Drei Tote nach Drohnenangriff im Osten Syriens
DAIR AS-SAUR: Die syrische Grenzregion zum Irak gilt als Hochburg proiranischer Milizen. Bei einem Drohnenangriff sterben mehrere Menschen. Darunter auch ein Kind.
Im Osten Syriens sind Aktivisten zufolge bei einem Drohnenangriff drei Menschen getötet worden. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte befand sich unter den Opfern auch ein Kind. Bei den anderen beiden handelte es sich demnach um Mitglieder proiranischer Milizen. Der Angriff habe auf einen Lastwagen nahe einer Militärzentrale der Milizen in der Gegend um Bukamal gezielt, berichtete die Beobachtungsstelle mit Sitz in Großbritannien. Wer für den Drohnenangriff verantwortlich war, war zunächst nicht klar.
Die betroffene Gegend nahe der irakischen Grenze gilt als Hochburg vom Iran unterstützter Milizen. Den Aktivisten zufolge nutzen die Kämpfer dort unter anderem Wohngebäude, um Waffen zu lagern.
Seit 2011 herrscht in Syrien ein verheerender Bürgerkrieg. Heute ist das Land gespalten. Machthaber Baschar al-Assad kontrolliert mithilfe seiner Verbündeten Russland und Iran inzwischen wieder zwei Drittel des Landes. Der Nordwesten ist unter Kontrolle von Oppositionskräften. Eine politische Lösung für den Konflikt ist nicht in Sicht.
Ägyptens Armeechef inspiziert Grenze zum Gazastreifen
KAIRO: Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu möchte die Kontrolle über die Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten nicht aufgeben. Überraschend besucht Ägyptens Generalstabschef die Grenze.
Der Generalstabschef der ägyptischen Armee, Ahmed Chalifa, hat nach Militärangaben überraschend die ägyptische Grenze zum Gazastreifen besucht, um die dortige Sicherheitslage zu prüfen. In einem von dem Militär veröffentlichen Video sagte er: «Die Hauptaufgabe der Streitkräfte besteht darin, die Grenzen des Landes zu schützen.» Weiterhin war zu sehen, wie er sich mit Soldaten nahe dem Grenzübergang Rafah unterhielt.
Die Kontrolle über die Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten gehört in den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg zu den größten Streitpunkten. Laut israelischer Armee verlaufen unter dem Korridor etliche Tunnel der Hamas. Israel will einen Waffenschmuggel durch diese Tunnel unterbinden. Ägypten und die islamistische Hamas lehnen eine dauerhafte Kontrolle des sogenannten Philadelphi-Korridors durch das israelische Militär ab.
Baerbock beginnt Nahostreise mit Gesprächen
RIAD: Die Bundesaußenministerin spricht mit ihrem saudischen Amtskollegen in Riad über die dramatische Lage in der Region. Es soll auch um die andauernden Angriffe der Huthi-Miliz gehen.
Außenministerin Annalena Baerbock hat ihre zweitägige Nahostreise mit Krisengesprächen in Saudi-Arabien begonnen. Am Vormittag kam die Grünen-Politikerin in der Hauptstadt Riad mit ihrem Amtskollegen Faisal bin Farhan zusammen. Nach Angaben des Auswärtigen Amts soll es bei dem Treffen um die dramatische Lage in der Region sowie die fortdauernden Angriffe der mit dem Iran verbündeten Huthi-Miliz im Jemen auf die internationale Schifffahrt gehen.
Gegen Mittag wollte die Bundesaußenministerin nach Jordanien weiterreisen. In der Hauptstadt Amman ist eine Unterredung mit Außenminister Aiman al-Safadi geplant. Dabei soll es ebenfalls um die Lage in der Region gehen. Insbesondere werde die Koordinierung der humanitären Hilfe für die Menschen im Gazastreifen eine Rolle spielen, hatte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts in Berlin angekündigt. Am Abend reist die Bundesaußenministerin weiter nach Israel, wo sie am Freitag Gespräche führen will.
Nach Angaben des Auswärtigen Amtes ist es die neunte Reise von Baerbock nach Israel seit dem blutigen Überfall der Hamas auf das Land am 7. Oktober vergangenen Jahres. In der Region war sie seither insgesamt elfmal. Die USA, Ägypten und Katar versuchen, zu vermitteln. Der Fund von sechs kürzlich im Gazastreifen ermordeten israelischen Geiseln und die Drohung von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu mit Vergeltung hat die Vermittlungsbemühungen zusätzlich belastet.