Kolumbianischer Präsident Petro tritt sein Amt an

Der gewählte kolumbianische Präsident Gustavo Petro hält eine Rede. Foto: epa/Mauricio Duenas
Der gewählte kolumbianische Präsident Gustavo Petro hält eine Rede. Foto: epa/Mauricio Duenas

BOGOTÁ: Der neue kolumbianische Präsidenten Gustavo Petro tritt am Sonntag sein Amt an. Der Linkspolitiker soll bei einer Zeremonie auf der Plaza Bolívar im Herzen Bogotás seinen Amtseid ablegen. Zu der Feier in der Hauptstadt werden eine Reihe von Staats- und Regierungschefs aus der Region erwartet.

Petro hatte sich in der Stichwahl am 19. Juni gegen den populistischen Immobilien-Unternehmer Rodolfo Hernández durchgesetzt. Mit seiner Vizepräsidentin Francia Márquez rückt erstmals eine schwarze Frau an die Staatsspitze.

Petro will die Beziehungen zu Venezuela normalisieren und die Grenzen zu dem Nachbarland wieder öffnen. Zudem will er den vor sechs Jahren geschlossenen Friedensvertrag mit der Guerillaorganisation Farc konsequent umsetzen und auch mit den anderen bewaffneten Gruppen des Landes Gespräche aufnehmen.

Zudem hat der Ex-Guerillero angekündigt, die Ausbeutung der Rohstoffvorkommen zu bremsen. Das könnte auch Folgen für Deutschland haben, das wegen der Sanktionen gegen Russland wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine künftig mehr Kohle aus Kolumbien importieren will.

Die Herausforderungen für den neuen Staatschef sind groß: Kolumbien ringt mit den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie, großer sozialer Ungerechtigkeit und weit verbreiteter Gewalt. Von der bisherigen konservativen Regierung von Präsident Iván Duque wurde das Friedensabkommen mit den Farc nur halbherzig umgesetzt. Viele Ex-Kämpfer sind deshalb wieder in den Untergrund gegangen und haben sich kriminellen Banden angeschlossen.

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