Neues aus dem Ausland am Dienstag

Foto: Rüegsegger
Foto: Rüegsegger

Mehrere Tote bei Unwettern

MADRID: Nach den heftigen Regenfällen in weiten Teilen Spaniens finden Rettungskräfte die ersten Leichen. Weitere Menschen werden noch vermisst. Besonders schlimm ist die Lage in beliebten Touristengebieten.

Die schweren Unwettern in Spanien mit heftigen Regenfällen und Überschwemmungen haben mehrere Menschen das Leben gekostet. «Wir können bestätigen, dass Tote gefunden wurden», sagte der Ministerpräsident der östlichen Autonomen Gemeinschaft Valencia, Carlos Mazón. Aus Rücksicht auf die Angehörigen würden zunächst keine genauen Opferzahlen bekanntgegeben. Nach einem Bericht der Zeitung «El País» werden zudem in der südöstlichen Provinz Albacete sechs Menschen vermisst.

Medienberichten zufolge gelten die Unwetterwarnungen inzwischen für 10 der insgesamt 17 autonomen Gemeinschaften des Landes. Neben heftigen Regenfällen gab es auch Hagel und starke Windböen, wie der Wetterdienst Aemet mitteilte. Flüsse traten über die Ufer, vielerorts wurden Straßen, Häuser und Felder überschwemmt, Autos und Bäume von den Wassermassen mitgerissen. Betroffen waren insbesondere die bei Urlaubern beliebten und ans Mittelmeer grenzenden Regionen Andalusien, Murcia und Valencia.


EU setzt Extrazölle auf E-Autos aus China einen Tag früher in Kraft

BRÜSSEL: Die EU erhebt zusätzliche Abgaben auf aus China importierte Elektrofahrzeuge - einen Tag früher als zunächst gedacht.

Die EU-Zusatzzölle auf die Einfuhr von Elektroautos aus China treten bereits an diesem Mittwoch in Kraft. Die dafür notwendige Verordnung wurde am Dienstagabend im EU-Amtsblatt veröffentlicht, wie die EU-Kommission auf Nachfrage bestätigte. Die Kommission hatte die Verordnung am selben Tag endgültig beschlossen. Zunächst hatte es geheißen, die Verordnung werde am Mittwoch veröffentlicht, dann wären die Zusatzzölle am Donnerstag wirksam geworden.

Anfang Oktober hatte eine ausreichend große Mehrheit der EU-Staaten für die Strafzölle gestimmt. Deutschland votierte dagegen - aus Sorge vor einem neuen großen Handelskonflikt und möglichen Vergeltungsmaßnahmen gegen deutsche Hersteller. Aus Sicht der Europäischen Kommission sind die Ausgleichszölle notwendig, um langfristig die Zukunft der Autoindustrie in der EU zu sichern.


Bandengewalt : Junge Frau wegen Mordes verurteilt

STOCKHOLM: Eine 20 Jahre alte Frau ist in Schweden wegen des Mordes an einem 17-Jährigen zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das teilte das Berufungsgericht Göta hovrätt mit. Demnach soll die junge Frau den Jugendlichen im Dezember des vergangenen Jahres unter falschem Vorwand zu einem Treffpunkt im schwedischen Nörrköping gelockt und ihm dort ins Gesicht geschossen haben. Laut Polizeiangaben stand der Mord im Zusammenhang mit einem andauernden Bandenkonflikt in der Gegend.

Die 20-Jährige ist die erste Frau, die für einen Mord im Bandenmilieu in Schweden verurteilt wurde. Ob die Frau gegen das Urteil vor der höchsten Gerichtsinstanz in Revision gehen wird, war zunächst noch unklar.

Schweden ringt seit mehreren Jahren mit einer um sich greifenden Bandenkriminalität. Immer wieder fallen dabei tödliche Schüsse; häufig sind sowohl Täter als auch Opfer junge Männer und Teenager.


Leiter iranischer Botschaft in Berlin einbestellt

BERLIN: Das deutsche Außenministerium hat den Leiter der iranischen Botschaft in Berlin einbestellt, um gegen die Hinrichtung des deutsch-iranischen Doppelstaatsbürgers Djamshid Sharmahd zu protestieren.

«Wir haben unseren scharfen Protest gegen das Vorgehen des iranischen Regimes übermittelt & behalten uns weitere Maßnahmen vor», teilte das Ministerium auf der Plattform X mit.


«Nesawissimaja»: Vance ist die verbesserte Version von Trump

MOSKAU: Die russische Tageszeitung «Nesawissimaja Gaseta» sieht im US-Wahlkampf Ex-Präsident Donald Trump im Vorteil, weil dieser mit J.D. Vance als Vize den besseren Partner habe. Das Blatt schreibt am Dienstag:

«Vance ist eine gelungene Absicherung für Trump. Im Auftreten vor der Presse ergänzen sie einander. Während Trump barsch spricht, seine Opponenten ohne Zurückhaltung mit Schimpfworten belegt oder direkt beleidigt, hält sich Vance in seinen Ausdrücken zurück. Er spricht korrekt, appelliert an Logik, nicht an Emotionen, doch er setzt sich dabei nicht in Widerspruch zu seinem Teamgefährten. Viele Trump-Anhänger gestehen sich ein, dass der 78-Jährige im Fall eines Siegs vielleicht nicht die volle Amtszeit im Weißen Haus sitzen wird. Da ist es für sie angenehm zu wissen, dass im Fall der Fälle jemand die Position des Präsidenten übernehmen wird, der sozusagen eine verbesserte Kopie ihres Idols ist.»


EU-Chefdiplomat verurteilt Hinrichtung von Deutsch-Iraner

BRÜSSEL: Auch Josep Borrell kritisiert die Vollstreckung des umstrittenen Todesurteils. Die EU erwägt Konsequenzen.

EU-Chefdiplomat Josep Borrell hat die Hinrichtung des Deutsch-Iraners Djamshid Sharmahd scharf verurteilt. «Die EU lehnt die Todesstrafe jederzeit und unter allen Umständen entschieden ab», schrieb Borrell auf der Plattform X. «Wir teilen den Schmerz der Familie und der Angehörigen und bekunden unsere Solidarität mit der deutschen Regierung, mit der wir in Kontakt stehen», schrieb er weiter. Die EU erwäge «Maßnahmen» als Reaktion auf die Hinrichtung, schrieb er weiter, ohne Einzelheiten zu nennen.

Die iranische Justiz hatte am Montagabend die Hinrichtung Sharmahds verkündet. Er war im Frühjahr 2023 in einem umstrittenen Prozess nach Terrorvorwürfen zum Tode verurteilt worden. Angehörige hatten die Anschuldigungen vehement zurückgewiesen.

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