«Stuttgarter Zeitung» zur Lage der SPD
Ist für Olaf Scholz die nächste Bundestagswahl schon gelaufen? Nein.
Die wahrscheinlichen Kanzlerkandidaten sind Scholz, Unions-Fraktionschef Friedrich Merz und Vize-Kanzler Robert Habeck. Merz hat Scholz mal als "Klempner der Macht" verspottet. Bleibt man im Bild, dann hat Scholz zwar schon mal ein Rohr kaputtgemacht, aber grundsätzlich traut man ihm sein Handwerk zu. Von Habeck denken viele, er könne ein Rohr schwindlig quatschen, aber nicht reparieren. Und Merz? Er muss noch beweisen, dass er sein Werkzeug in der Krise nicht wütend an die Wand wirft. Der Satz, den man von Olaf Scholz in der Bundespressekonferenz am liebsten hören würde, ist: "Ich habe Fehler gemacht, ich kann es besser machen als bislang." Scholz sollte zeigen, dass er lernfähig ist. Das wäre auch eine ganze neue Kunst für ihn. Die Kunst der Bescheidenheit.
Neuer britischer Verteidigungsminister Healey in Berlin
BERLIN: In Großbritannien führt nun wie in Deutschland ein Sozialdemokrat das Verteidigungsministerium. Was bedeutet das für die militärische Kooperation?
Der neue britische Verteidigungsminister John Healey kommt zu seinem Antrittsbesuch nach Berlin. Boris Pistorius (SPD) wird seinen Amtskollegen am Mittwoch im Berliner Bendlerblock mit militärischen Ehren begrüßen. Nach einem Gespräch wollen sich beide Politiker öffentlich äußern.
Deutschland und Großbritannien sind enge Nato-Verbündete und wollen ihre militärische Kooperation weiter ausbauen. Entsprechende Schritte wurden bereits unternommen - unabhängig davon, dass Großbritannien 2020 aus der EU ausgetreten ist. Healey gehört der von Premierminister Keir Starmer geführten Labour-Regierung an, an die sich von deutscher Seite Hoffnungen auf einen Neustart der Beziehungen richten.