Neues aus dem Ausland am Donnerstag

Foto: Pixabay/Naryogomes
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Mit Ausstellung und Keksen: New Yorker U-Bahn feiert 120-Jähriges

NEW YORK: 472 Stationen und ein Streckennetz, das am Stück bis Chicago reichen würde - das ist die New Yorker U-Bahn. Jetzt wird die «Subway» 120 Jahre alt - und die Millionenmetropole feiert.

Mehr als 6000 Waggons, 25 Linien, 472 Stationen und rund 1300 Kilometer Gleise: Die New Yorker U-Bahn gehört zu den größten, meistgenutzten und ältesten öffentlichen Verkehrsnetzwerken der Welt - und feiert am Sonntag (27. Oktober) ihr 120-jähriges Bestehen. Die Verkehrsbehörde will aus diesem Anlass Hunderte Kekse an verschiedenen Stationen verteilen. Das New York Transit Museum im Stadtteil Brooklyn hat eine ganze Ausstellung organisiert und plant mehrere Ausflugsfahrten mit einem mehr als 100 Jahre alten U-Bahn-Zug.

«Es gibt wenige Dinge, die so sehr für New York stehen wie seine U-Bahn», sagte Museumsdirektorin Concetta Bencivenga. «Egal ob man das Geräusch einer U-Bahn hört oder einen Blick auf eine Station oder einen Waggon wirft - man weiß dann, dass man in New York ist.» Mehrere Millionen Menschen nutzen die auch bei Touristen beliebte U-Bahn jeden Tag, auch in zahlreichen Filmen und Fernsehserien ist sie zu sehen. Eine Fahrt kostet derzeit 2,90 Dollar (etwa 2,70 Euro).


Bruce Springsteen: Trump will «amerikanischer Tyrann» werden

ATLANTA: Im wichtigen Bundesstaat Georgia bekommt Kamala Harris prominente Unterstützung: Bruce Springsteen singt bei einem Wahlkampfevent.

Rockstar Bruce Springsteen hat sich hinter US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris gestellt und vor einer zweiten Amtszeit für Donald Trump gewarnt. Trump trete an, «um ein amerikanischer Tyrann» zu werden, sagte Springsteen bei einem Wahlkampfauftritt von Harris in Atlanta im Bundesstaat Georgia. Der Republikaner verstehe das Land nicht - und auch nicht, was es bedeute, ein Amerikaner zu sein. Springsteen sagte, er unterstütze die Demokratin Harris, weil er im Weißen Haus eine Person sehen wolle, die die Verfassung respektiere und eine Wirtschaft für die Mittelklasse aufbauen wolle. Der Rockstar sang für das Publikum auch mehrere Songs mit Akustik-Gitarre.

Georgia gehört zu den Bundesstaaten, die die Präsidentenwahl am 5. November entscheiden könnten. Für den Sieg braucht man 270 Stimmen von Wahlleuten aus verschiedenen Staaten. In Georgia geht es um 16 Wahlleute. Vor vier Jahren gewann Präsident Joe Biden dort gegen Trump. Diesmal liefern sich Bidens Vizepräsidentin Harris und Trump ein Kopf-an-Kopf-Rennen in Georgia, mehrere Umfragen sehen den republikanischen Ex-Präsidenten knapp vorn.


Zug entgleist - Ein Mensch tot, vier Verletzte

FINNEIDFJORD: In Norwegen ist ein Zug entgleist. Ursache könnte ein Steinschlag gewesen sein.

Bei einem Zugunglück in Norwegen ist ein Mensch ums Leben gekommen, vier Personen erlitten Verletzungen. Nach Angaben der Polizei waren 55 Personen an Bord der Bahn, als sie nahe dem Ort Finneidfjord im Norden des Landes entgleiste. Die unverletzten Passagiere wurden mit einem Bus in ein provisorisches Aufnahmezentrum in der Nähe geschickt, wie Einsatzleiter Bent Are Eilertsen der Nachrichtenagentur NTB mitteilte. Die Polizei vermutet, dass der Zug, der auf dem Weg von Trondheim nach Bodø war, aufgrund eines Steinschlags entgleiste. Der Zug rutschte teilweise einige Meter bis zur Europastraße 6 hinunter.


EU-Parlament verurteilt Menschenrechtslage in Aserbaidschan

STRAßBURG: Bald startet in Aserbaidschan die zweiwöchige Weltklimakonferenz. Die EU-Abgeordneten kritisieren die autoritäre Regierung scharf - und legen den Finger in eine Wunde der Europäischen Union.

Gut drei Wochen vor dem Start der Weltklimakonferenz in Aserbaidschan verurteilt das Europaparlament die Menschenrechtsverletzungen der dortigen Regierung. Wegen der anhaltenden Unterdrückung von Journalisten, Aktivistinnen und Oppositionellen müsse die EU ihre Gasabhängigkeit von Aserbaidschan beenden, forderten die Abgeordneten in Straßburg in einer rechtlich nicht bindenden Resolution. Die staatlichen Repressionen seien mit der Ausrichtung der Klimakonferenz nicht vereinbar. Jedes künftige Abkommen dürfe nur unter der Bedingung geschlossen werden, dass Aserbaidschan politische Gefangene freilasse, Reformen durchführe und echte Bereitschaft für Friedensverhandlungen mit dem benachbarten Armenien zeige.

Die zweiwöchige Weltklimakonferenz wird am 11. November in der Hauptstadt Baku eröffnet. Aserbaidschan steht wegen Menschenrechtsverstößen und der Unterdrückung Andersdenkender in der Kritik und ist gleichzeitig ein wichtiger Energielieferant für die Staaten der Europäischen Union.


EuGH-Urteil: Intel gewinnt Streit mit EU-Kommission

LUXEMBURG: Ende eines langen Streits: Mehr als ein Jahrzehnt dauerte die juristische Auseinandersetzung zwischen EU-Kommission und Intel. Nun entscheidet der Europäische Gerichtshof - eine Frage bleibt offen.

Der Technologiekonzern Intel ist von der Europäischen Kommission zu Unrecht mit einer Wettbewerbsstrafe in Milliardenhöhe belegt worden. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) bestätigte in Luxemburg eine entsprechende Entscheidung der vorherigen Instanz. Diese war zu dem Ergebnis gekommen, dass die Wettbewerbshüter der EU-Kommission in dem Verfahren gegen Intel nicht sauber gearbeitet hatten. Die Behörde hatte dem Konzern vorgeworfen, er habe mit Rabatten seine beherrschende Stellung auf dem Markt ausgenutzt, um Wettbewerber wie HP und Lenovo zu verdrängen. 2009 wurde deswegen eine Geldbuße in Höhe von 1,06 Milliarden Euro verhängt.

Der darauffolgende Rechtsstreit zog sich über Jahre. Ursprünglich hatte das Gericht der Europäischen Union 2014 einen ersten Widerspruch Intels gegen die Strafe abgewiesen. Doch der Technologiekonzern legte Rechtsmittel ein und hatte Erfolg. Der EuGH verwies das Verfahren 2017 an das Gericht zurück, das die Entscheidung der Kommission in einem erneuten Prozess Anfang 2022 für nichtig erklärte. Das jetzt ergangene Urteil schließt die Sache ab. Die Frage, ob Intel seine Marktmacht ausgenutzt hat, beantwortete das Verfahren nicht abschließend.


«Trud»: UN-Generalsekretär Guterres legitimiert Russland

SOFIA: Die bulgarische Zeitung «Trud» kritisiert am Donnerstag die Teilnahme des UN-Generalsekretärs António Guterres am Brics-Gipfel im russischen Kasan:

«Der einzige internationale Faktor, der sich erlaubte, das Hooligan-Benehmen Moskaus zu legitimieren, ist die tragische Gestalt des portugiesischen Linken (António) Guterres, der auf Grundlage seiner eigenen Irrelevanz entschied, am (Brics-)Forum teilzunehmen. Damit bezieht er leider die UNO (.) in die russlandfreundlichen Versuche einer sanften Diplomatie mit ein. (.)

Die Anwesenheit jener wie Guterres in den Vereinten Nationen verstärkt nur die Aufrufe, dass sich die UNO schnell selbst auflöst.»


Seeleute setzen Streik fort

PIRÄUS: Die griechischen Seeleute haben fast den gesamten Fährverkehr im Land lahmgelegt - und wollen weiter streiken. Die Menschen auf den Inseln ohne Flughafen bleiben von der Außenwelt abgeschnitten.

Wegen eines Streiks der Seeleute stehen in Griechenland heute den dritten Tag in Folge die Fähren still. Auch am Freitag soll es keinen Fährverkehr geben. Touristen und Einwohner von Inseln, die keinen Flughafen haben, bleiben damit von der Außenwelt abgeschnitten. Zudem gebe es Engpässe bei der Versorgung einiger Eilande, berichtete das griechische Fernsehen. Die Gewerkschaft der griechischen Seeleute fordert 15 Prozent mehr Lohn für ihre Mitglieder, die Reeder haben bislang nur 3 Prozent geboten. Die Gewerkschaft PNO droht den Streik auf unbestimmte Zeit auszudehnen. Der Fährverkehr ist in Griechenland wegen der zahlreichen bewohnten Inseln so wichtig wie in anderen Ländern Europas der Eisenbahnverkehr.

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