Netanjahu verschiebt Besuche in Golfstaaten

Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu hält eine Pressekonferenz ab. Epa/Debbie Hill
Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu hält eine Pressekonferenz ab. Epa/Debbie Hill

JERUSALEM: Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat einen für kommende Woche geplanten Besuch in den Vereinigten Arabischen Emiraten und Bahrain verschoben. Das Büro des Regierungschefs begründete diesen Schritt am Donnerstag «trotz der Bedeutung der Reise» mit der coronabedingten weitgehenden Schließung des israelischen Luftraums. Ein neuer Termin wurde nicht mitgeteilt.

Der Besuch sollte die Annäherung Israels mit den Staaten festigen. Die Länder hatten vor kurzem die Aufnahme diplomatischer Beziehungen beschlossen. Dies wurde von vielen Beobachtern als historisch eingestuft. Die Linie arabischer Staaten war es lange, Beziehungen zu Israel zu verweigern, solange der Konflikt mit den Palästinensern nicht gelöst ist. Israel und die Golfstaaten versprechen sich von ihrer Annäherung wirtschaftliche Vorteile, schmieden aber vor allem eine Allianz gegen den gemeinsamen Erzfeind Iran.

Der internationale Flugverkehr wird in Israel beinahe ausschließlich über den Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv abgewickelt. Um das Einschleppen von Coronavirus-Mutationen zu verhindern, wurde dieser zuletzt nahezu komplett geschlossen. Parallel dazu wurden äußerst strenge Reisebeschränkungen für Israelis und Ausländer umgesetzt.

Die Infektionszahlen in dem Mittelmeerland mit seinen etwas mehr als neun Millionen Einwohnern blieben trotz massiver Impfkampagne sehr hoch. Die Regierung macht dafür vor allem Mutationen verantwortlich, vielfach werden aber auch Lockdown-Regeln nicht befolgt und durchgesetzt. Am Donnerstag wollte die Regierung über eine Verlängerung von Restriktionen, aber auch über teilweise Lockerungen beraten.

Seit Donnerstag kann sich in dem Land jeder Bürger im Alter über 16 Jahre gegen das Coronavirus impfen lassen. Nach Angaben von Krankenkassen hatte die Impfbereitschaft zuletzt deutlich abgenommen. Die Palästinensische Autonomiebehörde erhielt derweil eine Spende aus Russland über 10.000 Dosen des Sputnik-Impfstoffes.

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