Migrantenboot vor Kuba verunglückt - mindestens fünf Tote
CÁRDENAS: Beim Kentern eines Bootes mit Migranten vor Kuba sind mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. Weitere 12 Menschen würden vermisst und elf seien gerettet worden, berichtete der staatliche Lokalsender TV Yumurí am Freitagabend (Ortszeit). Insgesamt seien bereits am Montag 28 Bewohner der nordkubanischen Stadt Cárdenas in dem rudimentären Boot mit dem Ziel USA in See gestochen und am Dienstag verunglückt. Nach Angaben von Überlebenden sind starke Wellen die Ursache gewesen.
Im vergangenen Jahr wurden nach Zahlen des US-Grenzschutzes CBP an der US-Landgrenze mit Mexiko mehr als 306.000 Kubaner beim illegalen Grenzübertritt aufgegriffen. Das sind fast drei Prozent der Bevölkerung des sozialistischen Karibikstaates. Hinzu kommen Tausende Kubaner, die in teils selbst gebauten Booten versuchen, den rund 150 Kilometer entfernten US-Bundesstaat Florida zu erreichen - mehr als 5000 fing die US-Küstenwache nach eigenen Angaben allein seit vergangenem Oktober ab. Sie werden in der Regel schnell zurückgeschickt. Zu den Fluchtursachen gehören die schlechte Versorgungslage, Armut und staatliche Repression in Kuba.
Am 5. Januar hatte US-Präsident Joe Biden neue Maßnahmen gegen die illegale Einwanderung vorgestellt. Demnach können die USA jeden Monat 30.000 Migranten aus Kuba, Nicaragua, Haiti und Venezuela nach Mexiko abschieben, die irregulär in die USA gelangt sind. Im Gegenzug sollen 30.000 Menschen aus diesen Ländern unter strengen Auflagen für jeweils zwei Jahre legal in die USA einreisen dürfen. Im November hatte sich Kuba bereit erklärt, erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wieder Flüge mit abgeschobenen Kubanern aus den USA zuzulassen.