Gaza-Gespräche: Hisbollah wirft Israel Täuschung vor
BEIRUT/GAZA: Eigentlich laufen derzeit verstärkte Bemühungen um eine Waffenruhe in Gaza. Dass Israel ausgerechnet jetzt einen schweren Angriff verübt, sieht die Hisbollah als Beleg für Lügen ihres Erzfeindes.
Die libanesische Hisbollah hat Israel nach dessen schwerem Angriff im Gazastreifen vorgeworfen, die Öffentlichkeit zu belügen und zu täuschen. «Die Reden über eine Waffenruhe und neue Termine für Verhandlungen sind nichts als Lügen und Täuschung», erklärte die Miliz. Israels «echte Wahl ist das Töten und das Verüben von Massakern». Die Palästinenser seien seit mehr als zehn Monaten dem «abscheulichsten Massaker ausgesetzt».
Bei einem israelischen Luftangriff auf ein Schulgebäude in der Stadt Gaza kamen nach palästinensischen Angaben Dutzende Menschen ums Leben. Ein Sprecher des von der Hamas kontrollierten palästinensischen Zivilschutzes sprach von mindestens 93 Toten in dem als Flüchtlingsunterkunft genutzten Gebäude. Das israelische Militär bestätigte den Angriff, der demnach einer Kommandozentrale der Hamas galt, die sich in dem angegriffenen Objekt befunden habe. Keine der Angaben ließ sich unabhängig überprüfen.
Die Hisbollah im Libanon ist mit der islamistischen Hamas verbündet. Seit Beginn des Gaza-Kriegs liefert Israel sich mit der Miliz einen weiteren, niedrigschwelligen Krieg vor allem an der gemeinsamen Grenze. Nach der Tötung des Hisbollah-Militärkommandeurs und des Hamas-Auslandschefs wird eine angekündigte Vergeltung der Hisbollah seit Tagen erwartet.
UN-Vertreter zu Angriff auf Schule: «Horror» geht weiter
GAZA: Das Blutvergießen im abgeriegelten Gazastreifen hört nicht auf. Bei einem israelischen Angriff auf ein Schulgebäude gab es Dutzende Tote. Die UN sind schockiert.
Der Generalkommissar des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA, Philippe Lazzarini, hat den Angriff Israels auf ein als Vertriebenen-Unterkunft genutztes Schulgebäude im Gazastreifen scharf verurteilt. «Ein weiterer Tag des Horrors», schrieb Lazzarini auf der Plattform X. Nach Angaben Israels nutzte die Hamas das Gebäude auch als Kommandozentrale und Versteck. Lazzarini schrieb, dass Schulen - ähnlich wie andere zivile Einrichtungen - niemals ein Ziel für die Konfliktparteien sein und auch nicht für militärische Zwecke genutzt werden dürften. «Die Konfliktparteien müssen Zivilisten und zivile Infrastruktur zu jeder Zeit schützen», so Lazzarini. Das Unerträgliche dürfe nicht zu einer neuen Norm werden, warnte der UN-Vertreter. Bei dem Angriff in Gaza-Stadt kamen nach palästinensischen Angaben Dutzende Menschen ums Leben.
Kairo: Gaza-Angriff zeigt Israels fehlenden Willen für Waffenruhe
GAZA/KAIRO: Während Vermittler sich wieder verstärkt um eine Waffenruhe in Gaza bemühen, kommt es dort zum schweren Bombardement durch Israel. Ägypten sieht dies als Beweis, dass Israel keine Waffenruhe will.
Ägypten hat Israels Angriff auf ein Schulgebäude in Gaza-Stadt mit Dutzenden Toten äußerst scharf verurteilt. Der Angriff sei eine «beispiellose Missachtung völkerrechtlicher Bestimmungen», teilte das Außenministerium in Kairo mit. Es handle sich um eine «Fortsetzung von Verbrechen in großem Maßstab», bei denen «gewaltige Zahlen unbewaffneter Zivilisten» getötet würden. Der Angriff falle in eine Phase, in der Vermittler sich um eine Waffenruhe in Gaza bemühten. Dies sei ein «klarer Beweis» dafür, dass es auf israelischer Seite keinen Willen gebe, den brutalen Krieg im Gazastreifen zu beenden.
Der israelische Luftangriff galt einem Schulgebäude, in dem Vertriebene untergebracht waren und das der Hamas nach israelischer Darstellung als Kommandozentrale und Versteck diente. Mindestens 100 Menschen wurden getötet, wie aus medizinischen und Sicherheitskreisen im Gazastreifen verlautete. Israels Armee habe das Gebäude während des muslimischen Gebets am frühen Morgen angegriffen, teilte das von der Hamas kontrollierte Medienbüro mit. Die Angaben der Hamas und Israels ließen sich nicht unabhängig prüfen.
Frankreich verurteilt israelischen Angriff auf Schulgebäude in Gaza
PARIS: Frankreich hat den tödlichen Angriff Israels auf ein Schulgebäude im Gazastreifen aufs Schärfste verurteilt. Aus dem französischen Außenministerium in Paris hieß es weiter, seit mehreren Wochen würden wiederholt Bildungseinrichtungen anvisiert. Es habe dabei eine nicht zu tolerierende Zahl ziviler Opfer gegeben.
Das Außenministerium betonte, Israel müsse sich an internationales Menschenrecht halten. Gleichzeitig forderte es erneut die unverzügliche Freilassung aller aus Israel entführten Geiseln und eine sofortige Waffenruhe.
Am frühen Morgen hatte Israel eine Schule in der Stadt Gaza angegriffen. Nach palästinensischen Angaben kamen dabei Dutzende Menschen ums Leben. Ein Sprecher des von der Hamas kontrollierten palästinensischen Zivilschutzes sprach von mindestens 93 Toten in dem als Flüchtlingsunterkunft genutzten Gebäude. Laut israelischem Militär könne die Opferzahl nicht so hoch sein. Der Angriff galt demnach einer Kommandozentrale der Hamas in dem angegriffenen Objekt.
Israels Armee meldet Luftangriff in Gaza Stadt
GAZA: Die Attacke habe eine Einsatzzentrale der Hamas zum Ziel gehabt. Unbestätigten arabischen Berichten zufolge soll es bei dem nächtlichen Angriff zahlreiche Opfer gegeben haben.
Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben in der Nacht eine Kommandozentrale der islamistischen Hamas in einem Schulgebäude der Stadt Gaza im Norden des Küstenstreifens angegriffen. Es seien Terroristen getroffen worden. Unbestätigten arabischen Berichten zufolge sollen bei dem Angriff mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen sein, Dutzende seien verletzt worden. Die Kommandozentrale der Hamas habe sich in einer Schule neben einer Moschee befunden, die den Bewohnern von Gaza Stadt als Schutzraum gedient habe, teilte die israelische Armee am frühen Morgen mit.
Angaben zu Opfern machte die israelische Armee in der Mitteilung auf Telegram nicht. Vor dem Angriff seien «zahlreiche Maßnahmen» ergriffen worden, um das Risiko für Zivilisten zu mindern, hieß es. So sei Präzisionsmunition bei dem Angriff eingesetzt worden. Die Hamas habe das Gebäude als Versteck für Terroristen und Kommandeure benutzt. Von dort aus seien Anschläge gegen Israels Truppen und den Staat Israel geplant und vorbereitet worden.
Das israelische Militär wies erneut darauf hin, dass die Hamas systematisch gegen das Völkerrecht verstoße, in dem sie aus zivilen Unterkünften heraus vorgehe. Zivilisten würden als menschliche Schutzschilde für ihre Terroraktivitäten missbraucht, hieß es weiter.