Neue Mindestlohnsätze bis Ende März

Auch wenn die thailändische Arbeiterschaft einen landesweit einheitlichen Mindestlohn fordert, werden sich die neuen Sätze an den unterschiedlichen Lebenshaltungskosten und wirtschaftlichen Faktoren in den Provinzen orientieren. Foto: The Nation
Auch wenn die thailändische Arbeiterschaft einen landesweit einheitlichen Mindestlohn fordert, werden sich die neuen Sätze an den unterschiedlichen Lebenshaltungskosten und wirtschaftlichen Faktoren in den Provinzen orientieren. Foto: The Nation

BANGKOK: Nachdem sich die Forderungen der Arbeiterschaft nach einem landesweit einheitlichen Mindestlohn von 360 Baht pro Tag mehren, meldete sich am Donnerstag der Ständige Sekretär des Arbeitsministeriums Jarin Chakkaphark zu Wort und gab bekannt, dass die Zentrale Lohnkommission den neuen Satz noch vor dem 30. März festsetzen werde, damit dieser ab dem 1. April als Berechnungsgrundlage in Kraft treten kann.

Gemäß Jarin haben bereits alle Lohnausschüsse der Provinzen ihre Empfehlungen an das Untergremium des Zentralen Lohnausschusses übermittelt, um die geeignetste Erhöhung zu ermitteln. Die Auswertung der eingereichten Faktoren und die Festlegung der neuen Sätze sollte bis Ende Februar abgeschlossen sein, sagte Jarin in seiner Funktion als Ausschussvorsitzender.

Berücksichtigung verschiedener Faktoren

Bisher stehe noch kein Endergebnis fest, da erst noch verschiedene Faktoren wie der aktuelle Lohn, der Lebenshaltungskostenindex, die durchschnittliche Inflation, die durchschnittlichen Lebenshaltungskosten, die Produktionskosten für Waren und Dienstleistungen, die Kapazität der Betriebe und das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ,überprüft werden müssen, diesich von Provinz zu Provinz unterscheiden.

Auch wenn die Forderung nach einem einheitlich landesweiten Mindestlohn von 360 Baht pro Tag das gute Recht der Arbeitnehmer sei, werden die Behörden dennoch erst alle relevanten Faktoren sorgfältig überprüfen, bevor sie den neuen Satz festlegen, um sowohl den Arbeitnehmern als auch den Arbeitgebern Fairness zu garantieren, erklärte Jarin.

In der Zeitung „The Nation“ erklärte er, dass sich der tägliche Mindestlohn von Provinz zu Provinz unterscheide, was in den unterschiedlichen Lebenshaltungskosten und weiteren Faktoren begründet sei. „Wir sind immer noch dabei, die angemessenen Sätze zu prüfen“, informierte Jarin. Er versicherte jedoch, dass der neue Mindestlohn pünktlich Ende März vom Zentralen Lohnausschuss verkündet werde.

Höchster Mindeslohnsatz in Phuket, Chon Buri und Rayong

Im vergangenen Jahr stieg der tägliche Mindestlohn bereits in sieben Provinzen zwischen 5 und 22 Baht an, wobei Phuket, Chon Buri und Rayong mit 330 Baht pro Tag den höchsten Satz aufweisen.

Bisher gibt es in Thailand sieben verschiedene Sätze für den täglichen Mindestlohn: 308 Baht (in den drei südlichsten Grenzprovinzen Yala, Pattani und Narathiwat), 310 Baht (in 22 Provinzen), 315 Baht (in 21 Provinzen), 318Baht (in sieben Provinzen), 320 Baht (in 14 Provinzen einschließlich Khon Kaen und Ubon Ratchathani), 325 Baht (in sieben Provinzen, einschließlich Bangkok und Samut Prakan) und 330 Baht. Der durchschnittliche Mindestlohn beträgt somit 315,97 Baht pro Tag.

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Alois Amrein 16.02.19 11:24
@ Thomas Thoenes
Herr Thoenes, mit Ihrem Post haben Sie bewiesen, dass Sie NULL verstanden haben. Sie sprechen von Stundenlöhnen von 300 bis 360 Baht, es geht aber um TAGESLÖHNE. Die Minimallöhne in Thailand sind immer Tageslöhne. Jeder Thai wäre mehr als glücklich, wenn er einen Stundenlohn von 360 Baht erhalten würde.
Norbert Kurt Leupi 15.02.19 22:10
Ein Hohn-der Hungerlohn
Es gab selten ein System , das so wenige Profiteure und soviele Verlierer hatte , wie der heutige Raubtierkapitalismus ! Darum gibt es auch keinen Grund , sich mit ihm und in ihm einzurichten ! Das Volk hat die menschliche und moralische Verpflichtung, lautstark dagegen vorzugehen ! Die Obrigkeit redet von Reform , dabei ist es Raub und Ausbeutung !
Thomas Thoenes 15.02.19 22:09
@Hardy Kromarek ...
Du hast 50 Tage bezahlten Urlaub, Urlaub und Sonkrangeld also 14 Gehälter pro Jahr und kostenlose Kost und Logie vergessen. Was für ein Unsinn mit den 1000 Baht pro Tag. Die gesamte Volkswirtschaft Thailands würde über Nacht zusammen brechen. 360 Baht ist schon hart an der Schmerzgrenze für die Großstädte. Auf dem Land ist das schon weit übers Ziel hinaus. Gewinnmargen bei Farmern und einheimischen Kleinbetrieben sind so gering, das bei 360 Baht schon ein Handeln meist in Form von Entlassungen nach sich ziehen wird. Die die dann noch Arbeit haben müssen mit dem geringen Mehrverdienst dann aber wieder ein Familienmitglied mehr mit durchfüttern, das vorher in Lohn und Brot stand. Sprich z.B. Mann und Frau brachten vorher je 300 Baht pro Stunde nach Hause. Jetzt wird Frau entlassen weil Arbeitgeber dem Mann in Zukunft 360 Baht pro Stunde zahlen muss. Vorher 600 Baht zusammen jetzt 360 Baht. Also wo liegt der Gewinn für die Mindestlöhner?
Der Arbeitsmarkt sollte sich selbst regulieren dann funktioniert er.
Hans-Dieter Volkmann 15.02.19 18:48
Hardy Kromarek Thanathorn Zum Leben zu wenig
1000,00 Bath Mindestlohn täglich ist wohl gewaltig übers Ziel hinaus geschossen. Je nachdem wieviel Tage im Monat ein Thailänder arbeitet bedeutet das bis zu 30000 Bath pro Monat. Herr Kromarek, wie teuer wäre dann das Leben in Th. auch für den Farang. Die Touristen würden sich umorientieren.
Alois Amrein 15.02.19 18:48
Ein Hohn
@ Schmidt: Der heutige thailändische Mindestlohn ist ein Hohn in Anbetracht der hohen Inflation und der hohen Preise. Manche Produkte des täglichen Bedarfs kosten gleich viel wie in Europa oder sind noch teurer, so z.B. Milch, Fruchtsaft. Mit diesen Hungerlöhnen fehlt ein wichtiger Stimulans für die thailändische Volkswirtschaft, nämlich der Inlandkonsum. Die Verantwortlichen in der Regierung haben null Ahnung von Volkswirtschaft, sie sollten mal auf China schauen, die machen das viel cleverer.
Hardy Kromarek Thanathorn 15.02.19 14:17
Zum Leben zu wenig.......................
Zum Sterben zu viel!!! Der sogenannte Mindestlohn müsste mindestens 1000.- THB täglich sein!!! Alles darunter Hungerlohn!