Neues aus dem Ausland am Freitag

Neues aus dem Ausland am Freitag

UN-Generalsekretär: Rechte aller Afghanen auf Bildung schützen

NEW YORK: Nach einem Bombenanschlag auf eine Privatschule in der afghanischen Hauptstadt Kabul mit mindestens 30 Toten hat UN-Generalsekretär António Guterres an die Machthaber des Landes appelliert, das Recht aller Afghanen auf Bildung zu achten. «Die De-facto-Behörden müssen die Rechte aller Afghanen auf einen sicheren Zugang zu Bildung schützen - unabhängig von Ethnizität oder Geschlecht», teilte Guterres in der Nacht zum Samstag bei Twitter mit. Der Anschlag hatte sich am Freitagmorgen im Stadtteil Dashte Barchi ereignet, der mehrheitlich von der schiitischen Minderheit der Hazara bewohnt wird. Die Schüler und Schülerinnen bereiteten sich auf die Aufnahmeprüfung an der Universität vor.

Nach Angaben eines Mitarbeiters des betroffenen Kaaj Higher Educational Center hatte ein Selbstmordattentäter zwei Wächter am Eingang getötet, bevor er sich Zugang zu einem Klassenraum verschaffte und sich dort in die Luft sprengte. Zudem soll er auf Schüler geschossen haben. Neben den Todesopfern gab es Dutzende Verletzte. Unter den Opfern sollen viele Mädchen sein.

Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand. Ähnliche Bluttaten hatte in der Vergangenheit die sunnitische Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verübt.

Seit ihrer Machtübernahme haben die islamistischen Taliban Mädchenschulen ab der siebten Klasse geschlossen - entgegen ihrer Versprechungen. Private Bildungseinrichtungen bieten einigen älteren Mädchen die Möglichkeit, ihre Ausbildung fortzusetzen, um anschließend die Universität zu besuchen. Gegen diese sind die Taliban bisher auch nicht vorgegangen.


Nordkorea startet zwei weitere ballistische Raketen

SEOUL: Nordkorea hat erneut einen Test mit zwei ballistischen Raketen unternommen.

Nach Angaben des südkoreanischen Militärs flogen die beiden Kurzstreckenraketen am Samstag in Richtung des Japanischen Meeres (koreanisch: Ostmeer), wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete. Es handelte sich bereits um den vierten Raketenabschuss in dieser Woche. Zuletzt hatte Nordkorea am Donnerstag nur wenige Stunden nach der Abreise von US-Vizepräsidentin Kamala Harris aus Südkorea einen Test mit zwei ballistischen Raketen unternommen.


«Ian» schwächt sich in South Carolina ab - aber weiter gefährlich

WASHINGTON: Der Wirbelsturm «Ian» verliert auf dem Weg durch den US-Bundesstaat South Carolina an Kraft. Doch Wetterexperten und Behörden warnten am Freitag (Ortszeit) weiter eindringlich vor Gefahren durch Sturmfluten und starken Wind.

«Ian» hatte am Freitag die Küste von South Carolina mit Windgeschwindigkeiten von rund 140 Kilometern pro Stunde erreicht, als Hurrikan der Stufe eins von fünf. Wenige Stunden später schwächten sich die Winde auf gut 110 Kilometer pro Stunde ab und nach der gängigen Einstufung galt der Wirbelsturm damit nicht mehr als Hurrikan.

Am Mittwoch war «Ian» als Hurrikan der Stufe vier mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 240 Kilometern pro Stunde in Florida auf Land getroffen. Bei seinem Zug quer über den südlichen Bundesstaat hinterließ er Zerstörungen und Überschwemmungen.


Irans Geheimdienst meldet Festnahme von neun Ausländern

TEHERAN: Der iranische Geheimdienst hat im Zusammenhang mit den anhaltenden Protesten im Land neun Ausländer festgenommen. Unter ihnen sei auch ein Deutscher, hieß es in einer Erklärung am Freitagabend. Die anderen Ausländer kommen demnach aus Frankreich, den Niederlanden, Italien, Polen und Schweden. Sie sollen entweder direkt an den systemkritischen Protesten teilgenommen oder im Hintergrund agiert haben. Weitere Details zu den festgenommenen Ausländern wurden nicht genannt. Laut Geheimdienst stehen mehrere Botschaften, unter anderem die Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens, unter Beobachtung.

Außer den neun Ausländern hat der Geheimdienst auch mehrere Mitglieder von iranischen Oppositionsgruppen sowie kurdischen Separatistengruppen festgenommen. Außerdem seien auch einige Iraner, die für ausländische Medien arbeiteten, entweder verhaftet oder einbestellt und verhört worden.

Auslöser der Demonstrationen ist der Tod der 22-jährigen Mahsa Amini. Die Sittenpolizei hatte sie wegen ihres angeblich «unislamischen Outfits» festgenommen. Was genau mit Amini danach geschah, ist unklar. Die Frau war ins Koma gefallen und am 16. September in einem Krankenhaus gestorben. Kritiker werfen der Moralpolizei vor, Gewalt angewendet zu haben. Die Polizei weist die Vorwürfe entschieden zurück. Seit dem Tod der jungen Frau demonstrieren landesweit Tausende Menschen gegen den repressiven Kurs der Regierung und der Sicherheitskräfte sowie das islamische System.


Erste Schwarze als Richterin am obersten US-Gericht in Amt eingeführt

WASHINGTON: Ketanji Brown Jackson ist als erste schwarze Frau in der amerikanischen Geschichte als Richterin am Supreme Court der USA ins Amt eingeführt worden. Die 52-Jährige hatte bereits Ende Juni am Obersten Gerichtshof des Landes ihren Amtseid abgelegt. Am Freitag folgte eine förmliche Amtseinführungszeremonie am Gericht in der US-Hauptstadt Washington - im Beisein von US-Präsident Joe Biden und anderen hochrangigen Mitgliedern der Regierung. Am kommenden Montag beginnt die neue Sitzungsperiode des Supreme Courts.

Jackson folgt auf den langjährigen Richter Stephen Breyer, der in den Ruhestand ging. Breyer hatte bereits zu Jahresbeginn angekündigt, sich in diesem Sommer nach fast drei Jahrzehnten an dem Gericht von seinem Posten zurückzuziehen. Biden bekam so zum ersten Mal in seiner Amtszeit die Chance, einen der neun Richterposten nachzubesetzen. Richter am Supreme Court werden auf Lebenszeit ernannt und müssen in einem aufwendigen Prozedere vom Senat bestätigt werden. Jackson nahm diese Hürde schon Anfang April.

An der konservativen Mehrheit am obersten US-Gericht ändert der Personalwechsel nichts. Breyer und Jackson gehören beide dem liberalen Lager an. Bidens republikanischer Vorgänger Donald Trump hatte in seiner Amtszeit drei Richter am Supreme Court platzieren können und das Gericht so auf längere Sicht nach rechts gerückt. Momentan gelten sechs der neun Richter als konservativ.


Stoltenberg weist russische Annexion als illegal zurück

BRÜSSEL: Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat die russische Annexion von vier besetzten ukrainischen Gebiete als illegal und unrechtmäßig zurückgewiesen. «Die Nato-Bündnispartner erkennen kein einziges dieser Gebiete als Teil Russlands an und werden dies auch in Zukunft nicht tun», sagte der Norweger am Freitag in Brüssel. Man rufe alle Staaten dazu auf, die unverhohlenen Versuche Russlands zurückzuweisen, Territorien zu erobern.

Kremlchef Wladimir Putin hatte am Freitag die Abkommen, mit denen die Annexion der besetzten Regionen Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson besiegelt wurde. International wird dieser Schritt nicht anerkannt. Zuvor hatte Moskau in den vier Regionen Scheinreferenden organisiert, in denen die Bevölkerung angeblich für einen Beitritt zu Russland gestimmt hat.


Mindestens zwei Tote bei Ausschreitungen in Südostiran

TEHERAN: Bei Ausschreitungen im Südosten des Irans sind einem Bericht zufolge mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Wie die Nachrichtenagentur Fars am Freitag weiter berichtete, war es in der Nähe einer Moschee und einer Polizeiwache in der Stadt Sahedan zu einer Schießerei gekommen. Außer den beiden Toten seien Dutzende andere Menschen verletzt worden. Außerdem soll ein Feuerwehrauto in Brand gesteckt worden sein.

Die örtlichen Behörden wissen laut Fars bislang nicht, wer für die Schießerei und den Brand verantwortlich ist. In sozialen Medien hieß es dagegen, dass es während des Freitagsgebets in Sahedan zu regierungskritischen Protesten und Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften gekommen sei. Dabei sollen Dutzende Demonstranten getötet oder schwer verletzt worden sein. Von dem Vorfall gibt es in den sozialen Medien auch Videos, die jedoch nicht verifiziert werden können.


Tag der Entscheidung bei Senats-Stichwahlen

PRAG: In Tschechien geht am Samstag die zweite Runde der Senatswahlen zu Ende. Die Bürgerinnen und Bürger können ihre Stimme noch bis 14.00 Uhr abgeben, falls sie es nicht schon am Freitag getan haben. Alle zwei Jahre wird ein Drittel der 81 Sitze im Oberhaus des Parlaments neu besetzt. In 24 Wahlkreisen treffen Stichwahl-Kandidaten aufeinander. Drei Bewerber hatten bereits in der ersten Runde vor einer Woche die absolute Mehrheit erzielt.

Die populistische Oppositionspartei ANO von Ex-Ministerpräsident Andrej Babis schickt die meisten Kandidaten ins Rennen. Mit Spannung wird erwartet, ob sich Senatspräsident Milos Vystrcil von der Regierungspartei ODS in Jihlava (Iglau) gegen die ANO-Gegenkandidatin Jana Nagyova behaupten kann.

Die Senatoren werden für sechs Jahre gewählt. Der Senat hat ein Mitspracherecht bei der Gesetzgebung und kann Verfassungsänderungen verhindern. Derzeit haben die liberalen und konservativen Regierungsparteien eine Mehrheit in der Kammer.


Französisches Rassemblement National wählt neue Parteispitze

PARIS: Bei der rechtsnationalen französischen Partei Rassemblement National steht nach dem bisher nur vorläufigen Abgang von Marine Le Pen als Parteichefin nun ein förmlicher Führungswechsel bevor. In einem Online-Wahlverfahren, das am Freitag startete, können die Parteimitglieder eine neue Parteispitze bestimmen. Die Wahl läuft bis zum 3. November und das Ergebnis soll auf einem Parteitag am 5. November verkündet werden, teilte die Partei mit. Es wird ein Rennen zwischen Interimschef Jordan Bardella und dem Bürgermeister Perpignans, Louis Aliot, erwartet. Die langjährige Parteichefin Le Pen hatte ihren Posten bereits vor einem Jahr für ihr Antreten bei der Präsidentschaftswahl vorläufig geräumt.

Le Pen will sich künftig auf die Fraktionsführung im Parlament konzentrieren, in dem die rechte Partei seit den Wahlen im Juni mit 89 Sitzen stärkste Oppositionspartei ist. 2011 hatte Le Pen die Parteiführung von ihrem Vater und Mitgründer Jean-Marie Le Pen übernommen. Sie setzt seitdem erfolgreich auf eine «Entteufelung» der lange Zeit klar rechtsextremen Partei, die sich 2018 von Front National in Rassemblement National umbenannte. Mit der Wahl der neuen Führung wird erstmals seit Gründung der Partei vor 50 Jahren niemand aus der Le Pen-Familie mehr an der Spitze stehen. Bardella ist allerdings mit der Tochter von Marine Le Pens Schwester liiert.


Amnesty: 52 Menschen bei regimekritischen Protesten im Iran getötet

BERLIN: Bei den regierungskritischen Protesten im Iran sind nach Angaben von Amnesty International mehr als 50 Menschen von Sicherheitskräften getötet worden. Hunderte weitere Demonstranten wurden demnach verletzt, wie die Menschenrechtsorganisation am Freitag mitteilte. Iranische Staatsmedien hatten zuvor mehr als 40 Todesopfern gemeldet, Beobachter gehen aber von einer deutlich höheren Opferzahl aus. Die Regierung hatte auch von Toten aufseiten der Sicherheitskräfte gesprochen.

«Amnesty International liegen die Namen von 52 Frauen, Männern und Kindern vor, die von den staatlichen Sicherheitskräften getötet wurden», teilt die Organisation nun mit. Amnesty liege zudem die Kopie eines geleakten Dokuments vor, aus dem hervorgehe, dass das Generalhauptquartier der Streitkräfte schon am 21. September die Kommandeure in allen Provinzen angewiesen habe, mit aller Härte gegen Demonstrierende vorzugehen. Diese seien darin als «Unruhestifter und Revolutionsgegner» bezeichnet worden. Der Befehl belege, dass die Eskalation der Gewalt und der Einsatz scharfer Munition System habe und eine bewusste Strategie der iranischen Führung sei, so die Menschenrechtsorganisation.

Hintergrund der Demonstrationen ist der Tod der 22-jährigen Mahsa Amini. Die Sittenpolizei hatte sie wegen ihres angeblich «unislamischen Outfits» festgenommen. Was genau mit Amini danach geschah, ist unklar. Die Frau war ins Koma gefallen und am 16. September in einem Krankenhaus gestorben. Seitdem demonstrieren landesweit Tausende gegen den repressiven Kurs der Regierung und das islamische System.

Amnesty erklärte: «Die Internationale Gemeinschaft muss unverzüglich und in aller Entschlossenheit handeln, um zu verhindern, dass noch mehr Menschen getötet und verletzt werden, nur weil sie für ihre Freiheit, ihre Würde und ihre Menschenrechte auf die Straße gehen.»


Stichwahlen zum Senat begonnen

PRAG: In Tschechien hat die zweite Runde der Senatswahlen begonnen. Alle zwei Jahre wird ein Drittel der 81 Sitze neu besetzt. Die Wahllokale öffneten am Freitag um 14.00 Uhr in 24 Wahlkreisen, in denen Stichwahl-Kandidaten aufeinandertreffen. Drei Bewerber hatten bereits in der ersten Runde vor einer Woche die absolute Mehrheit erzielt. Die Bürgerinnen und Bürger können ihre Stimme auch noch am Samstag bis 14.00 Uhr abgeben. Dann beginnt die Auszählung.

Die populistische Oppositionspartei ANO von Ex-Ministerpräsident Andrej Babis schickt die meisten Kandidaten ins Rennen. Mit Spannung wird erwartet, ob sich Senatspräsident Milos Vystrcil von der Regierungspartei ODS in Jihlava (Iglau) gegen die ANO-Gegenkandidatin Jana Nagyova behaupten kann. Nagyova sitzt derzeit neben Babis auf der Anklagebank wegen einer mutmaßlichen Betrugsaffäre bei EU-Subventionen. Sollte sie in den Senat einziehen, würde sie Immunität genießen.

Mitglieder des Senats werden für sechs Jahre gewählt. Das Oberhaus des Parlaments hat ein Mitspracherecht bei der Gesetzgebung und kann Verfassungsänderungen verhindern. Die fünf liberalen und konservativen Parteien der Regierungskoalition verfügen über eine sichere Mehrheit in der Kammer.


Somalia: Al-Shabaab tötet Polizeichef von Mogadischu

MOGADISCHU: Bei Kämpfen somalischer Sicherheitskräfte mit der Terrormiliz Al-Shabaab ist am Freitag der Polizeichef der Hauptstadt Mogadischu, Farhan Qarole, getötet worden. Zudem seien auch zehn weitere Menschen bei den Kämpfen in Randbezirken der Stadt getötet worden, erklärte ein Vertreter der Polizei. Ziel des Vorgehens der Sicherheitskräfte war es demnach, mehrere Al-Shabaab-Hochburgen nördlich der Hauptstadt zu sichern.

Unter den Opfern waren Polizeiangaben zufolge vier weitere Sicherheitskräfte und sechs Kämpfer der Islamisten. «Wir haben bislang mindestens sieben Dörfer von den Islamisten zurückerobert, während die Operation gegenwärtig weiterläuft», erklärte Mohamed Dahir, einer der Polizisten, der an der Aktion beteiligt ist.

Seit mehreren Monaten geht die Regierung in dem Land am Horn von Afrika mit einer militärischen Offensive gegen Al-Shabaab vor. Die islamistischen Terroristen kontrollieren weite Teile der Region Zentralsomalia sowie den Süden des Landes. Somalia gehört zu den ärmsten Ländern der Welt.


Feuerwehr in Brüssel räumt Stockwerk der EU-Kommissionschefin

BRÜSSEL: Ein Feuerwehreinsatz in der Brüsseler EU-Kommission auf der Etage von Präsidentin Ursula von der Leyen hat am Freitag für Aufregung gesorgt. Es habe im 13. Stockwerk einen Vorfall gegeben, der den Einsatz der Rettungskräfte erfordert habe, sagte ein Sprecher der Behörde in Brüssel. Die Etage sei geräumt worden. Von der Leyen, die ihre Büroräume im 13. Stockwerk hat, sowie allen anderen gehe es gut. Aus EU-Kreisen hieß es, die deutsche Politikerin sei am Freitag in der EU-Kommission gewesen.

Grund für den Einsatz war ein Briefumschlag mit verdächtigem weißen Pulver, wie die Nachrichtenagentur Belga unter Berufung auf die Feuerwehr berichtete. Eine Person sei mit dem Umschlag in Kontakt gekommen, habe aber keinerlei Symptome. Wie ein dpa-Reporter vor Ort beobachtete, waren Gruppen von Einsatzkräften vor und im Gebäude unterwegs. Einige waren mit Atemschutzgeräten ausgerüstet.


Burkina Faso: Schüsse und Militärposten in der Hauptstadt

OUAGADOUGOU: Nach nächtlichen Schießereien hat sich am Freitag das Militär im westafrikanischen Burkina Faso an zentralen Punkten der Hauptstadt Ouagadougou postiert. So versperrten Soldaten etwa den Zugang zum Präsidentenpalast. Außerdem umstellten sie den Sitz des Fernseh- und Radiosenders RTB, wie ein Mitarbeiter der Deutschen Presse-Agentur in Ouagadougou berichtete. Soldaten befanden sich demnach außerdem vor militärischen Stützpunkten in der Stadt.

In der Nacht waren den Angaben zufolge in Ouagadougou Schüsse zu hören gewesen. Das dänische Außenministerium sprach auf Twitter von stark sichtbarer militärischer Präsenz in der Hauptstadt und riet Zivilisten, nicht auf die Straße zu gehen.

Seit einem Putsch im Januar regiert in dem Land das Militär, dass nach eigenen Angaben für mehr Sicherheit sorgen wollte. Die politische und humanitäre Lage in dem Sahelstaat mit rund 21 Millionen Einwohnern ist seit Jahren instabil. Bewaffnete Gruppen, von denen einige der Terrorgruppe Islamischer Staat oder dem Terrornetzwerk Al-Kaida angehören, sind dort sowie in den Nachbarstaaten Mali und Niger aktiv. Auch lang anhaltende Dürren und Hungersnöte machen dem - trotz reicher Goldvorkommen - verarmten Land zu schaffen.

In jüngster Zeit hat sich die Sicherheitslage in Burkina Faso verschärft, was den Druck auf die Übergangsregierung von Oberst Paul-Hanri Sandaogo Damiba unter Druck setzte. Im Grenzgebiet zu Mali und Niger, im Norden Burkina Fasos, hatte es im September zwei schwere Anschläge auf Versorgungskonvois gegeben. Dutzende Soldaten und Zivilisten wurden getötet. Da Teile des Landes von der Versorgung mit Lebensmitteln abgeschnitten sind, erfolgt der Nachschub zum Teil über militärisch gesicherte Lieferfahrten.


Friedensnobelpreisträger und Bischof des Missbrauchs beschuldigt

ROM: Der frühere Bischof des südostasiatischen Landes Osttimor und Friedensnobelpreisträger Ximenes Belo wird des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen beschuldigt. Die niederländische Zeitung «De Groene Amsterdammer» veröffentlichte in dieser Woche einen Bericht, wonach der Geistliche in den 90er Jahren mehrere Jungen missbraucht hatte. In dem Artikel kommen Zeugen zu Wort, die erzählen, wie sie von Belo missbraucht und vergewaltigt worden seien. Dem Bischof war 1996 der Friedensnobelpreis verliehen worden für den jahrelangen Kampf für eine friedliche Lösung des Osttimor-Konflikts.

Der Vatikan teilte am Donnerstagabend mit, über den Fall Bescheid zu wissen. Belo war 2002 vom Posten als Apostolischer Administrator von Dili, der Hauptstadt Osttimors, zurückgetreten - im selben Jahr waren der Zeitung zufolge erstmals Vorwürfe erhoben geworden. 2003 ging Belo nach Portugal, ein Jahr später als Hilfspriester nach Mosambik, wie das vatikanische Portal Vaticannews am Freitag berichtete. Derzeit lebe der heute 74-Jährige wieder in Portugal.

«Die Glaubenskongregation hat sich 2019 zum ersten Mal für den Fall interessiert», teilte Vatikan-Sprecher Matteo Bruni mit. «Angesichts der Vorwürfe über das Verhalten des Bischofs verhängte die Kongregation im September 2020 bestimmte disziplinarische Beschränkungen gegen ihn. Dazu gehörten Einschränkungen seiner Bewegungsfreiheit und der Ausübung seines Amtes, ein Verbot des freiwilligen Kontakts mit Minderjährigen, Interviews und Kontakte mit Osttimor. Im November 2021 wurden die Maßnahmen verändert und weiter verschärft. In beiden Fällen wurden die Maßnahmen vom Bischof förmlich angenommen.»

«De Groene Amsterdammer» berichtete, dass sich Belo nicht äußern wollte und ein Telefonat sofort wieder unterbrochen habe.


Truss: Werden russische Annexion ukrainischer Gebiete nie anerkennen

LONDON: Die britische Premierministerin Liz Truss hat die voraussichtlich bevorstehende Annexion von vier ukrainischen Gebieten durch Russland scharf verurteilt.

«Das Vereinigte Königreich wird niemals den souveränen Willen dieser Menschen ignorieren und wird die Regionen Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja niemals als etwas anderes als ukrainisch akzeptieren», sagte die konservative Politikerin einer Mitteilung vom Freitag zufolge.


Hochsommerliche Temperaturen auf Zypern - bis 38 Grad erwartet

NIKOSIA/ATHEN: Auf der Mittelmeerinsel Zypern herrschen derzeit für die Jahreszeit ungewöhnlich hohe Temperaturen.

Am Wochenende werden nach Angaben des Wetteramtes der Ferieninsel Werte um die 38 Grad Celsius erwartet. Bereits am Freitag haben die Thermometer in der Hauptstadt Nikosia 36 Grad gemessen, wie der staatliche Rundfunk berichtete. Sommerliche Temperaturen herrschten auch auf Kreta sowie im Südteil des griechischen Festlandes. In Athen sollten am Wochenende um die Mittagszeit Werte deutlich über 30 Grad erreicht werden. Zudem sollten auch nachts die Temperatur nicht unter 24 Grad fallen, sagten Meteorologen im Fernsehen.


Taiwan will eigenständige Verteidigungsfähigkeiten ausbauen

KAOHSIUNG: Unter dem Druck der militärischen Bedrohung durch China muss Taiwan nach Angaben von Präsidentin Tsai Ing-wen seine eigenen Verteidigungsfähigkeiten ausbauen. Bei der Indienstnahme des ersten eigenständig gebauten amphibischen Transportschiffes sagte die Präsidentin am Freitag in der Hafenstadt Kaohsiung, ihre Regierung sei entschlossen, Taiwans autonome Verteidigungskapazitäten voranzubringen, um die taiwanischen Streitkräfte mit der besten Ausrüstung auszustatten, um das Land zu verteidigen.

Bei der Ausstattung seines Militärs wird Taiwan stark durch Rüstungslieferungen aus den USA unterstützt, die sich bei der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu Peking 1979 der Verteidigungsfähigkeit der demokratischen Inselrepublik verpflichtet hatten. Die Waffenverkäufe aus den USA sorgen allerdings für Verärgerung in Peking, das die Insel nur als Teil der Volksrepublik ansieht und mit einer Eroberung droht. Das 23 Millionen Einwohner zählende Taiwan versteht sich hingegen schon lange als unabhängig.

Am Sonntag trifft eine Delegation von Bundestagsabgeordneten zu einem fünftägigen Besuch in Taipeh ein, der für Irritationen mit Peking sorgen könnte. Die chinesische Führung will Taiwan international isolieren und lehnt offizielle Kontakte anderer Länder zu Taipeh entschieden ab. Die Delegation mit sechs Abgeordneten aller Fraktionen wird vom CDU-Politiker Klaus-Peter Willsch geleitet und ranghoch empfangen. Taiwans Präsidentin, der Parlamentschef sowie Außenminister werden mit ihnen zusammentreffen.

Die Spannungen um Taiwan hatten sich jüngst verschärft. Aus Verärgerung über den Besuch der Vorsitzenden des amerikanischen Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, im August hatte Peking großangelegte Manöver gestartet. Die Nummer Drei der USA war die höchste Besucherin aus Washington seit einem Vierteljahrhundert. Mit verstärkten Einsätzen von Kriegsschiffen und Flugzeugen in der viel befahrenen Meerenge der Taiwanstraße hält die Volksbefreiungsarmee seither den militärischen Druck auf Taiwan aufrecht.


Neunjährige erschossen - Polizei nimmt weiteren Verdächtigen fest

LIVERPOOL: Im Fall des zu Zuhause erschossenen neun Jahre alten Mädchens aus Liverpool hat die Polizei einen weiteren Verdächtigen festgenommen. Ein 34-Jähriger sei wegen des Verdachts auf Mord festgenommen worden, teilte die Merseyside Police am Donnerstagabend mit. Es ist bereits der zehnte Verdächtige, der im Zusammenhang mit der Tat festgenommen wurde. Alle anderen wurden inzwischen wieder freigelassen. Zu einer Anklage kam es bisher nicht.

Der Vorfall Ende August hatte in ganz Großbritannien für Entsetzen gesorgt. Berichten zufolge wurde das Mädchen zufällig zum Opfer, als seine Mutter die Tür öffnete, um nach der Ursache für den Lärm auf der Straße zu sehen. Ein 35-jähriger Mann drängte sich daraufhin ins Haus, um sich vor seinem bewaffneten Verfolger zu retten. Der feuerte mehrere Schüsse durch die halbgeöffnete Tür in den Hausflur und traf das Mädchen tödlich. Die 46 Jahre alte Mutter wurde am Handgelenk verletzt.

Auch der Verfolgte wurde schwer verletzt, er liegt weiterhin in einem Krankenhaus. Wegen Verstoßes gegen Bewährungsauflagen nahm die Polizei ihn mittlerweile fest. Nach seiner Behandlung werde er ins Gefängnis zurückkehren, teilte die Polizei mit. Die beiden Männer sollen keine Verbindung zu der Familie gehabt haben. Es handelt sich nach ersten Erkenntnissen vermutlich um einen Bandenkrieg in der Liverpooler Unterwelt.


Hurrikan «Ian» trifft auf Küste von South Carolina

WASHINGTON: Der Hurrikan «Ian» ist nach Florida auch im US-Bundesstaat South Carolina auf Land getroffen. Der Wirbelsturm erreichte die Küste mit Windgeschwindigkeiten von rund 140 Kilometern pro Stunde, wie das US-Hurrikanzentrum am Freitag bei Twitter mitteilte. Meteorologen warnten vor Überschwemmungen und Sturmfluten, die gut zwei Meter hoch ausfallen könnten.

Mit den aktuellen Winden entspricht «Ian» der Hurrikan-Kategorie eins von fünf. Zuvor war der Wirbelsturm am Mittwoch als Hurrikan der Stufe vier und mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 240 Kilometern pro Stunde in Florida auf Land getroffen. Bei seinem Zug quer über den südlichen Bundesstaat hinterließ er Zerstörungen und Überschwemmungen.


Anleger kassieren im Prozess zur VW-Übernahmeschlacht eine Niederlage

CELLE: Im milliardenschweren Rechtsstreit um die Folgen der gescheiterten VW-Übernahme durch die Porsche SE im Jahr 2008 haben die Kläger einen herben Dämpfer erlitten. Die Zurückweisung zahlreicher Ziele der Anleger bedeute, dass die Musterfeststellungsklage keinen Erfolg habe, sagte der Richter am Freitag im Oberlandesgericht Celle. Das Ergebnis in dem Kapitalanleger-Musterverfahren (KapMug) ist für die am Landgericht Hannover ausgesetzten Verfahren bindend, wie ein OLG-Sprecher sagte.

Nach Angaben des Gerichts hatten die Kläger und Beigeladene die erlittenen Schäden auf mehr als 4,9 Milliarden Euro beziffert. Mit der OLG-Entscheidung vom Freitag dürfte klar sein, dass die Verfahren am Landgericht Hannover wohl keine Aussicht auf Erfolg haben.

Hintergrund des Verfahrens ist der Versuch des heutigen Volkswagen-Haupteigners, der Porsche Automobil Holding, den wesentlich größeren VW-Konzern zu übernehmen. Am Ende hielt die Porsche SE mit 52,2 Prozent zwar die Mehrheit an Volkswagen. Der Versuch, 75 Prozent an VW zu übernehmen, wurde aber abgeblasen, und die Sportwagenmarke Porsche ging an VW. Durch Kursturbulenzen verloren Anleger viel Geld.


Kein Coffeeshop-Verbot für Touristen in Amsterdam

AMSTERDAM: Touristen dürfen weiterhin in den Amsterdamer Coffeeshops Hasch und Marihuana kaufen und Joints rauchen. Eine Mehrheit des Stadtparlaments sprach sich gegen das geplante Zutrittsverbot für Touristen aus, wie Medien in der Nacht zum Freitag berichteten. Um die Probleme mit den Drogen konsumierenden Touristen anzugehen, hatten Bürgermeisterin Femke Halsema, Staatsanwaltschaft und Polizei angekündigt, dass nur noch Bürger der Stadt mit einem entsprechenden Ausweis Zugang zu den Coffeeshops haben sollten.

In den Niederlanden wird der Verkauf und Konsum von sogenannten weichen Drogen wie Cannabis geduldet. In den meisten Kommunen müssen Kunden nachweisen, dass sie dort auch wohnen. In den etwa 160 Coffeeshops von Amsterdam kann aber jeder Erwachsene kleine Mengen der Drogen kaufen. Die Gegner des Verbots befürchten, dass der illegale Straßenhandel bei einem Verbot zunehmen werde.

Die Stadt Amsterdam wollte mit einer Einschränkung des Verkaufs den Massentourismus einschränken und den illegalen Drogenhandel eindämmen. Nach Angaben von Verwaltung und Justiz gibt es eine enge Verzahnung von Cannabis-Verkauf und Handel mit Kokain. Kokain gehört zu den verbotenen Drogen. Nun sollen Coffeeshops strenger kontrolliert werden.


Lula und Bolsonaro liefern sich in TV-Debatte verbalen Schlagabtausch

RIO DE JANEIRO: In der letzten TV-Debatte vor der Präsidentenwahl in Brasilien haben sich der rechte Amtsinhaber Jair Bolsonaro und der Ex-Staatschef und linke Favorit Luiz Inácio Lula da Silva einen heftigen verbalen Schlagabtausch geliefert. «Er will mit mir über korrupte Banden sprechen? Er sollte in den Spiegel schauen», sagte Lula, wie beim brasilianischen Fernsehsender TV Globo in Rio de Janeiro in der Nacht auf Freitag (Ortszeit) zu sehen war. «Lügner, Ex-Häftling, Verräter an der Nation», schoss Bolsonaro zurück.

Die Zeitung «Folha de S.Paulo» sah in ihrer Online-Ausgabe Lula als Punktsieger der Debatte. Der 76-Jährige, der das Land bereits von 2003 bis 2010 regiert hatte, führt in Umfragen mit einem zweistelligen Vorsprung vor Bolsonaro (67). Jüngsten Befragungen zufolge kann Lula bei der ersten Wahlrunde am 2. Oktober auf 48 Prozent der Stimmen kommen, Bolsonaro auf nur 31 Prozent. Auch in der Stichwahl deutet alles auf einen deutlichen Sieg von Lula hin.

In Brasilien wird am Sonntag nicht nur ein neuer Präsident gewählt. Auch über Abgeordnete, Senatoren und Gouverneure wird im größten Land Lateinamerikas abgestimmt. Ähnlich wie der ehemalige US-Präsident Donald Trump streut «Tropen-Trump» Bolsonaro immer wieder Zweifel am Wahlsystem und kündigte bereits an, eine Niederlage womöglich nicht anzuerkennen.


19 Tote bei Anschlag auf Schüler und Schülerinnen in Kabul

KABUL: Bei einem Bombenanschlag auf eine Bildungseinrichtung in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind mindestens 19 Menschen getötet worden. 27 weitere wurden bei der Explosion am Freitagmorgen Ortszeit verletzt, wie ein Polizeisprecher berichtete. Der Anschlag ereignete sich im Stadtteil Dashte Barchi, der mehrheitlich von den schiitischen Hazara bevölkert wird. Nach Angaben der Bildungseinrichtung absolvierten die Schüler und Schülerinnen der Bildungseinrichtung gerade eine Aufnahmeprüfung für die Universität.

Die Zahl der Opfer könnte noch steigen. Ein Augenzeuge berichtete der Deutschen Presse-Agentur, dass Krankenwagen noch Stunden nach der Explosion Tote und Verletzte wegbringen. Die Taliban haben bei ihrer Machtübernahme Schulen für Mädchen ab der siebten Klasse geschlossen. Private Bildungseinrichtungen bieten älteren Mädchen die Möglichkeit, ihre Ausbildung fortzusetzen.

Zu der Tat hat sich noch niemand bekannt. Seit Machtübernahme der Taliban im August 2021 gingen Anschläge auf Zivilisten vor allem von Terrormiliz Islamischer Staat aus. Die schiitischen Hazara sind besonders starker Verfolgung und Bedrohung durch den IS ausgesetzt.


Explosion in Bildungseinrichtung in Kabul

KABUL: Eine massive Explosion hat am Freitag die afghanische Hauptstadt Kabul erschüttert.

Die Detonation habe sich am Morgen Ortszeit ereignet, berichtete der afghanische Nachrichtensender Tolo. Offizielle Angaben zu Opfern gibt es bislang nicht. Ein Augenzeuge berichtete der Deutschen Presse-Agentur, Krankenwagen würden Tote und Verletzte wegbringen. Nach Berichten lokaler Medien ereignete sich die Explosion in einer Bildungseinrichtung im Stadtteil Dashte Barchit, der mehrheitlich von den schiitischen Hazara bevölkert wird.

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Leserkommentare

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