Neues aus dem Ausland am Freitag

Neues aus dem Ausland am Freitag

Montenegros Regierung von Parlament gestürzt

PODGORICA: Im Nato-Land Montenegro hat das Parlament die Regierung des erst seit dreieinhalb Monaten amtierenden Ministerpräsidenten Dritan Abazovic gestürzt. 50 von 81 Abgeordneten stimmten in der Nacht zum Samstag auf Initiative der Partei DPS des Staatspräsidenten Milo Djukanovic und vier weiterer Fraktionen dafür. Der öko-liberale Abazovic hatte gut zwei Wochen zuvor den Staatschef verärgert, weil er einen umstrittenen Vertrag mit der serbisch-orthodoxen Kirche unterschrieben hatte. Vorerst dürfte Abazovic kommissarisch weiterregieren, bis über seine Nachfolge entschieden wird.

Der 36-jährige Abazovic hatte sein Amt erst am 28. April angetreten, nachdem die mehrheitlich pro-serbische Vorgängerregierung im Parlament gestürzt worden war. Abazovic gilt ebenso wie Djukanovic als prowestlich. Er hatte eine Minderheitsregierung geführt, mit einer bunten Koalition, der seine Partei URA, Grüne, Sozialdemokraten, ethnische Parteien von Albanern und Bosniaken sowie eine pro-serbische Partei angehörten.

Der Kirchenvertrag gilt als umstritten, weil er der von Serbien aus gelenkten orthodoxen Kirche Sonderrechte einräumt. Deren Führung hat sich mit der staatlichen Unabhängigkeit Montenegros nie wirklich abgefunden. Die ehemalige jugoslawische Teilrepublik war 2006 - damals im Einvernehmen mit dem serbischen Staat - unabhängig geworden. Heute versucht die Regierung in Belgrad über die Kirche und lokale pro-serbische Parteien und Organisationen wieder mehr Einfluss im Nato-Land Montenegro zu erlangen.

Die Spannungen zwischen Abazovic und dem Parlament hatten drei Tage zuvor auch dazu geführt, dass die Wahl von Mitgliedern für einen politisch unabhängigen Justizrat in der Volksvertretung scheiterte. Die EU-Kommission hatte diesen Schritt mehrfach angemahnt. Das kleine Adria-Land ist seit 2017 Mitglied der Nato und strebt einen EU-Beitritt an.


43 vermisste Studenten: Mexikos Ex-Generalstaatsanwalt festgenommen

MEXIKO-STADT: Im Fall der 43 verschwundenen Studenten in Mexiko ist der frühere Generalstaatsanwalt Mexikos verhaftet worden. Die Polizei habe einen Haftbefehl gegen den ehemaligen Top-Ermittler vollstreckt, teilte die Generalstaatsanwalt am Freitag mit. Jesús Murillo Karam war 2014 für die ersten Ermittlungen in dem Fall verantwortlich. Erst am Donnerstag hatte eine Wahrheitskommission den Behörden vorgeworfen, damals Beweise gefälscht zu haben, um die Wahrheit zu vertuschen.

Murillo Karam werden Verschwindenlassen von Menschen, Folter und Vergehen gegen die Justizverwaltung vorgeworfen, wie es in der Mitteilung weiter hieß. Murillo wurde an seinem Wohnsitz in Mexiko-Stadt festgenommen, er habe keinen Widerstand geleistet. Den ersten Ermittlungen unter seiner Leitung zufolge waren die Studenten getötet und in einer Müllkippe verbrannt worden. Diese These wurde später von unabhängigen Experten verworfen. Zudem sollen Zeugen gefoltert worden.

Korrupte Polizisten hatten die Studenten des Lehrerseminars Ayotzinapa in Iguala im Bundesstaat Guerrero im September 2014 verschleppt und dem Verbrechersyndikat Guerreros Unidos übergeben. Auch gegen Soldaten und Mitarbeiter weiterer Behörden wird ermittelt. Die Hintergründe der Tat sind noch immer nicht vollständig aufgeklärt. Die Wahrheitskommission hatte die Studenten zuvor für tot erklärt und den Fall als «Staatsverbrechen» bezeichnet.


Riesiger Brand zerstört Boote und Gebäude in US-Küstenstadt

WASHINGTON: Ein großes Feuer in einem kleinen Hafen an der Ostküste der USA hat Boote, Häuser und Autos zerstört. Das Feuer brach am Freitagnachmittag (Ortszeit) in der Hafenstadt Mattapoisett im US-Bundesstaat Massachusetts aus, wie US-Medien berichteten. Die Ursache war unklar. Offen war zunächst auch, ob Menschen verletzt wurden. Auf Fotos und Videos waren riesige schwarze Rauchwolken und brennende Boote zu sehen.

«Wir haben eine Explosion nach der anderen gehört. Innerhalb einer Stunde muss es um die 50 Explosionen gegeben haben», sagte eine Anwohnerin einem örtlichen TV-Sender. Der Webseite des Hafens zufolge handelt sich um eine Werft speziell für Freizeitboote - Techniker würden dort Reparaturarbeiten vornehmen. Der Nationale Wetterdienst hatte für die Gegend vor erhöhter Brandgefahr aufgrund von Trockenheit und starken Winden gewarnt.


Ein Toter bei Schüssen in schwedischem Einkaufszentrum

MALMÖ: In einem Einkaufszentrum in der südschwedischen Stadt Malmö sind am Freitag ein Mann durch Schüsse getötet und eine Frau verletzt worden.

Ein Verdächtiger sei festgenommen worden, teilte die Polizei am Abend mit. Es handle sich um einen männlichen Teenager. Die Polizei war am Abend nach eigenen Angaben noch mit vielen Einsatzkräften vor Ort. Es bestehe keine Gefahr für die Allgemeinheit mehr, hieß es. Die Tat sei dem «kriminellen Milieu» zuzuordnen.


Polizei findet 20 mumifizierte Leichen in Wohnhaus in Nigeria

LAGOS: Im westafrikanischen Nigeria haben Polizeibeamte 20 mumifizierte Leichen in einem Wohnhaus gefunden. Es seien die Mumien von 15 Männern, drei Frauen und zwei Kindern, sagte Polizeisprecher Chidi Nwabuzor der Deutschen Presse-Agentur am Freitag. In dem Gebäude in der Stadt Benin im südwestlichen Bundesstaat Edo hätten Beamte auch zahlreiche Fetische gefunden. Man vermute, dass diese für Ritualmorde benutzt worden seien, so Nwabuzor. Die Polizei habe Ermittlungen eingeleitet und drei Personen festgenommen; andere vermutliche Täter befänden sich auf der Flucht.

Ungefähr die Hälfte von Nigerias mehr als 200 Millionen Einwohnern sind Christen, die andere Hälfte Muslime. Dennoch ist der Glaube an die heilenden Kräfte traditioneller Medizin und Rituale weit verbreitet. In wenigen Fällen werden menschliche Körperteile in derartigen Praktiken verwendet.


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Prozess um IS-«Beatles» - Mitglied zu lebenslanger Haft verurteilt

WASHINGTON: Ein aus Großbritannien stammendes Mitglied der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ist in den USA wegen der Beteiligung an Geiselnahmen und Tötungen von US-Bürgern zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Strafmaß für El Schafi Elscheich wurde am Freitag von einem Gericht im US-Bundesstaat Virginia bekanntgegeben, wie das Justizministerium mitteilte. Er war Anfang des Jahres schuldig gesprochen worden. Elscheich gehörte zu einer IS-Terrorzelle, die wegen der Herkunft und des Akzents der Mitglieder als «The Beatles» bekannt wurde.

Nach Angaben des Ministeriums handelt es sich um den ranghöchsten Kämpfer des IS, der sich jemals in den USA vor einem Geschworenengericht verantworten musste. Seine Beteiligungen an Geiselnahmen hätten zum Tod von vier amerikanischen sowie von britischen und japanischen Staatsbürgern in Syrien geführt, so das Justizministerium. Zu ihren Opfern zählten demnach auch die US-Journalisten James Foley und Steven Sotloff sowie die Entwicklungshelfer Peter Kassig und Kayla Mueller. Videos von Enthauptungen, bei denen Gefangene in orangefarbene Overalls gekleidet waren, lösten 2014 weltweit Entsetzen aus.

Der Verurteilte war der Anklage zufolge von 2012 bis 2015 führend an einer «weitreichenden Verschwörung» beteiligt, welche die Gefangennahme von 26 Geiseln in Syrien beinhaltete.

In einem parallel laufenden Prozess hatten die Geschworenen einen weiteren IS-Dschihadisten, Alexanda Kotey, bereits im April zu lebenslanger Haft verurteilt. Elscheich war zusammen mit Kotey von Großbritannien ausgeliefert worden - unter der Bedingung, dass ihnen in den USA keine Todesstrafe drohe. Ein weiteres mutmaßliches früheres Mitglied der «Beatles»-Zelle ist vor gut einer Woche nach Großbritannien ausgeliefert worden. Aine Leslie Davis hatte zuvor eine Haftstrafe in der Türkei abgesessen.


Trauerfeier für Opfer des Großbrandes in Treibstofflager

MATANZAS: Nach dem verheerenden Großbrand in einem Treibstofflager im Norden von Kuba haben die Menschen Abschied von den Opfern des Feuers genommen. 14 Särge wurden am Freitag im Feuerwehrmuseum von Matanzas aufgebahrt, wie die kommunistische Parteizeitung «Granma» berichtete. Zwei Feuerwehrmänner, die bei der Brandbekämpfung ums Leben gekommen waren, wurden bereits zuvor beigesetzt.

«Heute gedenken die Menschen von Matanzas den beim Löschen des Brands in dem Treibstofflager Gefallenen», schrieb Präsident Miguel Díaz-Canel auf Twitter. «Wir begleiten die Familien in ihrem Schmerz, der auch der Schmerz von ganz Kuba ist.»

Nach einem Blitzeinschlag hatten große Teile des Treibstofflagers am Hafen von Matanzas eine Woche lang gebrannt. Die Überreste der 14 Vermissten ließen sich nicht zweifelsfrei identifizieren, weil im Zentrum des Feuers Temperaturen von bis zu 2000 Grad herrschten, wie die Kubanischen Gesellschaft für Gerichtsmedizin mitteilte. DNA-Proben seien deshalb nicht mehr möglich gewesen.


Mindestens sechs Tote bei Angriff auf Hotel in Mogadischu

MOGADISCHU: Kämpfer der islamistischen Terrorgruppe Al-Shabaab haben nach eigenen Angaben am Freitagabend in Somalias Hauptstadt Mogadischu ein beliebtes Hotel gestürmt. Mindestens sechs Menschen seien bei dem Anschlag getötet worden, sagte Polizist Abdullahi Modobe der Deutschen Presse-Agentur. Die Zahl der Opfer sei wahrscheinlich höher. Zahlreiche Gäste befänden sich weiterhin in dem von den Terroristen belagerten «Hayat»-Hotel, so Modobe. Die Extremisten hatten demnach zunächst vier Explosionen ausgelöst und anschließend das bei Regierungsmitarbeitern, Journalisten und Geschäftsleuten beliebte Hotel gestürmt.

Al-Shabaab reklamierte die Tat für sich und gab an, mindestens 20 Menschen getötet zu haben.

Das Land am Horn von Afrika mit rund 16 Millionen Einwohnern wird seit Jahren von Anschlägen der Terrorgruppe erschüttert. Al-Shabaab kontrolliert weite Teile des Südens und der Zentralregionen. Die Terrorgruppe verübt immer wieder Anschläge auf Sicherheitskräfte, Politiker und Zivilisten.


Deutscher stirbt bei Wanderung in Tirol

SCHEFFAU: Ein Wanderer aus Baden-Württemberg ist bei einer Bergtour im Tiroler Kaisergebirge tödlich verunglückt. Wie die österreichische Polizei am Freitag mitteilte, geschah der Unfall am Vortag während des Abstiegs vom Gipfel des Zettenkaisers, als ein größerer Felsbrocken abbrach, an dem der Mann mit Händen oder Füßen Halt gesucht hatte. Der 49-Jährige sei über steiles und felsiges Gelände 25 Meter in die Tiefe gestürzt. Dabei seien wohl weitere Felsen mitgerissen worden, die den Mann verschütteten, hieß es.

Als der Wanderer aus dem Landkreis Reutlingen bis zum Abend nicht bei einem vereinbarten Treffpunkt ankam, alarmierte seine Frau die Einsatzkräfte. Nach einer großen Suchaktion mit Bergrettern, Alpinpolizisten, Feuerwehrleuten und Hunden sowie einem Hubschrauber und einer Drohne wurde der Mann am Freitag tot geborgen.


Zwei Verletzte bei Schüssen in Malmö - Verdächtiger gefasst

MALMÖ: In einem Einkaufszentrum in der südschwedischen Stadt Malmö sind am Freitagnachmittag zwei Menschen durch Schüsse verletzt worden.

Ein Verdächtiger sei festgenommen worden, teilte die Polizei am Abend mit. Die Polizei war nach eigenen Angaben mit vielen Einsatzkräften vor Ort. Es bestehe keine Gefahr für die Allgemeinheit mehr, hieß es. Die Tat sei dem «kriminellen Milieu» zuzuordnen.


Schüsse in Einkaufszentrum in Malmö - Großeinsatz der Polizei

MALMÖ: In einem Einkaufszentrum in der südschwedischen Stadt Malmö sind am Freitagnachmittag Schüsse gefallen.

Die Polizei ist nach eigenen Angaben mit vielen Einsatzkräften vor Ort. Nähere Informationen gab es zunächst nicht.


Kardinal Ouellet bestreitet Vorwürfe sexueller Belästigung

ROM: Der ranghohe Kardinal Marc Ouellet hat Anschuldigungen wegen sexueller Belästigung als falsch bezeichnet. Er bestreite «entschieden», sich unangemessen gegenüber der Frau verhalten zu haben und halte die Interpretation und Verbreitung der Anschuldigungen für diffamierend, sagte der 78 Jahre alte Kanadier in einer Stellungnahme, die der Heilige Stuhl am Freitag verbreitete. «Wenn eine zivile Untersuchung eröffnet werden sollte, beabsichtige ich daran aktiv teilzunehmen, damit die Wahrheit festgestellt und meine Unschuld anerkannt wird», erklärte er weiter.

Eine Frau verklagte Ouellet in Kanada, weil er sie laut Medienberichten zwischen 2008 und 2010 mehrmals unangemessen berührt haben soll - etwa an Rücken und Gesäß. Ouellet war damals Erzbischof in der Diözese Québec, im französischsprachigen Teil Kanadas, und die Frau dort Praktikantin. Das Oberhaupt der katholischen Kirche, Papst Franziskus, teilte bereits am Donnerstag mit, dass es für eine Untersuchung nach Kirchenrecht wegen eines sexuellen Übergriffs nicht genügend Anhaltspunkte gegeben habe.

Kardinal Ouellet ist ein einflussreicher Mann in der katholischen Kirche. 2010 ernannte ihn der heute emeritierte Papst Benedikt XVI. zum Leiter des Dikasteriums für die Bischöfe - eine zentrale und mächtige Behörde im Vatikan, die sich etwa um die Ernennung der Kirchenmänner kümmert. Ouellet zählt zum engeren Zirkel um Franziskus und wurde bereits 2013 als möglicher Nachfolger auf dem Stuhl Petri gehandelt.


Abwässer an britischer Küste: Verband warnt vor Gefahr für Gesundheit

LONDON: Ungeklärte Abwässer an der britischen Küste gefährden nach Angaben von Experten die Gesundheit von Badenden. Zu den möglichen Beschwerden gehören Infektionen in Ohren und Augen sowie Ansteckungen mit Hepatitis A und anderen Krankheiten, wie der Direktor des britischen Verbands der Direktoren für öffentliche Gesundheit, Jim McManus, dem Radiosender BBC 4 am Freitag sagte. Auch Chemikalien, die in Haushalten verwendet würden und ins Abwasser gelangten, stellen demnach eine Gefahr für die Gesundheit dar.

Wegen starker Regenfälle hatten in den vergangenen Tagen etliche Kläranlagen in Großbritannien ungeklärtes Abwasser in Flüsse und ins Meer abgelassen, um ein Überlaufen zu verhindern. Die Organisation Surfers against Sewage hatte daher für Dutzende Strände Warnungen an Badende ausgegeben. McManus sprach sich dafür aus, das Ablassen von ungeklärtem Abwasser in Flüsse und das Meer stark einzuschränken. Ihm zufolge wurden allein im vergangenen Jahr 375.000 Mal ungeklärtes Abwasser in Großbritannien in offene Gewässer geleitet.


Goldalgen in der Oder: Polens Regierung kündigt Untersuchung an

WARSCHAU: Polens Umweltministerin Anna Moskwa hat eine intensive Suche nach den Ursachen für das Auftreten von sogenannten Goldalgen in der Oder angekündigt. Ziel sei herauszufinden, wie die Mikroorganismen in den Fluss gelangten, sagte sie am Freitag der Agentur PAP zufolge auf einer Pressekonferenz in Gryfino. Weiter kündigte Moskwa an, dass auch eine Analyse zur Entfernung dieser Algenart vorgenommen und ihr künftiges Auftreten in polnischen Flüssen verhindert werden solle. Dafür werden Wissenschaftler in den kommenden Tagen Untersuchungen beginnen und Empfehlungen ausarbeiten, um weitere Schritte und Maßnahmen ergreifen zu können.

Nach Angaben der Umweltministerin wurden die Goldalgen bei der mikroskopischen Untersuchung von Wasserproben gefunden. Die Blüte dieser Algen könne das Auftreten von Toxinen verursachen, welche Wasserorganismen wie Fische und Muscheln töteten, aber für den Menschen nicht schädlich seien. Orientieren will sich Polen bei seiner Untersuchung an Erkenntnisse aus anderen Ländern, in denen die Alge aufgetreten sei, sagte Moskwa. Zugleich sagte, dass dies nur selten der Fall gewesen sei und jede Situation individuell sei.

Das Fischsterben in der Oder beunruhigt seit Tagen die Menschen, die in Polen und Deutschland an dem Fluss leben. Die Ursache für die Umweltkatastrophe ist noch ungeklärt. Moskwa hatte am Donnerstagabend bekanntgegeben, dass in Polen in Wasserproben toxische Algen entdeckt worden seien. Es handele sich um die Art Prymnesium parvum, sagte Agnieszka Napiorkowska-Krebietke vom zuständigen Institut für Binnenfischerei in Olsztyn am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Diese war kürzlich auch auf deutscher Seite identifiziert worden.

Moskwa versicherte, dass bei Kontrollen der legalen Einleitungen in die Oder keine Unregelmäßigkeiten aufgedeckt worden seien. Zugleich sagte sie Betrieben, die vom Fischsterben und der Wasserverschmutzung betroffen sind, Unterstützung zu.


Keine weiteren Opfer nach Unwetter auf Korsika entdeckt

AJACCIO: Bei dem heftigen Unwetter auf der französischen Mittelmeerinsel Korsika sind nach abschließender Bilanz fünf Menschen ums Leben gekommen und rund 20 weitere verletzt worden. «Wir haben vielversprechende Neuigkeiten, was die lebensgefährlich verletzten Menschen angeht», sagte Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin am Freitag auf Korsika. Außerdem seien keine weiteren Opfer im Meer entdeckt worden.

Der Wetterdienst habe zwar vor den Unwettern am Donnerstagfrüh gewarnt, es sei aber nur mit Windgeschwindigkeiten von 100 und nicht von 220 Kilometern pro Stunde gerechnet worden, die binnen weniger Minuten erreicht wurden. Dies sei ein sehr ungewöhnliches Phänomen, sagte der Minister. Der Katastrophenfall solle zügig ausgerufen werden, damit Betroffene schnell von den Versicherungen entschädigt werden könnten.

Die Wetterlage auf der Insel normalisierte sich am Freitag zusehends, wie der Wetterdienst Météo France berichtete. Erwartet wurde, dass Tausende Urlauber wieder auf die evakuierten Campingplätze zurückkehren konnten.


Finnlands Regierungschefin macht nach Party Drogentest

HELSINKI: Nach Kritik im Zusammenhang mit einer privaten Party hat die finnische Ministerpräsidentin Sanna Marin nach eigenen Angaben einen Drogentest gemacht. Das Ergebnis werde in etwa einer Woche erwartet. «Ich habe noch nie in meinem Leben Drogen genommen», sagte Marin am Freitag vor Journalisten. «Ich wünschte mir wirklich, dass die Menschen diese Dinge nicht ohne Beweise behaupten würden.»

Am Donnerstag war ein Video an die Öffentlichkeit gelangt, in dem zu sehen ist, wie die Regierungschefin ausgelassen mit Freunden feiert, tanzt und singt. Einige finnische Journalisten wollen in dem Video Aussagen über Drogen gehört haben. Marin sagte, sie habe an dem Abend zwar Alkohol getrunken, aber keine Kenntnis darüber, dass Drogen genommen wurden. «Ich habe nichts Illegales getan», sagte sie. Das Video hat in Finnland eine Diskussion über das Auftreten der Ministerpräsidentin in der Öffentlichkeit ausgelöst. Dabei geht es auch um die Frage, ob die Ministerpräsidentin während der Party eine Vertretung hatte und falls nein, ob dies notwendig gewesen wäre.


Alpenanrainer fordern von EU Lkw-Korridor-Maut auf Brenner-Route

MÜNCHEN/INNSBRUCK/BOZEN: Zur Senkung der Verkehrs- und Umweltbelastung fordern Bayern, Tirol und Südtirol im Namen von 16 Alpenregionen die Einführung einer neuen Korridor-Maut für Lastwagen. Die Brenner-Route sei als Flaschenhals im alpenquerenden Vergleich «der am stärksten belastete Korridor», heißt es in einem gemeinsamen Brief an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) sowie die Verkehrsminister von Deutschland, Österreich und Italien. Der Brief sowie die dazu gehörige gemeinsame Erklärung zum Schienen- und Straßenverkehr liegen der Deutschen Presse-Agentur in München vor.

«Zu einer aktiven Verlagerungspolitik und der damit verbundenen Erreichung der Klimaziele gehört zudem eine verursacherbezogene Bepreisung. Die Einführung einer Korridormaut auf der Autobahn als wesentlicher Teil einer einheitlichen Verkehrspolitik entlang der Brenner-Route ist dazu unumgänglich», heißt es im zweiseitigen Brief, über den zunächst die «Tiroler Tageszeitung» berichtete.


Nicaraguas Polizei stürmt Residenz von regierungskritischem Bischof

MATAGALPA: Nach mehr als zwei Wochen hat die Polizei in Nicaragua die umstellte Residenz eines regierungskritischen Bischofs gestürmt. Rolando Álvarez wurde bei dem Einsatz in der Stadt Matagalpa festgenommen und später in der Hauptstadt Managua unter Hausarrest gestellt, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Nach Medienberichten wurde er gemeinsam mit sieben weiteren Personen festgenommen.

«In diesem Moment ist die Nationalpolizei in die bischöfliche Kurie eingedrungen», hieß es in einer kurzen Mitteilung der katholischen Diözese am frühen Freitagmorgen (Ortszeit) auf Facebook. Der Bischof wurde seit dem 4. August am Verlassen seiner Residenz gehindert. Álvarez wurde laut Berichten des Portals «Confidencial» in einem Polizeiwagen mitgenommen. Die Polizei ermittelt gegen ihn wegen «destabilisierender Handlungen» gegen den Staat und Anstiftung zum Hass. Man habe Geduld mit ihm gehabt, Álvarez habe aber seine provokativen Aktionen fortgesetzt, hieß es der offiziellen Mitteilung weiter.

Die autoritäre Regierung von Daniel Ortega erhöhte in den vergangenen Wochen den Druck auf die katholische Kirche. Eine Prozession wurde verboten, sieben katholische Radiosender geschlossen. Die Nonnen der Ordensgemeinschaft von Mutter Teresa mussten das Land verlassen. Öffentlich äußerte sich Papst Franziskus bislang nicht zur Situation. Die Kirche gilt als eine der letzten kritischen Stimmen, nachdem zahlreiche oppositionelle Politiker, Journalisten und Regierungskritiker festgenommen wurden oder ins Exil gehen mussten.

Der Ex-Guerillero Ortega war bereits nach dem Sturz des Diktators Anastasio Somoza zwischen 1979 bis zu seiner Abwahl 1990 an der Macht - zunächst als Teil einer Regierungsjunta und dann als Präsident. 2007 wurde er erneut Staats- und Regierungschef. Seit 2017 ist Ortegas Ehefrau Rosario Murillo Vizepräsidentin. Bei Protesten gegen die Regierung kamen im Jahr 2018 mehr als 350 Menschen ums Leben.


Polizei prüft Anfangsverdacht wegen Volksverhetzung gegen Abbas

BERLIN: Der Holocaust-Vorwurf von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas gegen Israel ruft nun auch die Berliner Polizei auf den Plan. «Das Ermittlungsverfahren wegen Anfangsverdachts der Volksverhetzung gem. § 130 Strafgesetzbuch wird in einem Fachkommissariat des Landeskriminalamtes bearbeitet und zeitnah an die Staatsanwaltschaft Berlin zur Kenntnisnahme und weiteren Entscheidung übersandt», sagte eine Sprecherin der Polizei am Freitag. Zuerst hatte die «Bild»-Zeitung darüber berichtet. Der Sprecherin zufolge war beim Polizeilichen Staatsschutz des Berliner LKA eine Strafanzeige wegen «Relativierung der Schoah» eingegangen.

Abbas hatte Israel am Dienstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundeskanzler Olaf Scholz im Kanzleramt vielfachen «Holocaust» an den Palästinensern vorgeworfen und damit Empörung ausgelöst. «Israel hat seit 1947 bis zum heutigen Tag 50 Massaker in 50 palästinensischen Orten begangen», sagte Abbas und fügte hinzu: «50 Massaker, 50 Holocausts.»

Christopher Burger, Sprecher des Auswärtigen Amts, sagte am Freitag, nach Einschätzung des Amts gelte für Abbas die völkerrechtliche Immunität, «weil das ein offizieller Besuch war in seiner Funktion als Repräsentant der Palästinensischen Autonomiebehörde». Das gelte nach Einschätzung des Ministeriums, obwohl Deutschland Palästina nicht als Staat anerkenne. Ob die Voraussetzung für eine Immunität vorliege, müsse aber «im Justizverfahren von den Justizbehörden» geprüft werden.

Der Augsburger Strafrechtsexperte Michael Kubiciel sagte der «Bild», entscheidend sei nicht, ob sich Abbas auf Einladung der Bundesrepublik in Berlin aufgehalten habe. Viele Personen kämen einer Einladung staatlicher Stellen nach, ohne Immunität zu genießen. Entscheidend sei daher, dass die Person «als Repräsentant eines anderen Staates» in Deutschland war. Folglich habe die Frage, «ob Palästina ein Staat ist oder nicht, ausschlaggebende Bedeutung», sagte Kubiciel.


Gemeinde in Sardinien schränkt Zugang zu Selfie-Hotspot ein

USSASSAI: Am Ende sind es den Behörden auf der italienischen Insel Sardinien zu viele Touristen gewesen, die Selfies vor malerischer Kulisse gemacht haben. Die Gemeinde Ussassai hat nun den Zugang zu dem Natur-Ort S'Ogliu Ermanu eingeschränkt. Allein am vergangenen Wochenende seien rund 300 Menschen am Tag mit verschiedenen Touren dorthin gekommen, sagte Bürgermeister Francesco Usai der Nachrichtenagentur Ansa. Es sei «undenkbar», dass das vier mal vier Meter große Becken mit kristallklarem Wasser, das Teil eines zerbrechlichen Ökosystems und nur über einen kleinen Pfad zu erreichen sei, diese Massen an Menschen verkraften könne.

Die Ausflugstouren verwüsteten das Gebiet, und die Touristen blieben nicht einmal für einen Kaffee und ließen so keinen Euro in der Gemeinde, klagte Usai. Ein Touranbieter stoppte die Ausflüge bereits. «Die Realität ist, dass Likes mehr als alles andere interessieren», schrieb der Anbieter auf Facebook. Abriegeln kann Usai das Gebiet im Westen nicht. Per Anordnung verschärfte er aber die Verhaltensregeln. Wer dagegen verstößt, dem droht eine Strafe von bis zu 500 Euro.


«A» und «K»: Erstmals zwei Frauen in Mossad-Spitzenpositionen

TEL AVIV: Beim israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad haben erstmals in der Geschichte zwei Frauen wichtige Führungspositionen inne. Die Agentin «A» übernehme als erste Frau die Position der Direktorin des Aufklärungsdienstes, wie der Mossad am Donnerstag mitteilte. Zuvor war bereits die Beamtin «K» zur Leiterin der Iran-Abteilung ernannt worden - eine der einflussreichsten und höchsten Positionen in der Organisation.

Ihre genauen Namen wurden nicht bekanntgegeben. Der Geheimdienst veröffentlichte jedoch ein verpixeltes Foto von «A». Sie sei bereits seit rund 20 Jahren für den Mossad tätig. Zu den Themen ihrer neuen Position gehören demnach das iranische Nuklearproblem, der globale Terrorismus und die Normalisierung der Beziehungen mit der arabischen Welt. Darüber hinaus sei sie für Hunderte Mitarbeiter verantwortlich, die sich mit der Sammlung, Recherche und Analyse nachrichtendienstlicher Informationen befassten.

Mossad-Direktor David Barnea teilte nach der Ernennung mit, dass in der Organisation «volle Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern» herrsche. Der Aufstieg in Führungspositionen stehe allen offen. Viele Frauen dienten bereits in allen Funktionen im operativen Bereich, etwa als Agentinnen. Neben «A» und «K» seien jüngst auch zwei weitere Frauen («Y» und «H») zu stellvertretenden Abteilungsleiterinnen ernannt worden.

Offiziell heißt der Mossad «Institut für Aufklärung und besondere Aufgaben». Dem Dienst werden spektakuläre Aktionen zugeschrieben, immer wieder gab es jedoch auch Kritik an seiner Vorgehensweise.


Fünf Kinder sterben bei Wohnungsbrand

AMMAN: Bei einem Brand in Jordanien sind fünf Kinder ums Leben gekommen. Sie hielten sich am Freitag in ihrer Wohnung auf, als das Feuer ausbrach, wie ein Sprecher des Direktorats für öffentliche Sicherheit mitteilte. Sicherheitskräfte versuchen demnach, die Ursache für den Brand in der Nähe der Hauptstadt Amman zu ermitteln.

Der jordanische TV-Sender Al-Mamlaka berichtete, auch die Eltern seien in der Wohnung gewesen. Sie blieben dem Bericht zufolge aber unversehrt. Demnach brach das Feuer in einem Zimmer aus, in dem sich die drei Mädchen und zwei Jungen aufhielten. Die Kinder waren dem Sender zufolge zwischen acht und zwölf Jahre alt.


Priester auf Malta soll Spenden für Pornos veruntreut haben

VALLETTA: Ein katholischer Priester auf Malta soll laut Medienberichten 500.000 Euro an Spendengeldern veruntreut und davon bis zu 150.000 Euro für Pornografie ausgegeben haben. Die Staatsanwaltschaft verfolgte die sechsstellige Summe zu Unternehmen für Zahlungsabwicklungen zurück, welche mit Porno-Webseiten verbunden sind, die Live-Sex-Shows anbieten, wie die «Times of Malta» am Freitag berichtete. Der Beschuldigte soll Polizeiermittlern gesagt haben, er habe das Geld nach einer «sexuellen Krise» ausgegeben.

Der Priester aus einer Pfarrei im Süden des kleinsten EU-Landes muss sich vor Gericht wegen Veruntreuung und Geldwäsche über einen Zeitraum von zehn Jahren verantworten. Er bekenne sich in allen Punkten für nicht schuldig. Die maltesische Ortskirche suspendierte ihn wegen des laufenden Verfahrens.

Vor Gericht wurde bekannt, dass der Angeklagte Hunderttausende von Euro auf mehreren Bankkonten hatte, obwohl er lediglich ein Jahresgehalt von etwa 20.000 Euro bezog. Daneben besaß er eine Sammlung von fünf Motorrädern und zwei Autos. Außerdem wurde im Prozess bekannt, dass er Schecks über mehrere Tausend Euro von einem Mann aus der Pfarrei bekam, der zur Zeit ihrer Ausstellung Demenz hatte. Mittlerweile ist dieser gestorben. Laut Staatsanwaltschaft, erklärte der Priester, die Schecks seien eine Rückgabe für Spenden gewesen, die der ältere Mann zuvor erhielt. Das Scheck-Geld soll demnach für wohltätige Organisationen bestimmt gewesen sein.


Frankreich verlängert Jagdverbot für bedrohte Turteltauben

PARIS: Frankreich verlängert das Verbot der Jagd auf bedrohte Turteltauben bis Mitte kommenden Jahres. Das Umweltministerium in Paris erließ eine entsprechende Anordnung, die am Freitag veröffentlicht wurde. Erstmals war die Jagd auf Turteltauben in Frankreich 2021 verboten worden. Zuvor durfte noch eine festgelegte Zahl der Vögel abgeschossen werden.

Beim Schutz der Turteltaube kommt Spanien und Frankreich eine entscheidende Rolle zu. In Spanien leben mehr als die Hälfte der europäischen Brutbestände dieser Vogelart, in Frankreich sind es etwa zehn Prozent. Vor eineinhalb Jahren noch hatte die EU-Kommission den beiden Ländern eine mangelhafte Umsetzung der Vogelschutzrichtlinie vorgeworfen und mit einer Klage gedroht. Zwischen 1996 und 2016 war der Bestand in Spanien und Frankreich um etwa 40 Prozent zurückgegangen.

Die Turteltaube steht als global gefährdete Art auf der weltweiten Roten Liste. Als Gründe für den Rückgang werden die Landwirtschaft und die Jagd auf die Vögel im Mittelmeerraum gesehen. Naturschützer in Deutschland wählten Turteltaube zum «Vogel des Jahres 2020».


Aktivisten: 14 Tote nach Angriff syrischer Regierungstruppen

DAMASKUS: Bei einem Angriff von syrischen Regierungstruppen auf einen Markt sowie ein Wohnviertel im Norden des Landes sind Aktivisten zufolge mindestens 14 Menschen getötet worden. Unter den Opfern sind auch Kinder, wie die Syrische Beobachtungsstelle am Freitag meldete. Mindestens 38 Menschen wurden demnach verletzt. Die Angriffe auf die von der Türkei kontrollierten Stadt Al-Bab im Nordwesten des Landes seien eine Vergeltung der syrischen Regierung für türkische Luftangriffe.

Bei den türkischen Luftangriffen wurden nach Angaben der Aktivisten vor einigen Tagen syrische Soldaten getötet. Die Bombardierungen am Freitag seien von Stellungen der Regierung im Norden der Stadt Aleppo ausgegangen. Von der syrischen Regierung gab es zunächst keine Stellungnahme zu den Angriffen.

Aleppo steht unter Kontrolle der Regierungstruppen von Machthaber Baschar al-Assad. Westlich der Stadt beherrschen Rebellen ein größeres Gebiet, das an der Grenze zur Türkei liegt. Dort gilt seit mehr als zwei Jahren eine von der Türkei und Russland ausgehandelte Waffenruhe. Dennoch kommt es immer wieder zu Gewalt. Ankara unterstützt in dem Bürgerkrieg die Rebellen, Moskau die Regierung.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sowie der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu hatten sich jüngst für eine Aussöhnung zwischen der syrischen Regierung und der Opposition ausgesprochen.


Grünen-Vorsitzender: Russland will Europäer aus Mali vergraulen

BERLIN: Die russische Strategie in Mali zielt nach Einschätzung des Grünen-Vorsitzenden Omid Nouripour darauf ab, die Bundeswehr und andere europäische Einsatzkontingente zum Abzug zu bewegen. Auf die Frage, ob der Bundeswehr-Einsatz nach den jüngsten politischen Entwicklungen in dem westafrikanischen Land noch durch das Mandat des Bundestages gedeckt sei, antwortete der Co-Vorsitzende am Freitag: «Es ist nicht besonders einfach, mit dieser Junta zusammenzuarbeiten. Und wenn man hört, dass die russischen Milizen jetzt auf dem Flughafen herumspazieren, dann ist das offensichtlich eine Provokation und ein Affront.»

Offensichtlich sei aber auch, «dass die russische Seite genau mit diesen Provokationen dahin zielt, die internationalen Streitkräfte vor allem der Europäischen Union, aus dem Land zu treiben». Daher sei in dieser Frage ein komplizierter Abwägungsprozess innerhalb der EU notwendig «und dass man da sehr eng auch bei unseren französischen Partnern bleiben muss». Sollte die Sicherheit der eigenen Soldaten in diesem Einsatz nicht mehr gewährleistet sein, müsse die Bundeswehr aus Mali abziehen, sagte Nouripour. Er habe Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) aber «so verstanden, dass das bei allen Schikanen derzeit noch nicht der Fall ist».

In Hannover landete am Freitag eine Chartermaschine, die etwa 90 Männer und Frauen der Bundeswehr aus Mali zurück nach Deutschland brachte. Es war der erste Flug zu einem Personalwechsel für das deutsche Einsatzkontingent, nachdem die malische Übergangsregierung am 14. Juli die Kontigentwechsel der UN-Mission Minusma ausgesetzt hatte. Für den Flug einer Militärmaschine hatte es von den Behörden des westafrikanischen Landes keine Freigabe gegeben.

Deutsche und britische Soldaten der UN-Mission Minusma hatten am Dienstag - einen Tag nach dem französischen Abzug aus dem Lager in Gao - das Eintreffen von offenkundig russischen Einsatzkräften auf dem Flughafen der malischen Stadt beobachtet.


Frau kurz nach Hochzeit ermordet - Lebenslang für Mann in England

BRADFORD: Ein Mann in England, der seine Frau nur Stunden nach der gemeinsamen Hochzeitsfeier ermordete, muss lebenslang ins Gefängnis. Das entschied ein Gericht im englischen Bradford am Freitag, wie die Nachrichtenagentur PA meldete. Eine Entlassung ist demnach frühestens nach 21 Jahren möglich.

Die Tat trug sich im Oktober 2021 in der englischen Grafschaft West Yorkshire zu. Nach der Eheschließung soll das Paar in einem Pub gefeiert haben. Eine Gerichtsjury sah es als erwiesen an, dass der 45-Jährige seine 52 Jahre alte Braut noch am selben Abend oder am nächsten Tag getötet hat. Das Opfer soll dabei «erhebliche Verletzungen» am Hals erlitten haben.

Nach der Tat soll er die Leiche der Frau zunächst in einem Schrank verstaut und später in einem Koffer im Unterholz abgelegt haben. Erst Tage später meldete er sie als vermisst. Der Verurteilte hatte später auf Totschlag plädiert und angegeben, er habe seine Frau nicht verletzten wollen. Dieser Darstellung folgte die Jury nicht.


Islam-Konferenz will Wege zu interreligiösem Frieden aufzeigen

RHEINSTETTEN: Von der größten islamischen Konferenz in Deutschland soll am Wochenende ein Impuls für den Frieden ausgehen. «Islam ist Frieden», sagte der Bundesvorsitzende der muslimischen Reformbewegung Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ), Abdullah Wagishauser, am Freitag zum Auftakt in Rheinstetten bei Karlsruhe. Man wolle Menschen Wege zu interreligiösem Frieden aufzeigen. Muslime könnten und sollten sich einbringen, sagte Wagishauser.

Die 46. Ausgabe der jährlichen Konferenz «Jalsa Salana» endet am Sonntag. Erwartet werden pandemiebedingt nur rund 20.000 Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Die Konferenz soll im Internet über Livestreams inklusive Übersetzung in mehrere Sprachen übertragen werden.

Vor der Pandemie nahmen an den Konferenzen nach Veranstalterangaben zuletzt mehr als 40.000 Menschen teil. Wegen dieser Dimension suche man einen neuen Platz, sagte Wagishauser. «Karlsruhe wird uns in Zukunft zu klein werden.» Die «Jalsa Salana» gibt es laut AMJ seit 1975 in Deutschland. 2011 fand sie erstmals in der Karlsruher Messe statt.

Die AMJ bezeichnet sich als älteste islamische Gemeinschaft in Deutschland und hat hierzulande den Angaben zufolge knapp 50.000 aktive Mitgliedern und 60 Minarett-Moscheen. Die Ahmadiyya-Bewegung versteht sich als grundsätzlich unpolitisch.


Nach Rekordfluten : Internet und Telefon fällt aus

ISLAMABAD: Nach wochenlangen schweren Regenfällen waren in Pakistan am Freitagmorgen Millionen von Menschen von der Kommunikation mit dem Telefon und dem Internet abgeschnitten. Nachdem Wassermassen Glasfasern des größten Kommunikationsanbieters des Landes beschädigten, hatten nach Angaben von Behörden 50 Millionen Menschen entweder gar keine oder nur noch eine sehr verlangsamte Verbindung. Betroffen war auch die Hauptstadt Islamabad. Auch Notrufnummern einiger Krankenhäuser und Rettungsdienste gingen vom Netz.

Seit Mitte Juni ist Pakistan von ungewöhnlich starkem Monsunregen betroffen. Insgesamt kamen bereits 674 Menschen ums Leben. Zahlreiche weitere wurden obdachlos: Nach Angaben der pakistanischen Katastrophenbehörde sind bereits 75.000 Häuser durch die Fluten zerstört.


Vor Wahl : Sozialdemokraten kämpfen mit internem Chaos

ROM: Rund einen Monat vor der Parlamentswahl in Italien am 25. September haben die Sozialdemokraten (PD) mit Kandidatur-Rückziehern und internen Ausrutschern zu kämpfen. Die Zeitung «Il Foglio» veröffentlichte am Freitag ein Video, auf dem ein Streit zwischen Roms Lokalpolitiker Albino Ruberti und PD-Parlamentskandidat Francesco De Angelis zu hören ist. «Ich bringe sie um. Sie müssen zu mir kommen und mich für das, was sie verlangten um Entschuldigung bitten. Man sagt nicht zu mir: «Ich kaufe dich»», brüllte der Kabinettschef der Stadt Rom. Angeblich ging es bei dem Streit um Fußball, sagte Ruberti auf Nachfrage von «Il Foglio».

Der genaue Grund war dem Video nicht zu entnehmen. Aus Kreisen der Sozialdemokraten hieß es, der Vorfall könne nicht ohne Konsequenzen bleiben. Ruberti legte noch am selben Tag per Mail sein Amt als Kabinettschef nieder, De Angelis zog seine Kandidatur zurück.

Obendrein grub die berlusconinahe Zeitung «Il Giornale» am Freitag in einem Bericht Jahre zurückliegende, anti-israelische Tweets und ein in einem Chat gepostetes Bild des PD-Kandidaten Raffaele La Regina aus. Seine Partei distanzierte sich davon und verwies darauf, dass La Regina damals nicht die PD repräsentierte. Der Politiker selbst erklärte, das Bild habe er unüberlegt in eine private Gruppe geschickt. «Es handelte sich um Satire und keine politische Haltung», schrieb online er und bat um Entschuldigung.

Das interne Chaos bei den Sozialdemokraten kommt wenige Wochen vor der Wahl denkbar ungelegen. Die Partei muss mit ihrem Mitte-Links-Bündnis weitere Stimmen gewinnen, um dem aktuell laut Umfragen favorisierten Mitte-Rechts-Block die Stirn bieten zu können. Zuletzt sorgten außerdem Nominierungen von Kandidaten für Ärger in der Partei, weil prominente Politiker keinen oder einen unvorteilhaften Platz auf den PD-Wahllisten erhielten.


81-Jährige beim Schmuggel von Heroin erwischt

WARSCHAU: In Polen haben die Behörden eine 81-Jährige beim versuchten Schmuggel von mehr als fünf Kilogramm Heroin erwischt.

Die dänische Staatsbürgerin wurde am Flughafen von Warschau festgenommen, nachdem Zollbeamte die Drogen im doppelten Boden ihres Koffers entdeckten, wie die polnische Steuerverwaltung am Freitag mitteilte. Die Frau war wegen ihrer Reiseroute und ihres nervösen Verhaltens aufgefallen. Das Rauschgift hat demnach einen Wert von 2,4 Millionen Zloty (etwa 508.000 Euro). Der Seniorin droht nun eine Haftstrafe zwischen 3 und 15 Jahren.


Starkregen im Süden und Osten Deutschlands erwartet

OFFENBACH: Während im Südosten Deutschlands zu viel Regen auf einmal fällt, dauert in anderen Landesteilen die Trockenheit an. Auch am Wochenende sind im Westen und in der Mitte Deutschlands höchstens einige Schauer zu erwarten, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Freitag in Offenbach mitteilte.

Im Südosten erwarten die Meteorologen bis Samstagvormittag 50 bis 80, an den Alpen teils mehr als 100 Liter pro Quadratmeter Regen. Überflutungen von Flüssen seien möglich. Auch im Osten kann es demnach sehr kräftig regnen. Ansonsten soll es auch in der nächsten Woche überwiegend trocken bleiben.

Abgesehen vom Regen im Südosten ist es am Samstag wechselnd oder gering bewölkt - und die Hitze kommt vorerst nicht wieder. Vor allem an der Nordsee scheint die Sonne und es bleibt meist trocken. Dazu wird es im Norden und Süden maximal 22 bis 26 Grad warm, sonst liegen die Höchstwerte dem DWD zufolge bei 24 bis 28 Grad. Es folgt abgesehen vom äußersten Norden und Südosten ein trockener und meist freundlicher Sonntag bei ähnlichen Temperaturen.


Weiter Unwetterwarnung - «Es ist noch nicht vorbei»

ROM: Nach den heftigen Gewittern mit Verwüstungen, Verletzten und zwei Toten müssen sich die Menschen in Italien weiter auf Unwetter einstellen. «Leider ist es noch nicht vorbei», sagte Luigi D'Angelo vom italienischen Zivilschutz der Zeitung «La Stampa» (Freitag). Von den Unwettern betroffen seien der Nordosten und die Mitte. Kalte Luft aus Nordeuropa, die auf warme Luft im Mittelmeerraum treffe, seien der Grund für die heftigen Wolkenbrüche, erklärte der Physiker und Klimaexperte Antonio Navarra der Zeitung «Corriere della Sera» (Freitag).

Am Donnerstag fegten Stürme mit Geschwindigkeiten von teils weit über 100 Kilometern pro Stunde über den Norden und die Mitte Italiens. Zwei Menschen verloren in der beliebten Urlaubsregion Toskana ihr Leben durch umstürzende Bäume. Die Winde verwüsteten Strände; Gebäude und Autos wurden beschädigt. Hunderte Male rückten die Feuerwehren in den Regionen aus. In der Lagunen-Stadt Venedig wirbelte ein heftiges Unwetter Tische, Schirme und Stühle über den berühmten Markusplatz. «Wir haben nicht damit gerechnet, dass ein Sturm mit dieser Wucht los toben könnte», sagte der Chef des Grancaffé Quadri dem «Corriere della Sera». Zwischen 15 und 20 Minuten habe das Unwetter gedauert.

Italien scheint mittlerweile zweigeteilt: Während der Norden und Teile der Mitte des Stiefels von Stürmen und Starkregen betroffen sind, lodern im Süden und auf den Inseln weiter zahlreiche Wald- und Buschbrände. In der Nacht zu Freitag kämpften die Feuerwehren um die sizilianische Hauptstadt Palermo gegen mehrere Flächenbrände. Winde und der dürrebedingt trockene Boden geben den Flammen Vortrieb. Hinter vielen Bränden stecken Brandstiftung oder fahrlässiges Verhalten von Menschen.

Wegen der Wetterextreme vermuten viele, dass der Klimawandel dahinter stecken könnte. Experte Navarra ist da vorsichtig: «Das Thema ist heikel, weil das Klima statistisch durch die Gesamtheit des Verhaltens der Atmosphäre definiert ist. Das heißt, mit welcher Häufigkeit und Intensität Phänomene dieser Art auftreten», erklärte er. Ein einzelnes Ereignis erkläre zwar nicht das Klima, aber seine Untersuchungen deuteten darauf hin, dass der Anstieg von Treibhausgasen diese Phänomene wahrscheinlicher mache.


Prozess um Diebstahl von Goldspänen in der Schlussphase

Pforzheim (dpa/lsw) - Der Prozess um den Diebstahl von mehr als 38 Kilo Goldspänen aus einer Pforzheimer Trauringfabrik zieht sich in die Länge. Vor der Außenstelle Pforzheim des Karlsruher Landgerichts machte ein 50 Jahre alter früherer Mitarbeiter der Firma über seinen Anwalt am Freitag zunächst weitere Angaben. Der Angeklagte soll zwischen Sommer 2017 und Dezember 2021 immer wieder Goldspäne, die bei der Schmuckproduktion anfielen, aus der Firma geschmuggelt haben. Der Mann schaffte sie laut Anklage in eine Gartenhütte, wo er das Gold im Wert von fast 1,7 Millionen Euro einschmolz und später für insgesamt rund 1,1 Millionen Euro verkaufte.

Dutzende Male soll es zu solchen sogenannten Abverkäufen gekommen sein. Der Vorwurf lautet nach Worten eines Sprechers der Staatsanwaltschaft auf gewerbsmäßigen Diebstahl in 66 Fällen. Die Taten habe der Mann teilweise eingeräumt.

Die Verhandlung wurde am Vormittag zwei Mal unterbrochen. Der Richter ging davon aus, das im Laufe des Tages noch plädiert und ein Urteil gesprochen wird.


Mordanklage im Fall von erstochenem Rollstuhlfahrer in London

LONDON: Im Fall eines in seinem Elektro-Rollstuhl erstochenen Mannes hat die Londoner Polizei eine vorläufige Anklage wegen Mordes erhoben. Dem 44 Jahre alten Angeklagten wird vorgeworfen, den 87-Jährigen Thomas O'Halloran am Dienstag im Westen der britischen Hauptstadt erstochen zu haben. Der Fall hatte für großes Entsetzen gesorgt.

Die Veröffentlichung eines Fahndungsfotos von einer Überwachungskamera hatte rasch zu einem Erfolg geführt. Am Donnerstag nahm die Polizei den Verdächtigen fest. Er wurde noch am Freitag dem Haftrichter vorgeführt. Der Mann, der keine feste Wohnadresse hat, wurde in Untersuchungshaft genommen. Im Zusammenhang mit dem Fall würden keine weiteren Personen gesucht, hieß es in einer Mitteilung von Scotland Yard. Die Familie des Opfers sei inzwischen benachrichtigt worden und bitte darum, dass ihre Privatsphäre respektiert werde.

Messergewalt gilt seit langem als großes Problem in Großbritannien und besonders in London. Häufig sind die Opfer Jugendliche oder junge Männer.

Zuletzt hatten sich die Tötungsdelikte in London gehäuft. Allein seit vergangenem Samstag verloren sechs Menschen in der britischen Hauptstadt gewaltsam ihr Leben. Als Gründe für die Häufung sieht Londons Bürgermeister Sadiq Khan die Hitzewelle, die Schulferien und das längere Tageslicht, wie er dem Radiosender LBC am Donnerstag sagte. Insgesamt seien Gewalt- und Eigentumsdelikte in der Hauptstadt aber zurückgegangen seit dem vergangenen Jahr, so der Labour-Politiker.


Sieben Tote und Dutzende Verletzte bei Busunfall

KAIRO: Bei einem Unfall in Ägypten sind mindestens sieben Menschen getötet und 22 weitere verletzt worden. Ein Bus sei auf einer Wüstenstraße in der südlich von Kairo gelegenen Provinz Minja mit einem Lastwagen zusammengestoßen, meldete die staatliche Nachrichtenseite «Al-Ahram» am Freitag. Viele Menschen kamen demnach mit Brüchen und Prellungen in Krankenhäuser. Die Unfallursache war zunächst unklar.

In Ägypten kommt es immer wieder zu schweren Verkehrsunfällen, die für Fahrer und Mitfahrer oft tödlich enden. Ursachen sind unter anderem unvorsichtige oder aggressive Fahrweisen. Viele Ägypter legen zudem ihre Sicherheitsgurte oftmals nicht an. Viele Straßen im Land sind in einem schlechten Zustand.


Nordkorea lehnt Südkoreas Vorschläge für Wirtschaftshilfe ab

SEOUL: In einer ersten Reaktion hat Nordkorea neue Vorschläge der südkoreanischen Regierung für wirtschaftliche Hilfen im Tausch gegen seine atomare Abrüstung als absurd zurückgewiesen. Die Ablehnung erfolgte in Form einer Erklärung der einflussreichen Schwester des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un, Kim Yo Jong, die den südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol wegen seines Vorstoßes in scharfem Ton anfeindete und ihn als «richtig simpel und noch kindisch» bezeichnete. Yoon hätte besser seinen Mund gehalten, wurde die Funktionärin der herrschenden Arbeiterpartei von den staatlich kontrollierten Medien am Freitag zitiert.

Yoon hatte dem streng abgeschotteten Nachbarland am Mittwoch in einer Rede zu seinen ersten 100 Tagen im Amt massive Wirtschaftshilfe angeboten, falls es mit dem Abbau seines Atomwaffenprogramms beginnt.

Kim bezeichnete die Atomwaffen ihres Landes als eine Angelegenheit der Ehre. «Niemand tauscht seine Bestimmung gegen Maisküchlein.» Yoon sei von der falschen Voraussetzung ausgegangen, seine Pläne könnten ihr Land dazu bewegen, Maßnahmen für eine Denuklearisierung zu ergreifen. Seine Initiative sei daher die «Höhe der Absurdität».

Mit «Denuklearisierung» meinen die USA und Südkorea den kompletten Abbau des nordkoreanischen Atomprogramms, das in den vergangenen Jahren international immer wieder für Schlagzeilen sorgte. Indem es an dem Programm festhält, nimmt Nordkorea auch harte internationale Sanktionen in Kauf, die seine wirtschaftliche Entwicklung schon seit Jahren hemmen.


Nach Sturzflut : 18 Tote und noch 13 Vermisste

PEKING: Nach der Sturzflut in den Bergen in Nordwestchina ist die Zahl der Toten auf 18 gestiegen. Weitere 13 Menschen wurden noch vermisst, wie das Staatsfernsehen am Freitag berichtete. Das Unglück hatte sich am Mittwochabend im Kreis Datong nahe der Stadt Xining in der Provinz Qinghai ereignet. Mehr als 6000 Menschen waren betroffen.

Schwere Regenfälle hätten Erdrutsche ausgelöst, die daraufhin Flüsse blockiert und umgeleitet hätten. Zwei Häuser seien weggeschwemmt, weitere 14 schwer beschädigt worden. Mehr als 20 Menschen, die anfangs als vermisst gegolten hatten, seien gefunden worden. An den Bergungsarbeiten hätten sich rund 2000 Einsatzkräfte beteiligt.


Vergleichsportale: Strom wird deutlich teurer

HEIDELBERG: Für Haushalte in Deutschland wird der Strom nach Beobachtungen von Vergleichsportalen deutlich teurer. Das Portal Verivox zählte nach eigenen Angaben für August, September und Oktober 123 Preissteigerungen von Grundversorgern mit einer durchschnittlichen Erhöhung um 25 Prozent. Für einen Drei-Personen-Haushalt mit einem Verbrauch von 4000 Kilowattstunden bedeute das im Durchschnitt Mehrkosten in Höhe von 311 Euro jährlich. Zuvor hatte Wettbewerber Check24 schon von einer Preissteigerung in Höhe von 47,4 Prozent im September berichtet.

«Angesichts der hohen Großhandelspreise rechnen wir mit zahlreichen Strompreiserhöhungen in den kommenden Monaten, die für die Haushalte eine zusätzliche Belastung darstellen werden», sagte Verivox-Energieexperte Thorsten Storck. Der durchschnittliche Strompreis könne im kommenden Jahr bei 45 Cent pro Kilowattstunde und mehr liegen. Aktuell liege er laut Verivox bei rund 42 Cent.


Acht Jahre nach Entführung: 43 Studenten für tot erklärt

MEXIKO-STADT: Acht Jahre nach der Verschleppung von 43 Studenten in Mexiko hat die Regierung die jungen Männer für tot erklärt. Alle Hinweise deuteten auf diese «traurige Realität» hin, sagte der Staatssekretär für Menschenrechte, Alejandro Encinas, am Donnerstag. Das sei den Angehörigen der Studenten bei einem «schmerzhaften Treffen» mit Präsident Andrés Manuel López Obrador mitgeteilt worden.

Bislang hatte die mexikanische Regierung stets zugesagt, die verschwundenen jungen Männer unter der Annahme zu suchen, dass sie noch leben. Seit ihrem Verschwinden riefen die Eltern bei Kundgebungen immer wieder: «Lebend habt ihr sie uns genommen, lebend wollen wir sie zurück.» Bislang wurden allerdings nur Knochenfragmente von drei der Vermissten identifiziert.

Korrupte Polizisten hatten die Studenten des Lehrerseminars Ayotzinapa in Iguala im Bundesstaat Guerrero im September 2014 verschleppt und dem Verbrechersyndikat Guerreros Unidos übergeben. Die Hintergründe der Tat sind noch immer nicht vollständig aufgeklärt.

Ersten Ermittlungen zufolge waren die Studenten getötet und auf einer Müllkippe verbrannt worden. Unabhängige Untersuchungen verwarfen diese Version allerdings. Die von der damaligen Regierung verbreitete Version sei weiterhin falsch, sagte Encinas. Er sprach von einem Staatsverbrechen, an dem auch Vertreter verschiedener Institutionen beteiligt waren. Die Ermittlungen sollen fortgesetzt werden.

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Leserkommentare

Vom 10. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.