Neue U-Haft für Perus abgesetzten Präsident Castillo

Die Straßenblockade in Peru geht weiter, während die Demonstranten den Rücktritt des Präsidenten fordern. Foto: epa/Aldair Mejia
Die Straßenblockade in Peru geht weiter, während die Demonstranten den Rücktritt des Präsidenten fordern. Foto: epa/Aldair Mejia

LIMA: Das Oberste Gericht in Peru hat eine weitere Untersuchungshaft von 36 Monaten für den vom Parlament abgesetzten Präsidenten Pedro Castillo angeordnet. Castillo werde vorgeworfen, Anführer einer kriminellen Organisation zu sein, hieß es in einem Tweet der Justiz des südamerikanischen Landes am Donnerstagabend (Ortszeit). Es geht um Korruption beim Energiekonzern Petroperú sowie im Transport- und Wohnungsbauministerium.

Das oberste Gericht hatte im Dezember bereits 18 Monate U-Haft für Castillo verfügt. In dieser Zeit wollen die Strafverfolgungsbehörden wegen des Vorwurfs der Rebellion gegen ihn ermitteln. Castillo drohen deswegen mehr als vier Jahre Haft.

Der frühere Dorfschullehrer wollte im Dezember einem Misstrauensvotum zuvorkommen und löste den Kongress auf. Das Parlament enthob ihn daraufhin des Amtes. Er wurde wegen des Vorwurfs eines versuchten Staatsstreichs festgenommen und zunächst für mehrere Tage in U-Haft genommen worden.

Seitdem kommt es in dem Andenstaat immer wieder zu gewalttätigen Protesten. Die Demonstranten, viele aus dem armen Süden des Landes, fordern den Rücktritt von Übergangspräsidentin Dina Boluarte, die Auflösung des Kongresses und die Freilassung Castillos.

Bislang kamen nach Behördenangaben 60 Menschen ums Leben, mehr als 1000 wurden verletzt. Erst am vergangenen Wochenende wurden im Süden des Landes bei schweren Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizei mindestens 16 Menschen verletzt. Die Vereinten Nationen forderten ein Ende der Polizeigewalt bei den Demonstrationen.

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