Neues aus dem Ausland am Dienstag

Foto: Rüegsegger
Foto: Rüegsegger

Merz wird Kanzlerkandidat der deutschen Union

BERLIN: Die deutschen Schwesterparteien CDU und CSU - die Union - wollen mit CDU-Chef Friedrich Merz als Kanzlerkandidat in die Bundestagswahl 2025 gehen.

CSU-Chef Markus Söder überlässt Merz die Spitzenkandidatur, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Unionskreisen erfuhr. Beide wollen am Mittag vor die Presse treten.


Scholz zu möglicher Merz-Kandidatur: «Es ist mir recht»

BERLIN/MÜNCHEN: Sollte sich die Union für CDU-Chef Merz als Kanzlerkandidaten entscheiden, würde das dem SPD-Kanzler Scholz gefallen.

Deutschlands Regierungschef Olaf Scholz (SPD) würde eine Kanzlerkandidatur von CDU-Chef Friedrich Merz für die Parlamentswahl im September 2025 begrüßen. «Es ist mir recht, wenn Herr Merz der Kanzlerkandidat der Union ist», sagte Scholz auf die Frage eines Journalisten im kasachischen Astana.

Der Kanzler hatte schon vorher mehrfach gesagt, dass er sich Merz als Herausforderer bei der nächsten Bundestagswahl wünschen würde. Scholz selbst hat bereits erklärt, dass er erneut kandidieren will. Eine Entscheidung darüber hat die SPD aber noch nicht getroffen. Merz und CSU-Chef Markus Söder wollen sich am Mittag gemeinsam vor Journalisten äußern.


«El Mundo»: Anschlagsversuch weckt schlimmste Gespenster

MADRID: Zum mutmaßlich versuchten Anschlag auf den republikanischen US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump schreibt die spanische Zeitung «El Mundo» am Dienstag:

«Das versuchte Attentat auf Donald Trump, das zweite innerhalb von knapp zwei Monaten, markiert eine beunruhigende Wende im Wahlkampf und macht deutlich, wie sehr die Gewalt die US-Gesellschaft durchdrungen hat. Polarisierung und Hassreden sind zum Alltag geworden. Der Täter des gescheiterten Anschlags ist natürlich selbst dafür verantwortlich. Die politischen Parteien können sich jedoch nicht aus ihrer Verantwortung stehlen. (...)

Es ist höchst symptomatisch, dass die Kampagne trotz der Schwere der Ereignisse nicht unterbrochen wurde (...) Die führende Demokratie der Welt kann sich nicht das Bild eines Wahlkampfes leisten, in dem politische Gewalt als alltägliches Phänomen, als ein weiteres Instrument im Wahlkampf normalisiert wird. Abgesehen von der unerlässlichen Verstärkung der Schutzmaßnahmen für Trump ist es an der Zeit, dass Republikaner und Demokraten den Ton senken und es vermeiden, einen versuchten Angriff zu politisieren, der das Zusammenleben zutiefst verwundet und die schlimmsten Gespenster weckt.»


Tausende Bürger kämpfen in Nysa um ihren Deich

WARSCHAU: Das Hochwasser hat große Teile von Polens Südwesten im Griff. In der Kleinstadt Nysa droht ein Deich zu brechen. Die Bewohner helfen Armee und Feuerwehr, die löcherige Stelle abzudichten.

Mit vereinten Kräften kämpfen Menschen im Südwesten Polens gegen das Hochwasser. In der Kleinstadt Nysa rund 90 Kilometer südlich von Breslau (Wroclaw) drohen die Wassermassen der Glatzer Neiße einen Deich zu durchbrechen, der das Stadtzentrum schützt. In der Nacht halfen viele Bewohner der Stadt den Einsatzkräften von Armee und Feuerwehr, die angegriffene Stelle im Deich mit Sandsäcken zu verstärken. «Auf dem Deich waren etwa 2000 Menschen: Frauen, Männer, Kinder und Senioren», sagte Bürgermeister Kordian Kolbiarz dem Radiosender Rmf.fm. Diese hätten eine Menschenkette gebildet, um die Sandsäcke zu transportieren.

In Breslau kam erneut der Krisenstab mit Regierungschef Donald Tusk zusammen. Die Regierung in Warschau hat für die Hochwassergebiete den Katastrophenzustand ausgerufen. Dies erleichtert es den Behörden, Anweisungen durchzusetzen. Tusk sagte, es gebe derzeit sehr widersprüchliche Prognosen der Meteorologen dazu, wann das Hochwasser die Stadt Breslau erreichen könne. Zunächst hatte es geheißen, dass die Flutwelle in der Oder am Mittwoch auf Höhe der Stadt ankommt. Mittlerweile ist von Freitag die Rede. Dies müsse noch genau analysiert werden, forderte Tusk. Beim Oderhochwasser 1997 stand Breslau zu einem Drittel unter Wasser.

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