel der Mutter den Zusammenprall überlebt haben.

Dazu gehört der kleine Rafa, dessen Mutter in der Region Northern Rivers von einem Wagen erfasst wurde. Sie starb an ihren schweren Kopfverletzungen. Rafa überlebte unverletzt im Beutel und wird von der Organisation «Friends of the Koala» betreut. Mit seinem kleinen herzförmigen Fleck auf der Nase bezaubert er seither seine Pfleger. Wenn er alt genug ist, soll Rafa in die Freiheit entlassen werden. Kookie erlitt hingegen innere Blutungen, als ihre Mutter von einem Laster überfahren wurde. Veterinäre kümmern sich um die kleine Waise.

Weil die Menschen sich zunehmend im natürlichen Lebensraum der Koalas ausbreiteten, hätten viele Tiere ihre Heimat verloren, sagte der IFAW-Tierschutzbeauftragte Robert Leach. «Koalas in New South Wales sind bereits vom Aussterben bedroht - wir können es uns nicht leisten, noch mehr auf unseren Straßen zu verlieren», betonte er. «Jeder einzelne Koala ist wichtig für das Überleben dieser gefährdeten Spezies.» Zudem sei gerade Brutzeit, weshalb mehr Koalas auf den Straßen unterwegs seien. Der Experte forderte die Bevölkerung auf, besonders vorsichtig zu fahren.

Bereits im Februar hatte die Regierung angekündigt, die drolligen Beutelsäuger besser zu schützen. In den Bundesstaaten New South Wales und Queensland sowie im Australian Capital Territory mit der Hauptstadt Canberra wurde der Gefährdungsstatus offiziell von «vulnerable» (gefährdet) auf «endangered» (stark gefährdet) hochgesetzt. Auch verheerende Buschbrände, schwere Überschwemmungen und Krankheiten setzen den Tieren seit Jahren zu.


Schickes Staatsbankett mit Prominenz bei Macron-Besuch im Weißen Haus

WASHINGTON: Ein Staatsbankett gehört zu den protokollarischen Höhepunkten bei einem Staatsbesuch. US-Präsident Joe Biden richtete am Donnerstagabend (Ortszeit) erstmals in seiner Amtszeit ein solches glamouröses Dinner im Weißen Haus aus - für den französischen Präsidenten Emmanuel Macron. Die beiden Präsidenten zelebrierten dabei die Partnerschaft ihrer Länder.

Mehrere Hundert geladene Gäste waren dabei, darunter auch einige Prominente, die nicht dem politischen Universum angehören: etwa der Sänger John Legend und seine Frau, das Model Chrissy Teigen, oder die Schauspielerinnen Jennifer Garner und Julia Louis-Dreyfus. Der Jazz- und Soulmusiker Jon Batiste war für einen Auftritt dabei. Die Chefin der Modezeitschrift «Vogue», Anna Wintour, erschien wie üblich mit Sonnenbrille - ein sonst eher ungewöhnliches Accessoire bei einem ein Staatsdinner. Der Luxusschuh-Designer Christian Louboutin antwortete beim Reingehen auf die Frage von Journalisten, wie viele Gäste an dem Abend wohl seine Modelle tragen: «Ich habe keine Ahnung, aber lassen Sie mich nachsehen.»

Ein Staatsbankett ist auch ein logistischer Gewaltakt: Für das Dinner wurde auf dem Südrasen der Regierungszentrale ein riesiger festlicher Pavillon errichtet. Das Weiße Haus feilte nach eigenen Angaben sechs Monate lang am Menü für das Abendessen und hatte am Donnerstag Dutzende Köche im Einsatz. Auf der Speisekarte standen Spezialitäten aus den USA, darunter Hummer aus dem Bundesstaat Maine und Wein aus dem Napa Valley in Kalifornien. Und: amerikanischer Käse - ausgerechnet. Die Franzosen rühmen sich für ihren Käse, die Amerikaner sind an dieser Stelle weniger für größeres Talent bekannt.

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