Neues aus dem Ausland am Donnerstag

Neues aus dem Ausland am Donnerstag

Hundert Blumenwiesen für die Krönung von König Charles III.

LONDON: Zur Feier der Krönung des britischen Königs Charles sollen 100 Blumenwiesen in ganz England angelegt oder aufgewertet werden. Blühen soll es etwa nahe dem Steinzeit-Monument Stonehenge und am Jewel Tower im Londoner Bezirk Westminster, teilte die britische Denkmalpflege-Organisation English Heritage am Freitag mit.

Der 74-jährige Monarch, der für seine Naturverbundenheit bekannt ist, solle mit dem Projekt geehrt werden. Gleichzeitig werde es auch dazu beitragen, die an Wildblumen reichen Graslandschaften des Landes wiederzubeleben, so die britische Nachrichtenagentur PA unter Berufung auf die Organisation. Seit den 1930er Jahren sind die Blumenwiesen in England demnach um 97 Prozent zurückgegangen. Insgesamt sollen 25 Blumenwiesen aufgewertet und 75 neue angelegt werden.

Charles soll am 6. Mai in London gekrönt werden. «Die Krönung des Königs ist ein bedeutender Moment in der Geschichte und wir wollten ihn auf eine bedeutungsvolle Weise begehen, die zwei Leidenschaften seiner Majestät verbindet - Natur und Geschichte», sagte English-Heritage-Geschäftsführerin Kate Mavor.


Trump könnte sich kommende Woche in New York stellen

NEW YORK: Nach der Anklage gegen ihn soll sich der ehemalige US-Präsident Donald Trump Medien zufolge voraussichtlich in der kommenden Woche der Justiz in New York stellen. Das beichteten US-Medien am Donnerstagabend (Ortszeit) unter Berufung auf Anwälte Trumps. Eine Bestätigung gab es dafür zunächst nicht. Trumps Anwälte hatten bereits zuvor deutlich gemacht, dass Trump sich im Fall einer Anklage wahrscheinlich stellen würde. Es wird erwartet, dass Trumps Anwälte mit der Staatsanwaltschaft in New York einen Termin dafür ausmachen.

Es geht in dem Fall um Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin. Trump hatte kurz vor seiner Wahl zum Präsidenten im Jahr 2016 Schweigegeld an den Pornostar Stormy Daniels zahlen lassen - dies könnte im Konflikt mit Regeln zur Wahlkampffinanzierung stehen. Die Staatsanwaltschaft in New York hatte jahrelang in der Sache ermittelt.


Staatsanwalt: Trumps Anwalt über Anklageerhebung informiert

NEW YORK: Der Manhattaner Bezirksstaatsanwalt Alvin Bragg hat eine Anklage gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump bestätigt. Sein Büro habe den Anwalt von Trump kontaktiert, um dessen Überstellung zur Anklageerhebung nach New York zu koordinieren, teilte Braggs Büro am Donnerstagabend (Ortszeit) mit. Die Anklageschrift in dem Fall sei noch unter Verschluss. Weitere Angaben sollten folgen, sobald ein Termin zum Erscheinen Trumps bestimmt sei. Noch nie zuvor in der US-Geschichte wurde ein Ex-Präsident wegen einer Straftat angeklagt.

Es geht in dem Fall um Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin. Trump hatte kurz vor seiner Wahl zum Präsidenten im Jahr 2016 Schweigegeld an den Pornostar Stormy Daniels zahlen lassen - dies könnte im Konflikt mit Regeln zur Wahlkampffinanzierung stehen. Die Staatsanwaltschaft in New York hatte jahrelang in der Sache ermittelt.

Trump, der bei der Wahl 2024 erneut als Präsidentschaftskandidat seiner Partei antreten will, wertete den beispiellosen Schritt als «politische Verfolgung und Wahlbeeinflussung auf dem höchsten Niveau der Geschichte». In einer schriftlichen Stellungnahme warf er den Demokraten vor, sie hätten seit seiner ersten Präsidentschaftsbewerbung für die Wahl 2016 versucht, ihm politisch zu schaden und ihn mit diversen Untersuchungen auch während seiner Amtszeit schikaniert. «Die Demokraten haben gelogen, betrogen und gestohlen in ihrer Besessenheit, Trump zu 'kriegen', aber jetzt haben sie das Undenkbare getan - eine völlig unschuldige Person in einem Akt eklatanter Wahlbeeinflussung anzuklagen», beklagte Trump. «Das hat es in der Geschichte unseres Landes noch nie gegeben.»

Auch Trump-Unterstützer in der Republikanischen Partei reagierten empört und nannten das Vorgehen «skandalös».


DeSantis: Mit Trump-Anklage Rechtssystem als Waffe eingesetzt

WASHINGTON: Der Gouverneur des US-Bundesstaats Florida, Ron DeSantis, will ein mögliches Auslieferungsersuchen im Zusammenhang mit der Anklage gegen Ex-Präsident Donald Trump nicht unterstützen. «Wenn das Rechtssystem als Waffe eingesetzt wird, um eine politische Agenda voranzutreiben, wird die Rechtsstaatlichkeit auf den Kopf gestellt», schrieb der prominente US-Republikaner am Donnerstag (Ortszeit) auf Twitter.

Eine sogenannte Grand Jury in New York hat im Zusammenhang mit Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin für eine Anklage gegen Trump gestimmt. Trump lebt in Florida in seinem Anwesen Mar-a-Lago. Nach dem Recht Floridas kann der Gouverneur in einer Auslieferungsangelegenheit eingreifen, wenn diese angefochten wird. Es ist unwahrscheinlich, dass dieser Fall eintritt. Trumps Anwälte hatten bereits deutlich gemacht, dass Trump sich im Fall einer Anklage wahrscheinlich stellen würde.

DeSantis ist ein parteiinterner Konkurrent Trumps. Es wird erwartet, dass DeSantis als Präsidentschaftsbewerber für die Wahl im November 2024 antreten wird. Er wird als chancenreicher Bewerber eingeschätzt. Erklärt hat er sich bislang noch nicht. Trump hatte bereits vor mehreren Monaten offiziell verkündet, dass er sich um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner bewirbt. DeSantis hatte zuletzt gegen Trump gestichelt, Trump hatte den Republikaner aus Florida daraufhin öffentlich attackiert.

Der republikanische Sprecher des US-Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, griff unterdessen den New Yorker Staatsanwalt Alvin Bragg an. «Während er routinemäßig gewalttätige Kriminelle freilässt, um die Öffentlichkeit zu terrorisieren, hat er unser heiliges Rechtssystem gegen Präsident Donald Trump instrumentalisiert», schrieb er bei Twitter. McCarthy gilt als Trump-Verbündeter.


Trump: Anklage ist «Angriff auf unser Land»

WASHINGTON: Ex-US-Präsident Donald Trump sieht in der Anklageerhebung gegen ihn einen «Angriff auf unser Land». Es sei auch ein Angriff auf die «einst» freien Wahlen, die USA seien jetzt ein «Dritte-Welt-Land» und eine Nation im Niedergang, schrieb der Republikaner am Donnerstag auf dem von ihm mitbegründeten Netzwerk und Twitter-Ersatz Truth Social. In seinem Post waren etliche Wörter in Großbuchstaben, das Wort «angeklagt» war falsch geschrieben. Trump hat mehrere juristische Baustellen - er weist immer wieder alle Vorwürfe als politische Verfolgung zurück.

Eine sogenannte Grand Jury in New York stimmte Medien zufolge im Zusammenhang mit Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin für eine Anklage gegen Trump. Das berichteten US-Medien am Donnerstagabend übereinstimmend - die genauen Anklagepunkte und Details sind aber noch unklar. Noch nie zuvor in der US-Geschichte wurde ein Ex-Präsident wegen einer Straftat angeklagt.


Trumps Ex-Anwalt Cohen: Niemand steht über dem Gesetz

NEW YORK/WASHINGTON: Für den früheren Anwalt Donald Trumps, Michael Cohen, ist die Anklageerhebung gegen den ehemaligen US-Präsidenten «erst der Anfang». Nun müsse man die Anklageschrift für sich selbst sprechen lassen, erklärte Cohen am Donnerstag in einem Statement, das US-Medien vorlag. «Ich finde es jedoch tröstlich, dass sich das Sprichwort bewahrheitet, dass niemand über dem Gesetz steht, nicht einmal ein ehemaliger Präsident», sagte Cohen weiter. Er stehe zu seiner Aussage in dem Fall.

Cohen hat sich inzwischen von seinem früheren Klienten losgesagt. Er zahlte nach eigenen Aussagen 2016 im Auftrag Trumps Schweigegeld an die Pornodarstellerin Stormy Daniels, um im Präsidentschaftswahlkampf Schaden von seinem Boss abzuwenden. Trump und seine Anwälte räumen eine Zahlung ein, bestreiten aber, dass Trump etwas mit der Darstellerin gehabt habe.


Demokrat Schiff zu Trump: Auch die Mächtigen zur Rechenschaft ziehen

NEW YORK/WASHINGTON: Der Demokrat Adam Schiff hat die Anklage gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump als «beispiellos» bezeichnet. «Aber das gilt auch für das rechtswidrige Verhalten, an dem Trump beteiligt war», schrieb der US-Abgeordnete am Donnerstag (Ortszeit) auf Twitter. Auch «die Reichen und Mächtigen» müssen zur Rechenschaft gezogen werden - auch wenn sie ein hohes Amt bekleiden würden. Alles andere sei keine Demokratie. Schiff war Leiter des Anklageteams im ersten Amtsenthebungsverfahren gegen Trump. Trump beleidigt den Demokraten regelmäßig.

Eine sogenannte Grand Jury in New York stimmte am Donnerstag Medien zufolge für eine Anklage gegen Trump im Zusammenhang mit Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin. Noch nie zuvor in der US-Geschichte wurde ein Ex-Präsident wegen einer Straftat angeklagt.


Erdogan-Herausforderer um Präsidentenamt stehen fest

ISTANBUL: Die Kandidaten im Rennen um das türkische Präsidentschaftsamt stehen fest. Der amtierende Recep Tayyip Erdogan wird sich am 14. Mai nach jetzigem Stand drei Herausforderern stellen müssen, wie aus einer in der Nacht zu Freitag im Staatsanzeiger veröffentlichten Kandidatenliste hervorging. Neben dem Chef der stärksten Oppositionspartei CHP, Kemal Kilicdaroglu, werden auch der Erdogan-Herausforderer von 2018, Muharrem Ince, und Sinan Ogan für die Wahl am 14. Mai gelistet.

Aktuellen Umfrage zufolge dürfte es ein knappes Rennen vor allem zwischen Erdogan und Kilicdaroglu als stimmenstärksten Kandidaten werden. Inces Kandidatur hatte vor dem Hintergrund eine Diskussion befeuert, ob er damit nicht die Opposition spalte und so seinem erklärten Ziel, Erdogan ausscheiden zu lassen, zuwider handle.

2018 war Ince als Kandidat der CHP Erdogan unterlegen, nun geht er für seine Kleinstpartei, die Heimatpartei, ins Rennen. CHP-Politiker Kilicdaroglu zieht als Spitzenkandidat eines Bündnisses aus sechs Parteien in den Wahlkampf. Laut Umfragen liegt Ince deutlich hinter Erdogan und Kilicdaroglu. Auch Sinan Ogan gilt als Außenseiter.

Im ersten Wahlgang muss ein Kandidat mehr als 50 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Geschieht das nicht, gibt es ein Duell zwischen den beiden stärksten Kandidaten zwei Wochen nach dem ersten Wahltermin. Am 14. Mai wird auch das türkische Parlament neu gewählt.


Präsident Niinistö: Finnland nun bereit für den Nato-Beitritt

HELSINKI: Nach der türkischen Zustimmung zum Nato-Beitritt seines Landes hat Finnlands Präsident Sauli Niinistö den 30 Bündnismitgliedern für Vertrauen und Unterstützung gedankt. «Finnland ist nun bereit, der Nato beizutreten», schrieb das finnische Staatsoberhaupt am späten Donnerstagabend auf Twitter. Sein Land werde ein starker und fähiger Bündnispartner sein. Auch die finnische Ministerpräsidentin Sanna Marin richtete einen kollektiven Dank an alle Nato-Mitglieder. Zudem sprachen beide dem finnischen Nachbarland Schweden auf dessen Weg in die Nato ihre Unterstützung aus.

Zuvor stimmte das türkische Parlament in Ankara für die Aufnahme Finnlands in die Nato. Die Ratifizierung der Türkei war die letzte, die das nordische EU-Land noch für den Beitritt benötigte. Anders sieht die Lage für Schweden aus, das die Nato-Mitgliedschaft im Mai 2022 gemeinsam mit Finnland beantragt hatte und eigentlich parallel mit seinem Nachbarn aufgenommen werden wollte. 28 der 30 derzeitigen Bündnismitglieder haben schon vor längerer Zeit neben den finnischen auch die schwedischen Beitrittsprotokolle ratifiziert - Ungarn und die Türkei fehlen aber aus schwedischer Sicht weiterhin.


Ajay Banga einziger Kandidat für Chefposten bei Weltbank

WASHINGTON: Nach seiner Nominierung für die Weltbank-Spitze ist der frühere Vorstandschef von Mastercard, Ajay Banga, der einzige Kandidat für den Chefposten. Gemäß den üblichen Verfahren werden die Exekutivdirektoren ein formelles Gespräch mit dem Kandidaten in der US-Hauptstadt Washington führen, teilte die Weltbank am Donnerstag mit. Das Auswahlverfahren werde zu «gegebener Zeit» abgeschlossen. Die Frist für die Einreichung von Nominierungen war am Mittwochabend (Ortszeit) abgelaufen. Banga war der Weltbank zufolge der einzige Kandidat, der für den Spitzenposten nominiert wurde. Seine Berufung dürfte damit nur noch Formsache sein.

US-Präsident Joe Biden hatte Banga im Februar als Kandidaten für den Chefposten der Weltbank nominiert. Traditionsgemäß stellen die USA den Leiter der Institution. Der 63-jährige indisch-amerikanische Manager ist derzeit stellvertretender Vorsitzender beim Finanzinvestor General Atlantic. Zuvor hatte der bisherige Weltbankchef David Malpass überraschend seinen Rücktritt angekündigt. Er will sein Amt zum Ende des Fiskaljahres Ende Juni niederlegen. Der Rücktritt kommt rund ein Jahr vor dem regulären Ende der Amtszeit des Weltbank-Chefs. Malpass stand wegen seiner Aussagen zum Klimawandel heftig in der Kritik.

Die Weltbank leiht armen Ländern Geld zu günstigen Konditionen mit dem Ziel, deren Wirtschaft zu stärken und die Armut dort zu reduzieren. Die Organisation wird von 189 Staaten weltweit getragen.


Tausende Unterstützer der Justizreform demonstrieren

TEL AVIV: Tausende Unterstützer der umstrittenen Justizreform haben sich in Israel nach Aufrufen zu Gewalt gegen Journalisten und Aktivisten der Gegenseite versammelt. Dem Sender Channel 12 zufolge zogen am Donnerstagabend rund 30.000 Demonstranten durch die Innenstadt von Tel Aviv und blockierten eine Autobahn in beide Fahrtrichtungen. Laut der Zeitung «Haaretz» durchbrachen einige von ihnen Absperrungen der Polizei und gerieten mit Sicherheitskräften aneinander. Einige hätten Feuerwerkskörper gezündet.

Mehrere rechte Organisationen hatten zu dem Protest aufgerufen. Laut Medienberichten zirkulierten dabei vorab auch Aufrufe zu Gewalt gegen Journalisten. Diese müssten «fertig gemacht» werden, zitierte «Haaretz» aus Nachrichten, die Teilnehmer vorab in Gruppen-Chats ausgetauscht haben sollen. Am Abend wurden Journalisten vor Ort mit lauten Sprechchören, Klatschen und Tröten teilweise davon abgehalten, ihre Berichte vor der Kamera abzusetzen.

Die Koalition von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will mit der Justizreform den Einfluss des Höchsten Gerichts beschneiden und die Machtposition der Regierung ausbauen. Sie wirft dem Höchsten Gericht übermäßige Einmischung in politische Entscheidungen vor. Dem Parlament soll es künftig möglich sein, mit einfacher Mehrheit Entscheidungen des Höchsten Gerichts aufzuheben. Kritiker sehen die Gewaltenteilung in Gefahr und warnen vor einer Staatskrise, sollte die Reform so umgesetzt werden.

Netanjahus Unterstützer schwenkten auf der Straße Flaggen seiner Likud-Partei. Einige skandierten Berichten zufolge Parolen wie «Das Volk fordert eine Justizreform», andere bezeichneten Netanjahu als «König Israels». Die Unterstützer der Reform wollen auch den Massenprotesten der vergangenen Wochen etwas entgegensetzen. Dabei hatten Zehntausende in Tel Aviv und anderen Städten gegen den Kurs der rechts-religiösen Regierung protestiert.


Ärzte: Bronchitis bei Papst Franziskus

ROM: Papst Franziskus wird im Krankenhaus Gemelli in Rom wegen einer Bronchitis behandelt.

Das gaben die Ärzte des Pontifex am Donnerstagabend in einer Mitteilung des Heiligen Stuhls bekannt. Dem 86-Jährigen werden demnach Infusionen mit Antibiotikum verabreicht. Die Therapie schlage bereits an. «Nach dem vorhersehbaren Verlauf könnte der Heilige Vater in den nächsten Tagen entlassen werden», prognostizierten die Mediziner. Der Argentinier war am Mittwoch in die Klinik eingeliefert worden.


Russland versucht an neue Waffen aus Nordkorea zu kommen

WASHINGTON: Russland bemüht sich nach Angaben der US-Regierung weiterhin um die Beschaffung von Waffen und Munition aus Nordkorea. «Uns liegen neue Informationen vor, wonach Russland aktiv versucht, zusätzliche Munition von Nordkorea zu erwerben», sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, am Donnerstag in Washington. Im Mittelpunkt dieser Bemühungen stehe ein Waffenhändler mit dem Namen Aschot Mkrtytschew. Über ihn versuche Russland, ein geheimes Waffenabkommen mit Nordkorea zu vermitteln. Damit könne Russland an mehr als zwei Dutzend Arten von Waffen und Munition von Nordkorea gelangen. Im Gegenzug biete Russland Nordkorea Lebensmittel an.

Ein solches Abkommen verstoße gegen eine Reihe von Resolutionen des UN-Sicherheitsrates, sagte Kirby. Die US-Regierung habe die jüngsten Äußerungen Nordkoreas zur Kenntnis genommen, wonach das Land keine Waffen an Russland verkaufen oder liefern wolle. «Wir werden diese Angelegenheit weiterhin genau beobachten», sagte Kirby. Die USA verhängten am Donnerstag Sanktionen gegen Mkrtytschew. Dadurch werden mögliche Vermögenswerte in den USA eingefroren. Zudem drohen Personen, Banken und anderen Firmen, die künftig mit Mkrtytschew Geschäfte machen, ebenfalls Sanktionen - ein Schritt, der mögliche internationale Geschäfte der Betroffenen deutlich erschweren dürfte.

Kirby betonte, die USA würden alles dafür tun, Russland daran zu hindern, militärische Ausrüstung aus Nordkorea und jedem anderen Land, das Russlands Krieg in der Ukraine unterstütze, zu erwerben. Nordkorea ist bereits harten Sanktionen des UN-Sicherheitsrats unterworfen. Die USA, Südkorea, Japan sowie die Europäische Union beschlossen in den vergangenen Jahren immer wieder Strafmaßnahmen gegen Nordkorea. UN-Resolutionen untersagen dem isolierten Land Atomtests sowie die Erprobung von ballistischen Raketen, die je nach Bauart mit einem atomaren Gefechtskopf bestückt werden können.


Kiew: Mehrere gleichzeitige russische Angriffe abgewehrt

KIEW: Die ukrainischen Truppen haben im Osten des Landes nach eigenen Angaben mehrere gleichzeitig geführte russische Angriffe an verschiedenen Frontabschnitten abgeschlagen. «Im Brennpunkt» standen die Abschnitte bei Kupjansk, Limansk, Bachmut, Awdijiwka und Marjinsk, teilte der Generalstab in Kiew am Donnerstag in seinem Lagebericht mit. «Insgesamt wurden 47 Angriffe des Feindes abgewehrt.»

Einmal mehr stand die seit Monaten schwer umkämpfte ostukrainische Stadt Bachmut im Mittelpunkt des Geschehens. «Unsere Verteidiger halten die Stadt jedoch tapfer und wehren zahlreiche feindliche Angriffe ab», heißt es in der Mitteilung des Generalstabs auf Facebook.


UN-Gericht weist Klage des Irans gegen USA zum großen Teil ab

DEN HAAG: Der Internationale Gerichtshof hat eine Klage des Irans gegen die USA wegen der Beschlagnahme von knapp zwei Milliarden US-Dollar Bankguthaben abgewiesen. Die höchsten Richter der Vereinten Nationen gaben dem Iran aber am Donnerstag in Den Haag im Fall von kleineren Summen beschlagnahmten Vermögens Recht. In diesen Fällen hätten die USA unrechtmäßig gehandelt, entschieden die Richter.

Der Iran hatte die USA 2016 verklagt, nachdem das Land iranische Bankguthaben beschlagnahmt hatte. Der Oberste Gerichtshof der USA hatte das Geld Angehörigen von Opfern eines Bombenanschlages im Libanon 1983 und anderen Anschlägen, die Teheran zugeschrieben werden, zugesprochen. Das Urteil fällt in einer Zeit der zunehmenden Spannungen beider Länder unter anderem über das iranische Atomprogramm.

Der Iran hatte von einem Verstoß gegen internationales Recht gesprochen und berief sich auf ein Freundschaftsabkommen mit den USA aus 1955. Die USA hatten das Abkommen erst 2018 gekündigt. Die UN-Richter entschieden nun aber, dass sie in Fragen zu Zentralbank-Geldern nicht befugt seien zu urteilen und wiesen die Klage daher ab.

Im Falle der kleineren Vermögen von iranischen Unternehmen, die ebenfalls beschlagnahmt worden waren, wurde der Klage stattgegeben. Die USA müssen nun dem Urteil zufolge den Iran entschädigen. Über eine Schadenssumme sollen sich die beiden Länder einigen. Wenn die Verhandlungen nach 24 Monaten ergebnislos bleiben, wird das UN-Gericht erneut urteilen. Urteile des Gerichts sind bindend. Eine Berufung ist nicht möglich.


Braunbär verletzt Waldarbeiter in der Slowakei

BRATISLAVA: Ein Braunbär hat in der Slowakei einen Waldarbeiter angegriffen und verletzt. Der Mann hatte in der Gemeinde Nedozery-Brezany im Nordwesten des Landes junge Bäume angepflanzt, wie die Polizei am Donnerstag auf Facebook mitteilte. Das etwa 180 Kilo schwere Tier habe den Mann dabei angegriffen und mehrere Male in den rechten Arm sowie in die rechte Seite des Oberkörpers gebissen. Der 55-Jährige sei ins Krankenhaus gebracht worden, so die Polizei. Lebensgefahr habe nicht bestanden.

Nur eine Woche zuvor war in der Region ein 38-jähriger Jogger auf einem Waldweg von einem Bären verletzt worden. Das Bären-Einsatzteam des Staatlichen Naturschutzes (SOP) hatte damals darauf hingewiesen, dass das Gebiet der natürliche Lebensraum von Bären sei. Wer sich dort bewege, müsse damit rechnen, den Tieren zu begegnen. Auch die Polizei mahnte am Donnerstag erneut zur Wachsamkeit.

Nach offiziellen Zählungen gibt es in der Slowakei rund 1200 frei lebende Bären. Sie gehen Menschen normalerweise aus dem Weg, wenn sie sie rechtzeitig bemerken. Die Tiere können aber auch angreifen - zum Beispiel bei überraschenden Aufeinandertreffen, oder wenn Bärinnen ihre Jungen bedroht glauben.


Niederländische Kampfbrigade nun der 10. Panzerdivision unterstellt

VEITSHÖCHHEIM/BERLIN: Mit einem feierlichen Appell haben die Niederlande und Deutschland am Donnerstag einen weiteren Schritt in der tiefen Integration ihrer Streitkräfte besiegelt.

Dazu wurde im bayerischen Veitshöchheim die niederländische 13. Leichte Brigade der 10. Panzerdivision der Bundeswehr unterstellt. Zu dem Militärzeremoniell reisten Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und seine niederländische Amtskollegin Kajsa Ollongren an den unterfränkischen Militärstandort. Mit dem Schritt sind nun alle Brigaden des niederländischen Feldheeres den Divisionen des deutschen Heeres unterstellt. Beide Staaten versprechen sich Synergieeffekte und einen Zuwachs an Fähigkeiten. Die 10. Panzerdivision soll künftig im Deutschen Heer den Schwerpunkt bei der Landes- und Bündnisverteidigung bilden.


Deutsche Urlauberin und Fahrer bei Unfall getötet

ISTANBUL: Beim Zusammenprall eines Touristenbusses mit einem Auto in der Türkei sind eine deutsche Urlauberin und der Autofahrer ums Leben gekommen. Die 83-jährige Deutsche sei im Krankenhaus an ihren Verletzungen gestorben, meldete die staatsnahe Nachrichtenagentur Demirören Haber Ajansi am Donnerstag. Weitere 23 Verletzte werden in Krankenhäusern behandelt, wie es weiter hieß. 21 davon sollen deutsche Staatsbürger sein. Über Alter und Grad der Verletzung war zunächst nichts bekannt.

Der Autofahrer war noch am Unfallort gestorben. Der Touristenbus war dem Bericht zufolge am Nachmittag auf dem Rückweg von einem Ausflug in der Provinz Denizli mit dem Auto zusammengestoßen. Auf Bildern von dem Unfallort war ein auf der Seite liegender Bus mit zerstörten Scheiben zu sehen. Zum Hergang des Unfalls werde ermittelt, hieß es.


Gerichtshof verurteilt Italien wegen Flüchtlingen auf Lampedusa

STRAßBURG: Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) hat Italien im Zusammenhang mit der Behandlung von tunesischen Flüchtlingen auf der Insel Lampedusa verurteilt. Italien habe unter anderem gegen das Verbot unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung verstoßen, teilten die Richter am Donnerstag in Straßburg mit.

Die vier Kläger hatten 2017 Tunesien verlassen und gerieten im Mittelmeer in Seenot. Sie wurden von der italienischen Küstenwache aufgegriffen, nach Lampedusa gebracht und von dort nach Tunesien zurückgeschickt. Die Bedingungen auf Lampedusa waren nach Ansicht des EGMR unzureichend. Die Menschen seien quasi inhaftiert worden, ohne behördliche Anordnung oder zeitliche Begrenzung. Außerdem sei ihre individuelle Situation nicht geklärt worden, bevor Einreiseverbote verhängt worden seien. Das sei faktisch einer verbotenen kollektiven Ausweisung gleichgekommen, so die Richter. Italien muss nun jedem Kläger insgesamt 12.500 Euro zahlen.

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte mit Sitz im französischen Straßburg gehört zum Europarat und ist von der EU unabhängig. Europarat und Gerichtshof setzen sich für den Schutz der Menschenrechte in den 46 Mitgliedstaaten ein.


Papst-Botschaft: Frieden kann nur ohne Waffen existieren

ROM: Für Papst Franziskus ist Frieden auf der Welt nur ohne Waffen möglich. «Erinnern wir uns daran, dass auch in Fällen von Selbstverteidigung der Frieden das finale Ziel ist und dass ein dauerhafter Frieden nur ohne Waffen existieren kann,» sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Donnerstag in einer vorab aufgezeichneten Videobotschaft. Der Pontifex - der aktuell im Krankenhaus ist - bete zudem für eine Kultur der Gewaltlosigkeit, in der Länder und Bürger immer weniger zu den Waffen greifen.

Er rief zudem dazu auf, die «Gewaltlosigkeit zur Richtschnur unseres Handelns» zu machen. Ohne Gewalt zu leben sei kein Verlust oder bedeute nicht, dass man etwas aufgibt. Denn Gewalt und der Krieg seien «Wahnsinn». Das habe bereits Papst Johannes XXIII. vor 60 Jahren gesagt. Jeder Krieg und jede bewaffnete Auseinandersetzung ende nämlich immer mit einer Niederlage für alle. «Lasst uns eine Kultur des Friedens entwickeln», sagte Franziskus in dem Video.


Nach Sanktionen: Lada-Produzent Avtovaz schickt Belegschaft in Urlaub

TOGLIATTI: Wegen akuter Zulieferprobleme schickt der russische Autobauer Avtovaz seine Belegschaft ab Ende Mai für drei Wochen kollektiv in den Urlaub. «Im Frühjahr 2023 hat eine Reihe von Bauteilzulieferern Avtovaz über die Beendigung der Lieferungen unterrichtet», teilte der Konzern der Nachrichtenagentur Interfax zufolge am Donnerstag mit. Das im vergangenen Jahr vom russischen Staat rückübernommene Unternehmen klagte darüber, dass mit der Kündigung vorherige Liefervereinbarungen gebrochen worden seien. Die Autoindustrie ist nach Beginn des russischen Angriffskriegs einer der am stärksten von westlichen Sanktionen betroffenen Sektoren im Land.

Eigentlich sollten die Fließbänder bei Avtovaz erst Ende Juli für drei Wochen abgestellt und die Belegschaft in Urlaub geschickt werden. Nun wird der Zwangsurlaub zwei Monate vorgezogen und soll planmäßig vom 29. Mai bis 19. Juni dauern. Eine ununterbrochene Fertigung sei ansonsten ohnehin nicht möglich, teilte Avtovaz mit.

Schon im vergangenen Jahr musste der Konzern wegen Problemen mit Zubehörteilen monatelang die Produktion still legen. Weil praktisch alle westlichen Autobauer sich aus Russland zurückgezogen haben, hat Avtovaz seine Marktführerschaft ausgebaut, konnte allerdings wegen dieser Schwierigkeiten nicht sonderlich vom Rückzug der Konkurrenz profitieren. Bei einem Gesamteinbruch des Marktes 2022 um 59 Prozent gingen die Lada-Verkäufe ebenfalls um 46 Prozent zurück.


Türkische Wahlbehörde lehnt Einspruch gegen Erdogans Kandidatur ab

ISTANBUL: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan darf trotz Protest der Opposition bei den Präsidentenwahlen am 14. Mai antreten. Die türkische Wahlbehörde lehnte am Donnerstag einen entsprechenden Einspruch der Opposition ab. Erdogans Kandidatur sei mit dem Gesetz vereinbar, hieß es.

Mehrere Oppositionsparteien hatten zuvor Einspruch gegen Erdogans Kandidatur erhoben. Sie argumentierten, diese sei verfassungswidrig, weil Erdogan bereits zwei Mal zum Präsidenten gewählt worden sei.

Die Opposition argumentierte, dass Erdogan - der 2014 zum ersten Mal und 2018 zum zweiten Mal zum Präsidenten gewählt wurde - der Verfassung zufolge nur dann ein drittes Mal kandidieren darf, wenn das Parlament Neuwahlen erzwingt. Die Wahlen nun wurden aber via Präsidialdekret angeordnet. Nach Auffassung der Regierung zählen Erdogans vorherige Amtszeiten nicht.


Tempelboden bricht ein - 12 Menschen sterben

NEU DELHI: Beim Einsturz eines Tempelbodens in Indien sind nach Angaben der Behörden mindestens 12 Menschen gestorben und weitere verletzt worden.

Unter dem Tempelboden befindet sich ein altes Brunnenbauwerk, in das die Opfer am Donnerstag stürzten, wie der örtliche Fernsehsender NDTV unter Berufung auf Behörden berichtete. Insgesamt seien mehr als 30 Menschen in das Brunnenbauwerk gefallen. Viele der Geretteten seien mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden, hieß es. Angesichts des hinduistischen Fests Ram Navami sei der Andrang in dem Tempel in der Millionenstadt Indore im Bundesstaat Madhya Pradesh sehr groß gewesen.


Neunjährige in Liverpool erschossen: Schütze wegen Mordes verurteilt

MANCHESTER: Bei der Verfolgung eines Rivalen im Drogenmilieu feuerte er Schüsse in die offene Tür eines Wohnhauses und tötete ein neunjähriges Mädchen. Nun wurde ein 34-Jähriger in Manchester wegen Mordes verurteilt. Der Vorfall in Liverpool im August 2022 hatte landesweit für Entsetzen gesorgt. Das Strafmaß soll zu einem späteren Zeitpunkt verkündet werden.

Dem Mann droht lebenslange Haft. Er bestreitet die Vorwürfe. Allerdings räumte ein Komplize ein, er habe ihn nach der Tat abgeholt und weggefahren. Die Jury sprach den 34-Jährigen wegen Mordes, versuchten Mordes und vorsätzlicher schwerer Körperverletzung schuldig, wie die britische Nachrichtenagentur PA am Donnerstag aus dem Gerichtssaal meldete.

Demnach verfolgte der Verurteilte damals einen anderen Mann mit einer Schusswaffe, um ihn zu töten. Hintergrund war den Ermittlern zufolge ein Bandenkrieg im Drogenmilieu. Als der Flüchtige sich durch die zufällig offene Tür ins Haus des Mädchens drängte, feuerte der Schütze hinterher - dabei traf er das Kind tödlich und verletzte die Mutter am Handgelenk. Der Verfolgte überlebte schwer verletzt. Olivia, deren Mutter die Tür geöffnet hatte, um zu nachzusehen, was Lärm verursachte, war ein Zufallsopfer.


Mindestens 14 Tote bei Verkehrsunfall

NAIROBI: Bei einem Verkehrsunfall in der Nähe des beliebten Naivashasees in Kenia sind mindestens 14 Menschen ums Leben gekommen. Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, war ein mit Universitätsstudenten besetzter Bus mit drei weiteren Fahrzeugen zusammengestoßen. Die genaue Zahl weiterer Verletzter war zunächst nicht bekannt. Drei schwer verletzte Menschen wurden in ein Krankenhaus in die rund 90 Kilometer entfernte Hauptstadt Nairobi gebracht.

Die Studenten waren laut Polizeiangaben auf dem Weg in die Stadt Eldoret im Westen des Landes, um an einem nationalen Sportwettkampf teilzunehmen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation sind Verkehrsunfälle eine der fünf häufigsten Todesursachen für Kenianer im Alter zwischen fünf und 70 Jahren und die häufigste Todesursache bei Jungen zwischen 15 und 19 Jahren.


Sieben Menschen sterben bei heftigen Stürmen in Syrien

BEIRUT/DAMASKUS: Bei heftigen Stürmen in Syrien sind nach Angaben von Aktivisten mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen, darunter drei Kinder. Drei weitere Kinder wurden dabei am Mittwoch durch umherfliegende Glassplitter verletzt, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Donnerstag mitteilte. Der Sturm traf demnach Gebiete in der nordwestlichen Provinz Idlib und in den zentralen Provinzen Hama und Homs.

In Flüchtlingslagern im Nordwesten Syriens seien außerdem mindestens 85 Zelte beschädigt worden, teilte die Beobachtungsstelle mit Sitz in Großbritannien weiter mit. In Syrien tobt seit mittlerweile über zwölf Jahren ein Bürgerkrieg mit internationaler Beteiligung. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind knapp sieben Millionen Menschen in Syrien Binnenvertriebene.


Trockenheit: Macron will bis 2030 zehn Prozent Wasser einsparen

SAVINES-LE-LAC: Angesichts besorgniserregender Trockenheit im Land will Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in den kommenden Jahren flächenübergreifend Wasser sparen. Bis 2030 sollten alle Sektoren zehn Prozent weniger Wasser nutzen, sagte Macron am Donnerstag bei der Vorstellung einer Wasserstrategie im südostfranzösischen Savines-le-Lac. «Dieser Wasserplan ist vor allem ein Plan zur Enthaltsamkeit und zur langfristigen Effizienz beim Wasser.» Das Sparen sei notwendig, weil durch den Klimawandel bis 2050 etwa 30 bis 40 Prozent weniger Wasser zur Verfügung stünden. Geringeren Verbrauch will Macron auch durch einen höheren Wasserpreis ab einem bestimmten Verbrauch erreichen.

In diesem Winter hat es in Frankreich besonders wenig geregnet. Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1959 gab es in Frankreich im Winter noch nie so langanhaltend keinen Regen, berichtete der Wetterdienst Météo France. Die Böden waren für die Jahreszeit bemerkenswert ausgetrocknet. Noch immer sei der Grundwasserspiegel in weiten Teilen des Landes niedrig, sagte Macron.

Bereits das vergangene Jahr war in Frankreich von Regenmangel und starker Trockenheit geprägt. Mehr als 100 Kommunen waren zeitweilig ohne Trinkwasser. Durch den Klimawandel gibt es mehr heiße Tage. In den vergangenen Jahrzehnten hat Frankreich laut Wetterdienst mit mehr und stärkeren Hitzewellen zu kämpfen. Auch die Trockenheit werde durch den Klimawandel verschlimmert.

Neben dem Sparen will Macron auch auf die Wiederverwendung benutzten Wassers setzen. Derzeit werde nur ein Prozent des Wassers erneut verwendet. Bis 2030 sollen es zehn Prozent werden, also etwa 300 Millionen Kubikmeter und damit 3500 Wasserflaschen pro Franzose pro Jahr, wie Macron sagte. Gleichzeitig will der Staatschef das Netz modernisieren und Lecks bekämpfen. Bei der Landwirtschaft soll es Anpassungen geben.


Vatikan distanziert sich von Kolonialismus-Doktrin

ROM: Der Vatikan hat sich von einer Doktrin distanziert, die im Kolonialismus als Rechtfertigung für Unrecht und Verbrechen an indigenen Völkern benutzt wurde. In einer gemeinsamen Erklärung zweier Dikasterien - vergleichbar mit Ministerien - vom Donnerstag wird das Leid indigener Völker in der Vergangenheit und Gegenwart anerkannt und die Unterstützung des Heiligen Stuhls für jene Völker bekräftigt. Zentral ist in dem Dokument die Distanzierung der katholischen Kirche von der sogenannten «Doktrin der Entdeckung». Katholische Kolonialherrscher sahen jene Doktrin früher als Rechtfertigung für die Verdrängung, Entrechtung sowie Enteignung von Ureinwohnern in kolonisierten Gebieten.

In der Erklärung der vatikanischen Behörden für Kultur und Bildung sowie für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen heißt es, dass viele Christen sich «an den indigenen Völkern vergangen» hätten. Die alten päpstlichen Bullen, die Kolonisatoren als Rechtfertigung nutzten, seien allerdings als «politische Dokumente» zu betrachten. Sie waren demnach nie Teil der Lehre der katholischen Kirche.

Die gemeinsame Erklärung kommt rund acht Monate nach dem Besuch des Papstes in Kanada. Im Juli 2022 war Franziskus dort und bat die Ureinwohner um Vergebung für ihr Leid - er bezog sich dabei insbesondere auf katholische Internate.

Von den 1880er Jahren an waren in Kanada über Jahrzehnte hinweg geschätzt rund 150.000 indigene Kinder ihren Familien entrissen und in von der Kirche geführten Internaten untergebracht worden. In den Schulen erlebten viele Kinder Gewalt, sexuellen Missbrauch, Hunger und Krankheiten. Hunderte kamen nie wieder nach Hause. Die letzten kirchengeführten Internate schlossen 1996.


UN-Welternährungsprogramm kürzt Nothilfe in Burundi

BUJUMBURA/NAIROBI: Das UN-Welternährungsprogramm (WFP) wird ab kommendem Monat die Nahrungsmittelrationen für rund 56.000 Flüchtlinge im ostafrikanischen Burundi um die Hälfte kürzen. In einer Mitteilung des WFP am Donnerstag hieß es, dass dem Programm gut sieben Millionen US-Dollar (etwa 6,4 Mio Euro) fehlen, um die Versorgung in den kommenden sechs Monaten sicherzustellen. Die Flüchtlinge, die überwiegend aus der politisch instabilen Demokratischen Republik Kongo geflohen sind, bekommen bis Ende März nach Angaben des WFP noch Lebensmittel oder Bargeld im Gegenwert von 0,55 US-Dollar pro Tag (0,51 Euro).

Weltweit gerät die humanitäre Hilfe an ihre finanziellen Grenzen. Im vergangenen Jahr schätzte das UN-Nothilfebüro (OCHA) den Bedarf an Nothilfe auf 51,5 Milliarden Dollar (etwa 49,6 Mrd Euro) - so viel wie nie zuvor. Insgesamt seien 339 Millionen Menschen in 68 Ländern auf Hilfe angewiesen, 65 Millionen mehr als vor einem Jahr. Hintergrund seien Dürren, Überschwemmungen und Kriege. Besonders durch den Krieg in der Ukraine seien viele Krisen in Afrika in Vergessenheit geraten, beklagen Hilfsorganisationen wie die Norwegische Flüchtlingshilfe. Deutschland ist laut OCHA-Daten nach den USA der größte Geber humanitärer Hilfen.


Neun US-Soldaten bei Hubschrauber-Zusammenstoß in Kentucky getötet

WASHINGTON: Neun Soldaten sind bei einem Zusammenstoß zweier Black-Hawk-Hubschrauber im US-Bundesstaat Kentucky ums Leben gekommen. Der Vorfall habe sich am Mittwochabend (Ortszeit) während eines Trainingseinsatzes mit Nachtsichtgeräten ereignet, sagte ein Vertreter des US-Militärs am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. Alle Soldaten seien auf dem Militärstützpunkt Fort Campbell stationiert gewesen. Es sei unklar, was zu dem Zusammenstoß geführt habe, hieß es weiter. An Bord der beiden Hubschrauber seien jeweils vier und fünf Militärangehörige gewesen.

Pentagon-Sprecher Pat Ryder sagte in Washington, es werde eine Untersuchung zu dem Unfall eingeleitet. Ein Flugsicherheitsteam aus dem US-Bundesstaat Alabama sollte dazu noch am Donnerstag in Kentucky eintreffen.

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sprach von einem «tragischen Verlust». Er arbeite mit der Armeeführung zusammen, um sicherzustellen, dass die betroffenen Familien die Betreuung erhielten, die sie nach diesem Unfall benötigten. Der Gouverneur von Kentucky, Andy Beshear, sagte: «Die neun Menschen, die wir verloren haben, sind Kinder Gottes.»


EU-Parlament: Unternehmen müssen Gehaltsunterschiede offenlegen

BRÜSSEL: Das Europaparlament hat strengeren Regeln für mehr Lohntransparenz zugestimmt. Unternehmen in der EU mit mehr als 100 Angestellten müssen künftig Informationen zu Gehaltsunterschieden zwischen Männern und Frauen offenlegen. Das EU-Parlament sprach sich am Donnerstag in Brüssel mit 427 Stimmen bei 79 Gegenstimmen und 76 Enthaltungen für eine solche Regelung aus. Für Unternehmen mit weniger als 100 Angestellten gilt diese Pflicht nur, sobald sie von einem Mitarbeiter oder einer Mitarbeiterin dazu aufgefordert werden. Mit der neuen Regelung sollen Gehälter leichter verglichen und eventuelle Lohnunterschiede aufgedeckt werden. Die EU-Länder müssen noch zustimmen, was als Formsache gilt.

Frauen verdienen den Angaben zufolge in der EU im Schnitt 13 Prozent weniger als Männer. Der sogenannte Gender Pay Gap habe sich in den vergangenen Jahren nur minimal verkleinert.

Geheimhaltungsklauseln über das Gehalt sollen demnach in Verträgen verboten sein. Vorgesehen ist nach dem Willen der EU außerdem eine verpflichtende Untersuchung gemeinsam mit Arbeitnehmervertretungen, falls bei einem Unternehmen eine Lohndifferenz von fünf Prozent oder mehr festgestellt wird. Wenn Arbeitgeber Verpflichtungen des Grundsatzes für gleiche Bezahlung nicht beachteten, hätten Arbeitnehmer das Recht, Entschädigung zu verlangen.


EU-Parlament will klimaschädliche F-Gase eindämmen

BRÜSSEL: Das Europaparlament will klimaschädliche fluorierte Gase stärker reduzieren. Diese sogenannten F-Gase werden etwa in Kühlschränken oder Klimaanlagen eingesetzt. Die Abgeordneten stimmten am Donnerstag in Brüssel für einen schrittweisen Abbau der Fluorkohlenwasserstoffe auf dem EU-Markt ab 2039 und einen vollständigen Ausstieg aus der Produktion und dem Verbrauch bis 2050. Das soll dazu beitragen, dass die EU bis 2050 klimaneutral werden kann. Die Abgeordneten fordern außerdem, dass der illegale Handel mit F-Gasen besser überwacht wird. Das EU-Parlament muss nun mit den EU-Staaten einen Kompromiss zu dem Vorhaben aushandeln.

Berichterstatter Bas Eickhout (Grüne) begrüßte die Abstimmung: «F-Gase sind nicht sehr bekannt, aber sie haben große Auswirkungen auf unser Klima, da sie sehr starke Treibhausgase sind. In den meisten Fällen sind natürliche Alternativen ohne weiteres verfügbar.» F-Gase machen nach Angaben des EU-Parlaments etwa 2,5 Prozent der Treibhausgasemissionen der EU aus.


Finnland könnte bereits nächste Woche offiziell Nato-Mitglied werden

BRÜSSEL: Finnland könnte nach der endgültigen Zustimmung der Türkei bereits in der kommenden Woche 31. Mitglied der Nato werden. Es sei vorgesehen, die noch ausstehenden Formalitäten in den nächsten Tagen zu erledigen, sagten mehrere Diplomaten am Donnerstag in Brüssel der Deutschen Presse-Agentur. Wenn alles nach Plan laufe, könne dann bereits bei dem Nato-Außenministertreffen am kommenden Dienstag und Mittwoch die Aufnahme Finnlands besiegelt werden. Dazu soll unter anderem feierlich die finnische Flagge vor dem Nato-Hauptquartier in Brüssel gehisst werden.

Zu den noch ausstehenden Schritten gehört nach Angaben aus Nato-Kreisen, dass die Türkei die Ratifizierung des Beitrittsprotokolls offiziell dem US-Außenministerium meldet. Dieses ist die sogenannte Verwahrstelle des Gründungsvertrags der Nato und für die Registrierung von Dokumenten zum sogenannten Nordatlantikvertrag zuständig. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg kann dann Finnland offiziell einladen, dem Nordatlantikvertrag beizutreten. Wenn Finnland dann seinerseits akzeptiert und die entsprechenden Dokumente hinterlegt, wird es offiziell Mitglied.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte vor rund zwei Wochen erklärt, seinen bisherigen Widerstand gegen den Beitritt Finnlands aufzugeben. Die Zustimmung des Parlaments sollte an diesem Donnerstag erfolgen.

Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine hatten sich Finnland im vergangenen Jahr gemeinsam mit Schweden entschlossen, nach langer Zeit der militärischen Bündnisfreiheit die Aufnahme in die Nato zu beantragen. Die Türkei, die als eines von aktuell 30 Mitgliedern zustimmen muss, meldete allerdings zunächst Bedenken an. Sie wirft vor allem Schweden mangelnden Einsatz gegen «Terrororganisationen» vor. Dabei geht es Ankara vor allem um die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK. Den Widerstand gegen einen Beitritt Schwedens hält die Türkei bis heute aufrecht. Dies ist relevant, weil die Nato nur mit Zustimmung aller Mitgliedstaaten neue Länder aufnehmen kann.


Spaniens Parlament billigt umstrittene Rentenreform

MADRID: Das Parlament hat in Spanien eine umstrittene Rentenreform gebilligt. Bei der Abstimmung im Unterhaus wurde das Projekt der linken Regierung am Donnerstag in Madrid von einer deutlichen Mehrheit gutgeheißen. Die konservative und die liberale Opposition stimmten neben kleineren Parteien geschlossen dagegen. Das Reformpaket war von den Gewerkschaften abgesegnet, von der Opposition und auch von Unternehmerverbänden aber scharf kritisiert worden.

Die Reform soll unter anderem die Einnahmen der Rentenkasse durch eine langsame, aber stetige Erhöhung der Beiträge verbessern. Gleichzeitig sollen die staatlichen Zuschüsse und die niedrigeren Renten erhöht werden. Vorgesehen ist auch die Einführung einer «Solidaritätsquote» für die Sozialbeiträge von Besserverdienenden.

Madrid erfüllt mit der Reform eine Forderung der Europäischen Union, die weitere Auszahlungen von Mitteln aus dem Corona-Wiederaufbaufonds davon abhängig gemacht hatte. Zudem will man sicherstellen, dass das Rentensystem finanziell tragfähig bleibt. Als größte Herausforderung gilt der bevorstehende Eintritt der geburtenstarken Jahrgänge, der «Babyboomer», in den Ruhestand.

Die Volkspartei PP von Oppositionsführer Alberto Núñez Feijóo weist vor allem die geplante Anhebung der Beiträge als «neue Besteuerung der Arbeit und des Talents» zurück. Sie kündigte an, sie werde das Rentensystem wieder reformieren, wenn sie die Wahlen Ende des Jahres gewinnen und wieder an die Macht kommen sollte. Die Reform wurde aufgrund der Dringlichkeit als Dekret verabschiedet und kommt damit auch zur Anwendung. Sie soll aber in den kommenden Monaten auch als Gesetzentwurf debattiert werden, so dass es Änderungen geben könnte.


Emirate: Präsident Mohammed bringt Sohn als Nachfolger in Stellung

ABU DHABI: Der emiratische Präsident Mohammed bin Sajid hat seinen ältesten Sohn Chalid zum Kronprinzen von Abu Dhabi ernannt und ihn damit als Nachfolger für die Präsidentschaft in Stellung gebracht. Die staatliche Nachrichtenagentur WAM berichtete am späten Mittwochabend über die Ernennung, mit der die Macht in dem Golfstaat an die jüngere Generation wandert. Der Präsident berief zugleich drei seiner Brüder in Spitzenämter ein.

Der auch unter seinem Kürzel «MBZ» bekannte Präsident hat im Mai 2022 die Macht von seinem verstorbenen Halbbruder Chalifa bin Sajid übernommen. Faktisch hatte er die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) als Kronprinz bereits seit 2014 beherrscht, nachdem Chalifa einen Schlaganfall erlitt und in den Hintergrund trat. Beide sind Söhne von Staatsgründer Sajid Al Nahjan.

Die VAE sind eine Föderation aus sieben Emiraten, darunter auch die Handels- und Tourismus-Metropole Dubai. Das Land verfügt über einige der größten nachgewiesenen Öl- und Gasreserven weltweit. Unter Führung Mohammeds haben sich die Emirate zu einer einflussreichen Regionalmacht mit engen Beziehungen unter anderem zu Saudi-Arabien entwickelt. 2020 nahmen die Emirate als erster Golfstaat diplomatische Beziehungen zu Israel auf.


Sommerliche Temperaturen auf Kreta - bis 28 Grad am Wochenende

ATHEN: Eine Woche vor Ostern sollen auf Kreta am kommenden Wochenende sommerliche Temperaturen um die 27 Grad Celsius herrschen. Es sei «der beste mögliche Beginn für die Urlaubssaison», sagte ein Meteorologe im staatlichen Fernsehen am Donnerstag. Auch in fast allen anderen Regionen Griechenlands sollen die Thermometer in den kommenden Tagen Werte um die 20 Grad zeigen, berichtete das Nationale Wetteramt.

Über Ostern sind Hunderte Charterflüge nach Griechenland geplant. Der griechische Tourismusminister Wassilis Kikilias rechnete im Staatsrundfunk mit einem neuen Urlauberrekord im laufenden Jahr. Seinen Angaben nach besuchten Griechenland im Jahr 2022 rund 18 Millionen Touristen.


Paris will Autoverkehr im Zentrum weiter einschränken

PARIS: Im Zentrum von Paris soll der Autoverkehr weiter eingeschränkt werden, damit Bewohner und Touristen ungestörter zu Fuß oder per Fahrrad unterwegs sein können. Bis Anfang kommenden Jahres werde im Herzen der Hauptstadt eine verkehrsberuhigte Zone geschaffen, in der der Platz für den Autoverkehr drastisch reduziert werde, kündigte Bürgermeisterin Anne Hidalgo am Donnerstag an. Der Durchgangsverkehr, der die Hälfte des aktuellen Autoaufkommens im Zentrum ausmache, solle von dort verbannt werden. Erarbeitet werde ein neuer Verkehrskodex, der für mehr Respekt zwischen Auto- und Radfahrern sowie Fußgängern sorgen soll. Im Fokus stehe der Schutz der Fußgänger als schwächsten Verkehrsteilnehmern.

An diesem Sonntag können die Bewohner von Paris zudem darüber abstimmen, ob der Verleih von E-Scootern in der Stadt beibehalten oder abgeschafft wird. Drei Vermieter bieten in Paris rund 15.000 E-Scooter an, mit denen Touristen und Einheimische oft recht unvorsichtig unterwegs sind. Es gibt Unfälle und Chaos auf den Bürgersteigen sowie den Ruf nach einem Verbot. Die Lizenz für die Vermieter läuft Ende August aus. Paris betrachte den Ausgang der Bürgerbefragung unabhängig von der Beteiligung als bindend, sagte ein Stadtsprecher am Donnerstag.

Seit Jahren treibt Hidalgo die Verkehrswende in Paris voran. Uferstraßen an der Seine wurden für Autos gesperrt und für Fußgänger zugänglich. Die Zahl der Radwege wächst, neue Grünflächen werden angelegt und im Stadtgebiet wurde fast überall Tempo 30 eingeführt. Obwohl der Radverkehr zugenommen hat, stößt die Verkehrswende auch auf Widerstand. Handwerker und Lieferanten etwa klagen, dass sie oft nicht mehr in der Nähe ihrer Kunden parken können. Eine autofeindliche Politik wird Hidalgo etwa von Bewohnern des Umlandes vorgeworfen, das nicht mehr an die Metro angeschlossen ist.


Athen will Zaun am Grenzfluss Evros mit oder ohne EU-Gelder ausbauen

ATHEN: Griechenland will einen bereits existierenden Zaun entlang der Grenze zur Türkei um 35 Kilometer mit eigenen Budgetmitteln verlängern. Das teilte der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis am Donnerstag im staatlichen Fernsehen (ERT) mit. «Ich sage allen, die sich widersetzen: Mit oder ohne europäisches Geld wird der Zaun vollendet», erklärte er. Den entsprechenden Vertrag mit einer Baufirma in Höhe von rund 100 Millionen Euro will Mitsotakis am Freitag bei einem Besuch der Grenzregion zur Türkei unterzeichnen. Die EU hat Finanzierungsanträge Athens für den Bau des zusätzlichen Zauns nicht genehmigt.

Athen hat in den vergangenen Jahren einen 37,5 Kilometer langen, etwa fünf Meter hohen Stahlzaun entlang seichter Stellen des Grenzflusses Evros (türkisch: Meric) gebaut. Der griechische Grenzschutz hat nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr nach offiziellen Angaben etwa 260.000 Migranten daran gehindert, diesen Grenzfluss zu überqueren.

Menschenrechtsorganisationen werfen Athen vor, Menschen, die auf eine bessere Zukunft in Europa hoffen, illegal zurück in die Türkei zu drängen (Pushbacks). Dies dulde im Stillschweigen auch die EU, heißt es. Athen sagt immer wieder, es beschütze die eigenen Grenzen, die auch EU-Grenzen sind, vor illegaler Migration.


Europarat prangert Behandlung von Geflüchteten an Grenzen an

STRAßBURG: Experten des Europarats prangern die illegale Zurückweisung von Geflüchteten an den Grenzen an. Die sogenannten Pushbacks an Land- oder Seegrenzen müssten aufhören, insbesondere an den Grenzen der EU, hieß es in einem am Donnerstag in Straßburg veröffentlichten Bericht des Anti-Folter-Komitees. «Viele europäische Länder sind an ihren Grenzen mit sehr komplexen Migrationsproblemen konfrontiert, was jedoch nicht bedeutet, dass sie ihre Menschenrechtsverpflichtungen ignorieren können», sagte der Präsident des Komitees, Alan Mitchell. Jede Art der Misshandlung an den Grenzen müsse verhindert werden.

Den Experten zufolge werden Geflüchtete an Grenzen geschlagen, mit Hunden gejagt oder gedemütigt. Manche müssten sich ausziehen und nackt die Grenze überqueren. Misshandlungsvorwürfe werden derzeit nicht ausreichend untersucht, kritisierte der Bericht. Die Zustände in den grenznahen Einwanderungszentren seien teilweise erschreckend.

Der Europarat mit Sitz im französischen Straßburg ist gemeinsam mit seinem Gerichtshof für die Wahrung der Menschenrechte in den 47 Mitgliedstaaten zuständig. Er ist kein Organ der Europäischen Union.


Neue Volkszählung geplant - Rechte mit Fokus auf Illegale

STOCKHOLM: Schwedens Regierung und ihre rechtspopulistische Unterstützerpartei wollen die erste nationale Volkszählung seit Jahrzehnten abhalten. Damit wollen sie sich unter anderem ein Bild davon machen, wie viele Menschen sich illegal im Land aufhalten. Als Folge einer «jahrzehntelangen verantwortungslosen Migrationspolitik» habe man weitgehend die Kontrolle darüber verloren, wie viele und welche Menschen in dem Land lebten, sagte der Chef der Schwedendemokraten, Jimmie Åkesson, am Donnerstag auf einer Pressekonferenz mit Finanzministerin Elisabeth Svantesson in Stockholm.

Damit kritisierte er die migrationsfreundliche Politik der Sozialdemokraten, die Schweden bis vergangenen Herbst acht Jahre lang regiert hatten. Svantesson erklärte, eine korrekte Buchführung über das Volk gebe dem Staat bessere Voraussetzungen bei der Verbrechensbekämpfung. Zuletzt hatte es 1990 eine Volkszählung in Schweden gegeben - wann und wie genau die neue durchgeführt werden soll, ist noch unklar.

Die konservative Drei-Parteien-Koalition von Ministerpräsident Ulf Kristersson ist seit vergangenem Oktober im Amt, sie kommt jedoch nur mit den Stimmen der rechtspopulistischen Schwedendemokraten auf eine Parlamentsmehrheit. Die Koalition und die Schwedendemokraten haben eine umfassende Regierungszusammenarbeit vereinbart, unter anderem beim Thema Migration. Den Schwedendemokraten ging es dabei vor allem um eine Verschärfung der Einwanderungspolitik. Åkesson hatte in der Hinsicht einen «Paradigmenwechsel» angekündigt.


Falsche Lehrerin leitet jahrelang Grundschule

PRAG: Eine Frau soll in Tschechien acht Jahre lang als Leiterin einer Grundschule gearbeitet haben, obwohl sie für den Job gar nicht qualifiziert war. Bei ihrer Einstellung habe sie ein gefälschtes Hochschulzeugnis vorgelegt, teilte eine Polizeisprecherin am Donnerstag mit. Die 59-Jährige gab demnach darin an, ein Pädagogikstudium an der renommierten Karls-Universität in Prag mit dem Magister abgeschlossen zu haben. In Wirklichkeit hatte sie dort nie studiert, wie die Kriminalpolizei bei ihren fast zweieinhalbjährigen Ermittlungen feststellte.

Die mutmaßliche Hochstaplerin wurde nun wegen Betrugs und Urkundenfälschung angeklagt. Bei einer Verurteilung drohen ihr den Angaben zufolge bis zu acht Jahre Haft. Der Sachschaden aufgrund zu Unrecht ausgezahlter Gehälter gehe in die Millionen Kronen, umgerechnet sind das Zehntausende Euro.

Wie der tschechische Rundfunk berichtete, hatten Eltern der Grundschule in Libcice nad Vltavou bei Prag Zweifel an der fachlichen Qualifikation der Schulleiterin gehegt und die Behörden eingeschaltet. Das staatliche Schulamt habe indes keinen Verdacht geschöpft. Bei einer Inspektion vor vier Jahren hätten die Kontrolleure stattdessen die fachliche Qualifikation anderer Lehrer der Schule als zu gering kritisiert.


Ex-Präsident Bolsonaro kehrt nach Brasilien zurück

BRASÍLIA: Der brasilianische Ex-Präsident Jair Bolsonaro ist nach drei Monaten Aufenthalt in den USA wieder in Brasilien. Bolsonaro kam am Flughafen Brasília aus Orlando an, wie der Sender «CNN Brasil» am Donnerstag berichtete. Entgegen den Erwartungen wurde der 68-Jährige nicht von Tausenden Anhängern, sondern nur von einer Gruppe begrüßt, wie auf Fotos und Videos zu sehen war. Es wurde erwartet, dass der rechte Ex-Präsident sich direkt zum Sitz seiner Liberalen Partei begibt. Die Sicherheitsmaßnahmen in der brasilianischen Hauptstadt waren aus Angst vor gewalttätigen Demonstrationen verschärft worden.

Bolsonaro war in der Stichwahl um das Präsidentenamt im größten Land in Lateinamerika im Oktober 2022 dem Linkspolitiker Luiz Inácio Lula da Silva unterlegen. Zwei Tage vor dem Ende seiner Amtszeit an Neujahr flog Bolsonaro mit seiner Familie in die USA, wo er sich seitdem aufhielt. Medienberichten zufolge beantragte er ein sechsmonatiges Touristenvisum.

Am 8. Januar hatten Anhänger Bolsonaros, die den Wahlsieg Lulas nicht anerkennen wollten, Kongress, Regierungssitz und Obersten Gerichtshof in Brasília gestürmt und erhebliche Schäden verursacht. Das Oberste Gericht mit Sitz in der Hauptstadt untersucht unter anderem die «geistige Urheberschaft» und die Rolle Bolsonaros.

Der Ex-Staatschef ist Teil mehrerer Ermittlungen, die zu Haftstrafen führen, Bolsonaro mit Blick auf die Präsidentschaftswahlen in Brasilien 2026 auf jeden Fall unwählbar machen können. Vor seinem Abflug in Orlando hatte die Hauptfigur der Rechten in Brasilien «CNN Brasil» gesagt, in er Heimat nicht Oppositionsführer werden zu wollen. Er werde sich aber weiter für seine Partei engagieren, betonte Bolsonaro. So will er etwa durch Brasilien reisen und mit Anhängern sprechen.


Nach Tod von Deutschem in Südafrika: Verdächtige beantragen Kaution

MBOMBELA: Vor dem Prozessstart im Fall eines getöteten Touristen aus Fulda haben zwei Tatverdächtige am Donnerstag Kautionsanträge in einem Gericht in Südafrika eingereicht. Über die Anträge werde am 26. April entschieden werden, teilte das Amtsgericht in der kleinen Stadt Kabokweni im Nordosten des Landes mit.

Insgesamt drei Männer im Alter zwischen 25 und 38 Jahren befinden sich derzeit in Untersuchungshaft. Bei einem weiteren Verdächtigen war ein Antrag auf Freilassung auf Kaution bereits abgelehnt worden.

Am 3. Oktober sollen die drei Tatverdächtigen den 67-Jährigen aus Fulda und drei weitere Deutsche auf dem Weg zu einer Safari-Lodge im berühmten Kruger-Nationalpark im Nordosten des Landes überfallen haben. Als sich die Touristen kurz vor dem Numbi-Eingang zum Nationalpark weigerten, aus dem Auto zu steigen und die Türen verriegelten, eröffnete einer der Täter nach Polizeiangaben das Feuer auf den Fahrer. Der 67-Jährige starb. Die drei mutmaßlichen Täter sind des Mordes, versuchten Mordes und der versuchten Entführung angeklagt. Der Fall hatte landesweit für Aufsehen gesorgt.

Südafrika gehört zwar zu den beliebtesten Touristenzielen in Afrika, kämpft gleichzeitig jedoch mit einer hohen Kriminalitätsrate. Im vergangenen Jahr war die Zahl der Gewaltverbrechen in dem Land mit rund 60 Millionen Einwohnern erneut angestiegen. Allein zwischen Anfang Juli und Ende September sind Regierungsangaben zufolge mehr als 7000 Menschen getötet worden.


Mann lebte jahrelang mit mumifizierter Leiche seiner Mutter

WARSCHAU: In Polen hat ein Mann jahrelang mit der mumifizierten Leiche seiner Mutter gelebt. Der 76-Jährige habe die Tote offenbar seit mehr als 13 Jahren bei sich gehabt, sagte eine Sprecherin der zuständigen Staatsanwaltschaft in Gleiwitz (Gliwice) der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag. Eine DNA-Analyse habe ergeben, dass es sich um seine Mutter handele.

Nach Berichten polnischer Medien bewohnte der Mann in dem schlesischen Ort Radlin einen Teil eines Einfamilienhauses, in dem auch seine Schwester und ihr Mann lebten. Er galt als Sonderling und bekam auch von seinen Verwandten keinen Besuch. Weil sein Verhalten immer auffallender wurde, rief der Schwager Ende Februar einen Krankenwagen.

Den Rettern bot sich in der Wohnung des 76-Jährigen ein gruseliges Bild: Auf dem Sofa lag die mumifizierte Leiche einer Frau. Ein gerichtsmedizinisches Gutachten ergab, dass die Frau bereits im Jahr 2010 gestorben war. Die Staatsanwaltschaft ließ daraufhin das Grab öffnen, in dem die Mutter des Mannes im Januar 2010 beerdigt worden war. «Als der Sarg geöffnet wurde, stellte sich heraus, dass darin keine Leiche war», so die Sprecherin der Staatsanwaltschaft.

Den Medienberichten zufolge soll der 76-Jährige den Tod seiner Mutter nicht verkraftet haben. Er habe die Leiche ausgegraben und sie mit chemischen Substanzen balsamiert. Die verwendeten Substanzen werden derzeit noch untersucht. Der 76-Jährige wurde in ein Krankenhaus eingewiesen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ihn wegen Leichenschändung.


China protestiert gegen Besuch von Taiwans Präsidentin in USA

PEKING: Chinas Regierung hat scharf gegen die Visite der taiwanischen Präsidentin Tsai Ing-wen in den USA protestiert. Außenamtssprecherin Mao Ning sagte am Donnerstag vor der Presse in Peking, China lehne «jeden Besuch eines Führers der Region Taiwan in den USA» und jede offizielle Interaktion zwischen den USA und Taiwan entschieden ab. Taiwans Präsidentin war am Vortag auf dem Weg zu diplomatischen Verbündeten in Mittelamerika zu seinem Zwischenstopp in New York eingetroffen und hatte eine Rede gehalten.

Chinas Außenamtssprecherin beklagte, die Behörden beider Seiten hätten Vorbereitungen für Tsai getroffen, sich politisch zu betätigen. Auch stellten sie den Zwischenstopp als Aufwertung des offiziellen Austausches und der Beziehungen zwischen den USA und Taiwan dar. Damit verstießen sie ernsthaft gegen den «Ein-China-Grundsatz» und frühere Vereinbarungen mit China. Taiwan stehe im Zentrum der Kerninteressen Chinas und sei «die erste rote Linie», die die USA nicht überschreiten dürfen.

Peking betrachtet Taiwan nur als Teil der Volksrepublik und bemüht sich, die 23 Millionen Einwohner zählende Insel international zu isolieren.


Türkisches Parlament will über Nato-Beitritt Finnlands abstimmen

ISTANBUL: Nach monatelanger Blockade der Nato-Norderweiterung will das türkische Parlament nun über den Beitritt Finnlands abstimmen. Ein entsprechender Tagesordnungspunkt stand am Donnerstag auf dem Programm des Parlaments. Die Türkei ist das letzte Mitgliedsland der Nato, das den finnischen Beitritt noch nicht ratifiziert hat.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte Mitte März angekündigt, die Ratifizierung einzuleiten. Die Zustimmung gilt als sicher: Erdogans Regierungspartei AKP hält dort eine Mehrheit mit ihrem ultranationalistischen Partner, der Partei MHP. Auch die größte Oppositionspartei CHP hat angekündigt zuzustimmen. Die Sitzung beginnt um 13.00 Uhr MESZ.

Am Montag hatte bereits das ungarische Parlament der Erweiterung um Finnland zugestimmt. Ungarn und die Türkei stellen sich allerdings weiterhin gegen die Aufnahme Schwedens. Ankara argumentiert, Schweden gehe etwa nicht genügend gegen «Terrororganisationen» vor. Ein Kritikpunkt lautet, dass Auslieferungsgesuche nicht umgesetzt würden. Dabei geht es Ankara vor allem um die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK und die syrische Kurdenmiliz YPG.

Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine hatten sich Schweden und Finnland im vergangenen Jahr entschlossen, nach langer Zeit der militärischen Bündnisfreiheit gemeinsam die Aufnahme in die Nato zu beantragen.


UNEP ruft ersten «Internationalen Tag der Abfallvermeidung» aus

NAIROBI: Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) hat den 30. März zum «Internationalen Tag der Abfallvermeidung» («International Day of Zero Waste») ausgerufen. In einer Mitteilung am Donnerstag hieß es, mit dem Tag solle auf die Auswirkungen von Abfällen auf die menschliche Gesundheit, die Wirtschaft und die Umwelt aufmerksam gemacht werden. «Wenn wir die Natur wie eine Müllhalde behandeln, schaufeln wir unsere eigenen Gräber», sagte UN-Generalsekretär Antonio Guterres. Die Abfallkrise sei die größte aller Bedrohungen.

Bereits im vergangenen Jahr haben sich die Vereinten Nationen dazu verpflichtet, ein globales Abkommen zur Müllvermeidung voranzutreiben. Laut UNEP produzieren die Menschen jährlich mehr als zwei Milliarden Tonnen Siedlungsabfälle. Fast die Hälfte davon werde nicht ordnungsgemäß entsorgt. Bis 2050 könnte sich die Menge verdoppeln. Auch in Deutschland steigt das Abfallaufkommen stetig. Im vergangenen Dezember vermeldete das Statistische Bundesamt eine Rekordmenge an Haushaltsabfällen. Diese seien 2021 auf über 40 Millionen Tonnen gestiegen.

An dem neuen UN-Aktionstag, den das UNEP in Zusammenarbeit mit dem UN-Programm für menschliche Siedlungen ausrichtet, sollen sich Regierungen, Zivilgesellschaft und Unternehmen nun an Aktivitäten beteiligen, die das Bewusstsein zur Abfallvermeidung schärfen.


Tote Polizisten nach Taliban-Angriff

ISLAMABAD: In Pakistan sind bei einem Angriff durch die pakistanischen Taliban mindestens vier Polizisten getötet worden. Sechs weitere wurden verletzt, wie die Polizei vor Ort am Donnerstag mitteilte. Nach Angaben des Polizeibeamten Mohamed Ishfaq stürmten Taliban-Kämpfer in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa in der Nacht zum Donnerstag erst einen Polizei-Checkpoint mit Waffengewalt und attackierten anschließend ein Fahrzeug der Sicherheitsbehörden mit einer am Straßenrand platzierten Bombe. Die pakistanischen Taliban reklamierten den Anschlag für sich.

Erst wenige Tage zuvor hatten die militanten Islamisten ebenfalls in Khyber Pakhtunkhwa einen hochrangigen Beamten des pakistanischen Geheimdienstes getötet. Insgesamt hat sich die Sicherheitslage in dem südasiatischen Land verschärft. Nachdem die pakistanischen Taliban (TTP), die unabhängig von der islamistischen Taliban-Regierung in Afghanistan sind, Ende vergangenen Jahres einen Friedensvertrag mit der Regierung in Islamabad für beendet erklärt haben, kam es bereits zu mehreren Anschlägen durch die militanten Islamisten.

Die Provinz Khyber Pakhtunkhwa an der afghanischen Grenze gilt dabei als Hochburg der pakistanischen Taliban. Im Januar dieses Jahres töteten sie bei einem Anschlag in der Provinzhauptstadt Peshawar mindestens 84 Menschen, die meisten davon Polizisten.


Papst Franziskus geht es besser

ROM: Papst Franziskus geht es nach der ersten Nacht im Krankenhaus Gemelli von Rom besser. Das teilte Matteo Bruni, der Sprecher des Heiligen Stuhls, am Donnerstag mit. Das Oberhaupt der katholischen Kirche habe sich «gut erholt», sagte Bruni. Sein Zustand «verbessert sich allmählich und er setzt die geplante Behandlung fort.» Franziskus habe am Morgen einige Zeitungen gelesen und gearbeitet. In dem Privatappartement innerhalb der Klinik habe er in einer kleinen Kapelle gebetet und die Eucharistie empfangen.

Bruni machte keine Angaben dazu, wie lange Franziskus in dem Krankenhaus bleiben müsse. Am Mittwoch hatte er noch von «einigen Tagen» gesprochen. Der Papst war zuvor wegen Atemproblemen in die Klinik nordwestlich des Vatikans gebracht worden. Am Abend vermeldete der Heilige Stuhl dann eine Atemwegsinfektion. Die Nachrichtenagentur Ansa berichtete am Donnerstag von einer Bronchitis. Eine Meldung des «Corriere della Sera» über eine Lungenentzündung wurde von anderen Medien dementiert. Der Vatikan äußerte sich nicht dazu.


«Jedes Tier zählt»: Rundum-Betreuung für Felskänguru-Waisen Rocket

SYDNEY: Rundum-Betreuung für ein Bürstenschwanz-Felskänguru in Australien: Tierschützer der Organisation Aussie Ark haben das niedliche, aber völlig hilflose Waisenkind in ihrem Schutzgebiet entdeckt und ziehen den erst fünfeinhalb Monate alten Rocket nun per Hand auf. «Unser Operations Manager Dean Reid hat schon viele Arten aufgezogen, darunter Koalas und Tasmanische Teufel, aber es ist das erste Mal, dass er Papa eines Bürstenschwanz-Felskängurus ist», teilte Aussie Ark am Donnerstag mit.

«Weil Rockets Spezies vom Aussterben bedroht ist, ist dies eine sehr wichtige Aufgabe», sagte Reid. «Jedes Individuum zählt.» Normalerweise würden Felskängurus in diesem Alter den Übergang vom Beutel zum Laufen beginnen und sich auf die Milch und den Schutz der Mutter verlassen. Das übernimmt nun der Ersatz-Papa. Unter anderem werde Rocket sechs Mal am Tag gefüttert und regelmäßig gewogen. Wenn er alt genug ist, soll er in die Freiheit entlassen werden.

Im vergangenen Jahr hatte Aussie Ark im Mongo Valley Wildlife Sanctuary im Nordosten des Bundesstaates New South Wales mit Hilfe von Kamerafallen eine Gruppe der seltenen und schwer auffindbaren Beuteltiere entdeckt. Laut Aussie Ark gibt es weniger als 30.000 Exemplare in freier Wildbahn. Bürstenschwanz-Felskängurus (Petrogale penicillata) werden bis zu 60 Zentimeter groß, haben einen langen Schwanz und eine rotbraune Farbe. Die muskulösen Tiere sind flink, meist nachtaktiv und haben große Angst vor Menschen.


Haftbefehl gegen sieben Verdächtige wegen Terror-Verdachts

BRÜSSEL: In Zusammenhang mit möglichen Anschlagsplänen hat die belgische Justiz Haftbefehl gegen sieben Verdächtige erlassen. Vier Verdächtige erschienen vor einem Haftrichter der Hafenstadt Antwerpen. Ihnen wird unter anderem die Beteiligung an den Aktivitäten einer terroristischen Vereinigung, die Vorbereitung einer terroristischen Straftat sowie versuchter Mord in einem terroristischen Kontext vorgeworfen, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.

Gegen drei weitere Verdächtige erließ ein Untersuchungsrichter in der Hauptstadt Brüssel Haftbefehl. Auch ihnen wird den Angaben vom Mittwoch zufolge die Beteiligung an den Aktivitäten einer terroristischen Vereinigung zur Last gelegt. Zwei von ihnen stehen zudem in Verdacht, eine terroristische Straftat vorbereitet zu haben. Die Verdächtigen sind zwischen 1987 und 2004 geboren. Weitere Angaben machte die Staatsanwaltschaft zunächst nicht. Die Behörde hatte bereits Anfang der Woche mitgeteilt, dass insgesamt acht Verdächtige wegen Terror-Verdachts festgenommen worden waren.

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Leserkommentare

Vom 10. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.