Nahostkrise: Aktuelles Geschehen am Montag

Nahostkrise: Aktuelles Geschehen am Montag

Israel macht Rückkehr Geflohener in den Norden zu Kriegsziel

TEL AVIV: Der Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon spitzt sich weiter zu. Israel erklärt nun auch die Rückkehr der aus dem Grenzgebiet geflüchteten Bürger zum Ziel des Gaza-Krieges.

Israels Sicherheitskabinett hat im Konflikt mit der libanesischen Hisbollah-Miliz die Rückkehr geflüchteter Bürger in den Norden des Landes zum weiteren Ziel des Gaza-Krieges erklärt. Israel werde «auf das Erreichen dieses Ziels» hinarbeiten, teilte das Büro des Ministerpräsidenten in der Nacht nach einer Kabinettssitzung laut Medien mit. Seit Beginn der fast täglichen Gefechte zwischen Israel und der Hisbollah sind Zehntausende Menschen in beiden Ländern aus dem Grenzgebiet geflohen.

Bisher hatte die israelische Führung ihre Kriegsziele definiert mit der Zerstörung der militärischen Fähigkeiten und des Regierungsapparats der islamistischen Hamas in Gaza, der Freilassung aller Geiseln und der Gewährleistung, dass für Israel künftig keine Bedrohung mehr vom Gazastreifen ausgeht.

Die mit der Hamas verbündete Hisbollah beschießt Israel seit Beginn des Gaza-Krieges vor fast einem Jahr. Sie will die Waffen erst bei Erreichen einer Waffenruhe in Gaza schweigen lassen. Israel fordert, dass die Hisbollah sich aus dem Grenzgebiet zurückzieht, so wie dies eine UN-Resolution vorsieht.


Ohne Ölverlust: Brennender Tanker im Roten Meer abgeschleppt

ATHEN/SANAA: Immer wieder nehmen die jemenitischen Huthi-Rebellen auch zivile Schiffe im Roten Meer ins Visier. Vor knapp einem Monat trafen sie einen Öltanker - und schürten so Sorgen vor einer Umweltkatastrophe.

Knapp einen Monat nach dem Angriff jemenitischer Huthi-Rebellen ist der im Roten Meer in Brand geratene griechische Öltanker «Sounion» erfolgreich abgeschleppt worden. Die EU-Marinemission Aspides teilte auf der Plattform X mit, der Tanker sei unter Schutz der Mission in ein sicheres Gebiet gebracht worden, ohne dass Öl ausgelaufen sei. Es werde alles dafür getan, eine - von Experten und Diplomaten befürchtete - Umweltkatastrophe in der Region zu verhindern. Während private Akteure die Bergungsarbeiten abschließen sollen, werde Aspides die Situation weiter beobachten.

Das Schiff, das etwa 65 Kilometer von der Küste Eritreas entfernt lag, hat etwa 150.000 Tonnen Öl geladen. Im August griffen Huthi-Rebellen das Schiff an, laut Aspides wurden am Hauptdeck der «Sounion» danach mehrere Brände gesichtet. Alle Schiffe in der Region wurden zu äußerster Vorsicht aufgerufen, da die «Sounion» nicht nur ein Navigationshindernis darstelle, sondern auch eine ernsthafte Bedrohung für die Umwelt.

Die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen begann nach Ausbruch des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Oktober ihre Angriffe auf Handelsschiffe im Roten Meer - und verwies auf angebliche Verbindungen dieser Schiffe zu Israel. Auch attackieren die Rebellen Israel immer wieder direkt mit Drohnen und Raketen. Ziel der EU-Marinemission Aspides ist es, die Freiheit der Schifffahrt im Roten Meer und im Golf von Aden wiederherzustellen.


Bemühungen um Waffenruhe in Gaza: US-Außenminister reist nach Ägypten

WASHINGTON: Die Verhandlungen über eine Waffenruhe und eine Freilassung der Geiseln treten auf der Stelle. Nun reist US-Außenminister Blinken nach Ägypten.

US-Außenminister Antony Blinken reist erneut nach Ägypten, um die Bemühungen für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und die Freilassung der Geiseln aus der Gewalt der islamistischen Hamas voranzutreiben. Das teilte das US-Außenministerium in Washington mit. Blinken werde dazu ab diesem Dienstag bis Donnerstag Gespräche mit ägyptischen Regierungsvertretern führen. Nach Israel wird Blinken Medienberichten zufolge diesmal nicht reisen.

Bei den indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe und eine Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln vermitteln Ägypten, die USA und der Golfstaat Katar zwischen Israel und der Hamas. Derzeit treten die Verhandlungen auf der Stelle. Im Gazastreifen werden noch 101 der bei dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 verschleppten Geiseln festgehalten. Unbekannt ist, wie viele von ihnen überhaupt noch leben.

Auslöser des Gaza-Kriegs war das beispiellose Massaker mit mehr als 1.200 Toten, das Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel verübt hatten. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden seit Kriegsbeginn mehr als 41.000 Menschen im Gazastreifen getötet. Die Zahl unterscheidet nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern und lässt sich unabhängig kaum überprüfen.


Ein Toter nach israelischem Angriff im Südlibanon

BEIRUT/TEL AVIV: Seit Beginn des Gaza-Kriegs kommt es fast täglich zu militärischen Konfrontationen zwischen dem israelischen Militär und der Hisbollah im Libanon. Immer wieder gibt es Tote.

Bei einem israelischen Angriff im Libanon ist nach Behördenangaben ein Mensch getötet worden. Dem libanesischen Gesundheitsministerium zufolge wurden bei dem Angriff in Hula im Süden des Landes vier weitere Personen verletzt. Das israelische Militär gab an, terroristische Infrastruktur in der Gegend um Hula angegriffen zu haben. Außerdem sei eine Reihe von Projektilen aus dem Libanon abgefangen worden. Die Hisbollah-Miliz feuerte nach eigenen Angaben Raketen auf verschiedene Ziele im Norden Israels. Sie sprach auch vom Tod eines ihrer Kämpfer. Er stammte demnach aus Hula. Die Miliz führt für gewöhnlich nicht weiter aus, wann, wo und wie ihre Mitglieder ums Leben kommen.

Bei einem weiteren Angriff nahe dem Ort Tayr Harfa unweit der israelischen Grenze im Libanon wurden dem Gesundheitsministerium zufolge zwei Mitglieder des islamischen Rettungsdienstes Risala verletzt. Die Risala-Sanitäter stehen der Amal-Bewegung nahe, die ein wichtiger Verbündeter der Iran-treuen Hisbollah ist.

Seit Beginn des Kriegs im Gazastreifen zwischen Israel und der islamistischen Hamas vor gut elf Monaten kommt es im Grenzgebiet der beiden Länder nahezu täglich zu militärischen Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah. Auf beiden Seiten gab es Tote - die meisten von ihnen waren Mitglieder der Hisbollah. Die mit dem Iran verbündete schiitische Hisbollah-Miliz handelt nach eigenen Angaben aus Solidarität mit der Hamas.

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