Neuer Polizeiskandal um Spielautomaten

Foto: Tomasz Zajda/Adobe Stock
Foto: Tomasz Zajda/Adobe Stock

BANGKOK: Eine brisante Anschuldigung innerhalb der Polizeihierarchie hat die Aufmerksamkeit des Premierministers Srettha Thavisin erregt, der nun eine offizielle Untersuchung fordert. Ein Polizeikommissar aus dem Bezirk Phasi Charoen, Pol Col Pairoj Namuangrak, steht im Zentrum eines Skandals, der sich um angebliche Anweisungen eines höhergestellten Offiziers dreht, illegale Spielautomaten zu dulden.

Am vergangenen Freitag (7. Juni 2024) entfachte der Polizeichef von Pol Col Pairoj in einem Line-Gruppenchat, bestehend aus 393 Mitgliedern, einen Eklat, indem er seinen Vorgesetzten beschuldigte, ihn aufgefordert zu haben, bei der Installation von Glücksspielautomaten in seinem Zuständigkeitsbereich ein Auge zuzudrücken. Die Nachricht sorgte schnell für Aufsehen und wurde, trotz ihrer Löschung am darauffolgenden Tag durch Pairoj selbst, durch einen im Internet veröffentlichten Screenshot öffentlich.

Die daraus resultierende Kontroverse führte zu einer dringend einberufenen Sitzung unter Leitung von Generalleutnant Thiti Sangsawang, dem Beauftragten des Metropolitan Police Bureau (MPB). Bei diesem Treffen soll Pairoj eine Girlande dem angeklagten Pol Maj Gen Prason Anmanee von der Metropolitan Police Division 9 überreicht haben, ein symbolträchtiger Akt, der die schwerwiegenden Vorwürfe gegen ihn betonte.

In einer erstaunlichen Wendung gab Oberstleutnant Pairoj zu, dass er unter erheblichem Stress stand und insistierte, dass die von ihm verbreitete Nachricht falsch sei. Er räumte ein, die Echtheit der Information nicht geprüft zu haben, bevor er sie postete.

Pol Maj Gen Prasong Anmanee, gegen den die Vorwürfe gerichtet waren, erklärte, er hege keinen Groll gegen Pairoj und plane nicht, rechtliche Schritte einzuleiten. Premierminister Srettha betonte, trotz fehlender offizieller Benachrichtigung über den Vorfall, die Notwendigkeit einer gründlichen Untersuchung: „Es wird nicht bei einer Entschuldigung bleiben“, sagte er.

Die Affäre wirft ein Schlaglicht auf die fortwährenden Probleme der Korruption und der Bestechlichkeit innerhalb der thailändischen Polizei, die schon lange als öffentliches Anliegen gelten.

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Ingo Kerp 11.06.24 13:20
Ist das nicht hübsch und wenig schockierend ausgedrückt im obigen Artikel? Es ist ein "oeffentliches Anliegen", die Bestechlichkeit innerhalb der thail. Polizei. Das hoert sich doch wenig erschreckend sondern mehr liebevoll an. Ach ja, unsere Polizei, eben ein bißchen korrupt, na ja, so ist es eben.
Michel Maillet 11.06.24 12:30
@Tonelli
Die Blumenkränze oder Gebinde kauft man den Mädels in Karaoke Bars wenn sie auf den Bühnen singen. Wenn man einem Vorgesetzten eine solche überreicht ist es als stelle man ihn auf die selbe Stufe wie die Amüsierdamen.
Seppe Toneli 11.06.24 11:40
Das mit der Girlande …
… verstehe ich jetzt nicht ganz.