Neue Natur – neue Zukunft?

Neue Natur – neue Zukunft?

Wenn es stimmt, was ich in noch höchst geheimen Akten gelesen habe, dann ist unsere Natur dem Untergang geweiht mit dem Ziel, die Natur neu zu erfinden. Noch ist es Zukunftsmusik, aber die ersten Takte sind schon komponiert.

Zigtausende Quadratkilometer sind bereits in Afrika überdacht. Neue, künstlich gewonnene Samen ernähren sich von den Überbleibseln alter Pflanzen. Die Anlagen sind sterilisiert gegen jede Art von Insekten. Hier werden Pflanzen angebaut, die ein Vielfaches dessen erzeugen, was bisher als Norm galt. Befruchtet werden sie höchst effektiv von Robotern, die keine Blüte auslassen. Die internationale Gemeinschaft hat sich darauf verständigt, welche Länder welche Gemüse- und Getreidearten anbauen und wie diese verteilt werden. Weltweit miteinander verbundene Computer haben errechnet, wieviel Nahrungsmittel den einzelnen Ländern zur Verfügung gestellt wird, um die Bevölkerung ausreichend zu ernähren.

Auch der Wasserkonsum ist in Kürze soweit normiert, dass jedes Land und jeder Ort ausreichend damit versorgt wird. Im Innern der Erde verteilen riesige Maschinen die vorhandenen Flüssigkeiten und bereiten sie gleichzeitig wieder auf. Die Hochwassergefahr auf der Erde kann abgewendet werden, indem überflüssiges Wasser eingelagert wird.

Die Wissenschaft ist kurz vor dem Durchbruch, die meis­ten bisher tödlich verlaufenen Krankheiten einzudämmen oder zu heilen. Ärzte werden bald überflüssig sein. Das Durchschnittsalter der Menschen wird zwischen 126,5 Jahren bei Frauen liegen, bei Männern hat es sich bei 122,8 Jahren eigependelt. Trotzdem wird die Zahl der Menschheit in Kürze auf 4,5 Milliarden sinken. Das Rentenalter liegt bei 82 Jahren. Kriege werden materiell gelöst. Wenn ein Land zu wenig einnimmt, wird es von anderen mitfinanziert, wie es ja heute schon in der BRD praktiziert wird. Streitereien werden grundsätzlich am Diplomatentisch beigelegt. Waffen sind schon seit Jahren verschrottet. Immer noch gibt es Grenzen, aber es gibt auch immer noch Menschen, die anders aussehende Völker oder Rassen nicht mögen. Die landen in Freiheitshäusern, wo sie lernen, sich aneinander zu gewöhnen. In jedem dieser Häuser steht über dem Eingang: „Es gibt nur eine Welt. Allen Menschen gebührt die gleiche Würde“.

Ende des Märchens. Oder haben Sie es geglaubt? Natürlich nicht. Wir wissen, dass die Welt nicht schlecht ist. Es ist der Mensch, der sie an den Abgrund drängt. Wie abgehärtet muss ein Gewissen sein, das die schrecklichsten Verbrechen, die täglich vor unseren Augen stattfinden, erträgt, ohne einzugreifen? Dennoch sind wir der größten Macht unterlegen. Wir sind die wehrlosen Geschöpfe der Natur. Wir sind den Vulkanen und Tsunamis ausgesetzt, den Sturmfluten und Taifunen, und niemand schützt die Welt vor Einschlägen von Meteoriten, die diese Welt vernichten können. Und dennoch bleiben die meisten Menschen Optimis­ten. Immer wieder erfinden sie Möglichkeiten oder Auswege, um den wiederkehrenden Krisen zu begegnen. Letztlich aber bleiben sie verletzliche und vergängliche Wesen und kämpfen darum, zumindest den Standard zu erhalten. Da sie eingesehen haben, dass ihre Macht begrenzt ist, haben sie die Götter erfunden. Fast alle Völker haben sich andere ausgedacht. Ich stelle mir gerade vor, wie es war, als all diese Heiligen beisammensaßen, wie sie aßen, tranken, feierten und sich eine Religion auswürfelten. Der am schlechtesten gelaunte Gott würfelte sich das Christentum aus, nach dem Motto: Wen Gott liebt, den straft er. Nun blieb den Menschen gar nichts anderes übrig, als den von ihnen selbst hergestellten Dreck einzusammeln. Sie begannen ihre abgeholzten Wälder wieder anzupflanzen, Plastik neu zu verarbeiten, CO2 einzusparen, weniger zu fliegen und ihre Nahrungsaufnahme zu verändern. Kleine Schritte zwar, aber sie haben das Zeug unser Klima zu verbessern. Wir müssen begreifen, dass wir von der Welt nicht mehr erwarten dürfen, als sie bereit ist, uns zu geben. Wie wollen wir zukünftig unser Leben inszenieren, ohne dabei allzu große Entbehrungen auf uns zu nehmen? Eine Liste geistert um die Welt. Kennen Sie diese?

Ich verzichte, soweit wie möglich, auf Plastik.

Ich kaufe nur biologisch hergestelltes Fleisch und Gemüse.

Ich dusche nur fünf Mal in der Woche.

Ich verzichte auf überflüssige Erzeugnisse.

Ich verzichte auf Fahrzeuge, mit Benzin- oder Elektroantrieb.

Ich verzichte auf Rauchen und Alkohol.

Ich treibe mehr Sport.

Ich denke positiv.

Ich kümmere mich um andere Menschen.

(Hier können Sie noch Ihre eigene Initiative einsetzen:………………………)

Ja, wenn, wenn jeder sich solchen Einschränkungen unterziehen würde, dann wäre unsere Welt besser dran, könnte die Hoffnung wachsen und eine neue Entwicklung einleiten, die uns alle, die wir sorgenvoll in die Zukunft schauen, verwandeln würden, in eine optimis­tische, angstfreie Menschheit. Jeder kann seinen Teil dazu beitragen. Allerdings will ich hier nicht unerwähnt lassen, dass Bauer Heinz Brennigs aus Mölln mich fragte, als ich ihm diese Epistel vorlas: „Jo, und wwför shall ick denn noch lewen“? Als die Götter das hörten, haben sie sich totgelacht. Aber da sie nun mal Götter sind, gibt es für sie kein Ende. Sie machten sich auf den Weg zur Erde, wo sie weiterhin feierten, tranken und sich die Bäuche vollschaufelten. Sie nennen sich jetzt: Prof. Dr. Kanz, Erik Blumthal, Peter O. Sepre, Franz Kraischmeier, Brahatnam Nenaswari, Donald Lump oder Chang Lansri…mein Gott, ich könnte Seiten mit diesen Namen füllen, die erfunden sind. Aber Sie kennen diese Bagage doch bei ihren richtigen Namen, die sich von uns füttern und anbeten lässt. Es handelt sich um etwa eine 5 mit 6 Nullen. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch endlos weiter.

In eigener Sache: Ich antworte grundsätzlich nicht auf Zuschriften jeglicher Art, da ich davon überzeugt bin, dass jedem Menschen seine eigene Meinung zusteht.

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