Was viele Besucher von Koh Kood beim Verlassen der Insel unweigerlich bedrücken dürfte, ist die Gewissheit, dass dieses Paradies in der erlebten Weise schon bald verloren gegangen sein dürfte… Denn die fortschreitende Entwicklung muss auch hier vor allem mit dem Verlust von Natur und Natürlichkeit bezahlt werden, während der Ausbau der touristischen Infrastruktur immer mehr Urlauber anlockt.

Das beginnt schon mit der neuen, täglich um 12.30 Uhr vom Festlands-Pier in Laem Sok ablegenden Koh Kood Princess, die die Anreise wesentlich komfortabler gemacht hat. Die stattliche Fähre – seit Mitte Dezember das größte Schiff im Koh Chang-Archipel – verfügt immerhin über vier klimatisierte Räumlichkeiten für bis zu 300 Passagiere, auch wenn sie für die Strecke immerhin fast volle zwei Stunden benötigt.

Bisher fahren sie meist nur Linie für die Fährunternehmen, doch gibt es mit vier weißen Pick-ups nun die ersten offiziellen Charter-Taxis auf der Insel. Betrieben werden sie von Mr. Nong (Tel.: 085-699.9781) aus dem Siam Beach Resort. Kürzere Fahrten liegen bei 300 bis 500 Baht, eine Halbtagestour mit fünf Stunden bei 1.200 Baht.

Etliche Unterkünfte verfügen weder über Homepages noch E-Mail-Adressen – von den mangelhaften Englischkenntnissen der Betreiber einmal ganz abgesehen. In diese Marktlücke ist die Holländerin Nam Far Thyrsa (Tel.: 090-392.5070) gestoßen, über deren Website www.destinationkohkood.com sich fast alle Resorts, Hotels, Guesthouses und Homestays von Koh Kood buchen lassen. Der Service funktioniert perfekt, doch wegen Urlaubs leider erst wieder ab Ende September.

Als neues und zweitbestes Hotel hat das Cham`s House seine Pforten geöffnet (s. Seite 36 und 37). Die Zimmer sind ab 6.000 Baht buchbar, die rund 70 Quadratmeter großen Pool-Villen kosten 12.000 Baht und im Strandbereich 17.500 Baht, die President Pool Villa bis zu 30.000 Baht. Zum Standard gehören 32-er LED-Bildschirme, DVD-Player oder gratis WLAN. Schnäppchen-Angebote umfassen drei Nächte, von denen nur zwei bezahlt werden müssen.

Die deutlichsten Veränderungen auf Koh Kood schafft der Straßenbau. Im Bereich des Namkho Beach wurde ein neuer Abschnitt der Hauptstraße mitten durch ein Feuchtgebiet gewalzt. Und zum drittgrößten Wasserfall der Insel, bisher als "Hidden Waterfall" bekannt bzw. nur per Trekking zu erreichen, wurde eine mehrere Kilometer lange Pistenroute durch den Dschungel geschlagen. Auch die dort üppig in die Natur betonierten Toilettenanlagen haben dem Ort seine Jungfräulichkeit genommen.

Bereits vor acht Jahren hatte das Fährunternehmen Koh Kood Princess (Tel.: 086-126 7860, www.kohkoodprincess.com), das sich bis Ende 2012 "Ninmankorn" nannte, sein neues Flaggschiff in Singapur gekauft – und seitdem umgebaut. Für einen Rundtrip nach Koh Kood verdichten die 1.500 PS starken Motoren rund 430 Liter Diesel. Ein Ticket kostet 350 Baht (hin und zurück 600 Baht), die Mitnahme eines Mopeds 300 Baht und die eines Fahrrads 100 Baht. Das perfekt organisierte Unternehmen verfügt noch über zwei wesentlich kleinere Fährschiffe sowie mit dem Ableger "Siriwhite Boat" (www.kohkoodboat.com) über drei Schnellboote, die sich für 15, 30 oder 50 Personen chartern lassen.

Gastronomie bietet immer mehr Gaumenfreuden

Erst im Januar eröffnet hat das Red Moon Café (Tel.: 091-174.3367, 7–22 Uhr). Es liegt im Bereich des Hauptstrands Klong Chao und hat eine reichhaltig bebilderte Speisekarte mit westlichen Gerichten zu bieten – darunter sogar Schnitzel und Currywurst mit Pommes. Den Kochlöffel schwingt der freundliche Mr. Wai Wai, der zuvor zehn Jahre lang auf Koh Chang gebrutzelt hat. Nicht weit entfernt und am gleichen Mangrovenhain liegend lockt das View Point Café (Tel.: 087-886 5330, 8–19 Uhr). Damit auch ja niemand sein – zuvor auf einem Berg platziertes – Restaurant übersieht, hat der australische Besitzer Dick einen illustren Ruderer an die Straße gesetzt... Außer seinen beliebten Kaffee- und Kuchenspezialitäten oder den Mocktails bietet er nun auch hausgemachten Joghurt und frisch gewickelte Frühlingsrollen an.