Nato-Generalsekretär Stoltenberg für Dialog mit Russland

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Foto: epa/Gorm Kallestad
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Foto: epa/Gorm Kallestad

OSNABRÜCK (dpa) - Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat sich ungeachtet immer neuer Spannungen für einen Dialog mit Russland ausgesprochen. «Wir wollen keine Konfrontation mit Russland, sondern Dialog», sagte Stoltenberg in einer Interview der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Dienstag).

Der Westen dürfe aber nicht naiv sein und müsse geschlossen auftreten gegenüber Moskau. «Von deutschen Politikern wie Helmut Schmidt und Willy Brandt haben wir aus den Zeiten des Kalten Krieges gelernt, dass wir mit Russland reden müssen», sagte Stoltenberg. «Trotz aller politischen Spannungen gelingt es uns, politische Lösungen mit Russland zu finden.»

In dem Interview aus Anlass des 100. Jahrestages des Ende des Ersten Weltkriegs an diesem Sonntag meinte der Nato-Chef, dass die größte Gefahr für den Frieden heute die Unberechenbarkeit der internationalen Politik sei. «Anders als im Kalten Krieg können wir uns heute nicht mehr auf eine klare Bedrohung konzentrieren.» Damals standen sich der kommunistische Ostblock und der Westen als Feinde gegenüber. «Heute stehen wir vor viel komplexeren Herausforderungen», meinte Stoltenberg mit Blick auf Terrorismus, eine aggressivere Haltung Russlands sowie Cyberangriffe und Propaganda-Attacken.

«Was wir alle aus der europäischen Geschichte gelernt haben, ist, dass die Kosten des Krieges höher sind als der Preis des Friedens», sagte Stoltenberg. Die Westmächte und das Deutsche Reich hatten am 11. November 1918 nach vier Jahren Krieg einen Waffenstillstand geschlossen. Experten beziffern die Zahl der Kriegsopfer auf mehr als 17 Millionen Menschen.

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