Spion für den Iran bei Spezialeinsatz in Syrien gefasst
TEL AVIV: Der syrische Staatsbürger wurde von Spezialtruppen verschleppt und zum Verhör nach Israel gebracht. Er soll israelische Truppen auf den besetzten Golanhöhen beobachtet haben.
Die israelische Armee will bei einem Einsatz von Spezialtruppen in Syrien einen Spion für den Iran gefasst haben. Die Aktion habe sich in den vergangenen Monaten ereignet, hieß es in einer Mitteilung. Die Truppen haben den syrischen Staatsbürger laut der Beschreibung in dem Gebiet von Saida im Süden Syriens gefangengenommen und zum Verhör nach Israel gebracht. Er wurde als Mitglied eines iranischen Terrornetzwerks beschrieben.
Dem Mann werde vorgeworfen, er habe im Grenzgebiet geheimdienstliche Informationen über israelische Truppen «für künftige Terroraktivitäten des Netzwerks gesammelt». Damit sei ein Anschlag verhindert worden. Außerdem sei das Vorgehen «iranischer Terrornetzwerke nahe den Golanhöhen aufgedeckt» worden. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Es ist ungewöhnlich, dass Israel Details zu Bodenoperationen in Syrien bekanntgibt.
Die Golanhöhen sind ein strategisch wichtiges Felsplateau, etwa 60 Kilometer lang und 25 Kilometer breit. Im Sechstagekrieg 1967 wurde das Plateau von Israel erobert und 1981 annektiert. Das wurde international aber nicht anerkannt. Nach internationalem Recht gelten die Gebiete als von Israel besetztes Territorium Syriens.
Netanjahu an Libanon-Grenze: Wiederaufrüstung der Hisbollah verhindern
TEL AVIV: Bei einem Besuch an Israels Grenze zum Nachbarland Libanon erklärt Ministerpräsident Netanjahu, wie er ein Wiedererstarken der Hisbollah-Miliz in Zukunft verhindern will.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat bei einem Besuch an der Grenze zum Libanon bekräftigt, Israel werde alles unternehmen, um die Hisbollah-Miliz von der Grenze zu entfernen. Sie müsse bis nördlich des Litani-Flusses verdrängt werden, der etwa 30 Kilometer von der Grenze entfernt liegt, sagte Netanjahu nach Angaben seines Büros.
Eine weitere Bedingung für die sichere Rückkehr der Bürger in ihre Wohnorte im Norden Israels sei zudem, eine künftige Wiederaufrüstung der Miliz zu verhindern, sagte der Regierungschef. «Wir greifen in allen Teilen des Libanons an», so Netanjahu. Israel müsse außerdem «auf umfassende Weise auf jeden Einsatz gegen uns reagieren». Ein Ziel sei es zudem, Waffenlieferungen aus dem Iran an die Hisbollah über Syrien zu unterbinden.
Irans Revolutionsgarden: Neue Operation gegen Israel gewiss
TEHERAN: Nach dem jüngsten israelischen Vergeltungsschlag auf militärische Ziele im Iran zeichnete sich ein Moment der Deeskalation ab. Ein iranischer Kommandeur kündigt jedoch eine neue Militäroperation an.
Ein hochrangiger iranischer Kommandeur hat einen neuen Militärschlag gegen Israel angedroht. Über die Einzelheiten könne man keine Angaben machen, sagte Ali Fadawi, Vize-Kommandeur der Revolutionsgarden, laut der Nachrichtenagentur Tasnim. Eine neue Operation werde aber auf jeden Fall stattfinden.
Seit mehreren Monaten beschießen sich Iran und Israel auch immer wieder direkt. Begonnen hatten die direkten Auseinandersetzungen im April. Damals hatte der Iran erstmals Israel mit mehr als 300 Drohnen und Raketen direkt angegriffen. Dem war ein Israel zugeschriebener Angriff auf ein Gebäude der iranischen Botschaft in der syrischen Hauptstadt Damaskus vorausgegangen, bei dem zwei iranische Generäle der mächtigen Revolutionsgarden getötet worden waren. Irans Staatsführung wertete dies als Angriff auf iranisches Territorium.