Neues aus dem Ausland am Dienstag

Neues aus dem Ausland am Dienstag

Französischer Agraringenieur in Guatemala ermordet

PARIS/GUATEMALA-STADT: In Guatemala ist ein französischer Agraringenieur getötet worden, der seit 20 Jahren bei Hilfsprojekten in dem mittelamerikanischen Land tätig war. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erklärte am Dienstagabend in PAris, der 55-Jährige sei «feige ermordet» worden. Die landwirtschaftlichen Projekte hätten der Maya-Bevölkerung gedient, damit sie ihr Land behalten könne. Der Hintergrund der Tat war zunächst unklar.

Der Ingenieur habe der Organisation «Agronomes et Vétérinaires sans Frontières» (AVSF) angehört, berichteten französische Medien. Einem Bericht der guatemaltekischen Zeitung «Prensa Libre» zufolge war der Ingenieur allein in einem Pick-Up auf einem Feldweg unterwegs, als er angegriffen wurde. Im hinteren Teil seines Wagens seien elf Einschusslöcher gezählt worden.


Venezuela lädt EU zu Wahlbeobachtung ein

CARACAS/BRÜSSEL: Venezuelas autoritäre Regierung unter Präsident Nicolás Maduro hat die Europäische Union zu einer «Begleitmission» für die geplante Parlamentswahl im Dezember eingeladen. Dies geht aus einer Erklärung des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell vom Dienstag hervor. Die EU reagierte sehr zurückhaltend. «Für eine Wahlbeobachter-Mission braucht die EU Mindestvoraussetzungen an Glaubwürdigkeit, Transparenz und Integration», sagte Borrell. Im Moment lägen die «Bedingungen für einen transparenten Wahlprozess nicht vor».

Der Maduro nahe stehende Nationale Wahlrat hat ungeachtet der Corona-Krise für den 6. Dezember eine Parlamentswahl angesetzt. Das Abgeordnetenhaus ist die einzige staatliche Institution in Venezuela, die von der Opposition kontrolliert wird. Maduro hat dem Parlament allerdings alle Kompetenzen entzogen und sie auf eine regierungstreue Verfassungsgebende Versammlung übertragen. Mehr als 25 Oppositionsparteien lehnen es ab, an der Wahl teilzunehmen.


Trump: Würde freien Sitz im Obersten Gericht schnell besetzen

WASHINGTON: US-Präsident Donald Trump hat sich für den Fall einer Vakanz am Obersten Gericht entschlossen gezeigt, den Richterposten auch noch in den letzten Monaten seiner Amtszeit nachzubesetzen. «Ich würde es machen. Absolut. Ganz sicher», sagte Trump am Dienstag in einem Radio-Interview. Sollte einer der neun Sitze frei werden, hätte Trump gute Chancen, seinen Kandidaten durch den von Republikanern kontrollierten Senat zu bekommen.

2016 - im letzten Jahr der Amtszeit von Präsident Barack Obama - war ein von Obama nominierter Kandidat von der republikanischen Mehrheit blockiert worden. Richter des Obersten Gerichts werden auf Lebenszeit ernannt. Ihre Entscheidungen brachten oft wichtige Weichenstellungen für die amerikanische Gesellschaft - etwa zum Recht auf Abtreibungen oder der Gleichstellung von Minderheiten.

Aktuell sind alle Richtersitze besetzt. Die liberale Richterin Ruth Bader Ginsburg ist 87 Jahre alt, unterzieht sich einer Chemotherapie wegen einer erneuten Krebserkrankung und wurde in diesem Jahr bereits mehrfach im Krankenhaus behandelt. Die Ernennung eines Konservativen an ihrer Stelle könnte die Entscheidungen des Gerichts auf Jahre beeinflussen.


Medienunternehmer Jimmy Lai in Hongkong gegen Kaution wieder frei

HONGKONG: Nach mehr als 40 Stunden Polizeigewahrsam ist der Medienunternehmer Jimmy Lai in Hongkong gegen Kaution wieder freigelassen worden. Beim Verlassen eines Polizeireviers wurde der Verleger von mehreren Dutzend Anhängern der Demokratiebewegung in der Nacht zum Mittwoch (Ortszeit) bejubelt. Der Zeitung «South China Morning Post» zufolge musste Lai umgerechnet rund 32.000 Euro Kaution sowie eine zusätzliche Sicherheitszahlung hinterlegen. Auch mehrere andere Aktivisten kamen gegen Kaution frei.

Lai und mehrere Mitstreiter waren am Montag bei einem großen Polizeieinsatz festgenommen worden. Es war der bislang größte Schlag gegen die Demokratiebewegung seit Einführung eines umstrittenen Sicherheitsgesetzes durch China Ende Juni. Peking steht wegen seiner Hongkong-Politik massiv in der Kritik. Das Gesetz richtet sich gegen Aktivitäten, die die kommunistische Führung in Peking als subversiv, separatistisch oder terroristisch ansieht.

Seit der Rückgabe der früheren britischen Kronkolonie 1997 an China wurde Hongkong autonom mit eigenen Freiheitsrechten regiert. Aus Sicht von Kritikern bedeutet das Gesetz das Ende des seither verfolgten Grundsatzes «ein Land, zwei Systeme». Auch wird es als Verstoß gegen die völkerrechtlichen Verpflichtungen Chinas bei der Rückgabe Hongkongs betrachtet.


Deutschland unterstützt russische Klinik für Kriegsveteranen

ST. PETERSBURG: Bundesaußenminister Heiko Maas hat in St. Petersburg am Dienstag medizinische Geräte an ein Krankenhaus für Kriegsveteranen übergeben. In der Klinik werden auch Überlebende der Blockade von Leningrad - so der frühere Name der russischen Stadt - im Zweiten Weltkrieg behandelt. Während der deutschen Belagerung von September 1941 bis Januar 1944 starben mehr als eine Million Menschen. Die Wehrmacht versuchte damals, die Stadt auszuhungern.

Die Bundesregierung unterstützt das Krankenhaus und eine Begegnungsstätte für Opfer der Blockade mit insgesamt zwölf Millionen Euro. Die Hilfe sei ein «aufrichtiges Bekenntnis zu deutscher Verantwortung für das millionenfache Unrecht, das hier geschehen ist», sagte Maas. «Getragen wird sie von unserem tiefen Wunsch nach Versöhnung.» Vor seinem Besuch in St. Petersburg hatte Maas Gespräche in Moskau geführt.


76-jährige Schweizerin wegen Mordes an Kind verurteilt

BASEL: Eine 76-jährige Frau ist vom Strafgericht Basel wegen Mordes an einem sieben Jahre alten Schüler verurteilt worden. Die Seniorin erhielt wegen Schuldunfähigkeit aber keine Haftstrafe, vielmehr wurde eine Verwahrung angeordnet. Damit folgte das Gericht am Dienstag dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Die Angeklagte leidet laut Gutachten an einer schwerwiegenden wahnhaften Störung, namentlich einem Querulantenwahn. Das Gericht lehnte zugleich die Forderungen der Eltern nach Genugtuung in der Höhe von 185.000 Franken (172.000 Euro) und eine Schadenersatzzahlung von rund 18.700 Franken (17.300 Euro) ab. Der Siebenjährige war im März 2019 auf dem Heimweg von der Schule von der 76-Jährigen mit einem Küchenmesser niedergestochen worden. Das Kind erlag noch am Tatort seinen schweren Verletzungen.

Die Seniorin, die seit Jahrzehnten mit den Behörden im Streit gewesen war, hatte die Tötung des ihr unbekannten Kindes vor Gericht mit ihrer Verzweiflung begründet. Sie habe im Affekt gehandelt, sagte sie. Sie bereue die Tat jeden Tag. Die Behörden hätten sie allerdings so weit getrieben. «Sie haben nicht im Affekt gehandelt, sondern sich bewusst ein wehrloses Kind ausgesucht», meinte die Richterin laut dem Nachrichtenportal «20Minuten». Das Kind habe keine Chance gehabt. «Sie haben das Kind abgestochen wie ein Lamm», so die Richterin. Schon der erste Messerstich in den Hals sei tödlich gewesen. Bereits am Vortag der Tat habe die Angeklagte eine Textnachricht mit einem Geständnis verfasst. «Vor der Schule haben Sie nichts anderes gemacht, als zu warten, bis das letzte Kind alleine daherkommt.»


Zwei irakische Offiziere bei türkischem Drohnenangriff getötet

BAGDAD/ISTANBUL: Bei einem türkischen Luftangriff im Norden des Irak sind zwei ranghohe irakische Grenzoffiziere getötet worden. Eine türkische Drohne habe im Norden von Erbil ein Militärfahrzeug angegriffen, teilte das irakische Militär mit, wie die staatliche Nachrichtenagentur INA am Dienstag berichtete. Bei dieser «offenkundigen Aggression» sei neben den Offizieren auch der Fahrer getötet worden.

Das türkische Verteidigungsministerium bestätigte lediglich Luftschläge gegen die kurdische Arbeiterpartei PKK in der nordirakischen Region Metina. Dabei seien zwei PKK-Kämpfer getötet worden. Ob es sich um denselben Angriff handelte, war unklar.

Die PKK hat in den schwer zugänglichen Kandil-Bergen im Nordirak ihr Hauptquartier. Sie gilt in der benachbarten Türkei, der EU und den USA als Terrororganisation. Die Türkei und die PKK bekämpfen sich seit Jahrzehnten. Im Sommer 2015 war ein Waffenstillstand gescheitert. Seitdem fliegt das türkische Militär wieder regelmäßig Angriffe gegen die PKK im Nordirak und in der Südosttürkei.


Busunglück : 13 Tote und 24 Verletzte

MEXIKO-STADT: Bei einem Busunfall in Mexiko sind 13 Menschen ums Leben gekommen.

24 Verletzte wurden in Krankenhäuser gebracht, wie die Regierung des Bundesstaates Mexiko mitteilte. Der Reisebus war demnach von der südmexikanischen Küstenstadt Acapulco in den westlichen Bundesstaat Jalisco unterwegs, als er in der Nacht zum Dienstag rund 40 Kilometer von Mexiko-Stadt entfernt umkippte. Medienberichten zufolge krachte der Bus auf einem kurvenreichen Abschnitt der Fernstraße gegen eine Mauer. Der Fahrer soll demnach bei Regenwetter zu schnell unterwegs gewesen sein. Unter den Toten waren nach offiziellen Angaben drei Kinder.


Snooker-WM: Titelverteidiger Trump raus - O'Sullivan im Halbfinale

SHEFFIELD: Snooker-Weltmeister Judd Trump ist bei der WM in Sheffield schon im Viertelfinale gescheitert. Dagegen ist Superstar Ronnie O'Sullivan in die Vorschlussrunde eingezogen. Der fünfmalige Weltmeister aus England setzte sich am Dienstagabend in Sheffield gegen den Waliser Mark Williams mit 13:10 durch. Am Montag hatte der 44-jährige O'Sullivan die erste Session gegen den ein Jahr älteren Williams aufgrund vieler leichter Fehler mit 2:6 verloren. Im Halbfinale trifft er nun auf seinen Landsmann Mark Selby.

Vor O'Sullivans Sieg war Kyren Wilson eine Überraschung gegen Vorjahresweltmeister Trump gelungen. Der 28-Jährige bezwang den Titelverteidiger mit 13:9. Am Montag hatte Wilson zwei Sessions jeweils mit 5:3 gegen den 30-jährigen Trump gewonnen. Nach der 10:6-Führung genügten Wilson am Dienstag drei Frames zum Sieg.

Damit hat auch Trump ein Weltmeister-Gesetz nicht beenden können: Noch nie konnte ein Snooker-Weltmeister seinen ersten Titel auf Anhieb im Folgejahr verteidigen.


Südsudan: viele Tote bei Konflikt zwischen Soldaten und Zivilisten

JUBA: Bei einer Auseinandersetzung zwischen Soldaten und Zivilisten im Krisenstaat Südsudan sind mindestens 38 Menschen getötet worden. Hintergrund ist ein Streit über die Entwaffnung von Zivilisten, die Teil eines Friedensabkommens ist. Ein Soldat habe am Sonntag auf einem Markt in Tonj East im Zentrum des Landes einen Zivilisten aufgefordert, seine Schusswaffe abzugeben, sagte am Dienstag James Mabior Makuei, der führende Beamte von Tonj East. Am Montag hätten dann bewaffnete Zivilisten eine Militärbasis im nahe gelegenen Romic angegriffen. Bei den beiden Vorfällen seien mindestens 38 Menschen getötet worden.

Die Soldaten hätten sich nun aus dem Gebiet zurückgezogen, um eine weitere Eskalation der Gewalt zu vermeiden, sagte ein Sprecher des Militärs, Lul Ruai Koang.

Die Entwaffnung von Zivilisten gehört zum Friedensabkommen im Südsudan. 2013 brach in dem ölreichen Land in Ostafrika ein Bürgerkrieg zwischen Präsident Salva Kiir und seinem ehemaligen Stellvertreter Riek Machar aus. Mit einem Abkommen von 2018 sollte dieser Konflikt beigelegt werden. Anfang 2020 wurde dann eine schwache Übergangsregierung gebildet. Trotz des Abkommens kommt es im Südsudan immer wieder zu Kämpfen, vor allem zwischen Bevölkerungsgruppen, wobei es meist um Ressourcen wie Land geht. Nach Jahrzehnten der Konflikte sind etliche Menschen im Südsudan bewaffnet.


Maas reist nach Explosionskatastrophe in den Libanon

BEIRUT: Mehr als eine Woche nach der verheerenden Explosion im Hafen von Beirut besucht Bundesaußenminister Heiko Maas am Mittwoch den Ort der Katastrophe. Bei dem eintägigen Besuch in der libanesischen Hauptstadt will der SPD-Politiker über wirtschaftliche Hilfe für das Land am Mittelmeer sprechen. Maas möchte zugleich für politische Reformen werben, die auch von vielen Libanesen gefordert werden. Nach dem Rücktritt von Premierminister Hassan Diab ist die Regierung nur noch geschäftsführend im Amt.

Bei der Explosion am Dienstag vergangener Woche wurden mindestens 165 Menschen getötet und mehr als 6000 verletzt. Große Teile des Hafens und umliegender Wohngebiete sind zerstört. Die internationale Gemeinschaft sagte mehr als 250 Millionen Euro Soforthilfe zu. Deutschland will 20 Millionen Euro beitragen. Viele Libanesen machen die politische Führung und die weit verbreitete Korruption verantwortlich.


US-Außenminister Pompeo setzt Mitteleuropa-Reise in Prag fort

PRAG: US-Außenminister Mike Pompeo setzt am Mittwoch seinen Besuch in Tschechien fort. Am zweiten Tag stehen in der Hauptstadt Prag Treffen mit Präsident Milos Zeman und Regierungschef Andrej Babis auf dem Programm. Dabei soll es unter anderem um die Sicherheit der neuen 5G-Mobilfunknetze gehen. Pompeo warnt seit langem vor einer Zusammenarbeit mit chinesischen Technologieunternehmen. Weitere Themen sind die die Corona-Pandemie und eine stärkere Unabhängigkeit von Energielieferungen aus Russland.

Die nächsten Stationen der Mitteleuropa-Reise sind Slowenien, Österreich und Polen. In Warschau wird der US-Außenminister einen Vertrag über eine Stärkung der amerikanischen Militärpräsenz in dem Nato-Mitgliedstaat unterzeichnen. Nach Deutschland kommt Pompeo nicht.


Gefängnisausbruch in Somalia: Insgesamt 19 Tote

MOGADISCHU: Nach einem versuchten Gefängnisausbruch in Somalias Hauptstadt Mogadischu ist die Zahl der Todesopfer auf 19 gestiegen. 15 Gefangene seien bei dem Vorfall am Montag im Zentralgefängnis getötet worden, darunter auch einige mutmaßliche Mitglieder der Terrormiliz Al-Shabaab, die versucht hätten, auszubrechen, sagte Abdiqani Mohamed Qalaf, ein Sprecher der Gefängniswächter, am Dienstag. Zudem seien vier Wächter getötet worden. Acht Menschen seien verletzt worden.

Die mutmaßlichen Al-Shabaab-Kämpfer entwendeten nach Angaben der Polizei Waffen der Wächter. Danach konnten sie mehrere Stunden lang einen Teil des Gefängnisses unter ihre Kontrolle bringen, bevor der Aufstand beendet wurde. Ein mutmaßlicher Kämpfer sei entkommen.

Die Terrormiliz kämpft in dem armen Land am Horn von Afrika seit Jahren um die Vorherrschaft. Die islamistischen Fundamentalisten kontrollieren weite Teile im Süden und Zentrum des Landes und verüben immer wieder Anschläge und Angriffe. Somalias Regierung wird vom US-Militär, das Luftangriffe fliegt, und einer Truppe der Afrikanischen Union (AU) unterstützt.


Britische Tierschützer retten Delfin in fünfstündiger Aktion

HELSTON: Britische Tierschützer haben einen gestrandeten Delfin in einem fünfstündigen, schwierigen Einsatz in Cornwall gerettet. Das Tier war in flaches, schlammiges Wasser eines Flusses in der Nähe der Kleinstadt Helston geraten - etwa fünf Kilometer vom offenen Meer entfernt. Die Gegend im Südwesten Englands ist dafür berüchtigt, dass dort viele Delfine stecken bleiben.

Um zu dem hilflosen Tier zu gelangen, mussten die Retter der Organisation British Divers Marine Life Rescue über und unter vielen umgestürzten Bäumen am Flussufer krabbeln. Schließlich konnten sie den Delfin mit Hilfe eines kleinen Bootes ins Meer zurückbringen. Bis auf eine Wunde über einem Auge trug er keine Blessuren davon. Das Tier sei recht laut gewesen, berichtete einer der Retter.


Gewaltige Explosion nach Gaslieferung bei Tankstelle

WOLGOGRAD: Bei einer schweren Gasexplosion an einer Tankstelle in der südrussischen Stadt Wolgograd sind mehr als ein Dutzend Menschen verletzt worden. Auf Videos war zu sehen, wie ein riesiger Feuerball in der Nähe von Wohnhäusern in die Luft schoss und schwarzer Rauch aufstieg. Die Tankstelle sollte eine Gaslieferung erhalten, wie das staatliche Ermittlungskomitee am Dienstag mitteilte. Ein Schlauch des Tankwagens, der mit 32.000 Liter Gas befüllt war, fing jedoch aus bislang ungeklärter Ursache Feuer.

Der Leiter der Tankstelle schlug sofort Alarm und brachte die Menschen in Sicherheit. Das Feuer breitete sich jedoch auf Teile der Tankstelle aus, was zu der Explosion führte. Der Unfall ereignete sich bereits Montagmittag.

Wolgograd, früher auch als Stalingrad bekannt, liegt rund 1000 Kilometer südlich von Moskau. In der Stadt leben rund eine Million Menschen. Die Behörden ermitteln nun wegen Verstößen gegen Sicherheitsregeln und wegen Fahrlässigkeit.


Andrea Nahles wird Gastprofessorin an Uni Duisburg-Essen

DUISBURG: Die frühere SPD-Vorsitzende Andrea Nahles übernimmt eine Gastprofessur für Politikmanagement an der Universität Duisburg-Essen. Die langjährige Spitzenpolitikerin werde im kommenden Semester an der NRW School of Governance eine Vorlesung halten und eine Seminarreihe gestalten, teilte die Hochschule am Dienstag mit. «Wir konzipieren ein neues Format und werden unseren Studierenden einmalige Einblicke in die außergewöhnliche politische Arbeit der Sozialdemokratin Andrea Nahles bieten können», sagte der Direktor der School of Governance, Prof. Karl-Rudolf Korte.

Nahles war Anfang Juni 2019 nach dem historisch schlechten Abschneiden der SPD bei der Europawahl und zermürbender innerparteilicher Kritik von ihren Ämtern zurückgetreten. Seit Anfang August ist sie Präsidentin der Bundesanstalt für Post und Telekommunikation Deutsche Bundespost. Die Behörde ist für die Belange von Beamtinnen und Beamten zuständig, die bei den Nachfolgeunternehmen der Deutschen Bundespost tätig sind oder waren.


Migranten mit falschen Pässen festgenommen

ATHEN: Griechische Sicherheitskräfte haben auf Kreta Dutzende Migranten mit gefälschten Reisedokumenten aufgegriffen. Die 49 Männer und 14 Frauen hätten zwischen dem 3. und 9. August auf den Flughäfen von Heraklion und Chania versucht, nach Deutschland, Belgien, Frankreich, Italien und Polen zu reisen, wie der staatliche Rundfunksender von Kreta am Dienstag unter Berufung auf die Polizei berichtete. Die Sicherheitsbehörden hätten drei mutmaßliche Schleuser festgenommen, die den Migranten die gefälschten Dokumente verkauft haben sollen.

Während der Feriensaison werden auf griechischen Flughäfen fast täglich Migranten mit gefälschten Dokumenten kurz vor dem Abflug gestoppt. Dies ist auch in dieser Saison so - trotz der wegen der Corona-Pandemie deutlich kleineren Zahl von Ferienflügen. Schleuser machen damit gute Geschäfte. Ein gefälschtes Reisedokument koste je nach Qualität zwischen 500 und 3000 Euro, heißt es in Polizeikreisen.


Drei Verletzte nach Schüssen auf Boot vor Rhodos

ISTANBUL/ATHEN: Vor der griechischen Insel Rhodos ist laut Informationen der türkischen Küstenwache ein Privatboot beschossen worden. Die Insassen, zwei Türken sowie ein Syrer, seien verletzt worden, einer von ihnen schwer, hieß es in einer Mitteilung vom Dienstag.

Die türkische Küstenwache habe den Hinweis erhalten, griechische Einsatzkräfte hätten die Schüsse abgefeuert. Als türkische Boote den Ort erreichten, seien jedoch keine griechischen Einsatzkräfte vor Ort gewesen. Der Vorfall soll sich am frühen Dienstagmorgen zugetragen haben. Das beschossene Boot sei gesunken.

Die griechische Küstenwache teilte ihrerseits mit, eine Yacht habe sich in der Nacht zum Dienstag verdächtig und ohne Lichter vor Rhodos bewegt. Trotz eines Aufrufs anzuhalten habe der Kapitän versucht zu entkommen und dabei auch versucht ein Patrouillenboot der griechischen Küstenwache zu rammen. Es seien Schüsse seitens der griechischen Küstenwache abgefeuert worden, um die Yacht zu stoppen. Diese habe aber die türkischen Hoheitsgewässer erreicht. Damit sei die Verfolgung eingestellt worden, teilte die Küstenwache weiter mit.

Zwei griechische Nachrichtenportale berichteten, Schleuser hätten in der Nacht zum Dienstag rund 30 Migranten aus der Türkei zur griechischen Insel Rhodos gebracht. Dabei seien Schüssen zu hören gewesen. Ob die Vorfälle zusammenhängen, war zunächst nicht klar. Ein Polizeibeamter, der namentlich nicht genannt werden wollte, sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Migranten seien festgenommen worden.


Iran: Beamte wegen mutmaßlicher Spionage verhaftet

TEHERAN: Im Iran wurden fünf mutmaßliche Spione verhaftet, unter ihnen auch Beamte im Außen- und Verteidigungsministerium sowie der Atomorganisation. Zwei von ihnen wurden bereits zu je zehn Jahren Haft verurteilt, wie Justizsprecher Gholam-Hussein Ismaili am Dienstag sagte. Sie hätten klassifizierte Informationen an westliche und israelische Geheimdienste weitergeleitet, so der Sprecher laut Nachrichtenagentur Tasnim. Laut Ismaili war einer von Ihnen Leiter der Freundschaftsgruppe Iran-Österreich. Er soll mit deutschen und israelischen Geheimdiensten zusammengearbeitet haben.

Unter den Verhafteten sei laut Ismaili auch Dschamschid Scharmahd, ein Deutsch-Iraner mit Wohnsitz in den USA. Ihm wird vorgeworfen, 2008 an einem tödlichen Anschlag auf eine Moschee in Schiras im Südiran beteiligt gewesen zu sein. Die iranische Justiz bezeichnet ihn als Anführer der monarchistischen Terrorgruppe «Tondar». Er selbst jedoch hatte sich stets als Sprecher der Gruppe «Königliche Vereinigung Irans» mit Sitz in Kalifornien vorgestellt. Scharmahd droht die Todesstrafe, falls das Gericht seine Teilnahme an dem Anschlag in Schiras bestätigt.


Gewalt am Roten Meer im Sudan: 13 Tote bei Kämpfen

KHARTOUM: Bei Kämpfen im Osten des Sudans sind mindestens 13 Menschen getötet worden. Zudem seien 42 Menschen bei den Zusammenstößen zwischen Mitgliedern von Bevölkerungsgruppen seit Sonntag verletzt worden, teilte ein Ärzteverband am Montagabend mit. Die Kämpfe fanden in Port Sudan statt, einer Hafenstadt an dem für den internationalen Handel wichtigen Roten Meer. Seit Montag besteht in der Stadt, die zu den größten des Landes gehört, wegen der Gewalt eine Ausgangssperre von abends bis morgens.

Spannungen zwischen den Bevölkerungsgruppen gibt es schon lange, sie flammen immer wieder auf. Unter Präsident Omar al-Baschir, der das Land im Nordosten Afrikas 30 Jahre lang autokratisch regiert hatte, wurden die Konflikte oft mit Gewalt unterdrückt. Zudem wird Al-Baschirs Regierung vorgeworfen, bestimmte Gruppen unterstützt und diese mit Waffen versorgt zu haben. Die Konflikte zwischen Bevölkerungsgruppen des Landes haben seit dem Sturz Al-Baschirs im April 2019 zugenommen, unter anderem weil die neue Übergangsregierung weniger autokratisch regiert.


Wegen automatischer Excel-Formatierung: Forscher benennen 27 Gene um

CAMBRIDGE: Aufgrund von Problemen mit der automatischen Datenverarbeitung im Tabellenkalkulationsprogramm Excel haben Forscher mehr als zwei Dutzend Genen neue Namen gegeben. Zur genauen Zuordnung ist jedes der Zehntausenden Gene des menschlichen Erbguts mit einem alphanumerischen Code benannt. Bei der Verarbeitung in dem bekannten Microsoft-Programm führte aber genau dieser Code in einigen Fällen zu einem Durcheinander, wie die Technologiewebsite «The Verge» kürzlich berichtete.

Beispielsweise lautete für das Gen «Membrane Associated Ring-CH-Type Finger 1» der Code ursprünglich «MARCH1». Als Forscher diese Daten in Excel luden, machte das Programm daraus kurzerhand die Datumsangabe «1. März». Grund ist eine Automatisierung des Programms, die im Einzelfall noch nachvollziehbar ist - bei der Verarbeitung von hunderten von Genen stellte sie Wissenschaftler aber vor Probleme.

Um solche Fehler künftig auszuschließen, veröffentlichte das für die Benennung zuständige HUGO Gene Nomenclature Committee (HGNC) in Cambridge eine neue Richtlinie. Die Namen von 27 Genen wurden nun so geändert, dass sie für die Excel-Verarbeitung kompatibel sind. Das Gen mit dem Code «MARCH1» heißt künftig etwa «MARCHF1».


Zahl junger Menschen geht seit Jahren zurück

WIESBADEN: Die Zahl der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland geht weiter zurück. Von den 83,2 Millionen Menschen, die Ende letzten Jahres in Deutschland lebten, waren 8,5 Millionen zwischen 15 und 24 Jahre alt. Das entspricht einem Anteil von 10,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden anlässlich des Internationalen Tags der Jugend am 12. August (Mittwoch) mitteilte.

Obwohl die Bevölkerungszahl in Deutschland seit 2011 - etwa durch Zuwanderung - kontinuierlich gewachsen sei, nehme die Zahl und der Anteil in dieser Altersgruppe bereits seit 2005 stetig ab. Vor 15 Jahren gab es demnach noch 9,7 Millionen 15- bis 24-Jährige, ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung lag bei 11,8 Prozent. Lediglich im Jahr 2015 sei kein Rückgang verzeichnet worden.

Im europäischen Vergleich liegt Deutschland etwas unter dem Schnitt. Laut den Zahlen der EU-Statistikbehörde Eurostat lag der Anteil der 15- bis 24-Jährigen Anfang 2019 EU-weit bei durchschnittlich 10,6 Prozent. Am höchsten war der Anteil in Zypern (12,8 Prozent), gefolgt von Dänemark und Irland (jeweils 12,6 Prozent). Am niedrigsten war er in Bulgarien (8,9 Prozent).


Nach Angriff in Niger: Ausnahmezustand auf gesamte Region ausgeweitet

NIAMEY: Nach einem Angriff in Niger mit acht Toten ist der Ausnahmezustand auf die gesamte Region im Westen des Landes ausgeweitet worden. Zudem sei beschlossen worden, den Zugang zu dem Naturpark, in dem die sechs Franzosen und zwei Nigrer getötet wurden, auszusetzen, hieß es in Tweets des Präsidentenbüros in der Nacht zum Dienstag. Zuvor hatte der nationale Sicherheitsrat unter der Aufsicht von Präsident Mahamadou Issoufou getagt. «Alle Verteidigungs- und Sicherheitskräfte sind mobilisiert, um diese Verbrecher zu finden und vor Gericht zu stellen», hieß es. Bislang herrschte wegen der Terrorgefahr bereits in Teilen der Region Tillabéri im Westen sowie in der Region Diffa im Südosten des Landes ein Ausnahmezustand.

Die acht Menschen waren am Sonntag von unbekannten Angreifern bei Kouré in der Region Tillabéri getötet worden. Sieben davon waren Mitarbeiter von ACTED, wie die französische Hilfsorganisation mitteilte. Allerdings war die Gruppe wahrscheinlich touristisch unterwegs. Kouré ist bekannt für seltene Westafrikanische Giraffen und galt bislang als relativ sicher. Präsident Issoufou sprach von einem Terrorakt, französische Anti-Terror-Ermittler hätten eine Untersuchung begonnen.

In der Sahelregion - ein Gebiet, das sich südlich der Sahara vom Atlantik bis zum Roten Meer erstreckt - sind etliche Terrorgruppen aktiv. Einige von ihnen haben dem Terrornetzwerk Al-Kaida oder dem Islamischen Staat (IS) die Treue geschworen.


Prozess um die Tötung von fünf Menschen in Kitzbühel

KITZBÜHEL: Zehn Monate nach der Gewalttat mit fünf Toten in Kitzbühel in Österreich muss sich ein heute 26-jähriger Tatverdächtiger am Mittwoch vor dem Landgericht Innsbruck verantworten. Gegenüber den Ermittlern hat er die Tat gestanden. Die Anklage wirft dem jungen Mann vor, in den frühen Morgenstunden des 6. Oktober 2019 seine 19-jährige Ex-Freundin, deren Vater (59), die Mutter (51), den 23-jährigen Bruder sowie einen 24-jährigen Freund seiner ehemaligen Lebensgefährtin erschossen zu haben. Der junge Mann aus Kitzbühel habe aus Enttäuschung über das Ende seiner Beziehung gehandelt, so die Staatsanwaltschaft.

Kurz vor der Tat hatte der 26-Jährige laut Behörden mehrfach versucht, seine Ex-Freundin in ihrem Elternhaus zu sprechen. Er war aber vom Vater und vom Bruder jeweils nach Hause geschickt worden. Daraufhin habe der Angeklagte den Entschluss gefasst, alle zu töten, so die Staatsanwaltschaft. Alle Opfer starben durch Schüsse aus kurzer Distanz. Nach der Tat stellte sich der junge Mann auf der örtlichen Polizeiwache. Ein Urteil könnte bereits am Mittwoch fallen. Dem Angeklagten droht lebenslange Haft.

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Leserkommentare

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