Nachrichten zum Thema Seefahrt am Montag

Die Schleuse am Nord-Ostsee-Kanal in Kiel-Holtenau ist leer. Foto: epa/Angelika Warmuth
Die Schleuse am Nord-Ostsee-Kanal in Kiel-Holtenau ist leer. Foto: epa/Angelika Warmuth

Nord-Ostsee-Kanal ab Dienstagmittag wieder für Schiffe frei

KIEL: Knapp zwei Wochen nach der Ölhavarie wird der Nord-Ostsee-Kanal am Dienstag (12.00 Uhr) wieder für die Schifffahrt freigegeben. «Die Reinigungsarbeiten in Brunsbüttel sind gut vorangekommen», sagte der schleswig-holsteinische Umweltminister Tobias Goldschmidt am Montag. Eine Ausbreitung des Öls in Elbe und Nordsee - und damit eine Umweltkatastrophe - konnte demnach verhindert werden.

Der Kanal wurde am 21. Dezember gesperrt, nachdem wegen eines Lecks in einer Pipeline große Mengen Rohöl ausgelaufen waren. Zuletzt befreiten Helfer verunreinigte Böschungen und Hafenanlagen sowie Schleusen und Schiffe von Öl. Der Kanal zwischen Kiel an der Ostsee und Brunsbüttel an der Mündung der Elbe in die Nordsee gilt als weltweit meistbefahrene künstliche Seewasserstraße.


«Biofouling» am Rumpf: Passagiere sitzen auf Kreuzfahrtschiff fest

ADELAIDE: Eigentlich wollten sie den Jahreswechsel mit einer Kreuzfahrt von Neuseeland nach Australien begehen - aber dann wurde die Traumreise zum Albtraum: Wegen eines Befalls mit Mikroorganismen am Rumpf ihres Schiffes durften die rund 800 Passagiere der «Viking Orion» seit einer Woche nicht an Land gehen. An der Außenwand des Luxusliners habe sich «maritimer Bewuchs» gebildet, sogenanntes Biofouling, berichtete die australische Nachrichtenagentur AAP. Eine solche Ansiedlung von Organismen kann zur Einschleppung und Verbreitung nicht-einheimischer Arten führen. Australien hat sehr strikte Regeln unter anderem in puncto Biosicherheitsrisiken, um seine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt zu schützen.

Nachdem das Schiff am zweiten Weihnachtstag in der neuseeländischen Hauptstadt Wellington in See gestochen war, verweigerten gleich vier Häfen das Anlegen: Christchurch und Dunedin auf der Südinsel sowie Hobart im australischen Tasmanien und Adelaide in Südaustralien. Bevor das Schiff Kurs auf Melbourne nehmen durfte, musste es zunächst außerhalb australischer Gewässer von professionellen Tauchern gereinigt werden - etwa 22 Kilometer vor der Küste der Stadt Victor Harbor.

«Das Schiff muss einer Rumpfreinigung unterzogen werden, um das Biofouling zu entfernen und zu verhindern, dass potenziell schädliche Meeresorganismen vom Schiff eingeschleppt werden», zitierte AAP das Ministerium für Fischerei. Mittlerweile ist die Viking Orion aber laut der Webseite vesselfinder.com auf dem Weg nach Melbourne.

Obwohl das Schiff mehrere planmäßige Stopps an Land auslassen musste, um die erforderliche Säuberung durchzuführen, werde es voraussichtlich am Dienstag seine Fahrt auf der geplanten Reiseroute fortsetzen, teilte die Reederei Viking Cruises mit. Der Kapitän entschuldigte sich bei den Gästen. Sie sollen später für die ausgefallenen Landgänge entschädigt werden.

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