Schon mehr als 500 Kegelrobbenbabys geboren

​Nachwuchs auf Helgoland

Eine junge Robbe mit ihrer Mutter am Strand der so genannten Düneninsel bei Helgoland. Foto: epa/Focke Strangmann
Eine junge Robbe mit ihrer Mutter am Strand der so genannten Düneninsel bei Helgoland. Foto: epa/Focke Strangmann

HELGOLAND: Einen Monat nach Beginn der Wurfsaison sind auf Deutschlands einziger Hochseeinsel Helgoland bereits mehr als 500 Kegelrobbenbabys geboren worden.

Bis einschließlich Sonntag wurden seit Anfang November 514 Jungtiere gezählt, teilte der Verein Jordsand mit, der den Kegelrobbenbestand gemeinsam mit der Gemeinde betreut. Seit der ersten Kegelrobbengeburt auf Helgoland im Winter 1996/97 stieg die Geburtenzahl jährlich. Im Winter 2019/20 gab es 531 Geburten.

Bei der Geburt haben die Jungtiere ein weißes «Babyfell», das sogenannte Wollfell. Es schützt vor Wind und Kälte, ist aber nicht wasserdicht. Die ersten Lebenswochen sind daher sehr sensibel und die kleinen Robben sind darauf angewiesen, an hochwassergeschützten Strandabschnitten zu liegen. Beunruhigungen können dazu führen, dass die Verbindung zwischen Mutter und Jungem abreißt, oder die Jungtiere ins Wasser gehen und dort noch nicht überleben, teilte der Verein Jordsand weiter mit.

Einige der im November geborenen Tiere seien schon im Fellwechsel oder mit diesem durch, sagte Rebecca Ballstaedt, die für die Kegelrobben zuständige Schutzgebietsleiterin des Vereins Jordsand auf Helgoland. «Da sind schon ein paar lustig bunt gescheckte dazwischen.» Man sehe die wunderlichsten Fellkombinationen zwischen Woll- und adultem Fell.

Die Kegelrobbe gilt als größtes Raubtier Deutschlands. Die Bullen können bei einer Länge von bis zu 2,30 Meter ein Gewicht von über 300 Kilogramm auf die Waage bringen. Die Weibchen werden bis zu zwei Meter lang und bis zu 185 Kilogramm schwer. Ein erwachsenes Tier frisst täglich bis zu sechs Kilogramm Fisch und andere Meerestiere. Als angeblicher Konkurrent der Fischer waren Kegelrobben über die Jahrhunderte in der Nordsee nahezu ausgerottet. Heute gibt es im Wattenmeer wieder mehrere Kolonien mit Jungen.

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