Nahostkrise: Aktuelles Geschehen am Samstag

Nahostkrise: Aktuelles Geschehen am Samstag

Drei Tote bei israelischen Angriffen im Libanon

BEIRUT: Seit Monaten beschießen sich das israelische Militär und die Hisbollah im Libanon gegenseitig. Bei einem erneuten Angriff wurden Mitarbeiter des libanesischen Zivilschutzes getroffen.

Bei einem israelischen Angriff im Südlibanon sind nach Behördenangaben am frühen Abend mindestens drei Menschen getötet worden. Bei den Opfern handelte es sich um Mitarbeiter des Zivilschutzes, wie das Gesundheitsministerium in Beirut mitteilte. Bei dem Angriff auf den Ort Froun im Süden des Landes wurden den Angaben zufolge außerdem zwei weitere Personen verletzt, eine davon schwer.

Das libanesische Gesundheitsministerium verurteilte den «eklatanten» israelischen Angriff, der auf Angehörige «eines mit dem libanesischen Staat verbundenen Apparates» abzielte. Der libanesische Zivilschutz bestätigte den Angriff auf seine Mitarbeiter. Demnach sei bei dem Angriff ein Fahrzeug der Feuerwehr getroffen worden. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht. Die proiranische Hisbollah im Libanon reklamierte über den Tag verteilt mehrere Angriffe auf Israel für sich.

Seit Beginn des Krieges im Gazastreifen zwischen Israel und der mit der Hisbollah verbündeten islamistischen Hamas vor elf Monaten kommt es im Grenzgebiet der beiden Länder nahezu täglich zu militärischen Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah. Auf beiden Seiten gab es Tote - die meisten von ihnen waren Mitglieder der Hisbollah. Die Hisbollah handelt nach eigenen Angaben aus Solidarität mit der Hamas.


Iran plant Massenabschiebung von afghanischen Flüchtlingen

TEHERAN: Millionen von Afghanen sind seit 2021 ins Nachbarland Iran geflüchtet. Die meisten von ihnen haben keinen legalen Aufenthaltsstatus. Diese will Teheran nun abschieben.

Der Iran plant eine zeitnahe Massenabschiebung von afghanischen Flüchtlingen ohne legalen Aufenthaltsstatus. «Die Präsenz von illegalen Flüchtlingen im Land hat nicht nur soziale Schäden angerichtet, sondern sie nehmen den Einheimischen auch die Jobs weg», sagte Innenminister Eskandar Momeni nach einem Bericht des Staatssenders IRIB. Daher sei geplant, illegale Flüchtlinge umgehend auszuweisen. Viele Afghanen waren nach der Machtübernahme der Taliban im August 2021 ins Nachbarland Iran geflüchtet. Nach Schätzungen des UN-Flüchtlingshilfswerks halten sich fast 4,5 Millionen afghanische Flüchtlinge im Iran auf, iranischen Medienberichten zufolge sind es jedoch noch weitaus mehr. Danach sind es fast acht Millionen, mehr als vier Millionen von ihnen ohne legalen Status. Die Abschiebung soll den Berichten zufolge bis zum Ende des persischen Jahres (20. März 2025) beendet sein.

In den vergangenen Monaten hat die hohe Zahl der afghanischen Flüchtlinge im Iran heftige innenpolitische Debatten ausgelöst. Für Arbeitgeber sind sie billigere Arbeitskräfte ohne Versicherungs- und Steuerpflicht. In der Hauptstadt Teheran arbeiten viele von ihnen im Niedriglohnsektor, etwa in kleinen Supermärkten oder auf Baustellen. Die neue Regierung von Präsident Massud Peseschkian will mit der Massenausweisung auch mehr Arbeitsplätze für Iraner schaffen.

Anhaltende Konflikte, extreme Armut und hohe Arbeitslosigkeit zwingen jedes Jahr Tausende Afghanen dazu, illegal die Grenze zum Iran zu überqueren. Wegen der 945 Kilometer langen Grenze in größtenteils unbewohnten Gebieten haben es die iranischen Grenzbeamten schwer, illegale Grenzübertritte zu verhindern. Daher könnten viele Afghanen auch nach einer Abschiebung jederzeit wieder in den Iran zurückzukehren.

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