Nahostkrise: Aktuelles Geschehen am Samstag

Nahostkrise: Aktuelles Geschehen am Samstag

Tote und Verletzte bei israelischen Angriffen im Libanon

BEIRUT/TEL AVIV: Israel geht weiter gegen die libanesische Schiitenmiliz vor. Es seien Luftangriffe gegen Terrorziele geflogen worden. Nach libanesischen Angriffen starben vor allem Sanitäter.

Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben Einrichtungen der Hisbollah-Miliz in der Nähe der Stadt Tyros im Südlibanon und bei der Stadt Baalbek im Osten des Landes bombardiert. Bei den Zielen habe es sich um Terroristen, militärisch genutzte Wohnungen und Waffenlager gehandelt. Die Informationen des Militärs ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen - und standen im Widerspruch zu den Angaben libanesischer Behörden.

Das Gesundheitsministerium in Beirut teilte mit, bei den israelischen Angriffen im Bezirk Tyros seien acht Menschen getötet worden, darunter sechs Sanitäter. Weitere zwölf Menschen seien verletzt worden. Auch diese Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien griffen israelische Kampfflugzeuge auch eine Radarstation der syrischen Armee im Süden des Landes an. Es seien heftige Explosionen zu hören gewesen und die syrische Luftabwehr habe keine Abwehrversuche unternommen. Über mögliche Opfer wurde zunächst nichts bekannt.


Palästinenser: Toter nach Einsatz im Westjordanland

RAMALLAH/TEL AVIV: Die Lage im Westjordanland ist mehr als ein Jahr nach Beginn des Gaza-Kriegs extrem angespannt. Bei einer Armee-Razzia wird erneut ein Palästinenser erschossen.

Bei einem israelischen Militäreinsatz im besetzten Westjordanland hat es palästinensischen Angaben zufolge erneut einen Toten gegeben. Der 25-Jährige sei in dem Dorf Al Akaba nahe der Stadt Tubas im Norden des Palästinensergebiets getötet worden, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah mit. Die israelische Armee erklärte, bei dem Einsatz sei ein Terrorist getötet worden. Weitere Terroristen wurden israelischen Angaben zufolge festgenommen sowie Waffen sichergestellt.

Palästinensischen Medien zufolge umstellten israelische Soldaten bei der Razzia das Haus der Familie des Getöteten. Dem Bericht zufolge wurde ein weiterer Mann durch Schüsse in die Brust schwer verletzt. Die Angaben beider Seiten ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Die ohnehin gespannte Lage im Westjordanland hat sich seit dem Hamas-Massaker mit 1.200 Toten am 7. Oktober 2023 und dem dadurch ausgelösten Gaza-Krieg noch einmal deutlich verschärft. Seitdem wurden dort nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Ramallah bei israelischen Militäreinsätzen, bewaffneten Auseinandersetzungen und Anschlägen von Extremisten 746 Palästinenser getötet.


Iran weist Verstrickung in Mordkomplott gegen Trump zurück

TEHERAN: Das US-Justizministerium wirft dem Iran vor, die Ermordung des Republikaners Donald Trump geplant zu haben. Nun äußert sich Teheran.

Der Iran hat mutmaßliche Anschlagspläne gegen den Republikaner Donald Trump scharf zurückgewiesen. Die Behauptung sei «völlig unbegründet und haltlos», sagte Außenamtssprecher Ismail Baghai laut einer Erklärung seines Ministeriums. Ähnliche Anschuldigungen habe es bereits in der Vergangenheit gegeben. Die Wiederholung dieser Behauptung in der aktuellen Zeit bezeichnete der Sprecher als «abscheuliche Verschwörung», die darauf abziele, die Beziehungen zwischen den USA und Iran weiter zu verkomplizieren.

Das US-Justizministerium hatte dem Iran am Freitag vorgeworfen, die Ermordung Trumps geplant zu haben. Trumps Wahlkampfteam hatte bereits vor einigen Wochen mitgeteilt, vom US-Geheimdienst informiert worden zu sein «über reale und konkrete Bedrohungen aus dem Iran, ihn zu ermorden». Die US-Justiz hat in dem Zusammenhang gegen einen 51-Jährigen und zwei weitere Männer Anklage erhoben - ihnen wird auch vorgeworfen, einen Plan geschmiedet zu haben, einen iranischen Regimekritiker zu ermorden. Gegen die Männer wurden Haftbefehle ausgestellt.

Donald Trump war in seiner ersten Amtszeit als US-Präsident aus dem Atomabkommen mit dem Iran ausgestiegen, hatte neue Sanktionen gegen das Land verhängt und die iranischen Revolutionsgarden als Terrororganisation eingestuft. 2020 hatte das US-Militär auf Trumps Anweisung den iranischen General Ghassem Soleimani mit einem Drohnenangriff in der irakischen Hauptstadt Bagdad getötet.

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