Nachrichten zum Thema Seefahrt am Montag

Bei Bootskollision in Bangladesch mindestens 26 Tote. Foto: epa/Str
Bei Bootskollision in Bangladesch mindestens 26 Tote. Foto: epa/Str

Mindestens 26 Menschen sterben bei Bootsunglück in Bangladesch

DHAKA: Mindestens 26 Menschen sind bei einem Bootsunglück in Bangladesch ums Leben gekommen. Das überladene Motorboot mit mehr als 30 Passagieren sei am Montag in einem Fluss im Zentrum des Landes mit einem Cargoschiff zusammengeprallt, sagte ein Behördenmitarbeiter der Deutschen Presse-Agentur. Unter den Toten seien auch drei Kinder. Das Boot habe Menschen befördert, während reguläre öffentliche Verkehrsmittel wegen des landesweiten Lockdowns nicht fahren dürfen, sagte ein Polizeisprecher vor Ort. Anwohner hätten kurz nach dem Sinken des Boots noch fünf Menschen retten können. Die Unglücksursache war zunächst unklar.

Tödliche Bootsunglücke kommen in Bangladesch immer wieder vor. Schuld daran sind nach Experten besonders schlechte Sicherheitsstandards. Bangladesch ist nach UN-Angaben eines der am wenigsten entwickelten Länder der Welt.


Umgekehrte «Invasion»: Mexikanische Zapatisten segeln nach Europa

ISLA MUJERES: 500 Jahre nach der spanischen Eroberung des Aztekenreiches in Mexiko haben sieben indigene Zapatisten in einem deutschen Segelboot eine symbolische umgekehrte «Invasion» gestartet. Gemeinsam mit der fünfköpfigen deutsch-kolumbianischen Besatzung legten sie am Sonntag mit dem Boot «La Montaña» (Der Berg) von der mexikanischen Karibikinsel Isla Mujeres ab, wie örtliche Medien berichteten. Laut Blog-Einträgen der linken Rebellen soll es der Auftakt einer Reise durch ganz Europa gewesen sein.

Als erste Station will die Gruppe Mitte Juni die spanische Stadt Vigo erreichen. Den 13. August, den 500. Jahrestag des Falls der Aztekenhauptstadt Tenochtitlán, wollen die Zapatisten in Spaniens Hauptstadt Madrid verbringen. In Europa wollen sie sich mit lokalen Aktivisten austauschen. Nach den im Internet veröffentlichten Worten des Zapatisten-Anführers «Subcomandante Galeano» - früher «Subcomandante Marcos» genannt - geht es ihnen nicht etwa darum, Forderungen zu stellen oder Vorwürfe zu machen. Vielmehr laute die Botschaft der Indigenen: «Wir sind nicht erobert worden. Wir leisten weiter Widerstand und rebellieren.»

Sofern Reisebeschränkungen wegen der Corona-Pandemie nicht verhinderten, dass das «Schwadron» in Spanien von Bord gehen kann, werde gefeiert und getanzt, kündigte «Galeano» an. Es werde sich dann die Botschaft verbreiten: «Die Invasion hat begonnen.»

Die Zapatistischen Streitkräfte der Nationalen Befreiung (EZLN) hatten an Neujahr 1994 zu den Waffen gegriffen und im indigen geprägten südmexikanischen Bundesstaat Chiapas mehrere Ortschaften besetzt. Der stets vermummte und pfeifenrauchende «Subcomandante Marcos» machte die Bewegung international bekannt. Der Aufstand wurde schnell niedergeschlagen. Einige Gemeinden in Chiapas werden aber von de facto autonomen Räten unter der Führung der EZLN regiert.


Undiplomatische Tirade: Philippinischer Minister wettert gegen China

MANILA: Im Konflikt um Seegebiete zwischen den Philippinen und China verschärft sich der Ton. Peking schickt seit Monaten immer mehr Schiffe in die umstrittene Region im Südchinesischen Meer - sehr zum Ärger der Regierung in Manila. «China, mein Freund, wie kann ich es höflich ausdrücken? Mal überlegen... Oh... GET THE FUCK OUT» (auf Deutsch etwa: Verpisst Euch), schrieb der philippinische Außenminister Teodoro Locsin Jr. am Montag auf Twitter.

Speziell geht es um einen Vorfall in der vergangenen Woche, als Schiffe der chinesischen Küstenwache am Scarborough-Riff die philippinische Küstenwache während einer Übung unter anderem «beschattet und blockiert» haben sollen, wie das Außenministerium des Inselstaates mitteilte. Das Riff liegt etwa 230 Kilometer vor der philippinischen Hauptinsel Luzon.

Die Übungen seien in philippinischen Gewässern durchgeführt worden, die «integraler Bestandteil» des Landes seien. «China hat in diesen Gebieten keine Strafverfolgungsrechte», hieß es. Gegen die «kriegerischen» Aktionen der Chinesen habe Manila formell Protest eingelegt, so das Ministerium.

«Was machst Du mit unserer Freundschaft?», twitterte Locsin unverblümt weiter. «Du. Nicht wir. Wir versuchen es. Aber Du bist wie ein hässlicher Trottel, der seine Aufmerksamkeit einem gut aussehenden Typen aufzwingt, der ein Freund sein will.»

Auf das Scarborough-Riff, ein weitestgehend versunkenes Atoll, erheben sowohl China als auch die Philippinen Ansprüche. Es war 2012 Mittelpunkt eines militärischen Zwischenfalls zwischen beiden Ländern, worauf Peking das Riff kurzerhand besetzte. Obwohl ein Gericht 2016 entschieden hatte, dass Chinas historische Rechte auf das Gebiet hinfällig seien, erkennt Peking das Urteil nicht an.


Drei Menschen tot nach Unglück mit mutmaßlichem Schmugglerboot in USA

SAN DIEGO: Bei einem Bootsunglück im Süden des US-Bundesstaats Kalifornien sind drei Menschen gestorben.

Die Feuerwehr von San Diego teilte am Sonntag mit, am Vormittag sei ein Boot mit etwa 30 Personen an Bord nahe der Küste zerbrochen und komplett zerstört worden. Drei Menschen an Bord hätten das Unglück nicht überlebt. 27 Menschen seien in nahe gelegene Krankenhäuser gebracht worden. Details zu den Toten und Verletzten nannte die Feuerwehr zunächst nicht. Ein Beamter der US-Grenzschutzbehörde CBP sagte, es deute alles darauf hin, dass es sich um ein Schmugglerboot gehandelt habe, dass Migranten auf illegalem Weg in die USA habe bringen wollen. San Diego liegt im Süden Kaliforniens an der Grenze zu Mexiko.

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