Neues aus dem Ausland am Donnerstag

Foto: Pixabay/Naryogomes
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Von der Leyen über Gefangenenaustausch: «Moment großer Freude»

BRÜSSEL: Ein Mörder und Spione kommen frei - im Austausch für politische Gefangene. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zeigt sich zufrieden.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen spricht nach dem Gefangenenaustausch zwischen Russland und westlichen Staaten von einem «Moment großer Freude». Sie begrüße die «Freilassung unschuldiger Bürger aus der EU und den USA sowie aufrichtiger russischer Demokraten, die in Russland gefangen gehalten wurden», schrieb sie auf der Plattform X. «Der Kreml tauschte sie gegen verurteilte Kriminelle und Mörder aus. Dies zeigt den krassen Unterschied.» Die Freilassung der Menschen aus russischer Haft sei ein Moment großer Freude für alle, die für ihre Freiheit gekämpft haben.

Russland, Belarus und mehrere westliche Länder tauschten in einer beispiellosen Aktion unter Beteiligung des türkischen Geheimdienstes MIT auf dem Flughafen von Ankara insgesamt 26 Gefangene aus. Im Gegenzug für die Freilassung politischer Gefangener und Kremlkritiker ließen Deutschland, die USA und Partnerländer neben dem sogenannten Tiergartenmörder unter Spionageverdacht stehende Akteure aus Russland gehen.


Nato-Generalsekretär Stoltenberg begrüßt Gefangenenaustausch

BRÜSSEL: Russland und mehrere westliche Länder haben in einer beispiellosen Aktion Gefangene ausgetauscht. Der Nato-Generalsekretär betont, auch das Bündnis habe daran mitgewirkt.

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg begrüßt den Gefangenenaustausch zwischen Russland und westlichen Staaten. «Diese Errungenschaft wurde durch die enge Zusammenarbeit zwischen den Nato-Alliierten möglich», schrieb er auf der Plattform X. «Das Recht auf friedliche Opposition und die Freiheit der Medien sind für jede funktionierende Gesellschaft von entscheidender Bedeutung.»

Russland, Belarus und mehrere westliche Länder tauschten in einer beispiellosen Aktion unter Beteiligung des türkischen Geheimdienstes MIT auf dem Flughafen von Ankara insgesamt 26 Gefangene aus. Im Gegenzug für die Freilassung politischer Gefangener und Kremlkritiker ließen Deutschland, die USA und Partnerländer neben dem sogenannten Tiergartenmörder unter Spionageverdacht stehende Akteure aus Russland gehen.


Nach Deal: Kara-Mursa reist zunächst nach Deutschland

WASHINGTON: Während drei US-Bürger schon kurz nach ihrer Freilassung aus russischer Haft heimkehren, legt der vor seiner Verhaftung in den USA ansässige Kremlkritiker Wladimir Kara-Mursa einen Zwischenstopp ein.

Der beim großangelegten Gefangenenaustausch aus russischer Haft freigekommene Kremlkritiker Wladimir Kara-Mursa reist zunächst nach Deutschland. Das teilte der Nationale US-Sicherheitsberater Jake Sullivan in Washington mit. Kara-Mursa ist russischer und britischer Staatsbürger, hat aber eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung für die USA («Greencard»). Seine Familie sei am Morgen (Ortszeit) mit US-Präsident Joe Biden zusammenkommen und auch auf dem Weg nach Deutschland, sagte Sullivan. «Wir erwarten ihn bald hier in den Vereinigten Staaten zurück, damit er den Präsidenten und weitere Regierungsvertreter treffen kann.»

Die ebenfalls aus ihrer Haft frei gekommenen Amerikaner Evan Gershkovich, Paul Whelan und die Amerikanerin Alsu Kurmasheva kämen direkt nach Hause, sagte Sullivan außerdem. «Ich denke, Sie können davon ausgehen, dass Evan, Paul und Alsu heute Abend amerikanischen Boden betreten werden», sagte er. Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris nehmen die drei demnach an einem Militärflughafen bei Washington in Empfang.


USA wollten mit Deal ursprünglich auch Nawalny frei kriegen

WASHINGTON: Bei einem großen Gefangenenaustausch des Westens mit Russland kommen mehrere Kremlkritiker frei. Für einen, den die USA auch herausholen wollten, kam der Deal zu spät.

Bei den Verhandlungen zum großangelegten Gefangenenaustausch mit Russland wollten die USA vor dessen Tod ursprünglich auch den Kremlkritiker Alexej Nawalny freibekommen. «Wir haben mit unseren Partnern an einer Vereinbarung gearbeitet, die auch Alexej Nawalny betroffen hätte», sagte der Nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan auf Nachfrage in Washington. Dann sei Nawalny jedoch verstorben. Am Tag seines Todes habe er mit den Eltern des nun befreiten Journalisten Evan Gershkovich gesprochen, führte Sullivan aus. Er habe ihnen versichert, dass die Verhandlungen auch angesichts der tragischen Nachrichten weitergingen.

Nawalny wurde in Russland als Blogger bekannt und war zuletzt der prominenteste Kritiker vom Kremlchef Wladimir Putin. Immer wieder wurde der Oppositionspolitiker inhaftiert und mit Prozessen überzogen. Am 16. Februar starb Nawalny unter ungeklärten Umständen in einem sibirischen Straflager. Das Weiße Haus teilte mit, US-Vizepräsidentin Kamala Harris habe nach dem nun erfolgten Gefangenenaustausch mit seiner Witwe Julia Nawalnaja gesprochen.


Britischer Premier begrüßt Gefangenenaustausch mit Russland

LONDON: Bei einem großangelegten Gefangenenaustausch mit Russland kommen mehrere Kremlkritiker frei. Großbritanniens Regierungschef Keir Starmer hat eine Botschaft an Moskau.

Großbritanniens Premierminister Keir Starmer begrüßt den Gefangenenaustausch mit Russland. Bei dem Deal kommen mehrere Kremlkritiker frei, darunter Wladimir Kara-Mursa, der auch einen britischen Pass hat. Er begrüße die Freilassung mehrerer Gefangener in Russland, teilte Starmer auf der Plattform X mit. Seine Gedanken seien bei ihnen und ihren Lieben, die nun wiedervereint würden. «Wir werden weiterhin von Russland fordern, die Freiheit der politischen Meinungsäußerung zu wahren.»

Die britische Regierung hatte seit Langem die Freilassung von Kara-Mursa gefordert, der unter dem Vorwurf des Hochverrats zu 25 Jahren Lagerhaft verurteilt worden war und als einer der schärfsten Kritiker des russischen Präsidenten Wladimir Putin gilt.


Erinnerung an Ermordung von Sinti und Roma in Auschwitz

KRAKAU: Erstmals reist eine Bundestagspräsidentin nach Auschwitz. Sie will an das Schicksal eines besonders verfolgten Volkes erinnern.

Im ehemaligen deutschen Konzentrationslager Auschwitz wird an diesem Freitag (10.00 Uhr) der Ermordung von Sinti und Roma vor 80 Jahren gedacht. Die Hauptrede bei der Gedenkfeier soll Bundestagspräsidentin Bärbel Bas halten. Die SPD-Politikerin ist nach Angaben des Bundestags die erste Spitzenvertreterin des deutschen Parlaments, die nach Auschwitz reist. Ebenfalls erwartet wird die Präsidentin des polnischen Senats, Malgorzata Kidawa-Blonska.

Im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, das in der Stadt Oswiecim im damals besetzten Polen lag, wurden am 2. August 1944 etwa 4300 Sinti und Roma mit Gewalt in die Gaskammern getrieben und ermordet. Dieser Tag wurde 2015 vom Europäischen Parlament als Europäischer Holocaust-Gedenktag für Sinti und Roma anerkannt. Insgesamt fielen den Verbrechen des nationalsozialistischen Deutschlands etwa 500.000 Sinti und Roma zum Opfer.


Notfall in England: 34-Jährige stirbt nach Hundeangriff

SOUTHEND-ON-SEA: Eine Frau wird im englischen Southend-on-Sea von einem Hund attackiert - und stirbt später im Krankenhaus. Ermittler beschlagnahmen das Tier.

In einer englischen Küstenstadt ist eine Frau von einem Hund tödlich verletzt worden. Die 34-Jährige sei in ein Londoner Krankenhaus gebracht worden und dort gestorben, meldete die britische Nachrichtenagentur PA. Nach dem Vorfall in Southend-on-Sea am Montag sei der Hund beschlagnahmt worden.

Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich nicht um eine verbotene Hundeart handelt. In Großbritannien kommt es immer wieder zu tödlichen Vorfällen mit Hunden. Die Regierung hat deswegen zum Beispiel die Haltung sogenannter XL Bullys stark eingeschränkt.

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