USA ziehen Flugzeugträger aus Rotem Meer ab
WASHINGTON: US-Verteidigungsminister Austin hatte sein Militär Ende August angewiesen, zwei Flugzeugträger und deren Begleitschiffe in der Region zu belassen. Nun befindet sich einer der beiden auf dem Rückweg.
Nach einem mehrwöchigen Einsatz als Reaktion auf die Krise im Nahen Osten haben die USA ihren Flugzeugträger «Theodore Roosevelt» aus dem Roten Meer abgezogen. Das Schiff und der dazugehörige Verband befänden sich auf dem Weg durch den Indopazifik, teilte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Pat Ryder, mit. Im Nahen Osten befindet sich noch der Flugzeugträger «USS Abraham Lincoln» und dessen Begleitschiffe.
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hatte das Militär Ende August angewiesen, zunächst beide Flugzeugträger und deren Begleitschiffe in der Region zu belassen. Ryder nannte nun keine Details zu dem Abzug, sprach aber im Allgemeinen von «Flottenmanagement». Bei Bedarf seien die USA in der Lage, mit zwei Flugzeugträgern vor Ort zu sein, betonte er.
Die USA sind Israels wichtigster Verbündeter. Sie hatten zuletzt zusätzliche Kriegsschiffe, Flugzeuge und auch ein mit Raketen bestücktes Atom-U-Boot in die Region verlegt. Die USA seien in der Region weiterhin robust aufgestellt, um Israel bei seiner Verteidigung zu unterstützen und um auf verschiedene Eventualitäten vorbereitet zu sein, betonte Ryder. Die US-Regierung hat klargemacht, dass sich die in die Region verlegten US-Kriegsschiffe nicht an Kampfhandlungen beteiligen sollten, sondern lediglich zur Abschreckung dienten.
Drei Tote nach israelischem Angriff im Libanon
BEIRUT: Immer wieder kommt es zu Beschuss zwischen der Hisbollah im Libanon und dem israelischen Militär. Nun hat es im Libanon erneut Tote gegeben - darunter auch ein Kind.
Bei einem israelischen Angriff im Libanon sind nach Behördenangaben mindestens drei Menschen getötet worden. Darunter sei auch ein Kind gewesen, teilte das Gesundheitsministerium in Beirut mit. Bei dem Angriff nahe Nabatieh im Süden des Landes habe es außerdem drei Verletzte gegeben. Ob unter den Opfern Mitglieder der Hisbollah waren, war zunächst nicht klar. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht.
Zuvor hatte es bereits gegenseitigen Beschuss zwischen der proiranischen Hisbollah und dem israelischen Militär gegeben. Die Hisbollah reklamierte mehrere Angriffe auf Ziele im Norden Israels für sich. Auch die israelische Armee griff nach Angaben der libanesischen Nachrichtenagentur NNA mehrere Ziele im Südlibanon an.
Seit Beginn des Krieges im Gazastreifen zwischen Israel und der mit der Hisbollah verbündeten islamistischen Hamas vor elf Monaten kommt es im Grenzgebiet der beiden Länder nahezu täglich zu militärischen Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah. Auf beiden Seiten gab es Tote - die meisten von ihnen waren Mitglieder der Hisbollah. Die Hisbollah handelt nach eigenen Angaben aus Solidarität mit der Hamas.
Polio: Mehr als 500.000 Kinder in Gaza bekamen erste Dosis
GENF/GAZA: Im Juli taucht der erste Polio-Fall im Gazastreifen seit 25 Jahren auf. Die Vereinten Nationen reagieren schnell. Trotz des Konflikts wird eine massive Impfkampagne in Gang gesetzt.
Die erste Runde der Impfkampagne gegen Polio im Gazastreifen steht nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor dem Abschluss. Dank humanitärer Kampfpausen konnten mehr als 552.000 Kinder eine erste Dosis gegen das Virus erhalten, wie WHO-Vertreter Richard Peeperkorn in einer Videoschalte aus dem Gazastreifen mitteilte.
Die Kampagne wird Peeperkorn zufolge voraussichtlich noch am Donnerstag beendet. «Es war unglaublich ermutigend, die Resonanz auf diese Kampagne zu sehen. Überall, wo die Teams hingingen, taten die Eltern alles, was sie können, damit ihr Kind die Impfung nicht verpasst», sagte Peeperkorn. In etwa vier Wochen ist der Start der Impfungen mit der zweiten Dosis geplant.
Ursprünglich waren UN-Helfer davon ausgegangen, dass 640.000 Kinder im Gazastreifen zu impfen sind. Diese Zahl sei etwas zu hoch geschätzt worden, hieß es von der WHO. Im Juli waren drei Fälle von Polio in dem dicht besiedelten Kriegsgebiet entdeckt worden. Die Krankheit kann zu Lähmungen führen.
18 Tote bei Angriff auf ehemaliges Schulgebäude im Gazastreifen
TEL AVIV: Die frühere Schule ist eine UN-Einrichtung, in der Tausende Menschen Zuflucht gesucht haben. Auch die Vereinten Nationen beklagen Tote.
Bei einem israelischen Luftangriff auf dem Gelände einer ehemaligen Schule in Nuseirat im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben 18 Menschen getötet worden. Darunter waren nach UN-Angaben auch sechs UN-Mitarbeiter. Die Totenzahlen des Hamas-Informationsbüros ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Das israelische Militär teilte mit, der Angriff habe einem Kommando- und Kontrollposten der islamistischen Hamas gegolten. Zuvor seien eine Reihe von Maßnahmen ergriffen worden, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern, hieß es.
Bei dem Gebäude und seiner Umgebung handelte es sich um eine Einrichtung des UN-Hilfswerks für Palästina (UNRWA). Das Gelände bot demnach etwa 12.000 Menschen Zuflucht, vor allem Frauen und Kindern.