Nächster Abschiebeflug nach Kabul für Dienstag geplant

Die Polizei begleitet Asylbewerber zum Flughafen. Foto: epa/Sebastian Willnow
Die Polizei begleitet Asylbewerber zum Flughafen. Foto: epa/Sebastian Willnow

KABUL (dpa) - Trotz der sich weiter verschlechternden Sicherheitssituation in Afghanistan wollen Bund und Länder kommende Woche wieder abgelehnte Asylbewerber nach Kabul abschieben. Das bestätigten am Freitag Flüchtlingsaktivisten in Deutschland und Regierungsquellen in Afghanistan.

Der Flug solle am Dienstag um 19.15 Uhr am Flughafen Frankfurt am Main starten, sagte eine Mitarbeiterin des Bayerischen Flüchtlingsrates. Ein Mitarbeiter des Flüchtlingsministeriums in Kabul wusste von der für Mittwochmorgen geplanten Ankunft. Wie viele Passagiere an Bord sein werden, blieb zunächst unklar. Bisher haben Bund und Länder seit dem ersten direkten Abschiebeflug im Dezember 2016 rund 220 Männer nach Afghanistan zurückgebracht.

Die Abschiebungen sind umstritten, weil sich in Afghanistan der Krieg mit den radikalislamischen Taliban und zunehmend auch mit der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ausweitet. Erst am Dienstag war es den Taliban gelungen, kurzzeitig die westafghanische Provinzhauptstadt Farah einzunehmen. Dutzende Sicherheitskräfte und Zivilisten sowie Hunderte Talibankämpfer starben.

Seit einem schweren Anschlag vor der deutschen Botschaft in Kabul im Mai 2017 beschränken die deutschen Behörden die Abschiebungen auf Straftäter, terroristische Gefährder und Menschen, die «die Mitwirkung an der Identitätsfeststellung hartnäckig verweigern».

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aurel aurelis 24.05.18 09:09
Alle abschieben
Alle Afghanen sollten umgehend abgeschoben werden. Sie sollen bei den Sicherheitskräften in ihrem Land helfen das Land sicherer zu machen. Warum sollen unsere Soldaten den Kopf hin halten und die Afghanen leben bei uns von der Stütze. Gegen das Abschieben Stimmung machende Leute und Parteien sollen doch selber hingehen statt unseren Soldaten. Auch wegen des miserablen Materials leben sie ständig in Unsicherheit.