Neue Anklagen gegen Ex-Regierungschef

Der ehemalige malaysische Regierungschef Najib Razak. Foto: epa/Ahmad Yusni
Der ehemalige malaysische Regierungschef Najib Razak. Foto: epa/Ahmad Yusni

KUALA LUMPUR (dpa) - Der ehemalige malaysische Regierungschef Najib Razak muss wegen weiterer Vorwürfe vor Gericht.

Am Mittwoch wurde er einem Bericht der amtlichen Nachrichtenagentur Bernama zufolge in drei Fällen der Geldwäsche angeklagt: Er soll umgerechnet 8,8 Millionen Euro von einer Tochter des Regierungsfonds 1MDB auf sein Privatkonto überwiesen haben. Es drohen ihm 15 Jahre Haft.

Najib bekannte sich nicht schuldig. Er muss sich im Zusammenhang mit dem Milliardenskandal um 1MDB bereits wegen Machtmissbrauchs und Veruntreuung vor Gericht verantworten. Es geht um Gelder aus dem 2009 von Najib aufgelegten Regierungsfonds 1MDB, der die Wirtschaft fördern sollte. Aus dem Fonds sollen mehr als 4,5 Milliarden Dollar abgezweigt worden sein. Etwa 700 Millionen Dollar wurden auf einem privaten Bankkonto Najibs entdeckt.

Er war von 2009 bis Mai 2018 Ministerpräsident des südostasiatischen Landes, wurde im Mai aber abgewählt.

Der Skandal kam bereits 2016 ans Licht, doch eine Untersuchung in Malaysia sprach Najib damals von allen Vorwürfen frei. Er selbst weist jede Verantwortung zurück. Die Behörden in den USA, der Schweiz, in Singapur, Indonesien und Hongkong ermitteln seit längerer Zeit in dem Fall. Der Fonds hat Schulden von elf Milliarden Dollar.

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