JERUSALEM (dpa) - Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat am Sonntag gesagt, der Kampf gegen iranische Aggressionen in der Region sei «noch nicht vorbei». Netanjahu sagte während der wöchentlichen Kabinettssitzung: «Wir sind immer noch mitten drin.»
«Wir setzen uns dafür ein, den Iran am Bau von Atomwaffen zu hindern», sagte Netanjahu. «Parallel dazu setzen wir uns gegen eine militärische Etablierung des Irans gegen uns in Syrien ein, und gegen den Transport tödlicher Waffen aus Syrien in den Libanon oder ihre Herstellung im Libanon.» Im vergangenen Jahr hatte Netanjahu dem Iran bereits vorgeworfen, in Syrien und im Libanon Werke für präzisionsgesteuerte Raketen zu bauen.
Die israelische Armee hat in den vergangenen Monaten mehrfach Ziele im benachbarten Syrien bombardiert. Die meisten Angriffe galten nach Einschätzung von Beobachtern iranischen Kämpfern und der libanesischen Hisbollah. Israel will verhindern, dass sich von Teheran unterstützte Truppen in Syrien weiter aufrüsten.
Netanjahu sagte, er habe am Wochenende mit dem US-Außenminister Mike Pompeo telefoniert. «Ich habe ihm gesagt, dass ich die entschlossene Haltung der US-Regierung gegen das Atomabkommen mit dem Iran und gegen die iranische Aggression in unserer Region sehr schätze», sagte Netanjahu.
Die USA sind aus der 2015 nach jahrelangen Verhandlungen geschlossenen Vereinbarung zur Verhinderung einer iranischen Atombombe ausgestiegen, weil sie ihnen nicht weit genug geht. Alle anderen Vertragsparteien - Deutschland, Frankreich und Großbritannien sowie China, Russland und der Iran selbst - wollen das Abkommen dagegen retten. Netanjahu gilt als schärfster Kritiker der Vereinbarung.
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