Nato diskutiert über ungewisse Zukunft von Afghanistan-Einsatz

Foto: epa/Francois Walschaerts
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BRÜSSEL (dpa) - US-Präsident Donald Trump strebt einen schnellen Abzug aus Afghanistan an. Lässt sich das Ziel über die laufenden Verhandlungen mit den radikalislamischen Taliban erreichen? Bei der Nato wird es an diesem Donnerstag kritische Frage geben.

Zum Ende eines zweitägigen Treffens in Brüssel wollen die Verteidigungsminister der Nato-Staaten an diesem Donnerstag über die laufenden Bündniseinsätze beraten. Ein Schwerpunkt der Gespräche dürften dabei die US-amerikanischen Bemühungen werden, die radikalislamischen Taliban zu einer politischen Beilegung des Afghanistan-Konflikts zu bewegen. Dies soll den Weg für einen amerikanischen Truppenabzug ebnen, der wiederum erhebliche Konsequenzen für den Ausbildungseinsatz der Nato in Afghanistan haben dürfte.

Laut offiziellen Angaben des Bündnisses waren die USA zuletzt mit 8475 Soldaten an der Resolute Support Mission (RSM) beteiligt. Sie stellten damit rund die Hälfte der aktuell 16 919 Kräfte.

In der Nato werden die US-Pläne für Afghanistan zum Teil sehr kritisch gesehen. Dort wird unter anderem befürchtet, dass es im Fall eines schnellen Truppenabzugs wieder zu Rückschritten bei Demokratie und Menschenrechten kommen könnte.

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg wollte am Mittwoch nicht über einen möglicherweise bevorstehenden Teilabzug amerikanischer Soldaten spekulieren. «Es gibt bislang keine Entscheidung über irgendeine Art von Rückzug», sagte er. Zugleich verwies er darauf, dass die Nato voll hinter den US-Bemühungen für eine friedliche Lösung des Konflikts mit den Taliban stehe. «Wir wollen natürlich nicht für immer in Afghanistan bleiben», sagte er. Ziel der Nato sei es lediglich, den Terrorismus in dem Land zu bekämpfen und dafür afghanische Sicherheitskräfte auszubilden und zu beraten.

Weitere Themen des Ministertreffens werden die Nato-Einsätze im Irak und im Kosovo sowie die Koordinierung mit der EU sein. Zudem soll es ein von Großbritannien organisiertes Arbeitsfrühstück mit Vertretern der Ukraine geben.

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Beat Sigrist 14.02.19 16:03
Solange DT das Sagen hat in den USA
sollte die ganze EU ihre Mitgliedschaft aussetzen in der Nato. Europa kann sich eine eigene starke Militärarmee problemlos leisten, um nur Europa zu schützen. Weder Europa noch Russland wollen sich gegenseitig Schmerzen zubereiten, sondern in Frieden nebeneinander kooperieren.Es braucht daher keine Nato, welche von den Amis beherrscht wird und den Europäern sagt was wir zu tun haben und was nicht. Diese ganze Angstmacherei ist eh längst überholt und sollte einer durchdrehen und zuerst den roten Knopf drücken kommt die Antwort postwendend und beide Parteien sind von diesem Planeten ausgelöscht. Die Politik denkt immer, was in der Vergangenheit passiert ist und was in der Zukunft passieren könnte - ergo vor lauter DENKEN vergessen wir in der Gegenwart zu leben und unsere Zeit einfach zu geniessen!