LONDON: Der Chef der Labour-Partei inszenierte sich gerne als politischer Saubermann im Kontrast zu konservativen Politikern wie Boris Johnson. Doch sein eigener Umgang mit Spenden gerät zunehmend in Kritik.
Der britische Premierminister Keir Starmer ist erneut wegen seines Umgangs mit Spenden in die Schlagzeilen geraten. Wie die «Financial Times» (FT) berichtet, hat es Starmer zunächst versäumt, eine Spende über 16.200 Pfund (knapp 19.300 Euro) für persönliche Kleidung korrekt zu deklarieren.
Dem Premier droht Imageschaden
Die Spende des Millionärs Waheed Alli war demnach zunächst unter der Kategorie Sonstiges als Unterstützung für sein Büro angegeben worden, anstatt ausdrücklich als persönliches Geschenk, wie im Verhaltenskodex für Abgeordnete geregelt.
Ein Sprecher des Premiers sagte der FT zufolge, man habe den Eintrag nach einer Nachfrage nach genaueren Informationen aktualisiert, es habe aber «keinen Hinweis auf Fehlverhalten» gegeben.
Doch für Starmer, der sich gerne als politischer Saubermann im Kontrast zu konservativen Politikern wie Boris Johnson inszenierte, droht inzwischen ein nachhaltiger Imageschaden.
Spenden über mehr als 100.000 Pfund akzeptiert
Das Büro des Premierministers hatte kürzlich bereits angekündigt, dessen Rechenschaftsbericht nachzubessern, weil darin Spenden für Kleidung seiner Frau Victoria nicht angegeben waren.
Der FT zufolge nahm Starmer seit der vorvergangenen Wahl 2019 so viele Spenden an, wie kaum ein anderer Unterhaus-Abgeordneter. Diese beliefen sich demnach auf mehr als 100.000 Pfund, darunter für VIP-Fußballtickets und ein Taylor-Swift-Konzert.