Neues aus dem Ausland am Dienstag

Neues aus dem Ausland am Dienstag

Mann schießt nach Streit drei Menschen an

GRAZ: In der österreichischen Stadt Graz hat ein Mann am Dienstagabend nach einem Streit aus einem Auto heraus drei Menschen angeschossen. Zwei der Verletzten, darunter eine 82-jährige Frau, waren ersten Erkenntnissen nach Unbeteiligte, wie die Polizei in der Nacht zu Mittwoch mitteilte. Ein 31-Jähriger, der nach kurzer Fahndung angehalten und festgenommen wurde, soll nach einem Streit mit zwei Männern (24 und 20) am frühen Abend erst mit einem Messer gedroht haben. Kurze Zeit später seien sich die drei am selben Ort wiederbegegnet, woraufhin der 31-Jährige aus einem Auto heraus eine Pistole gezogen und mehrere Schüsse abgegeben haben soll.

Laut Polizei verletzten Projektilteile oder Splitter den 20-Jährigen sowie eine 82 Jahre alte Frau und einen unbeteiligten 22-Jährigen. Zur Schwere der Verletzungen konnte die Polizei zunächst keine Angaben machen.


Loveparade-Gedenkstätte wiederholt verwüstet

DUISBURG: Die Duisburger Loveparade-Gedenkstätte ist schon zwölf Mal von Unbekannten verwüstet worden. Das sagte Sarah Vogt vom Verein «Lopa 2010», der sich seit 2011 für die Interessen der Verletzten einsetzt, der Düsseldorfer «Rheinischen Post» (Mittwoch). «Hinzu kommen fast wöchentlich kleinere Sachen wie umgetretene Kerzen oder Teddybären, denen die Arme ausgerissen wurden», sagte Vogt. Für viele Betroffene sei es schwer zu verkraften, «wenn sie sehen müssen, wie ihr Gedenken mit Füßen getreten und verwüstet wird.»

Vor rund zehn Jahren - am 24. Juli 2010 - waren bei der Loveparade in Duisburg 21 junge Menschen auf einer Zugangsrampe erdrückt worden. Die Gedenkstätte wurde später in diesem Bereich errichtet.


USA beschränken Visa für Chinesen wegen Zugang zu Tibet

WASHINGTON: Die Vereinigten Staaten beschränken wegen eines Streits um den Zugang zur Region Tibet Visa für einige Chinesen. «Leider hat Peking weiterhin systematisch Reisen von US-Diplomaten und anderen Beamten, Journalisten und Touristen in die Autonome Region Tibet und in andere tibetische Gebiete behindert», teilte Außenminister Mike Pompeo am Dienstag (Ortszeit) mit. Deshalb würden mit sofortiger Wirkung entsprechende Einreisebeschränkungen gegen Personen erlassen, die in der chinesischen Regierung oder in der Kommunistischen Partei «maßgeblich an der Formulierung oder Durchführung von Richtlinien für den Zugang von Ausländern zu tibetischen Gebieten beteiligt sind».

Tibet ist eine autonome chinesische Region im Hochland des Himalaya. Der völkerrechtliche Status des Gebiets ist umstritten, die tibetische Regierung mit dem Dalai Lama lebt im indischen Exil. Chinas Führung unterdrückt Unabhängigkeitsbestrebungen der etwa fünf bis sieben Millionen Tibeter und beschränkt auch die Reisen von Ausländern in das Gebiet.

Der Zugang zu Tibet sei von großer Wichtigkeit für die Stabilität der Region angesichts der Menschenrechtsverletzungen dort, hieß es in der Mitteilung des Außenministeriums in Washington weiter. Das Verhältnis zwischen den USA und China hatte sich in den vergangenen Monaten wegen der Corona-Krise eingetrübt. Im Mai waren bereits Aufenthaltsgenehmigungen von chinesischen Journalisten in den Vereinigten Staaten auf 90 Tage begrenzt worden.


Vetos verhindern Resolution für humanitäre Hilfe in Syrien

NEW YORK: Russland und China haben im UN-Sicherheitsrat eine Resolution für die Fortsetzung humanitärer Hilfe für das Bürgerkriegsland Syrien vorerst verhindert. Die Vertretungen der beiden Länder bei den Vereinten Nationen legten ihr Veto gegen einen deutsch-belgischen Entwurf ein, wie aus Diplomatenkreisen am Dienstag verlautete. Das mächtigste Gremium der Vereinten Nationen hat nun nur noch bis Freitag Zeit, um sich vor Ende der Frist auf eine Nachfolgeregelung zu einigen. Neben Russland und China stimmten demnach alle 13 weiteren Mitglieder des Rates dem Text zu.

Hintergrund ist eine seit 2014 bestehende Resolution, die es den UN erlaubt, wichtige Hilfsgüter über Grenzübergänge auch in Teile des Landes zu bringen, die nicht von Machthaber Baschar al-Assad kontrolliert werden. Von den Gütern, die diese Punkte passieren, sind Millionen Menschen abhängig. Nach russischem Widerstand im Sicherheitsrat wurden die einst vier Übergänge Anfang des Jahres auf zwei reduziert, die in Assads Einflussgebiet liegen - seitdem hat sich die Versorgungssituation für einige Regionen deutlich verschlechtert.

Russland will nun nach Diplomatenangaben nur noch einen Übergang, Bab al-Hawa in Nordwestsyrien, für die Lieferung von Hilfsgütern offenhalten. Nach Ansicht anderer Länder im 15-köpfigen Sicherheitsrat aber werden beide bestehenden Grenzübergänge von der Türkei nach Syrien dringend benötigt, falls einer von ihnen kampfbedingt ausfällt. Auch die Vereinten Nationen hatten am Dienstag noch einmal betont, die Hilfskorridore seien «lebenswichtig» für viele Zivilisten in Syrien.


Verluste an US-Börsen - Zunehmender Verkaufsdruck vor Handelsende

NEW YORK: Die US-Börsen haben am Dienstag allesamt Verluste verbucht. Vor allem gegen Handelsschluss kam zunehmend Druck in den Markt. Die technologielastigen Nasdaq-Börsen, die sich zunächst noch in neue Rekordhöhen aufgeschwungen hatten, drehten ebenfalls ins Minus. Börsianer verwiesen vor allem auf besorgniserregende Aussagen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) über stark steigende Arbeitslosigkeit infolge der Covid-19-Krise.

Der Dow Jones Industrial gab letztlich um 1,51 Prozent auf 25.890,18 Punkte nach und schloss damit knapp über seinem kurz zuvor erreichten Tagestief. Die 200-Tage-Linie bleibt damit weiterhin eine Hürde für den US-Leitindex. Diese Linie gilt unter charttechnisch interessierten Anleger als wichtiger Indikator für den längerfristigen Trend. Der breiter gefasste S&P 500 sank um 1,08 Prozent auf 3145,32 Zähler.

Der technologielastige Nasdaq 100, der zeitweise etwas über 10.700 Punkten ein neues Rekordhoch markiert hatte, beendete den Handel mit minus 0,75 Prozent auf 10.524,01 Punkte.


Mindestens sechs Tote durch Autobombe im Nordosten Syriens

DAMASKUS: Bei der Explosion einer Autobombe im Nordosten Syriens sind am Dienstag mindestens sechs Menschen getötet worden, unter ihnen drei Kinder.

Weitere 15 Menschen wurden bei der Detonation schwer verletzt, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Abend. Der Anschlag erfolgte in der Ortschaft Tal Abjad, die von Aufständischen gehalten wird, die von der Türkei unterstützt werden. Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat.


Renschler verlässt Vorstand von Volkswagen und Lkw-Tochter Traton

MÜNCHEN/WOLFSBURG: Der Chef der VW-Lkw-Sparte Traton, Andreas Renschler, verlässt Mitte Juli den Vorstand des Unternehmens.

Darauf hätten sich der Aufsichtsrat und der Manager geeinigt, teilte Traton am Dienstagabend überraschend in München mit. Die Trennung erfolge «einvernehmlich», hieß es. Renschler werde ab dem 15. Juli außerdem nicht mehr dem Vorstand der Konzernmutter Volkswagen angehören.


Rückzug Dänemarks: Turn-WM 2021 nicht in Kopenhagen

LAUSANNE: Die Jubiläums-Weltmeisterschaften der Turner werden 2021 nicht in Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen stattfinden. Der dänische Verband hat sich von der Ausrichtung des internationalen Events zurückgezogen, teilte der Weltverband Fig am Dienstag mit. Die 50. WM sollte im Oktober 2021 in Kopenhagen stattfinden. Zu den Gründen und zu einem möglichen neuen Gastgeber bzw. WM-Termin äußerte sich die Fig in ihrem knappen Statement nicht.

Das Fig-Exekutivkomitee habe die Entscheidung mit «Bedauern und Enttäuschung» zur Kenntnis genommen. Nun würden die Konsequenzen aus der Situation diskutiert - dies schließe ein neues Bewerbungsverfahren ein.


Hauptversammlung bei Alstom - EU-Entscheidung über Fusion rückt näher

SAINT-OUEN: Der französische Zughersteller Alstom hält am Mittwoch (14.00 Uhr) in Saint-Ouen-sur-Seine bei Paris seine Hauptversammlung ab. Coronabedingt findet diese hinter verschlossenen Türen statt, Aktionäre können via Internet abstimmen. Derzeit untersuchen EU-Wettbewerbshüter die geplante Übernahme der Zugsparte des kanadischen Bombardier-Konzerns durch Alstom. Das Vorhaben ist im Juni in Brüssel förmlich angemeldet worden, bis Mitte Juli soll eine Entscheidung fallen.

Das Thema ist hochpolitisch: Alstom war erst wegen Bedenken der EU-Wettbewerbshüter mit dem Versuch gescheitert, mit der Zugsparte von Siemens zu fusionieren. Nun darf es nach dem Willen der französischen Politik kein Veto Europas mehr geben. Der mächtige Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire pocht darauf, europäische Spitzenreiter bilden zu können, um international wettbewerbsfähig zu bleiben.

Man folge nun dem von der EU-Kommission angekündigten Kalender, teilte Alstom auf Nachfrage mit. Bombardier hat in Deutschland mehrere Standorte, Alstom betreibt sein größtes Werk im niedersächsischen Salzgitter. Beide Unternehmen beschäftigen nach früheren Angaben in der Bundesrepublik zusammen mehr als 9000 Mitarbeiter. Die IG Metall hatte bei der Fusionsankündigung weitere Werksverlagerungen an Billigstandorte befürchtet und von der Politik gefordert, den Prozess zu begleiten.


Lokaler Polizeichef bei Selbstmordanschlag in Ostafghanistan getötet

KABUL: Bei einem Selbstmordanschlag in der afghanischen Ost-Provinz Nangarhar sind am Dienstag mindestens vier Polizisten getötet worden, darunter der lokale Polizeichef. Elf Menschen, darunter zwei weitere Polizisten, wurden verwundet, wie die Behörden berichteten. Der Attentäter jagte sich demnach in einem mit Sprengstoff beladenen Auto im Distrikt Chewa in die Luft, Ziel seien der Polizeichef und seine Wächter gewesen.

Zunächst reklamierte niemand den Anschlag für sich. Lokalpolitikern zufolge war der getötete Polizeichef Nachfolger des Kommandeurs, auf dessen Beerdigung im selben Distrikt sich Mitte Mai ein Attentäter in die Luft gesprengt hatte. Damals waren mindestens 24 Menschen gestorben. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hatte sich zum Anschlag bekannt.

Die Provinz Nangarhar nahe der pakistanischen Grenze gilt als Hochburg sowohl des IS als auch der Taliban und ist besonders in jüngerer Zeit schwer umkämpft worden.


Zu viel Wein auf dem Markt: Winzer bekommen EU-Hilfen

BRÜSSEL: Winzer bekommen in der Corona-Krise zusätzliche Hilfe aus Brüssel. Die Subventionen werden erhöht und die Wettbewerbsregeln gelockert, wie die EU-Kommission am Dienstag mitteilte. So erhöhte die EU ihren Beitrag zu nationalen Stützungsprogrammen auf 70 Prozent. Zudem dürfen die EU-Länder ihren Winzern Geld für die Destillation und Lagerung im Krisenfall vorschießen.

Das soll unter anderem das Überangebot an Wein dämpfen. Denn die Winzer konnten weit weniger absetzen, als Bars und Restaurants schlossen. Der Konsum zuhause machte das nicht wett. Produzenten in den EU-Ländern dürfen nun Wein für einen gewissen Zeitraum vom Markt nehmen und einlagern oder die Produktion gemeinsam planen. Außerdem steuert die EU mehr Beihilfen zum Beispiel für Ernteversicherungen oder Investitionen bei.

Bereits im Mai hatte die Kommission dem Sektor eine flexiblere Produktion gewährt. «Die Unsicherheiten hinsichtlich des Ausmaßes der Krise auf EU- und globaler Ebene und eine genaue Marktbeobachtung haben uns jedoch veranlasst, ein neues Maßnahmenpaket für den Weinsektor vorzuschlagen», sagte der EU-Landwirtschaftskommissar, Janusz Wojciechowski.


Bewaffneter Mann nach Eindringen auf Trudeaus Amtssitz angeklagt

OTTAWA: Ein 46-jähriger Mann, der am Donnerstag auf das Gelände der Residenz von Kanadas Premierminister Justin Trudeau eingedrungen war, ist in 22 Punkten angeklagt worden.

Kanadische Medien berichteten am Montag von Details der Tat, wonach der Mann vier Waffen und ein verbotenes Feuerwaffenmagazin bei sich trug. Der Reservist der Canadian Armed Forces werde auch beschuldigt, eine Drohung gegen Trudeau ausgesprochen zu haben, diesem «den Tod oder körperlichen Schaden» zufügen zu wollen, berichtete die öffentliche Rundfunkanstalt CBC. Trudeau war zum Zeitpunkt des Vorfalls der Zeitung «Guardian» zufolge nicht auf dem Anwesen. Der Beschuldigte soll am 17. Juli vor Gericht erscheinen, erklärte die kanadische Polizei.


Geländewagenhersteller Ineos hat Interesse an Daimler-Werk Hambach

HAMBACH/LONDON: Der britische Geländewagenhersteller Ineos Automotive hat Interesse am Daimler-Werk im französischen Hambach angemeldet. Man habe den Aufbau zweier eigener Werke in Wales und Portugal zunächst auf Eis gelegt und Gespräche über einen möglichen Kauf aufgenommen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Daimler bestätigte, dass Ineos ein potenzieller Käufer sei.

Ineos Automotive, eine Tochterfirma des britischen Chemieunternehmens Ineos, will 2021 mit der Produktion eines großen allradgetriebenen Geländewagens namens Grenadier beginnen.

Daimler baut im Werk in Hambach den zweisitzigen Kleinwagen Smart. Eine neue, speziell auf SUVs ausgerichtete Produktionslinie passe aber genau auf den Grenadier, erklärte Ineos. Ob das Werk damit eine Alternative zum Bau eigener Fabriken darstelle, solle sich in den kommenden Wochen klären, hieß es. Daimler hatte Ende vergangener Woche verkündet, Hambach verkaufen zu wollen.


Pakistanische Spionagedrohne stürzt in afghanischem Grenzgebiet ab

KABUL: Eine pakistanische Spionagedrohne ist Behörden zufolge im Osten Afghanistans abgestürzt. Das Fluggerät sei im Distrikt Sarkano der Provinz Kunar rund 700 Meter hinter der Grenze zu Pakistan gefunden worden, teilte ein Sprecher des Provinzgouverneurs am Dienstag mit. Unklar sei, warum die Drohne in das bergige Gebiet flog - afghanische Streitkräfte seien dort nicht unterwegs. Nach Angaben von Provinzrat Din Mohammed Sapai befinden sich in der weiteren Umgebung ein Militärstützpunkt sowie eine Garnison der Grenzstreitkräfte. Auch die Miliz der Pakistanischen Taliban (TTP) sei in dem Gebiet aktiv.

Sapai zufolge haben schon früher pakistanische Spionagedrohnen den afghanischen Luftraum verletzt. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Kabul sagte der Deutschen Presse-Agentur, er wisse nichts von einem Absturz. Der Grenzverlauf zwischen Pakistan und Afghanistan ist an der Stelle nicht genau festgelegt. Dies führte schon in der Vergangenheit zu Konflikten.


Tschechin stirbt bei Unwettern

SOFIA: Eine tschechische Touristin ist bei Unwettern in Bulgarien auf einem Campingplatz ums Leben gekommen. Dabei erlitt ein Tscheche einen Schulterbruch.

Der Unfall ereignete sich, als bei einem Gewittersturm ein Baum auf das Zelt fiel, wie bulgarische Medien am Dienstag berichteten. Der Campingplatz liegt im südwestbulgarischen Rila-Gebirge, unweit des christlich-orthodoxen Rila-Klosters aus dem 10. Jahrhundert.

Ein heftiges Gewitter mit Hagel, Regen und stürmischen Winden zog in der Nacht zum Dienstag auch über Sofia hinweg. Unterführungen, Kellerräume und Wohnungen wurden dabei überflutet. Für die Hälfte der bulgarischen Regionen wurde für Dienstag wegen neuer Unwettergefahr die dritthöchste Warnstufe Gelb ausgerufen.


Nach Haftentlassung: Russischer Aktivist erneut im Visier der Justiz

MOSKAU: Unmittelbar nach seiner Haftentlassung bekommt der bekannte russische Aktivist Pjotr Wersilow erneut Probleme mit der Justiz. Er werde angeklagt, weil er seine kanadische Staatsbürgerschaft verschwiegen habe, teilte das Staatliche Ermittlungskomitee am Dienstag in Moskau mit. Wersilow, der auch Herausgeber des kremlkritischen Internetportals Mediazona ist, macht immer wieder durch politische Aktionen mit der Künstlergruppe Woina und der Punkband Pussy Riot auf sich aufmerksam.

Wersilow war im Juni wegen leichten Rowdytums zu einer kurzen Arreststrafe verurteilt worden. Bei einer Razzia in seiner Wohnung fanden die Ermittler nach eigenen Angaben seinen zweiten Pass. Er habe dies nie bei den russischen Behörden gemeldet, hieß es. Bis zu seiner Anklage gelte für ihn eine Reisebeschränkung. Wersilow drohen eine hohe Geldstrafe oder bis zu 400 Stunden Arbeitsdienst.

Der 32-Jährige betonte am Montagabend im russischen TV-Sender Doschd, er habe nie seine kanadische Staatsbürgerschaft verschwiegen. Dies sei öffentlich bekannt. Diese Information ist auch auf Portalen wie Wikipedia nachzulesen. Wersilow ist 1987 in Moskau geboren und lebte mit seiner Familie als Teenager einige Jahre in der kanadischen Metropole Toronto.


UN-Bericht wirft Syrien Angriffe auf Kliniken und Schulen vor

GENF: Syriens Regierungstruppen haben UN-Ermittlern zufolge systematisch Dutzende Kliniken, Schulen und Märkte im Rebellengebiet um die Stadt Idlib im Nordwesten des Landes angegriffen. Die Ziele seien aus der Luft und vom Boden bombardiert worden, heißt es in einem am Dienstag in Genf veröffentlichten Bericht im Auftrag des UN-Menschenrechtsrates. Dabei hätten die Regierungstruppen auch Streumunition eingesetzt. Derartige Angriffe ohne Rücksicht auf Zivilisten kämen Kriegsverbrechen gleich, schreiben die Ermittler.

Der militant islamistischen Miliz Haiat Tahrir al-Scham (HTS) wirft der Bericht willkürlichen Beschuss von Regierungsgebieten vor. Dabei seien mehr als 200 Zivilisten ums Leben gekommen. Die Terroristen hätten zudem geplündert und Zivilisten festgenommen, gefoltert und getötet. Auch diese Taten kämen Kriegsverbrechen gleich. Der Bericht deckt den Zeitraum von November 2019 bis Anfang Juni 2020 ab.

Die Region um die Stadt Idlib ist das letzte große Rebellengebiet des Bürgerkriegslandes. Dominiert wird es von der HTS-Miliz. Syriens Regierung und Russland hatten 2019 eine Offensive begonnen und ihre Angriffe im Dezember verstärkt. Seit einer von Russland und der Türkei vereinbarten Waffenruhe hat sich die Lage seit Anfang März beruhigt. Ankara unterstützt in dem Konflikt die Rebellen.


Grütters: Möglicherweise nicht alles bei Preußen-Stiftung umsetzen

BERLIN: Einige Pläne des Wissenschaftsrates für die Zukunft der Stiftung Preußischer Kulturbesitz werden vielleicht nicht Realität. «Möglicherweise werden nicht alle Empfehlungen 1:1 umgesetzt werden können», sagte Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) der dpa in Berlin, «aber ich sehe bei allen Beteiligten eine große Offenheit und Bereitschaft, sich gut begründeten, auch weitreichenden Veränderungen zu stellen». Zu Einzelheiten wolle sie sich nicht äußern, bevor das Gutachten nicht vom Wissenschaftsrat verabschiedet worden sei.

Hinter der von ihr beauftragten Evaluierung stehe «der Wunsch, mehr als 60 Jahre nach Gründung der Stiftung eine fundierte Analyse ihrer heutigen Struktur und ihrer Arbeit zu erhalten, aber auch Erkenntnisse über Probleme und Veränderungsbedarf zu gewinnen». Es gehe darum, Empfehlungen für Modernisierungen und Reformen «aus der Hand einschlägiger Experten zu bekommen». Das Gutachten sei «Ausgangspunkt und Chance für einen langfristigen substanziellen Reformprozess», sagte Grütters.

Der Wissenschaftsrat empfiehlt nach dem der dpa vorliegenden Entwurf eine Auflösung der Stiftung als Dachorganisation von Museen und anderen kulturellen Einrichtungen. Die Vielzahl der Institutionen führten zu einer «strukturellen Überforderung», heißt es. Über das Papier hatte zunächst die «Zeit» berichtet.


Deutschland importiert weniger Speiseeis

WIESBADEN: Deutschland hat zuletzt deutlich weniger Speiseeis aus dem Ausland eingeführt. Im Zeitraum Januar bis April 2020 verringerten sich die Einfuhren zum Vorjahreszeitraum um knapp 13 Prozent auf rund 45.000 Tonnen, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Fast zwei Drittel der Importware kam den Angaben zufolge aus den Nachbarstaaten Belgien, Frankreich und Polen. Ein Grund für die sinkende Nachfrage könnte sein, dass Cafés und Restaurants wegen der Corona-Pandemie zeitweise schließen mussten und deswegen weniger Eis bestellt wurde.

Unter dem Strich war Deutschland erneut Netto-Exporteur der kalten Süßigkeit: Von Januar bis April wurden rund 60.000 Tonnen Speiseeis aus heimischer Produktion ins Ausland geliefert - vor allem nach Frankreich, Österreich und Großbritannien. Die Exporte gingen nach Angaben des Bundesamtes im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um zwei Prozent zurück.


Deutscher unter Toten bei Zugunglück in Tschechien

KARLSBAD: Unter den Opfern des Zugunglücks im tschechischen Teil des Erzgebirges vom Dienstagnachmittag ist ein Deutscher.

Das sagte eine Sprecherin der Polizei in Karlsbad (Karlovy Vary) am Abend und bestätigte damit einen Bericht des Mitteldeutschen Rundfunks. Auch ein Tscheche starb bei dem Frontalzusammenstoß zweier Personenzüge auf der Strecke zwischen dem westböhmischen Bäderort Karlsbad und dem sächsischen Johanngeorgenstadt. Nach Angaben des Rettungsdienstes wurden zudem 9 Menschen schwer und 13 leicht verletzt. Die Unglücksstelle in einem Waldstück nahe der Gemeinde Pernink war für die Rettungskräfte nur äußerst schwer zugänglich.


Bus stürzt in Wasserreservoir - Mindestens 21 Tote

PEKING: Bei einem Busunglück in China sind mindestens 21 Menschen ums Leben gekommen. Zudem gab es 15 Verletzte, wie der chinesische Staatssender CGTN am Dienstag berichtete. Der Bus war demnach in der südwestchinesischen Stadt Anshun (Provinz Guizhou) in ein Wasserreservoir gestürzt.

Auf Videos, die von chinesischen Medien veröffentlich wurden, war zu sehen, wie der Bus plötzlich auf die Gegenfahrbahn geriet und durch eine Leitplanke brach. Andere Bilder zeigten, wie der weitestgehend im See versunkene Bus geborgen wurde. Die Ursache des Unglücks war zunächst unklar.

In lokalen Medienberichten hieß es, dass auch Schüler an Bord waren, die am Dienstag an der landesweiten Aufnahmeprüfung für Chinas Universitäten teilnehmen sollten.


Staatsanwaltschaft: Stalker ruft in zwei Monaten gut 1500 Mal Frau an

MADRID: Ein abgewiesener Mann soll eine Frau in Spanien in zwei Monaten 1592 Mal angerufen haben und in sozialen Medien mit derben Beleidigungen über sie hergezogen sein. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft in Asturien hatte der Telefonterror schon im August 2018 begonnen, als die Frau dem Mann klar gemacht habe, dass sie nichts von ihm wissen wolle, wie die Nachrichtenagentur Europa Press am Dienstag meldete.

Von da an habe der Mann die Nummer der Frau zu jeder Tages- und Nachtzeit angerufen. Ganz extrem sei es zwischen dem 3. April und dem 31. Mai vergangenen Jahres geworden: In diesen gut acht Wochen habe er 1592 Mal angerufen. Daraufhin habe die Frau Anzeige erstattet.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann Nachstellung, auch Stalking genannt, vor. Im Strafprozess in der nordspanischen Stadt Langreo werde sie ein Jahr und neun Monate Gefängnis fordern. Zudem solle dem Mann verboten werden, sich der Frau zu nähern und sie zu kontaktieren. Außerdem solle er der Frau eine Entschädigung von 500 Euro zahlen. In Deutschland sieht das Strafgesetzbuch für Nachstellung (Stalking) bis zu drei Jahre Haft oder Geldstrafe vor.


Rund 500 Mitglieder einer freikirchlichen Gemeinde in Quarantäne

EUSKIRCHEN: Nach der Corona-Infektion einer kompletten zwölfköpfigen Familie in Euskirchen hat das Kreis-Gesundheitsamt Quarantäne für rund 500 Mitglieder einer freikirchlichen Gemeinde angeordnet. Nach Angaben eines Behördensprechers von Dienstag sind alle Mitglieder der Euskirchener Mennoniten-Gemeinde betroffen, einer evangelischen Freikirche, der die betroffene Familie angehört. Nach der Familie sollen alle Gemeindemitglieder noch diese Woche auf das Virus getestet werden.

Zunächst sei die Mutter mit Krankheitssymptomen ins Krankenhaus gekommen und positiv getestet worden, sagte Behördensprecher Wolfgang Andres. Bei der weiteren Testung habe sich gezeigt, dass die ganze Familie mit dem Virus infiziert sei. «Die Kinder sind vorher noch in die Schule gegangen, in die eigene Schule der Mennoniten. Und die Familie ist wohl auch noch in den Gottesdienst in das Bethaus der Mennoniten gegangen», sagte Andres. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass das Virus verbreitet worden sei.

Wie viele Mitglieder die Gemeinde genau habe, sei noch unbekannt, sagte der Sprecher: «Wir gehen aber davon aus, dass das um die 500 sind.» Schule und Bethaus seien geschlossen worden.


Estland liefert Pistolen an die Ukraine

TALLINN: Das baltische Nato-Land Estland liefert der Ukraine rund 2.400 Pistolen vom Typ Makarow für den Kampf gegen prorussische Separatisten in der Ostukraine. «Mit der Lieferung unterstützen wir unseren Verbündeten, der sich das sechste Jahr im Krieg befindet», erklärte Verteidigungsminister Jüri Luik am Dienstag in Tallinn. Die Waffen wurden demnach auf Ersuchen der Ukraine verschickt und sollen an die Armee geliefert werden.

Die in der Sowjetunion entwickelte und bis heute produzierte Makarow-Pistole wird von der estnischen Armee nicht mehr genutzt, da sie nicht dem Nato-Standardkaliber entspricht. Sie werde aber «definitiv eine wichtige Komponente für die Bewaffnung der Ukrainer» sein, wurde ein estnischer Militärvertreter in der Mitteilung zitiert.

Seit 2014 kämpfen in der Ostukraine Regierungstruppen gegen von Russland unterstützte Separatisten. Mehr als 13.000 Menschen wurden seitdem getötet. Westliche Staaten stellen Kiew Ausrüstung und militärische Ausbilder zur Verfügung. Russland bestreitet, die Führungen der Konfliktregionen mit Waffen und Munition zu versorgen.


Mehrere deutsche Gerichte nach Bombendrohungen geräumt

MAINZ/ERFURT: Mehrere Gerichte in deutschen Städten sind am Dienstag nach Bombendrohungen geräumt worden. In Mainz, Lübeck, Chemnitz und Erfurt waren Drohungen eingegangen.

In der Thüringer Landeshauptstadt Erfurt waren zwei Sprengstoffspürhunde im Einsatz und durchstreiften das Justizzentrum, wie eine Polizeisprecherin sagte. Betroffen seien unter anderem das Amtsgericht und die Staatsanwaltschaft Erfurt.

In Lübeck erfuhr die Polizei am Dienstagmorgen von der Bedrohung gegen das Gebäude des Amtsgerichts, das geräumt wurde. In Mainz wurden das Land- und das Amtsgericht geräumt. Auch in Chemnitz ging eine Drohung gegen das Amtsgericht ein, das Gebäude wurde aber nicht evakuiert.


Mehrere hundert Migranten in Ägäis aufgegriffen

ISTANBUL: Türkische Einsatzkräfte haben mehrere hundert Migranten auf Booten in der Ägäis aufgegriffen. Bei der Kontrolle eines Handelsschiffes seien 276 Migranten ohne die erforderlichen Papiere entdeckt worden, teilte die türkische Küstenwache am Dienstag mit. Acht Menschen seien festgenommen worden. Laut der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu waren die Menschen in einem luftdichten, tankähnlichen Raum untergebracht. Einige hätten über Atembeschwerden geklagt. Unter ihnen seien Menschen aus Afghanistan, Bangladesch, Syrien, Zentralafrika, Somalia und dem Iran gewesen, davon 59 Kinder.

Anadolu berichtete zudem von drei weiteren Booten mit 65 Menschen, die aufgegriffen und zurück in die Türkei gebracht worden seien. Unter Berufung auf Sicherheitskreise schrieb Anadolu, die griechische Küstenwache habe die Boote zuvor zurück in Richtung der Türkei gedrängt. Menschenrechtler kritisieren Aktionen dieser Art als «Pushback» (Zurückweisung), die gegen internationales Recht und die EU-Grundrechtecharta verstießen.

Die griechische Regierung hatte in den vergangenen Monaten Hunderte neue Grenzpolizisten eingestellt. Zudem baut sie einen Zaun entlang der Grenze zur Türkei aus. In den Meerengen zwischen den griechischen Inseln und der türkischen Ägäisküste wird scharf kontrolliert.


Wissenschaftsrat empfiehlt Auflösung der Preußen-Stiftung

BERLIN: Der Wissenschaftsrat empfiehlt nach einem Bericht der «Zeit» eine Auflösung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Die Vielzahl der Institutionen unter der Dachorganisation führten zu einer «strukturellen Überforderung» der Stiftung, heißt es nach Angaben der Zeitung im Entwurf für die Sitzung des Wissenschaftsrats. Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) hatte das Gremium mit der Evaluation der Stiftung beauftragt.

Zur Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit rund 2000 Mitarbeitern gehören die Staatlichen Museen Berlin, die Staatsbibliothek, das Geheime Staatsarchiv, das Ibero-Amerikanische Institut und das Staatliche Institut für Musikforschung.

Für Montag (13.7.) hat der Wissenschaftsrat eine Pressekonferenz angekündigt, an der auch Grütters und Stiftungspräsident Hermann Parzinger teilnehmen sollen.


«Dagens Nyheter»: Republikaner müssen Glaubwürdigkeit zurückgewinnen

STOCKHOLM: Die liberale schwedische Tageszeitung «Dagens Nyheter» (Stockholm) kommentiert am Dienstag die Lage in den USA rund vier Monate vor der US-Präsidentschaftswahl:

«Nicht nur die Amerikaner sollten sich wegen Donald Trump Sorgen machen. Der derzeitige Präsident untergräbt die internationale Zusammenarbeit im Rahmen von Nato, G20, WHO, WTO und dem Pariser Klimaabkommen. Trump zeigt auch regelmäßig, dass er die Vorteile des globalen Freihandels nicht begreift. Er liebäugelt mit den Diktatoren in China, Nordkorea und Russland. Die Pax Americana, eine Weltordnung, die von den USA als Anführer der freien Welt garantiert wurde, wird durch Trumps Vorgehen in Trümmer gelegt. Die Menschen außerhalb der USA sollten deshalb hoffen, dass die Amerikaner am 3. November einen anderen Präsidenten wählen. Hier sollte Trumps Partei, die Republikaner, eine wichtige Rolle spielen. Sie müssen ihre Seele und ihre Glaubwürdigkeit zurückgewinnen, indem sie aufhören, Mitläufer des verdrießlichen Mannes im Weißen Haus zu sein.»


Seehofer nennt EU-Umgang mit Bootsmigranten «unwürdig»

BERLIN: Bundesinnenminister Horst Seehofer hat vor den Beratungen zur Seenotrettung von Migranten im Mittelmeer den Druck auf seine EU-Kollegen nochmal erhöht. Es sei eine «unwürdige Situation», wenn Europa sich nicht auf eine gerechtere Verteilung der Migranten einigen könne, sagte der CSU-Politiker am Dienstag im ARD-«Morgenmagazin». Derzeit sei es so: «Es kommt ein Schiff an und dann wird in ganz Europa rumtelefoniert: Wer ist bereit?» Von den 27 Mitgliedsstaaten seien aber nur wenige bereit, Geflüchtete aufzunehmen. Europa gebe vor der ganzen Weltöffentlichkeit ein schlechtes Bild ab.

Seehofer sagte vor der Videokonferenz mit seinen EU-Amtskollegen, die er im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft leitet: «Der wichtigste Wert ist die Menschwürde und die Achtung der Menschenrechte.» Alle EU-Länder trügen Verantwortung, den Mitgliedsstaaten zu helfen, die Flüchtlinge als erste aufnehmen, wie etwa Italien. Seehofer zeigte sich skeptisch, dass es heute gelingen könne, eine Lösung zu finden. Der Minister ging davon aus, dass dies eine Aufgabe für die Staats- und Regierungschefs sei.

Die EU-Staaten finden schon seit langem keine nachhaltige Regelung für die Seenotrettung. Seehofer hatte sich zwar im September 2019 mit seinen Kollegen aus Malta, Italien und Frankreich auf eine Übergangsregelung verständigt, diese ist aber mittlerweile ausgelaufen. Zudem beteiligten sich nur wenige andere Länder wie Irland, Portugal und Luxemburg daran. Dabei hatte Seehofer damals gesagt, er hoffe auf insgesamt 12 bis 14 Länder.


BMW-Absatz bricht um ein Viertel ein - Erholung in Asien

MÜNCHEN: BMW hat im zweiten Quartal ein Viertel weniger Autos verkauft als 2019. Vor allem in Europa und Amerika brachen die Absätze massiv ein, während sie in Asien bereits wieder anzogen, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. «Eine erfreuliche Entwicklung sehen wir in China, wo unser Absatz im zweiten Quartal bereits wieder über dem des Vorjahres lag», sagte Vertriebsvorstand Pieter Nota. Insgesamt sank der Auto-Absatz um 25,3 Prozent auf 485.700.

Die einzelnen Märkte entwickelten sich extrem unterschiedlich. Während der Absatz im zweiten Quartal in Europa um 45,6 auf 151.900 und in Amerika um 41,1 Prozent auf 70.300 Fahrzeuge absackte, ging es in Asien um 7,5 Prozent auf 253.500 Autos nach oben. Wichtigster Treiber dabei war China, das 17 Prozent auf 212.600 Autos zulegte. Noch im ersten Quartal waren aus China und Asien deutliche Rückgänge gemeldet worden.

Auf Markenebene waren Mini mit einem Rückgang um 38,2 Prozent und Rolls Royce mit 46,8 Prozent besonders stark betroffen. Die Hauptmarke BMW gab um 23,2 Prozent nach.


Euro weiter über 1,13 US-Dollar

FRANKFURT/MAIN: Der Euro hat am Dienstagmorgen weiter über der Marke von 1,13 US-Dollar notiert. Im frühen Handel kostete die gemeinsame Währung der 19 Euroländer 1,1315 Dollar und damit in etwa so viel wie im asiatischen Handel. Das Geschehen am Devisenmarkt verlief überwiegend ruhig. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montag auf 1,1325 Dollar festgesetzt.

Am Dienstag blicken die Anleger neben der EU-Konjunkturprognose vor allem auf die deutsche Industrie. Das Statistische Bundesamt veröffentlicht Produktionsdaten für den Monat Mai. Nachdem sich am Montag bereits die Industrieaufträge deutlich von ihrem Einbruch in der Corona-Krise erholt hatten, wird auch eine wesentlich höhere Herstellung erwartet. Ansonsten stehen am Dienstag nur wenige Konjunkturdaten von größerer Bedeutung auf dem Programm.


Deutscher EU-Botschafter: Europas Einigkeit gegenüber China gewachsen

BERLIN: Europa tritt aus Sicht des deutschen EU-Botschafters mittlerweile geschlossener gegenüber China auf. «Was China angeht, sind wir Europäer uns deutlich näher als noch vor zwei Jahren», sagte der Ständige Vertreter Deutschlands bei der EU, Michael Clauß, der «Welt». «In den vergangenen anderthalb Jahren haben wir uns in Europa aufeinander zubewegt. Das finde ich wirklich ermutigend. Und China merkt diese wachsende europäische Einigkeit bei den Verhandlungen über das Investitionsschutzabkommen bereits.»

Clauß war von 2013 bis 2018 Botschafter in China. «Als wir 2013 in Peking im Kreis der damals noch 28 EU-Botschafter zusammensaßen, lagen die Meinungen doch ziemlich weit auseinander», sagte Clauß.

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Leserkommentare

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