Nashorn-Wilderei in Südafrika

Foto: epa/Kim Ludbrook
Foto: epa/Kim Ludbrook

KAPSTADT (dpa) - Die Wilderei von Nashörnern ist in Südafrika alarmierend. Mit Schnellfeuerwaffen, militärischer Ausbildung und Nachtsichtgeräten ausgestattete Syndikate erlegen in dem Land jährlich mehr als 1.000 Rhinozerosse wegen ihres Horns. Wenn dieses illegale Treiben weitergeht, könnten die Tiere in einigen Jahren vom Aussterben bedroht sein, warnen Experten.

In Afrika gibt es Schätzungen zufolge nur noch 20.000 bis 25.000 Breitmaul- und Spitzmaulnashörner. Die meisten davon leben in Südafrika. Außerhalb des Kontinents kommen Nashörner noch in Indonesien, Indien und Nepal in freier Wildbahn vor. Dort soll es Schätzungen zufolge etwa 3.500 Tiere geben.

Südafrikas Regierung bekämpft die Wilderei mit durchwachsenem Erfolg. Nach Angaben des Umweltministeriums wurden 680 Wilderer und Mittelsmänner im Jahr 2016 festgenommen - mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr. Experten zufolge darf angesichts der hohen Wilderei-Zahlen jedoch keinesfalls Entwarnung gegeben werden.

In dem bei Touristen beliebten Krüger-Nationalpark im Nordosten des Landes, wo rund 9.000 Nashörner leben, fanden Wildhüter im vergangenen Jahr allein 662 Nashorn-Kadaver. Im Vorjahr waren es 826. Die lange, kaum gesicherte Grenze des Parks, der etwa so groß ist wie Israel, zum Nachbarland Mosambik erschwert die Überwachung.

Der Handel mit dem Horn von Nashörnern ist international seit rund vier Jahrzehnten verboten. Auf dem Schwarzmarkt zahlen Kunden aber Berichten zufolge hohe Summen. In China und Vietnam beispielsweise werden dem Horn heilende und aphrodisierende Kräfte zugeschrieben.

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