Neues aus dem Ausland am Donnerstag

Neues aus dem Ausland am Donnerstag

Fischerei: Großbritannien bestellt französische Botschafterin ein

LONDON: Im Brexit-Streit zwischen London und Paris um Fischereirechte im Ärmelkanal hat die britische Regierung die französische Botschafterin ins Außenministerium einbestellt. Die Botschafterin solle am Freitag die «enttäuschenden und unverhältnismäßigen Drohungen gegen Großbritannien und die Kanalinseln» erklären, teilte die britische Außenministerin Liz Truss am Donnerstagabend mit. Zuvor hatte Frankreich ein britisches Fischerboot wegen angeblich fehlender Lizenzen festgesetzt.

Der Fischereistreit schwelt seit langem. Hintergrund ist die Frage, wie viel ausländische Fischer nach dem Brexit in britischen Gewässern fangen dürfen. Bereits in den Verhandlungen über den Handelspakt der Briten mit der EU war dies die am heftigsten umstrittene Frage, die eine Einigung zeitweise fast unmöglich zu machen schien. Auf EU-Seite waren es vor allem die Franzosen, die sich unnachgiebig zeigten; das Thema wird seit jeher äußerst emotional behandelt und spielt mit uralten Ressentiments gegen das jeweils andere Land.

Am Mittwochabend hatte die französische Regierung angekündigt, dass vom 2. November an britische Fischerboote in bestimmten französischen Häfen nicht mehr anlegen dürfen. Außerdem werde Frankreich künftig systematisch die Sicherheit britischer Boote überprüfen. Lkw, die von Frankreich aus nach Großbritannien oder in die Gegenrichtung fahren, sollen demnach ebenfalls schärfer kontrolliert werden.

Großbritannien kritisierte die Ankündigung. Brexit-Minister David Frost zeigte sich enttäuscht. Die Maßnahmen stünden sehr wahrscheinlich nicht in Einklang mit internationalem Recht sowie mit dem Brexit-Vertrag.


UN: Luftversorgung von Krisenregion Tigray weiterhin unmöglich

NEW YORK/MEKELLE: Luftangriffe der äthiopischen Streitkräfte in der Krisenregion Tigray verhindern weiterhin Hilfslieferungen der UN per Flugzeug. Seit vergangener Woche «sind wir nicht in der Lage, die normalen Aktivitäten des humanitären Flugdienstes der Vereinten Nationen wieder aufzunehmen», sagte UN-Sprecher Farhan Haq am Donnerstag in New York. Solange die äthiopische Armee Angriffe auf die Regionalhauptstadt Mekelle fliege, seien Lieferungen auf dem Luftweg zu gefährlich.

Vergangene Woche hatte ein Flugzeug der Welt-Organisation wegen nicht angekündigter Angriffe in der Luft umkehren müssen. Die UN zeigten sich am Donnerstag zudem «äußerst besorgt» über die Eskalation der Gewalt im Norden des ostafrikanischen Landes. Haq bezog sich dabei unter anderem auf Berichte über das Bombardement einer Wohngegend in Mekelle, bei dem mindestens sechs Menschen getötet und 22 verletzt worden seien.

Gut ein Jahr nach Beginn des blutigen Konflikts mit inzwischen schon etwa 400.000 akut vom Hungertod bedrohten Menschen in der Region im Norden des Landes gewinnen die Spannungen nochmals an Schärfe. Die äthiopische Armee läutete vergangene Woche eine neue Militäroffensive gegen Rebellen des Zentralkomitees der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) ein. Der militärische Konflikt hatte damit begonnen, dass Ministerpräsident Ahmed Abiy die Verdrängung der in Tigray herrschenden TPLF vorantreiben ließ.


Gemeinde hindert Soldaten an Zerstörung von Kokapflanzen

TIBÚ: Aus Protest gegen die geplante Zerstörung von Kokapflanzen sind in einer Gemeinde im Nordosten Kolumbiens 180 Soldaten festgesetzt worden. Zwei Trupps, die gegen die Kette des Drogenhandels gekämpft hätten, und drei weitere, die die Gegend kontrolliert hätten, würden im ländlichen Raum von Tibú im Department Norte de Santander seit drei Tagen auf dem Fußballplatz festgehalten, hieß es einer Mitteilung des kolumbianischen Militärs am Donnerstag (Ortszeit). In kolumbianischen Medien war von mehreren Hundert festgehaltenen Soldaten die Rede.

Laut der Mitteilung tagte ein Sicherheitsrat mit zivilen Behörden, Polizei und Friedenskommissar, um einen Weg der Verständigung zu finden. In der Gegend an der Grenze zu Venezuela zerstörte das Militär demnach in diesem Jahr bisher 319 Hektar illegale Koka-Anbauflächen und entschärfte im Oktober fünf Sprengsätze.

Kolumbien ist vor Peru und Bolivien einer der weltgrößten Produzenten von Kokain, das aus der Kokapflanze hergestellt wird. Weder der Friedensvertrag mit der Guerilla-Organisation Farc, die sich unter anderem mit Drogenhandel finanzierte, noch die Corona-Krise haben den großflächigen Anbau von Koka in Kolumbien stoppen können. Ein großer Teil des Kokains wird in die USA geschmuggelt.

Ein Teil der Anbaufläche soll durch Zerstören verschwinden, ein anderer durch einen freiwilligen Wechsel der Bauern zu anderen Nutzpflanzen. So gehörte zu dem Friedensvertrag 2016 eine Strategie, den Bauern mit Subventionen für alternative Anbauprodukte wie Kaffee, Zuckerrohr und Kochbananen und Plänen für die Entwicklung ländlicher Gebiete aus der Armut zu helfen. Doch mit Koka kann man um ein Vielfaches mehr verdienen als mit Kochbananen.


Merkel zu letztem offiziellem Besuch eingetroffen

ATHEN: Angela Merkel ist am Donnerstagabend zu ihrem letzten offiziellen Griechenland-Besuch in Athen eingetroffen. Zunächst sollte es ein privates Abendessen mit Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis geben. Am Freitag stehen mehrere Veranstaltungen sowie ein weiteres Treffen mit dem Premier und gemeinsame Statements auf dem Programm.

Das Verhältnis der Griechen zur deutschen Langzeit-Kanzlerin ist gespalten; viele verzeihen ihr die harte Haltung nicht, die Deutschland während der schweren Finanzkrise Griechenlands zeigte, als dem Land von seinen internationalen Gläubigern harte Sparmaßnahmen auferlegt wurden.

Premier Mitsotakis, als Chef der konservativen Partei Nea Dimokratia der CDU näher als andere griechischen Parteien, bewertet diese Phase der deutsch-griechischen Beziehungen ebenfalls kritisch. «Sie wird es als erste eingestehen - und das hat sie ja auch schon gesagt -, dass sie den Griechen während der Krise zu viel abverlangt hat», sagte er kürzlich in einem Interview. «Die Sparpolitik ging weit über das hinaus, was die griechische Bevölkerung ertragen konnte.»

Die Bundeskanzlerin selbst bezeichnete die Griechenland-Krise, die zur Euro-Krise wurde, als größte Herausforderungen ihrer Amtszeit. «Es ist unheimlich hart, wenn man sieht, was man den Menschen zumutet», sagte sie im September bei einer Podiumsdiskussion in Düsseldorf. Merkel war wegen der Sparmaßnahmen in Griechenland als Verantwortliche und «böse Frau» wahrgenommen worden. Bei Demonstrationen der Griechen gegen diese Politik war sie auf manchen Plakaten in Nazi-Uniform und mit Hitler-Bärtchen abgebildet worden.


Kerry: Klimaschutz-Anstrengungen müssen deutlich verstärkt werden

LONDON: Vor dem Weltklimagipfel im schottischen Glasgow hat der US-Klimaschutzbeauftragte John Kerry zu verstärkten Bemühungen im Kampf gegen den Klimawandel aufgerufen. «Wir müssen unsere Anstrengungen deutlich beschleunigen», sagte Kerry am Donnerstag bei einer Veranstaltung an der London School of Economics. Die USA unter Präsident Joe Biden setzten sich dafür ein, «solange noch Zeit ist».

Kerry warnte vor «verheerenden Folgen», wenn die Erderwärmung 1,5 Grad überschreite. Die Notwendigkeit verstärkter Anstrengungen sei keine politische, sondern eine wissenschaftliche Einschätzung.

Biden will von diesem Samstag an in Rom am zweitägigen G20-Gipfel der großen Industrie- und Schwellenländer teilnehmen. Bei dem Spitzentreffen wird der Klimaschutz bereits eine wichtige Rolle spielen. Von Montag an wird Biden im schottischen Glasgow beim Weltklimagipfel erwartet. Biden hat den Kampf gegen den Klimawandel zu einer der wichtigsten Aufgaben erklärt.


US-Präsident Biden zu Gipfeltreffen nach Europa aufgebrochen

WASHINGTON: Inmitten innenpolitischer Turbulenzen ist US-Präsident Joe Biden am Donnerstag aus Washington zu einer mehrtägigen Europa-Reise aufgebrochen. Der Katholik wird am Freitag im Vatikan eine Audienz bei Papst Franziskus haben und dann Gespräche mit der italienischen Regierung führen. Ab Samstag will der Demokrat in Rom am zweitägigen G20-Gipfel der großen Industrie- und Schwellenländer teilnehmen. Ab Montag wird er im schottischen Glasgow beim Weltklimagipfel erwartet. Es ist erst Bidens zweite Auslandsreise seit seinem Amtsantritt im Januar.

Rund um den G20-Gipfel will Biden auch bilaterale Gespräche führen. Geplant ist unter anderem am Freitag ein Treffen mit Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron. Das Verhältnis der Bündnispartner war zuletzt angespannt, denn die USA hatten im September ohne Absprache einen Sicherheitspakt mit Australien und Großbritannien im Indopazifik ins Leben gerufen. Der Pakt ließ ein milliardenschweres U-Boot-Geschäft Australiens mit Frankreichs platzen, was in Paris für Ärger sorgte. Nach dem U-Boot-Streit hatten sich Biden und Macron auf ein Treffen während Bidens Europa-Trip verständigt.

Unmittelbar vor seiner Abreise hatte Biden am Donnerstag einen weiteren Vorstoß gemacht, um die innenpolitischen Kernvorhaben seiner Amtszeit durchzusetzen. Er legte ein - auf Druck aus seiner eigenen Partei deutlich abgespecktes - Paket für Investitionen in Soziales und Klima vor. Er hofft, damit nach monatelangen parteiinternen Auseinandersetzungen eine Mehrheit im Kongress zusammenzubringen. Ob das gelingt, blieb zunächst jedoch unklar. Biden und das Weiße Haus hatten in den vergangenen Tagen ihre Bemühungen intensiviert, vor der Europa-Reise eine Einigung dazu zu erzielen, damit Biden international etwas vorweisen kann - in Sachen Klima, aber auch mit Blick auf seine politische Kraft und den Rückhalt für seine Agenda in der Heimat.


Massaker in US-Kirche - Einigung auf millionenschweren Vergleich

WASHINGTON: Mehr als sechs Jahre nach einem rassistisch motiviertem Massaker in einer US-Kirche mit neun Toten haben sich Angehörige und Opfer mit dem Justizministerium auf einen millionenschweren Vergleich geeinigt. Für die bei dem Blutbad Getöteten belaufen sich die Entschädigungen auf 6 bis 7,5 Millionen US-Dollar (rund 5,1 bis 6,4 Millionen Euro) pro Kläger, wie das Justizministerium am Donnerstag mitteile. Bei den Überlebenden habe man sich auf 5 Millionen US-Dollar pro Kläger geeinigt. Insgesamt würden mit dem Vergleich Ansprüche von 14 Klägern beigelegt, hieß es weiter. Medienberichten nach wurde sich insgesamt auf die Summe von 88 Millionen US-Dollar geeinigt.

Der 22-jährige Dylann Roof, der sich selbst als Rassist bezeichnete, hatte im Juni 2015 in einer Methodistenkirche in Charleston im US-Bundesstaat South Carolina während einer Bibelstunde neun Afroamerikaner erschossen. Roof hatte damals mehr als 70 Mal auf seine Opfer gefeuert. Er wurde zwei Jahre später zum Tode verurteilt. Bei der Tat handele es sich um ein entsetzliches Hassverbrechen, das unermessliches Leid für die Familien der Opfer und die Überlebenden verursacht habe, erklärte Justizminister Merrick Garland.

Hintergrund des zivilen Rechtsstreits ist, dass der Schütze die Tatwaffe kaufen konnte, obwohl ihm dies eigentlich hätte verweigert werden müssen. Die Kläger machen dafür Behördenversagen verantwortlich - wesentliche Informationen über Roof seien zum Beispiel nicht korrekt erfasst und weitergegeben worden. Seit diesem tragischen Verbrechen habe das FBI daran gearbeitet, den Prozess der Hintergrundüberprüfung zu stärken und zu verbessern, teilte das Justizministerium nun mit.


Hunderte bei Protest gegen Gesetz zum Verbot von LGBT-Demos

WARSCHAU: Hunderte Menschen haben in Polens Hauptstadt Warschau gegen ein geplantes Verbot von Demonstrationen für Lesben und Schwule protestiert. Vor dem Parlament versammelten sich am frühen Donnerstagabend mindestens 300 Menschen, wie die Tageszeitung «Gazeta Wyborcza» berichtete. Viele Teilnehmer schwenkten demnach Regenbogenfahnen. Auf Transparenten stand etwa «Liebe kennt kein Geschlecht». Am späten Abend wollte das Parlament in erster Lesung über den Gesetzesvorschlag beraten.

Konkret soll das Gesetz künftig verbieten, dass Demonstranten bei Aktionen etwa die Ehe zwischen Mann und Frau infrage stellen und ihre Ausweitung auf Menschen des gleichen Geschlechts fordern. Zudem soll dem Entwurf zufolge bei Demonstrationen nicht für die Adoption von Kindern durch homosexuelle Paare und für eine «andere sexuelle Orientierung als die heterosexuelle» geworben werden.

Dieser Vorschlag zielt damit vor allem auf die Pride-Parade und andere Demonstrationen der LGBT-Gemeinde. Die Abkürzung steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender-Personen. Den Entwurf brachte die Stiftung Leben und Familie ins Parlament ein, die dafür die nötigen 140.000 Unterschriften gesammelt hatte.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International appellierte an die Abgeordneten, dem nicht zuzustimmen. Sie sollten anerkennen, «dass Liebe Liebe ist». Dieser Vorschlag sei hasserfüllt, diskriminierend und schränke das Recht der Menschen auf friedlichen Protest ein. «Solche Einschränkungen sind nicht akzeptabel.»


Biden wirbt für abgespeckte Investitionspläne: «historischer» Wandel

WASHINGTON: US-Präsident Joe Biden hat öffentlich für seine - auf parteiinternen Druck inzwischen abgespeckten - Pläne für Investitionen in Soziales und Klimaschutz geworben. Es gehe um «historische Investitionen», die überfällig seien, um die USA und ihre Menschen zu stärken und dafür zu sorgen, dass das Land im 21. Jahrhundert international wettbewerbsfähig sei, sagte Biden am Donnerstag im Weißen Haus in Washington. «Es ist haushaltspolitisch verantwortlich»; die Kosten seien alle gedeckt und gegenfinanziert durch höhere Steuerabgaben für Konzerne und Spitzenverdiener.

Mit Blick auf die schwierigen Verhandlungen mit Teilen seiner eigenen Partei sagte Biden: «Niemand hat alles bekommen, was er wollte.» Das gelte auch für ihn. Doch so sehe nun mal ein Kompromiss aus. Zusammen mit dem ebenfalls von ihm angestoßenen Infrastrukturpaket hätten die Investitionen das Zeug dazu, das Land «wirklich zu transformieren». Wenn nichts geschehe, drohten andere Länder den Vereinigten Staaten den Rang abzulaufen, mahnte der Demokrat. Es gehe nicht um «links gegen rechts», «moderat gegen progressiv», sondern darum, ob die USA die Welt anführten oder von der Welt überholt würden.

Das Weiße Haus hatte am Donnerstag ein Kompromisspaket Bidens präsentiert. Demnach hat der Präsident seine geplanten Investitionen in Soziales und Klimaschutz auf Druck aus Teilen seiner Partei hin drastisch zusammengestrichen. Vorgesehen sind demnach nun noch Ausgaben von 1,75 Billionen US-Dollar. Ursprünglich hatte Biden ein doppelt so großes Paket im Umfang von 3,5 Billionen Dollar angepeilt. Moderate Demokraten hatten sich jedoch gegen derart hohe Ausgaben gesperrt und den Präsidenten in monatelangen Verhandlungen gezwungen, sich von Teilen seiner Pläne zu verabschieden.

Das Paket gehört zu den innenpolitischen Kernvorhaben von Bidens Präsidentschaft. Unklar blieb zunächst aber, ob in beiden Kongresskammern für das abgespeckte Paket nun die nötigen Mehrheiten zustande kommen. Parallel hatte Biden auch ein großes Paket für Investitionen in die Infrastruktur des Landes angestoßen, das im Kongress auch noch nicht endgültig beschlossen ist.


Stiftung Humboldt Forum überprüft Ehrung für Stifter

BERLIN: Nach Berichten über als antisemitisch und antidemokratisch interpretierte Äußerungen will die Stiftung Humboldt Forum die Ehrung eines Großspenders überprüfen. Anschließend werde der Stiftungsrat «auf Basis dieser Bewertung gemäß dem Würdigungskonzept über die Spenderehrung entscheiden», teilte die Stiftung am Donnerstag mit.

Über ein «Engagement in rechtsextremistischen Kreisen» des vor einigen Jahren gestorbenen Spenders lägen der Stiftung keine Kenntnisse vor. «Wir stehen ein gegen jede Form von Gewaltverharmlosung, Diskriminierung, Ausgrenzung oder Rassismus», hieß es. Zuvor hatte der «Tagesspiegel» einen Beitrag des Kasseler Professors für Architekturtheorie, Philipp Oswalt, abgedruckt, der Veröffentlichungen des Spenders analysiert hatte.

Im Humboldt Forum werden Großspender bei entsprechendem Wunsch nach einem abgestuften Konzept gewürdigt. Das rund 680 Millionen Euro teure Zentrum für Kultur und Wissenschaft konnte nur entstehen, weil eine private Initiative für die höchst umstrittene Rekonstruktion der barocken Schlossfassade gut 100 Millionen Euro an Spenden einsammelte. Auch die nicht weniger kritisierte Kuppel mit dem ursprünglich nicht vorgesehenen Kreuz und einem christlichen Unterwerfungsanspruch ist aus Spendengeldern finanziert.

Das rund 40.000 Quadratmeter umfassende Gebäude im Herzen Berlins teilen sich zwei Museen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, das Land Berlin, die Humboldt-Universität und die Stiftung Humboldt Forum. Gezeigt werden Exponate aus Asien, Afrika, Amerika und Ozeanien sowie Objekte zur Geschichte Berlins.


Schwangerschaft von Elfjähriger nach Vergewaltigung bewegt Bolivien

LA PAZ: Der Fall einer vergewaltigten Elfjährigen, die in ein Aufnahmezentrum der katholischen Kirche gebracht wurde, hat in Bolivien heftige Reaktionen hervorgerufen. Das Mädchen war bolivianischen Medienberichten zufolge von seinem Stief-Großvater vergewaltigt worden und wollte sich im fünften Schwangerschaftsmonat einer Abtreibung unterziehen. Nach einem Hilfsangebot der katholischen Kirche hätte die Familie jedoch die Meinung geändert, hieß es. Der regionale Vertreter des Ombudsmanns des Landes stellte das Verhalten der katholischen Kirche in Frage.

Die katholische Kirche in dem südamerikanischen Land wies in einer Mitteilung zurück, eingeschritten zu sein, damit das Mädchen die Schwangerschaft fortsetze. «Die erzwungene Schwangerschaft eines Mädchens gilt als Folter», hieß es jedoch in einer Mitteilung der Vereinten Nationen in dem Andenstaat am Mittwochabend (Ortszeit). Demnach drängte die UN auf den Schutz der Rechte von Mädchen, die Opfer von sexueller Gewalt geworden sind.

Zuvor hatte bereits der bolivianische Innenminister Carlos Eduardo del Castillo auf Twitter geschrieben: «Wenn ein elfjähriges Mädchen gezwungen wird, ein Kind zur Welt zur bringen, das Ergebnis einer Vergewaltigung ist, werden alle seine Rechte verletzt.» Eine Abtreibung ist in Bolivien im Falle einer Vergewaltigung auch nach 13 Wochen Schwangerschaft legal.

Bei Demonstrationen zum Recht auf freie und sichere Abtreibung in Bolivien in dieser Woche trugen Teilnehmerinnen unter anderem Banner, auf denen «Mädchen, keine Mütter» stand. 39.999 Schwangerschaften bei Mädchen unter 18 Jahren wurden nach Angaben der Nichtregierungsorganisation «Casa de la Mujer» in dem südamerikanischen Land im Jahr 2020 registriert.


England streicht Länder von Roter Liste: keine Hotel-Quarantäne mehr

LONDON: England hat die Pflicht zur Hotel-Quarantäne nach der Einreise für alle Länder aufgehoben. Ab Montag, dem 1. November, sollen für Einreisende aus allen sieben derzeit noch auf der sogenannten Roten Liste stehenden Ländern wie Peru oder Venezuela die gleichen Regeln gelten wie für Reisende aus andere Staaten. Das teilte Verkehrsminister Grant Shapps am Donnerstag auf Twitter mit.

De facto bedeutet das, dass vorerst niemand mehr eine verpflichtende, teure Quarantäne im Hotel verbringen muss, wie es bisher der Fall war. Die Kategorie bleibe aber vorsorglich bestehen, hieß es.

Den Zehntausenden Einreisenden, die sich in diesen Tagen auf den Weg zur Weltklimakonferenz COP26 nach Glasgow machen, hilft die Änderung wenig: In Schottland, wo die Regierung traditionell einen etwas vorsichtigeren Corona-Kurs fährt als London, bleibt die Pflicht zur Hotel-Quarantäne für Einreisende aus Hochrisikoländern weiterhin bestehen. Allerdings wurde sie für COP-Teilnehmer auf fünf - statt wie üblicherweise zehn - Tage reduziert.


Polens Justizminister über EU-Bußgelder: Kein einziger Zloty fließt

WARSCHAU: Polens Justizminister Zbigniew Ziobro hat die vom Europäischen Gerichtshofes (EuGH) verfügten Zahlungen von Zwangsgeldern abgelehnt. «Polen kann und sollte auch nicht nur einen einzigen Zloty zahlen», sagte er am Donnerstag in Warschau der Nachrichtenagentur PAP zufolge. Der polnische Staat dürfe sich nicht «der Gesetzlosigkeit unterwerfen». Das gelte für die verhängten Strafzahlungen im Zusammenhang mit der umstrittenen Justizreform und dem Braunkohle-Abbau Turow an der Grenze zu Sachsen.

Das Gericht in Luxemburg hatte Polen am Mittwoch zur Zahlung eines täglichen Zwangsgeldes von einer Million Euro verurteilt. Grund sei die bisherige Weigerung des Landes, höchstrichterliche Entscheidungen der EU zu polnischen Justizreformen umzusetzen. Es geht dabei insbesondere um die Anordnung, die Arbeit der umstrittenen Disziplinarkammer zur Bestrafung von Richtern zu stoppen. Die Tätigkeit ist nach EuGH-Entscheidungen nicht mit EU-Regeln zur Unabhängigkeit und Unparteilichkeit der Justiz vereinbar.

Bereits am 20. September war Polen wegen des Tagebaus Turow vom EuGH zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Trotz einstweiliger EuGH-Anordnung vom Mai habe Warschau den Braunkohle-Abbau nicht gestoppt, hieß es damals in einer Anordnung der EuGH-Vizepräsidentin Rosario Silva de Lapuerta. Deshalb müsse Polen für jeden Tag, an dem es der Anordnung nicht nachkomme, 500.000 Euro Strafe zahlen.


Dramatische Rettungsaktion für Elefanten-Junges in Simbabwe

JOHANNESBURG: In einer dramatischen Rettungsaktion haben Tierschützer in Simbabwe einen jungen Elefanten gerettet, der sich in einer aus Kabeln gefertigten Wilderer-Schlinge hoffnungslos verfangen hatte. Nach Angaben des Internationalen Tierschutz-Fonds (IFAW) war dem etwa 18 Monate alten Weibchen bereits das halbe Ohr abgerissen worden, als es verlassen am Ufer des Sambesi-Stroms nahe dem Ort Chirundu entdeckt wurde. Das Tier hatte außerdem weitere Wunden am Körper - offensichtlich durch Hyänen-Angriffe.

Ranger und Veterinäre arbeiteten zusammen, um das verletzte Tier zunächst zu betäuben und dann aus der Falle zu befreien, bevor es in eine Aufzuchtstation der Tierschutzorganisation WIL (Wild is Life) nahe der Hauptstadt Harare geflogen wurde. «Alte Telefonkabel werden oft von Wilderern benutzt, um wilde Tiere zu fangen - das ist leider zunehmend ein Trend, da Covid-19 viele Menschen um ihr Jobs und ihre Lebensunterhalt gebracht hat», erklärte der IFAW-Regionaldirektor Neil Greenwood am Donnerstag.


Daimler legt mitten in Umbau und Chipkrise Zahlen vor

STUTTGART: Kurz vor der Abspaltung seines Lkw- und Bus-Geschäfts und inmitten der weltweiten Chipkrise legt Daimler am Freitag (7.00 Uhr) Zahlen vor. Bislang ist der Konzern im laufenden Geschäftsjahr solide unterwegs und verdiente trotz aller Bremsspuren durch den Chipmangel gut. Doch im dritten Quartal, dessen Ergebnis Daimler nun vorlegt, sind die Auslieferungen kräftig eingebrochen.

Mercedes-Benz lieferte von Juli bis Ende September weltweit 428.361 Autos an die Kunden aus - gut 30 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Nun wird sich zeigen, ob das auch finanziell durchschlägt und wie Daimler-Chef Ola Källenius die nähere Zukunft einschätzt. Zur Automesse IAA hatte er noch Besserung für das vierte Quartal in Aussicht gestellt, gleichzeitig aber auch für das kommende Jahr keine grundsätzliche Entwarnung für die Chipkrise geben wollen.

Zudem geht es in den Endspurt für die Aufspaltung in einen Autobauer auf der einen Seite sowie einen Lkw- und Bus-Hersteller auf der anderen Seite. Sie soll noch im Dezember vollzogen werden. Die Autosparte wird dann in Mercedes-Benz Group AG umbenannt, um die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens auf das Geschäft mit Pkw und Vans zu unterstreichen.


EU-Kommission will Grenzwerte für bestimmte Chemikalien senken

BRÜSSEL: Die Grenzwerte für bestimmte - besonders schädliche - Chemikalien in Abfällen sollen in der EU gesenkt werden. Konkret gehe es um sogenannte persistente organische Schadstoffe, schlug die zuständige EU-Kommission am Donnerstag vor. Dies seien «Chemikalien mit giftigen Eigenschaften, die für lange Zeit in der Umwelt verbleiben, sich in Nahrungsketten anreichern und der menschlichen Gesundheit und der Umwelt schaden können.» Mit dem Vorschlag sollen Gesundheit und Umwelt geschützt werden.

Zu möglichen Problemen zählten etwa eine Beeinträchtigung des Immunsystems, der Atemwege, des Hormonsystems, der Fortpflanzungsfähigkeit und des Herz-Kreislauf-Systems. Diese Chemikalien würden zwar eigentlich nicht mehr in neuen Produkten verwendet, könnten aber noch immer in Abfällen von beispielsweise wasserdichten Textilien, Möbeln, Kunststoffen und Elektronikgeräten nachgewiesen werden. Als Beispiele werden etwa Perfluoroctansäure - zu finden etwa in Textilien und Löschschaum -, Dicofol - ein Pestizid, das früher in der Landwirtschaft verwendet wurde -, und Pentachlorphenol - das für die Bearbeitung von Holz verwendet wurde - genannt. Der Vorschlag muss noch vom EU-Parlament und den EU-Ländern angenommen werden.


Nach dem Putsch im Sudan: UN bestätigt Treffen mit Militärmachthaber

KHARTUM: Die Vereinten Nationen haben ein Treffen zwischen dem UN-Sondergesandten im Sudan, Volker Perthes, und dem Putschistenführer General Abdel Fattah al-Burhan bestätigt. Perthes habe in einem persönlichen Gespräch am Mittwoch Al-Burhan nahegelegt, alle politischen Gefangenen sofort freizulassen. Außerdem habe er Zugang zu den Inhaftierten verlangt, wie die UN-Mission in Khartum am Donnerstag bekannt gab.

Das Militär hatte am Montag in dem ostafrikanischen Land mit rund 44 Millionen Einwohnern die Macht übernommen. General Abdel Fattah al-Burhan, der bisher gemeinsam mit Hamduk an der Spitze einer Übergangsregierung stand, verkündete die Entmachtung der zivilen Regierungsmitglieder und verhängte einen Ausnahmezustand.


Biden: Militär im Sudan muss zivile Regierung wieder einsetzen

WASHINGTON: Nach dem Militärputsch im Sudan hat US-Präsident Joe Biden die Wiedereinsetzung der zivilen Übergangsregierung gefordert. Führende Politiker und Organisationen aus der ganzen Welt hätten die Machtübernahme und die Gewalt gegen friedliche Demonstranten im Sudan verurteilt, teilte Biden am Donnerstag mit. «Unsere gemeinsame Botschaft an Sudans Militärbehörden ist überwältigend und klar: Das sudanesische Volk muss die Möglichkeit haben, friedlich zu protestieren, und die von Zivilisten geführte Übergangsregierung muss wieder eingesetzt werden.»

Biden erklärte weiter, die USA seien entschlossen, dem sudanesischen Volk bei seinem Streben nach Demokratie zu helfen. «Wir glauben fest an das wirtschaftliche Potenzial des Sudans und an seine vielversprechende Zukunft - wenn das Militär und diejenigen, die sich dem Wandel widersetzen, ihn nicht aufhalten.» Grundlage für Sicherheit und Wohlstand im Sudan müssten Freiheit, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und die Achtung der Menschenrechte sein.


Polen will Grenzbefestigung notfalls ohne EU-Hilfe bauen

WARSCHAU: Polen will eine dauerhafte Befestigung an der Grenze zu Belarus auch ohne EU-Mittel bauen. Wenn es eine finanzielle Unterstützung aus Brüssel geben sollte, dann werde sein Land diese Mittel annehmen, sagte Regierungschef Mateusz Morawiecki am Donnerstag in Warschau der Nachrichtenagentur PAP zufolge. «Wir sind jedoch nicht abhängig von der EU.» Gleichwohl schütze die Grenze nicht nur Polen vor illegaler Migration, sondern die gesamte EU.

Die Regierungen Deutschlands und Polens beschuldigen den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko, in organisierter Form Flüchtlinge aus Krisenregionen an die EU-Außengrenze zu bringen. Lukaschenko hatte Ende Mai angekündigt, Migranten nicht mehr an der Weiterreise in die EU zu hindern - als Reaktion auf verschärfte westliche Sanktionen gegen die ehemalige Sowjetrepublik.

Polens Grenzschutz registrierte seit Jahresbeginn 26.000 Versuche eines illegalen Grenzübertritts, davon allein 14.200 im Oktober. Das Parlament in Warschau hatte deshalb vor zwei Wochen den Bau einer «soliden, hohen Barriere» beschlossen, die mit einem Überwachungssystem und Bewegungsmeldern ausgestattet ist.

Der CSU-Europapolitiker Manfred Weber rief in der «Bild» die EU auf, die betroffenen EU-Staaten «mit Personal und Geld für ihre Grenzkontrolle zu unterstützen». (...). «Dazu gehört natürlich auch die Unterstützung für einen Zaunbau, wenn notwendig», sagte er. Die EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hatte das abgelehnt.


Fast 5300 zusätzliche Sicherheitskräfte bei G20-Gipfel in Rom

ROM: Der G20-Gipfel in Rom wird mit 5296 zusätzlichen Sicherheitskräften geschützt. Das gab das Innenministerium nach einer Lagebesprechung am Donnerstag bekannt. Die Staats- und Regierungschefs der wichtigsten Industrienationen treffen sich am Samstag und Sonntag in der italienischen Hauptstadt. Zu den zusätzlichen Sicherheitskräften gehören auch 400 Soldaten. Damit werden rund 2000 Soldaten in der Stadt sein: Das Heer bewacht im Rahmen der Aktion «Strade Sicure» schon seit Jahren regulär wichtige Gebäude wie Ministerien, Botschaften und Sehenswürdigkeiten.

Die Staats- und Regierungschefs der G20 treffen sich im Kongresszentrum Nuvola. Der Stadtteil rund zehn Kilometer südlich des historischen Zentrum wird an den beiden Tagen für Autos und Fußgänger weitgehend abgeriegelt. Einlass bekommen auf dem Gelände dann nur Anwohner oder akkreditierte Personen.

Innenministerin Luciana Lamorgese kündigte sowohl für den Freitag als auch die beiden Sitzungstage am Wochenende eine enge Zusammenarbeit und Koordination der Sicherheitsbehörden an. Es werden Proteste erwartet - Italien will friedliche Demonstrationen erlauben, Krawalle und Chaos in Rom aber unbedingt verhindern. Seit der Nacht zum Donnerstag werden an den Grenzen wieder kontrolliert.


WHO will Zahl der Toten und Verletzten im Straßenverkehr halbieren

GENF: Jeden Tag sterben auf der Welt 3500 Menschen bei Verkehrsunfällen, insgesamt 1,3 Millionen im Jahr. Rund 50 Millionen Menschen werden verletzt. Verkehrsunfälle seien die häufigste Todesursache unter Kindern und jungen Erwachsenen, berichtete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Donnerstag in Genf. Sie stellte einen Aktionsplan für das von den Vereinten Nationen ausgerufene Jahrzehnt für mehr Sicherheit im Straßenverkehr vor. Bis 2030 soll die Zahl der Todesfälle und Verletzungen um mindestens die Hälfte reduziert werden.

Der Aktionsplan enthält Tipps, wie Regierungen dafür sorgen können, dass Straßen sicherer werden und darauf sicherere Mopeds, Autos, Busse und Lastwagen fahren. Nötig sei auch eine zügige Notfallversorgung bei Unfällen. Die WHO appellierte an Regierungen, mehr sichere Fuß- und Fahrradwege anzulegen und den öffentlichen Verkehr auszubauen. Wenn die Menschen dies nutzten, sei das nicht nur gesünder für sie, sondern auch sicherer und umweltfreundlicher.


Todesstrafe für Palästinenser wegen Kollaboration mit Israel

GAZA/TEL AVIV: Im Gazastreifen sind vier Palästinenser offiziellen Angaben zufolge wegen Kollaboration mit Israel zum Tode verurteilt worden. Die Urteile seien im September und Oktober gefällt worden, teilte ein militärisches Justizkomitee der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas am Donnerstag mit. Hintergründe für die Verurteilungen nannte das Komitee nicht. Bereits vergangene Woche wurden die Todesurteile für zwei 30 und 43 Jahre alte Männer wegen der Weitergabe sensibler Informationen an Israel veröffentlicht.

Zuletzt hatte die im Gazastreifen herrschende Hamas Todesurteile im Jahr 2016 vollstreckt. Damals hatte die Organisation drei verurteilte Mörder hinrichten lassen. Seither wurden zwar noch Todesurteile verhängt, aber nicht vollstreckt.

Kurz vor den letzten Exekutionen hatten Hamas-Abgeordnete eine neue Verordnung zur Todesstrafe im Gazastreifen gebilligt. Diese widersprach der bis dato gültigen Praxis, nach der alle Todesurteile von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas in Ramallah im Westjordanland gebilligt werden mussten.

Die Hamas hatte 2007 gewaltsam die Macht im Gazastreifen an sich gerissen. Israel verschärfte daraufhin eine Blockade des Küstengebiets, die von Ägypten mitgetragen wird. Beide Staaten begründen die Maßnahme mit Sicherheitsinteressen. Israel, die EU und die USA stufen die Hamas als Terrororganisation ein. Die rund zwei Millionen Palästinenser in dem Küstengebiet leben nach Angaben von internationalen Hilfsorganisationen unter schwierigen Bedingungen. Es mangelt unter anderem an Trinkwasser und Strom sowie Arbeit.


Sudans Hauptstadtflughafen wieder geöffnet - Leitung ausgetauscht

KHARTUM: Der nach dem Militärputsch im Sudan geschlossene Flughafen der Hauptstadt Khartum ist seit Donnerstag wieder geöffnet. Zuvor hatte das Militär nach Angaben des Staatsfernsehen die Führungsspitze der Luftfahrtbehörde ausgetauscht. Am Montag hatte das Militär die Macht in dem ostafrikanischen Land mit seinen 44 Millionen Einwohnern übernommen. General Abdel Fattah al-Burhan verkündete die Entmachtung der zivilen Regierungsmitglieder und verhängte einen Ausnahmezustand. Seitdem ist das Internet weitgehend blockiert. Am Samstag werden landesweite Proteste beim «Tag des Widerstands» gegen den Militärputsch erwartet.

Die Hilfsorganisation «Aktion gegen den Hunger» warnte vor einer weiteren Verschlechterung der Lage für die Bevölkerung. «Schon vor den aktuellen Entwicklungen lebten 80 Prozent der Menschen in Armut, über 20 Prozent der Menschen haben keinen gesicherten Zugang zu Lebensmitteln», sagte Geschäftsführer Jan Sebastian Friedrich-Rust. Die instabile Lage beeinträchtige den Zugang der Menschen zur Grundversorgung und zu lebenswichtigen Gütern. Prekär sei auch die Lage für viele Flüchtlinge, da der Sudan mit etwa einer Million Geflüchteter eines der größten Auffangländer Afrikas sei.

Der entmachtete Regierungschef Abdullah Hamduk ist nach Angaben der Vereinten Nationen wohlauf. Man habe sich in Hamduks Residenz mit ihm getroffen, hatte die UN-Mission in Khartum am Mittwochabend auf Twitter mitgeteilt. An dem Treffen nahmen neben dem UN-Sondergesandten Volker Perthes die Botschafter Deutschlands, Frankreichs, der EU und der ranghöchste US-Diplomat im Land teil.


Biden streicht Investitionspaket auf 1,75 Billionen Dollar zusammen

WASHINGTON: Auf Druck aus Teilen seiner Partei hat US-Präsident Joe Biden sein geplantes Paket für Investitionen in Soziales und Klimaschutz dramatisch zusammengestrichen. Vorgesehen seien seinen Plänen nach nun Ausgaben von 1,75 Billionen US-Dollar, sagten hochrangige Mitarbeiter des Weißen Hauses am Donnerstag in Washington. Ursprünglich hatte Biden ein doppelt so großes Paket im Umfang von 3,5 Billionen Dollar angepeilt. Moderate Demokraten hatten sich jedoch gegen derart hohe Ausgaben gesperrt und den Präsidenten in monatelangen Verhandlungen gezwungen, sich von Teilen seiner Pläne zu verabschieden.

Die Mitarbeiter des Weißen Hauses äußerten sich zuversichtlich, dass in beiden Kongresskammern für das abgespeckte Paket nun die nötigen Mehrheiten zustande kämen. Eine offizielle Einigung mit den unterschiedlichen Parteiflügeln der Demokraten gab es zunächst nicht. Biden wollte noch am Donnerstag bei einem Besuch in der demokratischen Fraktion des Repräsentantenhauses persönlich für Zustimmung zu dem Kompromiss-Paket werben und sich anschließend öffentlich zu dem Vorhaben äußern.

Vorgesehen ist darin unter anderem, die - bislang mitunter horrenden - Kosten für Kinderbetreuung für viele Familien im Land zu reduzieren und teils ganz durch den Staat zu übernehmen, Familien steuerlich zu entlasten und Gesundheitsleistungen auszubauen. Im Kampf gegen die Klimakrise sind unter anderem Investitionen in erneuerbare Energien und Steueranreize für den Kauf von Elektroautos vorgesehen.

Finanziert werden soll das Paket durch Steuererhöhungen für Konzerne und Spitzenverdiener sowie durch das konsequentere Eintreiben fälliger Abgaben. Das Weiße Haus rechnet mit rund 2 Billionen Dollar an neuen Einnahmen - also etwas mehr als die Kosten des Pakets. Diverse Pläne, die Biden ursprünglich in dem Paket vorgesehen hatte, fielen heraus, darunter sein Vorhaben, zwölf Wochen bezahlter Elternzeit einzuführen.


Tödlicher Überfall mit Beil: Lebenslange Haft

KONSTANZ: Nach einem tödlichen Überfall mit einem Beil auf seinen ehemaligen Chef ist ein Mann in Deutschland zu lebenslanger Haft verurteilt worden.

Das Landgericht Konstanz sah es als erwiesen an, dass der 36-jährige im Januar 2021 seinen Ex-Arbeitgeber in dessen Wohnhaus in Hohenfels nahe dem Bodensee getötet sowie dessen 9 und 13 Jahre alten Söhne schwer verletzt hatte. «Wir haben es hier mit einer zweifellos abscheulichen Tat zu tun», sagte Vorsitzender Richter Arno Hornstein bei der Verkündung des Urteils am Donnerstag. Vor allem der jüngere der beiden Söhne leide bis heute unter den Folgen.

Verurteilt wurde der Angeklagte mit rumänischer Staatsangehörigkeit wegen Totschlags und zwei Fällen versuchten Mordes. Die Staatsanwaltschaft hatte ihn wegen Mordes angeklagt. Die Frage des Motivs und der genaue Tathergang hätten sich in dem Verfahren aber nicht endgültig klären lassen, sagte Hornstein. Die Kammer gehe jedoch davon aus, dass der Mann bei dem Überfall auf Geld aus war.


Bulldogge von erstochenem Abgeordneten gewinnt Hundewahl in London

LONDON: Im Gedenken an den getöteten britischen Abgeordneten David Amess ist dessen Hund Vivienne zum «Westminster Dog of the Year» des Parlamentsbetriebs gekürt worden. Das drei Jahre alte Tier habe die Abstimmung mit hohem Vorsprung gewonnen, teilte der Ausrichter The Kennel Club am Donnerstag in London mit. Premierminister Boris Johnson und mehrere Parlamentarier hatten die Abgeordneten zur Wahl der Französischen Bulldogge aufgerufen. «Glückwunsch, Vivienne. David wäre sehr stolz», twitterte Johnson nun.

Amess war am 15. Oktober während einer Bürgersprechstunde in seinem Wahlkreis in der südostenglischen Grafschaft Essex erstochen worden. Der 25 Jahre alte mutmaßliche Täter wurde wegen Mordes angeklagt.

Der Parlamentarier aus der ostenglischen Stadt Southend galt als großer Tierfreund und Verfechter von Tierrechten. «Jedes Mal, wenn ich ins Zimmer komme, wirft sich Vivienne auf mich, legt sich auf den Rücken, die Beine in die Luft, um gestreichelt zu werden», hatte Amess die Bewerbung für Vivienne begründet. «Aber vorher bringt sie immer ein Spielzeug mit - sie ist ein großzügiges, gebendes Wesen.»

Der Wettbewerb soll hundebezogenen Themen im Parlament und verantwortungsvolle Hundehaltung fördern. Kennel-Club-Chef Mark Beazley sagte, der Wettbewerb sei eigentlich eine unbeschwerte und unterhaltsame Veranstaltung. Mit Blick auf Amess betonte Beazley aber auch: «Es ist eine ausgezeichnete Gelegenheit, die Freude zu zeigen, die Hunde in unser Leben bringen können und das Bewusstsein für die erforderlichen Maßnahmen sowohl im Parlament als auch außerhalb zu schärfen.»


Rheinmetall begegnet Halbleitermangel mit Einsparungen

DÜSSELDORF: Der Rüstungskonzern und Autozulieferer Rheinmetall will die Folgen des Halbleitermangels teilweise mit Einsparungen ausgleichen. Für 2021 kalkuliert das Düsseldorfer Unternehmen nur noch mit einem Umsatzwachstum um die 6 Prozent, statt mit 7 bis 9 Prozent, wie aus einer Mitteilung von Donnerstag hervorgeht. Experten hatten im Schnitt ohnehin nur noch einen Anstieg am unteren Ende der Spanne erwartet.

Ein Grund ist, dass viele Autobauer als wichtige Kunden des MDax-Konzerns wegen fehlender Chips die Produktion drosseln. Als operativer Gewinn sollen vom Umsatz dennoch bis zu 10 Prozent hängenbleiben. Erreicht werde das mittels des «Kostenmanagements sowie dank weiterer Einsparungen im Zuge der Restrukturierung».

Beim geplanten Verkauf des Geschäfts mit Klein- und Großkolben gibt es derweil keinen Fortschritt. «Bislang konnte nicht zuletzt vor dem Hintergrund des durch Lieferengpässe beeinträchtigten Gesamtmarktes noch kein kapitalstarker Käufer gefunden werden», teilte das Unternehmen mit. Rheinmetall will sich von dem Bereich trennen, da die Düsseldorfer im Zuge ihrer strategischen Neuausrichtung weg vom Verbrennungsmotor wollen. Stattdessen soll das Geschäft mit Rüstungs- und Sicherheitstechnik ausgebaut werden.


Deutschland verurteilt Israels Pläne zum Siedlungsausbau

TEL AVIV: Deutschland hat gemeinsam mit elf weiteren europäischen Ländern den geplanten Siedlungsausbau Israels im besetzten Westjordanland kritisiert. Israel hatte am Mittwoch den Bau von 3130 Wohneinheiten in Siedlungen abschließend genehmigt. «Wir sprechen uns erneut nachdrücklich gegen die israelische Politik des Siedlungsausbaus in den besetzten palästinensischen Gebieten aus; sie verletzt geltendes Völkerrecht und untergräbt die Bemühungen um eine Zweistaatenlösung», hieß es in einer gemeinsamen Stellungnahme am Donnerstag.

Die zwölf Staaten forderten Israel dazu auf, den Beschluss zurückzunehmen. «Wir rufen beide Seiten dazu auf, auf den Schritten aufzubauen, die in den letzten Monaten zur Verbesserung der Zusammenarbeit und zur Minderung von Spannungen unternommen wurden», hieß es weiter.

Bereits am Sonntag hatte ein Sprecher des israelischen Wohnungsbauministers Seew Elkin mitgeteilt, es seien Ausschreibungen für die Vermarktung von mehr als 1300 Wohnungen veröffentlicht worden. Das US-Außenministerium kritisierte die Pläne anschließend deutlich. Auch der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell äußerte in einer Mitteilung am Mittwochabend Sorgen mit Blick auf die aktuelle Situation.

Israel hatte während des Sechs-Tage-Krieges 1967 unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Rund 600.000 Israelis leben dort heute in mehr als 200 Siedlungen. Der UN-Sicherheitsrat bezeichnete diese Siedlungen 2016 als Verletzung des internationalen Rechts und forderte Israel auf, alle Siedlungsaktivitäten zu stoppen. Die Palästinenser wollen im Westjordanland, im Gazastreifen und in Ost-Jerusalem einen eigenen Staat errichten. Die neue israelische Regierung unter Naftali Bennett war Mitte Juni vereidigt worden.


Erneut Ausschreitungen nach Tod eines Roma

ATHEN: In Griechenland ist es am Donnerstag erneut zu Ausschreitungen gekommen, nachdem vor fünf Tagen ein 20-jähriger Mann durch Polizeischüsse ums Leben gekommen war. Das Opfer gehörte der Volksgruppe der Roma an. Einige Roma besetzten am Donnerstag im Protest gegen Polizeigewalt ein Teilstück der wichtigsten Autobahn des Landes, die Athen mit der westgriechischen Hafenstadt Patras verbindet. Die Polizei setzte Schlagstöcke ein, um die Fahrbahn zu räumen, wie der staatliche griechische Rundfunk berichtete.

Am Mittwochabend hatten Unbekannte Steine auf zwei Streifenwagen geschleudert. Zuvor waren am Dienstag bei Zusammenstößen zwei Polizisten verletzt worden, als Unbekannte mit einer Schrotflinte aus einer Demonstration von Roma heraus geschossen hatten. Nicht nur Roma, auch linke Gruppierungen protestieren seit dem Vorfall fast jeden Abend im Zentrum Athens und skandieren «Polizei-Mörder».

Hintergrund des Konflikts ist eine Auto-Jagd in Athen am vergangenen Samstag: Polizisten hatten den jungen Mann dabei durch Schüsse getötet. Ein weiterer Insasse wurde bei der Verfolgungsjagd verletzt, ein dritter flüchtete. Das Fahrzeug der Männer hatte zuvor Polizisten auf Motorrädern angefahren und dabei sieben Beamte verletzt.

Die griechische Regierung hat eine Untersuchung des Vorfalls angeordnet. Es solle festgestellt werden, ob es sich um einen Fall von Polizeigewalt handele, berichtete der staatliche Rundfunk. Die Justiz leitete ebenfalls Ermittlungen ein.


Indien will sich wohl nicht zur Klimaneutralität verpflichten

NEU DELHI: Kurz vor Beginn der Weltklimakonferenz in Schottland hat Indien seine Skepsis zu einer Verpflichtung zur Klimaneutralität deutlich gemacht. Nach einem Ministertreffen am Mittwochabend sagte ein hochrangiger Behördenmitarbeiter laut Zeitung «Hindustan Times», dass das Netto-Null-Ziel wohl nicht die Lösung der Klimakrise sei. «Also sollten wir uns auf unmittelbare Ziele fokussieren. Aber die Optionen sind noch offen.» Netto-Null bedeutet, dass alle Treibhausgas-Emissionen durch Maßnahmen zur Reduktion wieder aus der Atmosphäre entfernt werden müssen.

Die G20-Staaten sind für mehr als 75 Prozent aller Emissionen verantwortlich. Die vier größten Produzenten von Treibhausgasen sind China, die USA, die Europäische Union und Indien. Bislang hat Indien das Ziel, bis 2030 rund 450 Gigawatt erneuerbare Energie haben zu wollen, wovon erst 100 Gigawatt erreicht wurden. Der Weltklimagipfel (COP26) startet Sonntag in Glasgow. Premierminister Narendra Modi will teilnehmen.

Mehrere Minister hatten in letzter Zeit besonders die Verpflichtung reicher Länder zur Klimafinanzierung und zum Technologie-Transfer hervorgehoben. Dabei betont Indien wie China, dass wohlhabende Länder stärker in der Pflicht stünden, weil sie viel zur Verschmutzung beigetragen hätten.

Indien selbst braucht noch viel mehr Energie, weil Millionen Menschen noch keinen Zugang zu Strom haben. Das Land setzt beim Wachstum zwar zunehmend auf erneuerbare Energie im Strommix - aber auch auf Kohle. Diese sei notwendig, um Menschen aus der Armut zu befreien. Derzeit stammt rund 60 Prozent der Energie in Indien auch noch aus der Kohle.


IS-Terrormiliz reklamiert blutigen Anschlag im Irak für sich

BAGDAD: Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat sich zu einem Anschlag im Irak mit vielen Toten bekannt. Bei dem Angriff nahe der Stadt Al-Mukdadija nordöstlich von Bagdad wurden Anfang der Woche nach offiziellen Angaben mindestens elf Menschen getötet.

IS-Kämpfer hätten zunächst sechs «Abtrünnige» gefangen genommen und getötet, heißt es in einer Erklärung, die die Terrormiliz am späten Mittwochabend in den sozialen Medien verbreitete. Demnach griffen die Extremisten später anrückende Sicherheitskräfte an. Der IS spricht von 15 Toten. Die Echtheit der Erklärung ließ sich zunächst nicht überprüfen. Sie wurde aber über die üblichen IS-Kanäle verbreitet.

Der IS hatte im Sommer 2014 große Gebiete im Norden und Osten des Iraks unter Kontrolle gebracht. Mittlerweile ist die Terrormiliz militärisch besiegt. Zellen der Extremisten sind aber weiter aktiv. Im Januar hatte der IS einen der schwersten Terrorangriffe in Bagdad seit Jahren für sich reklamiert. Bei dem Doppelanschlag rissen zwei Selbstmordattentäter mehr als 30 Menschen mit in den Tod.

Iraks Regierungschef Mustafa al-Kasimi erklärte nach dem Angriff in dieser Woche, dieses «Verbrechen» werde nicht ungestraft bleiben. Der Ministerpräsident hatte in diesem Monat bekannt geben, dass der IS-Vize-Chef festgenommen worden sei. Geheimdienstmitarbeiter hätten Sami Dschasim Mohammed al-Dschaburi im Ausland gefasst.


Nach Corona-Ausbruch bricht Kreuzfahrtschiff seine Donau-Reise ab

WIEN/PASSAU: Für rund 170 Passagiere eines Fluss-Kreuzfahrtschiffs aus Deutschland ist die Reise auf der Donau wegen eines Corona-Ausbruchs an Bord abrupt zu Ende gegangen. Bei einem Stopp in Wien waren 80 Gäste nach Angaben des medizinischen Krisenstabs der Stadt positiv auf das Virus getestet worden.

Das an einer Schleuse liegende Schiff wurde unter Quarantäne gestellt. Am Donnerstag waren alle Passagiere - getrennt in Erkrankte und Gesunde - laut Krisenstab in vier Bussen wieder auf dem Weg nach Leipzig. Auf dem Weg von Passau nach Wien hatte niemand das Schiff verlassen. Auch in der österreichischen Hauptstadt war niemand von Bord gegangen. Keiner der Betroffenen musste laut ORF ins Krankenhaus.


EuGH stärkt Schutz von Feldhamstern

LUXEMBURG: Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat den Schutz des Lebensraums der vom Aussterben bedrohten Feldhamster weiter gestärkt. Das geht aus einem am Donnerstag veröffentlichten Urteil des EuGH hervor (Rechtssache C-357/20). Demnach umfasst der Begriff «Fortpflanzungsstätte» alle Gebiete, die für die erfolgreiche Vermehrung einer Tierart erforderlich sind - einschließlich des Umfelds der Fortpflanzungsstätte. Im Falle des bedrohten Feldhamsters könne eine andere Auslegung des Begriffs dazu führen, dass die für die Fortpflanzung und die Geburt der Jungtiere erforderlichen Gebiete nicht geschützt werden würden, befand der EuGH.

Hintergrund des Urteils ist eine Bitte des Wiener Verwaltungsgerichts. Dabei geht es um die Auslegung einer EU-Artenschutzrichtlinie. Konkret geht es um Bauarbeiten in Österreich, für die eine Baustraße angelegt wurde. Dafür fehlte allerdings nicht nur die Genehmigung, sondern sie zerstörten auch Eingänge zu Hamsterbauen. Eine Verwaltungsbehörde hatte daraufhin eine Geldstrafe gegen den leitenden Mitarbeiter des für den Bau beauftragten Unternehmens verhängt. Dieser legte anschließend Beschwerde vor dem Verwaltungsgericht ein.

In einem früheren Urteil zu dem Fall hatte der EuGH bereits entschieden, dass Ruhe- und Fortpflanzungsstätten von Feldhamstern auch dann nicht zerstört werden dürfen, wenn die Tiere diese zwar nicht mehr beanspruchen, aber womöglich dorthin zurückkehren. Der Feldhamster gilt seit 2020 in der Roten Liste als vom Aussterben bedroht und könnte die nächsten 30 Jahre nicht überleben. Als Grund sehen Umweltschützer vor allem die intensive Landwirtschaft, die den putzigen Tieren ihren Lebensraum nimmt.

Die Richter haben in ihrem neuen Urteil zudem auch Unterschiede zwischen der «Beschädigung» und der «Vernichtung» einer Fortpflanzungs- oder Ruhestätte klargestellt. Demnach wird damit die schrittweise Verringerung der ökologischen Funktionalität beziehungsweise ihr vollständiger Verlust bezeichnet - unabhängig davon, ob dies absichtlich erfolge.


Lebenslange Haft für Mord an zwei Schwestern in Londoner Park

LONDON: Wegen des aufsehenerregenden Doppelmords an zwei Schwestern in einem Londoner Park ist ein 19-Jähriger zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Der junge Mann könne frühestens nach mindestens 35 Jahren aus dem Gefängnis entlassen werden, entschied das Londoner Strafgericht Old Bailey am Donnerstag.

Der 19-Jährige wollte laut Gericht einen «Pakt mit dem Teufel» erfüllen. Demnach suchte er die Frauen wahllos aus und wollte sie «Satan» als Opfer darbringen. Bei dem Mann war ein «Vertrag» gefunden worden, den er mit seinem eigenen Blut unterschrieb und in dem er alle sechs Monate die Ermordung von sechs Frauen verspricht - im Gegenzug für einen Millionengewinn im Lotto.

Das Strafgericht Old Bailey hatte bereits zuvor den Täter schuldig gesprochen, die Frauen im Alter von 46 und 27 Jahren in der Nacht zum 6. Juni 2020 erstochen zu haben. Der zur Tatzeit 18 Jahre alte Mann wies die Vorwürfe zurück. Die Verteidigung machte keine psychischen oder gesundheitlichen Probleme geltend.


Todesfall nach Kastrationen: Angeklagter will zu Vorwürfen aussagen

MÜNCHEN: Mit einer intensiven Befragung zu seinem Lebenslauf und den finanziellen Verhältnissen hat am Donnerstag in München der Prozess gegen einen 66-Jährigen begonnen, der mehrere Männer auf deren eigenen Wunsch hin kastriert haben soll. Einer von ihnen starb der Anklage zufolge kurz nach dem Eingriff. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Elektromeister deshalb nicht nur schwere und gefährliche Körperverletzung, sondern auch Mord durch Unterlassen vor.

Der Verteidiger des Angeklagten kündigte an, dass dieser auch zur Sache aussagen werde. Zugleich ließ der Anwalt anklingen, dass der kausale Zusammenhang zwischen der Kastration und dem Tod des Mannes infrage gestellt werde.

Der aus Baden-Württemberg gebürtige, aber zuletzt im oberbayerischen Markt Schwaben lebende Angeklagte soll zunächst aus Geldnot über Internetforen sadistische Sexualpraktiken angeboten haben. Sein Repertoire erweiterte der Elektromeister laut Anklage aber schon bald um Kastrationen. Dabei hatte er - anders als er es den Betroffenen vorgaukelte - keinerlei medizinische Ausbildung, wie er am ersten Verhandlungstag vor dem Landgericht München II zugab. Ein Urteil soll voraussichtlich Ende November fallen.


Vorerst keine Treffen mit USA bei neuen Atomverhandlungen

TEHERAN: Der Iran plant vorerst keine Treffen mit den USA bei den neuen Atomverhandlungen in Wien. «Unsere Verhandlungen im nächsten Monat werden weiterhin vorerst nur mit (den verbliebenen Vertragspartnern) der 4+1 Gruppe geführt», sagte Vizeaußenminister Ali Bagheri am Donnerstag iranischen Medien. Da die USA offiziell noch nicht zum Wiener Atomabkommen von 2015 zurückgekehrt seien, gebe es auch noch keinen Grund, sie in die Verhandlungen einzubinden, sagte der künftige Leiter der iranischen Atomdelegation in Wien. Die 4+1 Gruppe besteht aus den Vertragspartnern China, Frankreich, Großbritannien, Russland plus Deutschland.

Bagheri hatte am Mittwoch in Brüssel verkündet, dass der Iran vor Ende November die Atomverhandlungen in Wien wieder aufnehmen wolle. Dies wurde dann auch vom iranischen Außenminister Hussein Amirabdollahian bestätigt - er will das genaue Datum bald bekanntgeben. Laut Amirabdollahian fordere der Iran schnelle Ergebnisse, insbesondere bezüglich der Aufhebung der US-Sanktionen, die das Land seit 2018 in bislang schlimmste Wirtschaftskrise seiner Geschichte gestürzt hätten. «Wir wollen in Wien kein Kaffeekränzchen, sondern seriöse und zielorientierte Gespräche», sagte er.

Der Wiener Deal sollte den Bau iranischer Atomwaffen verhindern. Im Gegenzug sollten die Sanktionen gegen den Iran aufgehoben werden. Der damalige US-Präsident Donald Trump hatte die Vereinbarung 2018 aufgekündigt und Wirtschaftssanktionen gegen den Iran erneuert. Als Reaktion begann Teheran 2019, die im Deal auferlegten Beschränkungen zu überschreiten. Unter anderem erhöhte das Land die Urananreicherung von den erlaubten 3,67 auf 60 Prozent.


Herkunft von Benin-Bronzen in Mannheim, München, Bremen auf Prüfstand

MAGDEBURG/BERLIN: Die Herkunft weiterer als Raubgut geltender Benin-Bronzen soll untersucht werden. Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste bewilligte Mittel für kurzfristig beantragte Forschungsprojekte der Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim, des Museums Fünf Kontinente München und des Übersee-Museums Bremen zu rund 90 Benin-Bronzen. Zudem seien rund 912.000 Euro für acht langfristige Forschungsprojekte zu kolonialen Kontexten bewilligt worden, teilte das Zentrum am Donnerstag in Magdeburg mit.

Die kunstvollen Benin-Bronzen stehen aktuell im Zentrum heftiger Debatten um Rückgaben. Die Objekte stammen größtenteils aus den britischen Plünderungen des Jahres 1897. Es sind Kunstwerke aus dem Palast des damaligen Königreichs Benin. Rund 1100 Bronzen sind in zahlreichen deutschen Museen zu finden, auch im Berliner Humboldt Forum sollen sie gezeigt werden.

Die wichtigsten Bestände sind zu finden im Ethnologischen Museum Berlin, den Völkerkundemuseen Dresden/Leipzig, dem Museum am Rothenbaum (Hamburg), dem Linden-Museum (Stuttgart) sowie dem Rautenstrauch-Joest-Museum (Köln). Im kommenden Jahr sollen die Eigentumsrechte der Objekte zunächst aus diesen Museen an die Herkunftsgesellschaften in Nigeria übereignet werden.

«Der Umgang mit den Benin-Bronzen in deutschen Museen und Sammlungen ist ein wichtiges Zeichen für die Ernsthaftigkeit der deutschen Bemühungen bei der Aufarbeitung der Kolonialzeit», sagte Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU). Die Erforschung der Provenienzen sei «ein weiterer wichtiger Schritt zur Verständigung mit der nigerianischen Seite und für eine künftig noch engere Zusammenarbeit im Kulturbereich zwischen beiden Staaten».


Klimaschutz: VW lehnt Unterlassungserklärung von Greenpeace ab

WOLFSBURG: Als dritter Autobauer wehrt sich VW gegen die Forderung von Umweltverbänden nach einem erzwungenen Verbrennerausstieg bis 2030. «Volkswagen wird die von Ihnen geforderte Unterlassungserklärung nicht abgeben», heißt es in einem VW-Schreiben an Greenpeace vom Donnerstag, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Für das geplante Vorgehen mit Klimaklagen habe der Konzern kein Verständnis.

Anfang September hatten die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und Greenpeace juristische Schritte gegen vier deutsche Konzerne eingeleitet, um sie zu mehr Klimaschutz zu verpflichten. BMW, Mercedes-Benz und VW sowie dem Öl- und Gaskonzern Wintershall Dea wurden Unterlassungsschreiben zugeleitet. Damit wollen die Organisationen erreichen, dass die Autokonzerne bis 2030 unter anderem den Verkauf von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor stoppen. Wintershall Dea soll spätestens ab 2026 keine neuen Öl- und Gasfelder mehr erschließen.

Schon BMW und Mercedes hatten erwartungsgemäß die Unterlassungserklärung abgelehnt. Die DUH verklagte die beiden Autobauer daher vor den Landgerichten München und Stuttgart. «Wir werden ein Ende von Diesel- und Benzin-Pkw ab 2030 auf dem Klageweg durchsetzen», hatte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch Ende September gesagt. Die beiden Hersteller verweisen auf ihre Schritte für mehr Klimaschutz. Die DUH bezieht sich auf ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom Frühjahr. Die Richter hatten einen ambitionierteren Klimaschutz angemahnt.

VW hatte bis Ende Oktober Zeit, die geforderte Erklärung abzugeben. «Wir werden nun die nächsten Schritte von Greenpeace abwarten und uns mit einer möglichen Klage mit der gebotenen Ernsthaftigkeit auseinandersetzen», sagte eine VW-Sprecherin. Das Unternehmen betonte, sich klar zum Pariser Klimaabkommen bekannt zu haben und spätestens 2050 bilanziell CO2-neutral sein zu wollen. Es sei zudem Aufgabe des Gesetzgebers, den Klimaschutz zu gestalten. Auseinandersetzungen vor Zivilgerichten durch Klagen gegen einzelne Unternehmen sind aus VW-Sicht nicht richtige Weg, um dieser Aufgabe gerecht zu werden.


UN-Menschenrechtskommissarin vor COP26: Schluss mit leeren Reden

GENF: Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, hat die Teilnehmer der Weltklimakonferenz COP26 in Glasgow zu konkretem Handeln aufgefordert. «Es ist an der Zeit, leere Reden, nicht gehaltene Versprechen und unerfüllte Zusagen hinter uns zu lassen», teilte sie drei Tage vor Beginn der Konferenz am Donnerstag in Genf mit. «Wir brauchen Gesetze, die erlassen werden, Programme, die auch umgesetzt werden und Investitionen, die schnell und umfassend finanziert werden - alles ohne weitere Verzögerungen.»

Nur so könnten Natur- und Umweltkatastrophen abgewendet oder zumindest die Folgen abgemindert werden. Es müsse vor allem denjenigen geholfen werden, die von den Folgen des Klimawandels am meisten betroffen seien, oft arme und ausgegrenzte Menschen. «Dies ist eine menschenrechtliche Verpflichtung», teilte Bachelet mit.

Der UN-Menschenrechtsrat hatte im September erstmals eine Resolution angenommen, die das Leben in einer sauberen, gesunden und nachhaltigen Umwelt als Menschenrecht anerkennt. Das hat konkret zunächst keine Folgen, aber Umweltverbände und Aktivistinnen und Aktivisten können sich darauf beziehen, wenn sie von ihren Regierungen Klima- und Umweltschutzmaßnahmen verlangen.


Universität in Nancy untersucht Plagiatsvorwürfe gegen Bettel

NANCY/LUXEMBURG: Nach Plagiatsvorwürfen gegen den luxemburgischen Premierminister Xavier Bettel im Zusammenhang mit dessen Uni-Abschlussarbeit hat die Universität von Nancy (Frankreich) Ermittlungen eingeleitet. «Die Universität von Lothringen nimmt Verstöße gegen die wissenschaftliche Integrität ernst und wird den Inhalt der Arbeit untersuchen», heißt es in einer Mitteilung der Hochschule vom Donnerstag. Mögliche Sanktionen, zu denen die Universität gezwungen sein könnte, hingen von den Ergebnissen der Untersuchung ab.

Das Online-Magazin Reporter.lu hatte Bettel am Mittwoch vorgeworfen, er habe in seiner Arbeit von 1999 über mögliche Reformen des Wahlsystems für das Europaparlament auf 54 von 56 Seiten (96 Prozent) fremde Texte ohne Quellenangabe übernommen. Der Regierungschef räumte daraufhin ein, «dass man es hätte anders machen sollen, ja vielleicht anders machen müssen». Seiner Erinnerung nach habe er die Arbeit damals »nach bestem Wissen und Gewissen« verfasst. Er vertraue aber »voll und ganz der Universität Nancy zu beurteilen, ob die betreffende Arbeit den Kriterien der damaligen Zeit entspricht. Sollte dies nicht der Fall sein, akzeptiere ich natürlich eine entsprechende Entscheidung.»

In der Erklärung der Universität heißt es, vor mehr als 20 Jahren seien die Universitäten noch nicht mit der Computer-Software gegen Plagiate ausgerüstet gewesen. Diese Software sei «eine wertvolle Hilfe bei der Entdeckung von Plagiaten, aber nicht alleine ausreichend für die Beurteilung». Die Universität könne daher jetzt den Inhalt der aktuellen Vorwürfe gegen Bettel noch nicht kommentieren.

Reporter.lu hatte berichtet, der «Copy-and-Paste-Premier» habe «seitenlang aus anderen Publikationen abgeschrieben, ohne dies in irgendeiner Form durch Anmerkungen oder Fußnoten kenntlich zu machen». Nur auf zwei Seiten der gesamten Arbeit gebe es keine plagiierten Textpassagen. Dabei handele es sich um wenige Absätze in der Einleitung und ein ebenso kurzes Fazit. Bettel hatte an der Universität Nancy öffentliches Recht und Politikwissenschaft studiert.


Flüchtlingszustrom aus der Türkei ins EU-Land Zypern nimmt zu

NIKOSIA: Immer mehr Flüchtlinge suchen Zuflucht im EU-Land Zypern: Allein im Oktober dieses Jahres sind dort gut 1700 Migranten angekommen. 85 Prozent dieser Menschen kamen auf der Route Türkei-Nordzypern und danach in die von der Regierung Zyperns kontrollierten Gebiete im Süden der Insel. Seit Jahresbeginn sind im Süden der Insel 10.350 Migranten angekommen. Dies berichtete am Donnerstag die zyprische Presse unter Berufung auf den zyprischen Innenminister Nikos Nouris. Er warf der Türkei vor, diesen Zustrom von verzweifelten Menschen nicht zu stoppen. «Diese Menschen kommen nicht zu Fuß nach Zypern. Sie kommen aus Istanbul per Flugzeug (nach Nordzypern und von dort zum Süden)», wurde der Innenminister zitiert. Ankara versuche damit Zypern zu destabilisieren, hieß es aus Regierungskreisen in Nikosia.

Der Inselstaat hat bereits eine elf Kilometer lange Absperrung entlang der Trennungslinie zwischen Süd- und Nordzypern gebaut. Der Stacheldrahtzaun steht im Westen der geteilten Hauptstadt Nikosia. Dieser soll nun weiter ausgebaut werden, hieß es aus Regierungskreisen am Donnerstag.

Im Verhältnis zur Bevölkerungsgröße gingen laut EU-Statistik 2020 die meisten Asylanträge in der EU in Zypern ein. Vor allem das Flüchtlingslager Pournara mit einer Aufnahmekapazität für 1200 Menschen ist so überfüllt, das mittlerweile rund 200 Migranten außerhalb des Lagers in Zelten ausharren müssen, berichtete die Zeitung «Phileleftheros» am Donnerstag.


Tote und Chaos wegen langer Wartezeiten vor Notaufnahmen in England

LONDON: Wegen stundenlanger Wartezeiten vor Notaufnahmen sind in England zuletzt mindestens zwei Patienten gestorben. Interne Dokumente, aus denen die Nachrichtenagentur PA am Donnerstag zitierte, zeichnen ein katastrophales Bild der Situation. In einem Brief fordert die Spitze des Gesundheitsdiensts NHS demnach, die Schlangen von Rettungswagen vor Notaufnahmen zu beenden und Ambulanzen nicht mehr als zusätzliche Warteräume zu benutzen. Das Risiko für die Patienten sei enorm, betonten der medizinische Direktor des NHS, Stephen Powis, und die Chefin des NHS-Notdiensts, Pauline Philip, in dem Schreiben, aus dem PA zitierte.

Eigentlich soll die Übergabe vom Rettungswagen an die Notaufnahme nicht mehr als 15 Minuten dauern. Grund für die enorme Belastung sei die Corona-Pandemie, sagte Martin Flaherty vom Verband der Rettungsdienstleister. Notfalleinrichtungen und Ambulanzen stünden unter enormem Druck, auch wegen Abstandsregeln sowie Mitarbeitern, die sich nach Kontakt mit Infizierten isolieren mussten. Seit April hat sich die Zahl der Wartezeiten für Rettungswagen fast verzehnfacht. Im September behandelten Notaufnahmen insgesamt 1,39 Millionen Menschen - so viele wie noch nie in einem Monat.

In der Stadt Worcester wurde eine Untersuchung eingeleitet, nachdem ein Patient während fünfstündiger Wartezeit in einem Krankenwagen vor der Tür des Worcestershire Royal Hospital gestorben war. In Cambridge starb eine Frau in einem ähnlichen Fall. Der NHS in der Region West Midlands um Birmingham erhöhte die Risikoeinschätzung für Verzögerungen bei der Übergabe an Notaufnahmen erstmals in seiner Geschichte auf die höchste Stufe. PA zitierte aus Dokumenten, laut denen ein Patient mehr als 13 Stunden von einer Krankenwagenbesatzung versorgt werden musste. Es habe mehrere Fälle gegeben, in denen «schwere Schäden» bei Patienten auftraten.


Großeinsatz wegen Terrorverdachts

DÃœREN: .

Mit einem Großaufgebot sind Spezialeinheiten der deutschen Polizei am Donnerstagmorgen im BUndesland Nordrhein-Westfalen gegen fünf junge Männer vorgegangen, die unter Terrorverdacht stehen.

Dabei wurden im Landkreis Düren zwischen Aachen und Köln die Wohnungen der Verdächtigen durchsucht. «Den Beschuldigten wird vorgeworfen, sich anlehnend an Propagandamaterial der ausländischen terroristischen Vereinigung «Islamischer Staat» auf eine terroristisch motivierte Tat vorbereitet zu haben», teilten die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf und die Polizei in Köln in einer gemeinsamen Erklärung mit.

Geleitet und koordiniert wird das Ermittlungsverfahren von der Zentralstelle Terrorismusverfolgung Nordrhein-Westfalen. Bei den fünf Verdächtigen handelt es sich den Angaben zufolge um junge Männer im Alter zwischen 16 und 22. Zwei Beschuldigte (22, 16) seien deutsche Staatsangehörige, zwei weitere (17, 16) deutsch-russische Doppelstaatler und einer (18) habe die türkische Staatsangehörigkeit, hieß es weiter. Drei der Terrorverdächtigen sind minderjährig.


Sony hebt Jahresprognose an

TOKIO: Der japanische Elektronikriese Sony hat die Prognose für das laufende Geschäftsjahr angehoben. Wie der Hersteller der Playstation am Donnerstag bekanntgab, dürfte sich der Nettogewinn zum Bilanzstichtag 31. März 2022 auf nun 730 Milliarden Yen (5,5 Mrd Euro) belaufen. Zum Vorjahr bedeutet dies allerdings einen Rückgang um 29,1 Prozent. Im August war Sony noch von 700 Milliarden Yen Gewinn ausgegangen.

Sony rechnet damit, dass die Film- und Musiksparte das nur langsame Wachstum in der Elektronik-Kernsparte wettmachen dürfte. Bezogen auf das erste Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres ging Sonys Nettogewinn um 34,8 Prozent im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum auf 424,9 Milliarden Yen zurück. Der Umsatz stieg um 13,7 Prozent auf 4,6 Billionen Yen.


EU-Nutzfahrzeugmarkt leidet im September

BRÜSSEL: Die Chipknappheit hat im September zu einem Rückgang auf dem EU-Nutzfahrzeugmarkt geführt. Mit rund 143.000 Fahrzeugen wurden rund 12,3 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum verkauft, wie der Herstellerverband Acea am Donnerstag mitteilte. Betroffen war dabei vor allem Spanien, in dem mehr als ein Viertel weniger Wagen neu zugelassen wurde. In Deutschland wurden knapp ein Fünftel weniger Nutzfahrzeuge verkauft.

Verglichen mit dem von der Pandemie gebeutelten Vorjahreszeitraum stieg in den ersten neun Monaten die Zahl der verkauften Nutzfahrzeuge auf rund 1,4 Millionen. Das entspricht einem Zuwachs von knapp einem Fünftel. Das wichtigste Segment der leichten Nutzfahrzeuge bis 3,5 Tonnen legte ähnlich stark auf knapp 1,2 Millionen Exemplare zu. Die prozentual stärkste Entwicklung stellten die Experten bei den schweren Fahrzeugen ab 16 Tonnen fest: Das Segment verbuchte ein Plus von rund 28 Prozent.


EU- und UN-Diplomaten treffen entmachteten Regierungschef des Sudan

KHARTUM: Der durch den Militärputsch im Sudan entmachtete Regierungschef Abdullah Hamduk ist nach Angaben der Vereinten Nationen wohlauf. Man habe sich in Hamduks Residenz mit ihm treffen können, teilte die UN-Mission in Khartum am Mittwochabend auf Twitter mit. An dem Treffen nahmen neben dem UN-Sondergesandten Volker Perthes die Botschafter Deutschlands, Frankreichs, der EU und der ranghöchste US-Diplomat im Land teil.

Zuvor hatten die Botschafter Deutschlands und anderer Länder die Wiedereinsetzung des entmachteten Ministerpräsidenten gefordert, der nun faktisch unter Hausarrest steht. Man erkenne Hamduk weiterhin als Regierungschef an und verlange ein Treffen mit ihm, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der EU-Delegation sowie der Botschaften Deutschlands, Frankreichs, Großbritanniens, der USA und anderer Staaten am Mittwoch.

Das Militär hatte am Montag in dem ostafrikanischen Land mit rund 44 Millionen Einwohnern die Macht übernommen. General Abdel Fattah al-Burhan, der bisher gemeinsam mit Hamduk an der Spitze einer Übergangsregierung stand, verkündete die Entmachtung der zivilen Regierungsmitglieder und verhängte einen Ausnahmezustand.


Beck's-Brauer AB Inbev steigert operativen Gewinn überraschend

LÖWEN: Die weltgrößte Bierbrauerei Anheuser-Busch Inbev hat im dritten Quartal operativ überraschend mehr verdient. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sei um knapp 7 Prozent auf 5,2 Milliarden Dollar gestiegen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Klammert man die Effekte von Wechselkursveränderungen sowie Ver- und Zukäufen aus, habe das Plus 3 Prozent betragen. Experten hatten mit einem Rückgang gerechnet.

Der Konzern, der Marken wie Budweiser, Beck's, Stella Artois oder Corona Extra produziert, blickt zudem etwas optimistischer auf das laufende Jahr: Das untere Ende der Prognosespanne für das operative Ergebnis wurde angehoben. Der Umsatz kletterte in den Monaten Juli bis September um 11 Prozent auf 14,3 Milliarden Dollar.


Volkswagen-Konzern senkt Auslieferungsprognose - Chipmangel bremst

WOLFSBURG: Beim Volkswagen-Konzern hinterlassen die Produktionsstopps wegen des Chipmangels Spuren. So geht das Unternehmen wegen des Einbruchs der Verkäufe nicht mehr davon aus, im Gesamtjahr spürbar mehr Fahrzeuge auszuliefern als im von Lockdowns belasteten Vorjahr, wie VW am Donnerstag mitteilte.

Auch in den Finanzzahlen des dritten Quartals zeigten sich die Engpässe. Der Umsatz ging um 4,1 Prozent auf 56,9 Milliarden Euro zurück. Das um Sondereinflüsse bereinigte operative Ergebnis fiel um 12,1 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro. Auf Konzernebene schnitt VW damit aber besser ab als von Experten gedacht.

Unter dem Strich stand überraschend ein Gewinnanstieg: Das Ergebnis nach Steuern legte um 5,6 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro zu. Dabei spielten Veränderungen im Finanz- und Beteiligungsergebnis sowie bei den Steuern eine Rolle.

Die sogenannte Volumengruppe mit Marken wie VW Pkw, Seat oder Skoda fuhr operative Verluste ein. «Die Ergebnisse des dritten Quartals zeigen einmal mehr, dass wir die Verbesserung der Produktivität im Volumenbereich jetzt konsequent vorantreiben müssen», mahnte Vorstandschef Herbert Diess.


Brexit-Streit: Frankreich setzt britisches Fischerboot fest

LONDON/PARIS: Der Streit zwischen Frankreich und Großbritannien um Fischerei-Genehmigungen im Ärmelkanal spitzt sich zu. Ein britisches Fischerboot sei von der französischen Küstenwache wegen fehlender Lizenzen in einen Hafen begleitet worden, nun übernehme die Justiz den Fall, twitterte die französische Meeresministerin Annick Girardin in der Nacht zum Donnerstag. Im Raum stünden eine Geldstrafe und die Beschlagnahme des Fangs.

Erst am Mittwochabend hatte die französische Regierung angekündigt, dass vom 2. November an britische Fischerboote an bestimmten französischen Häfen nicht mehr anlegen dürfen. Außerdem werde Frankreich künftig systematisch die Sicherheit britischer Boote überprüfen. Lkw, die von Frankreich aus nach Großbritannien oder in die Gegenrichtung fahren, sollen demnach ebenfalls schärfer kontrolliert werden.

Großbritannien kritisierte die Ankündigung. Brexit-Minister David Frost zeigte sich enttäuscht. Die Maßnahmen stünden sehr wahrscheinlich nicht in Einklang mit internationalem Recht sowie dem Brexit-Vertrag.

London und Paris streiten seit dem britischen EU-Austritt über Fischerei-Lizenzen für französische Boote, vor allem rund um die Kanalinseln Jersey und Guernsey. Im Brexit-Abkommen war vereinbart worden, dass europäische Fischer Fanglizenzen für eine Zone von sechs bis zwölf Seemeilen vor der britischen Küste bekommen sollen. Um eine Lizenz zu erhalten, muss ein Fischer nachweisen, dass er zuvor in diesen Gewässern aktiv war.


Rund 300 tote Meeresschildkröten angeschwemmt

OAXACA: An einem mexikanischen Strand sind innerhalb weniger Tage rund 300 verendete Meeresschildkröten angespült worden. Entsprechende Medienberichte bestätigte am Mittwoch (Ortszeit) die Ermittlungsbehörde des mexikanischen Umweltministeriums. Es handelte sich bei den Tieren, die am Strand Morro Ayuta an der Pazifikküste des südmexikanischen Bundesstaates Oaxaca gefunden wurden, allesamt um weibliche Exemplare der gefährdeten Art der Oliv-Bastardschildkröte, wie ein Biologe des staatlichen Schildkrötenzentrums mexikanischen Medien sagte.

Die Todesursache werde untersucht, hieß es. Die Schildkröten - deren Art zu den kleinsten der Meeresschildkröten gehört - könnten den Angaben zufolge in illegale Fischernetze geraten sein. Morro Ayuta ist ein Brutstrand in einem Schutzgebiet, an dem jedes Jahr Oliv-Bastardschildkröten massenhaft ihre Eier ablegen.


Aktivisten fordern «starkes Signal» des G20-Gipfels für Klimaschutz

ROM: Die großen Industrienationen (G20) müssen nach Ansicht von Aktivisten und Entwicklungsorganisationen auf ihrem Gipfel am Wochenende in Rom weitgehende Zusagen im Klimaschutz machen. «Wir brauchen ein starkes Signal, damit die Weltklimakonferenz auf das richtige Gleis kommt und nicht gleich in einer Sackgasse endet», sagte Jörn Kalinski von Oxfam am Donnerstag zu dem COP26-Klimatreffen im schottischen Glasgow. «Wir müssen runter mit den Emissionen und rauf mit der Klimafinanzierung.»

«Der G20-Gipfel stellt die Weichen für Erfolg oder Misserfolg der Klimakonferenz», sagte auch Friederike Meister von der Bewegung Global Citizen. «Als weltweit größte Umweltverschmutzer tragen die G20-Staaten die Verantwortung, sich bereits in Rom auf dringende und verpflichtende Maßnahmen zu einigen, um die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen.» Die großen Volkswirtschaften müssten auch endlich die - ursprünglich schon bis 2020 angestrebte - Zusage von 100 Milliarden US-Dollar jährlich für Klimaschutz und Anpassungsstrategien in finanziell schwächer gestellten Ländern erfüllen.

Die Organisationen verwiesen auf den jüngsten UN-Bericht, wonach die Anstrengungen der Staatengemeinschaft bei Weitem nicht für die Erfüllung der Ziele des Pariser Klimaabkommens von 2015 ausreichen. Es gebe eine große Lücke zwischen nationalen Ankündigungen und dem, was tatsächlich nötig sei und gemacht werde, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Mit den jüngsten Klima-Versprechen der Länder würden die Treibhausgase bis 2030 nur um 7,5 Prozent verringert. Für das 1,5-Grad-Ziel würden aber 55 Prozent benötigt - für 2 Grad noch immer 30 Prozent.

«Die ärmsten Völker mit den geringsten Ressourcen, die am wenigsten für das Problem können, werden am härtesten getroffen», kritisierte Oxfam-Sprecher Kalinski. «Wir haben noch Zeit, um einen neuen Kurs einzuschlagen und die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu vermeiden.» Auch Ekkehard Forberg von World Vision sagte: «Wir erwarten starke Zusagen der G20-Staats- und Regierungschefs, um den Klimawandel zu bremsen und ihre Versprechungen einzuhalten, insbesondere um den ärmsten Ländern mit Know-how und Geld zur Seite zu stehen.»


Ischinger warnt vor Abzug der US-Atombomben aus Deutschland

BERLIN: Der Sicherheitsexperte Wolfgang Ischinger hat davor gewarnt, die deutsche Beteiligung an der atomaren Abschreckung der Nato infrage zu stellen. Mit Blick auf die laufenden Koalitionsverhandlungen von SPD, Grünen und FDP sagte der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz der Deutschen Presse-Agentur, ein Abzug der US-Atombomben aus Deutschland würde schwerwiegende Folgen für die Sicherheit in Europa haben: «Den Polen ziehen wir sicherheitspolitisch den Teppich unter den Füßen weg, wenn Deutschland aus der nuklearen Abschreckung aussteigt.»

Polen könnte dann auf einer Stationierung von Atombomben auf seinem Territorium bestehen, warnte Ischinger. «Eine aktive polnische Rolle bei der nuklearen Abschreckung der Nato hätte dann wiederum Folgen in Moskau, über die ich gar nicht nachdenken möchte», sagte er. «Meine Vermutung ist, die Folgen wären katastrophal. Die Nato würde nuklear noch näher an Russland heranrücken.» In der deutschen Diskussion werde viel zu wenig darüber nachgedacht.

Auf dem Luftwaffenstützpunkt Büchel in Rheinland-Pfalz sind Schätzungen zufolge noch 20 US-Atombomben stationiert, die im Ernstfall von Bundeswehr-Kampfjets abgeworfen werden sollen. Sowohl die Partei- und Fraktionsführung der SPD als auch die Grünen haben sich in der Vergangenheit für einen Abzug dieser Nuklearwaffen stark gemacht. Damit würde sich Deutschland aus der nuklearen Abschreckung der Nato zurückziehen. Das Thema wird in den Koalitionsverhandlungen eine Rolle spielen.

SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hatte erst vergangenes Wochenende Äußerungen der scheidenden Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) kritisiert, die sich zur deutschen Beteiligung an der atomaren Abschreckung der Nato bekannt hatte. Er warf ihr vor, an der «Eskalationsschraube» mit Russland zu drehen.


Taiwans Präsidentin: Bedrohung durch China «nimmt jeden Tag zu»

WASHINGTON: Im Konflikt mit China sieht Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen eine stetig wachsende Gefahr für ihr Land. Die Bedrohung durch China «nimmt jeden Tag zu», sagte Tsai in einem am Mittwoch ausgestrahlten Interview des US-Senders CNN. Sie vertraue darauf, dass die USA Taiwan im Falle eines chinesischen Angriffs beistehen würden. Zugleich rief Tsai demokratische Partner in der Region dazu auf, die Inselrepublik zu unterstützen. «Wenn autoritäre Regime expansionistische Tendenzen zeigen, sollten sich demokratische Länder zusammentun, um ihnen entgegenzutreten. Taiwan steht an vorderster Front.»

US-Präsident Joe Biden hatte in der vergangenen Woche deutlicher als seine Vorgänger zugesagt, dass die USA Taiwan im Falle eines Angriffs durch China verteidigen würden. China reagierte empört und warf den USA Einmischung in innere Angelegenheiten vor.

Die kommunistische Führung in Peking betrachtet Taiwan als Teil der Volksrepublik und droht mit einer Eroberung. Die USA haben sich der Verteidigungsfähigkeit Taiwans verpflichtet - was bislang vor allem Waffenlieferungen bedeutete. Die Frage nach einem militärischen Beistand im Angriffsfall wurde bewusst offengelassen, weil es von Peking als Verstoß gegen dessen «Ein-China-Doktrin» gesehen würde. Mit dieser «strategischen Mehrdeutigkeit» der USA sollte Peking im Unklaren belassen werden, was die USA im Kriegsfall tun würden.


Seltenes Spitzmaulnashorn in britischem Zoo geboren

MALTON: In einem britischen Zoo ist dieses Jahr erstmals in Europa ein seltenes Spitzmaulnashorn (Diceros bicornis michaeli) zur Welt gekommen. Das männliche Jungtier sei auch das erste seiner Art, das im «Flamingo Land» geboren wurde, wie der Tierpark im nordenglischen Malton mitteilte. Wie das Tierbaby heißt, ist noch nicht bekannt.

Die Pfleger suchten nun nach einem passenden Namen auf Suaheli für das «große, starke und aktive» Tier. Fotos zeigten das Nashorn gemeinsam mit seiner Mutter Samira. Die Nashorndame war 2015 aus Zürich nach Großbritannien gekommen, Vater Magadi lebt seit 2019 im Flamingo Land.

Der Tierpark ist für seine Nashornzucht bekannt. Erst 2019 wurden zwei der Dickhäuter in Afrika ausgewildert. In europäischen Zoos leben nach Angaben des Tierparks noch 85 Spitzmaulnashörner, in den ostafrikanischen Ländern Kenia und Tansania gibt es schätzungsweise nicht mehr als 3500 Exemplare.


«Lonely Planet»: 2022 gehört Freiburg zu den drei Top-Städten

LONDON: Freiburg ist im kommenden Jahr laut «Lonely Planet» eine der besten Städte weltweit für eine Reise. Im neuen Buch «Lonely Planets Best in Travel 2022» folgt die badische Studentenstadt mit etwa 230.000 Einwohnern hinter den Millionenmetropolen Auckland (Neuseeland) und Taipeh (Taiwan). Freiburg im Breisgau wird vom «Lonely Planet» als klimafreundliche Ökometropole gefeiert mit jeder Menge Solaranlagen und vielen Fahrradfahrern.

Der Reiseführer «Best in Travel» kürt jedes Jahr zehn Top-Städte, -Länder und -Regionen. 2020 hatte Salzburg bei den Städten vorne gelegen, Bonn war auf Platz fünf gelandet. Für 2021 hatte der Verlag wegen Corona-Krise und Reisebeschränkungen auf seine Top-Ten-Listen und das Buch verzichtet und online nur einige zukunftsweisende Tourismusprojekte gekürt.

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