Nachrichten zum Thema Seefahrt am Montag

Foto: Pixabay
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Zahlreiche Tote bei Bootsunglück auf dem Tanganjika-See

GOMA: Bei einem Bootsunglück auf dem Tanganjika-See sind zahlreiche Menschen ums Leben gekommen. Bis Montagnachmittag wurden nach Augenzeugenberichten zehn Leichen geborgen, mehrere Passagiere wurden noch vermisst. Das Unglück hatte sich demnach am Sonntag auf Höhe der Südkivu-Region ereignet, die zur Demokratischen Republik Kongo gehört. Nach ersten Erkenntnissen war das zwischen Uvira und Baraka verkehrende Boot nahe dem Ort Bulumba aus noch ungeklärter Ursache gekentert.

Auf den Seen im vielen Ländern Afrikas kommt es immer wieder zu solchen Unfällen, da die Boote oft völlig überladen und in schlechtem Zustand sind. Erst Anfang Juni waren auf dem gleichen See bei einem anderen Bootsunglück 15 Menschen ums Leben gekommen. Viele Menschen der Region sind trotz aller Risiken jedoch auf Bootspassagen angewiesen, da viele Landverbindungen in der Gegend um Afrikas tiefsten See als unpassierbar gelten.


London bestellt iranischen Botschafter nach Angriff auf Tanker ein

LONDON/TEHERAN/BUKAREST: Nach dem Drohnenangriff auf den Öltanker «Mercer Street» im Persischen Golf hat Großbritannien den iranischen Botschafter einbestellt. Staatssekretär James Cleverly habe dabei deutlich gemacht, dass der Iran «Maßnahmen, die den Weltfrieden und die internationale Sicherheit gefährden, unverzüglich einstellen» müsse, teilte das Außenministerium in London am Montag mit. «Dies war eindeutig ein inakzeptabler und empörender Angriff auf die kommerzielle Schifffahrt», sagte Premierminister Boris Johnson. Teheran müsse sich den Konsequenzen seiner Taten stellen.

Bei dem Zwischenfall am 29. Juli vor der Küste Omans waren ein Brite und der rumänische Kapitän getötet worden. Auch der iranische Botschafter in der rumänischen Hauptstadt Bukarest wurde einbestellt.

Großbritannien, Rumänien, Israel und die USA machen den Iran für den Zwischenfall verantwortlich. Das Schiff wird von der britischen Firma Zodiac Maritime verwaltet. Vorsitzender der Zodiac-Gruppe ist der israelische Geschäftsmann Ejal Ofer, der nach Medienberichten auch Anteile der Gruppe besitzt.

Der Iran wies eine Verwicklung erneut zurück. «Die Unterstellungen der britischen und amerikanischen Außenminister sind grundlos und eine politische Provokation, die wir aufs schärfste verurteilen» sagte Außenamtssprecher Said Chatibsadeh in Teheran. Es seien keine konkreten Beweise präsentiert worden. «Aber falls es deswegen zu irgendwelchen abenteuerlichen Aktionen gegen den Iran kommen sollte, werden wir die kurzerhand und konsequent erwidern», sagte der Sprecher der Nachrichtenagentur Isna zufolge.

Aus dem Persischen Golf gelangen Schiffe über die Straße von Hormus in den Golf von Oman, an den auch der Iran grenzt, und können von dort über den Suezkanal ins Mittelmeer gelangen. Die Route gilt als eine der wichtigsten Seeverbindungen des internationalen Handels.


Gardasee-Bootsunfall: Verdächtiger Münchner nun unter Hausarrest

BRESCIA: Im Fall des tödlichen Bootsunfalls auf dem Gardasee Mitte Juni ist der deutsche Verdächtige aus dem Gefängnis in der norditalienischen Stadt Brescia entlassen worden. Das bestätigte das Büro seines Anwalts der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Dem Büro zufolge ist der 52-Jährige nun an einem geheimen Ort in Italien untergebracht. Er könne nicht nach Deutschland zurückkehren. Es bestehe zwar keine Gefahr für sein Leben, aber man wolle «Neugierige» vermeiden oder dass sich ihm Menschen nähern. Seine Unterkunft werde von der Polizei bewacht.

Der Zeitung «La Repubblica» zufolge hatte der Ermittlungsrichter die Haft in Hausarrest umgewandelt, denn es habe keine Gefahr mehr bestanden, dass der Münchener die Tat wiederholen werde. Der Deutsche soll in der Nacht vom 19. auf den 20. Juni ein Motorboot auf dem Gardasee gesteuert haben. Das Boot, besetzt mit ihm und einem Freund, stieß den Ermittlungen zufolge mit dem Boot eines italienischen Paares zusammen, das vom Westufer des Sees stammte.

Der 37 Jahre alte Mann wurde tags darauf tot in dem Kahn entdeckt. Stunden später bargen Taucher die Leiche seiner 25 Jahre alten Begleiterin. Der Verdacht fiel bald auf die beiden Münchener. Diese durften zunächst wieder nach Deutschland zurückreisen, was in Italien teils für Empörung sorgte.

Die italienische Justiz suchte später einen der beiden per europäischem Haftbefehl. In einer Nacht- und Nebelaktion stellte sich der 52-Jährige schließlich Anfang Juli im norditalienischen Grenzort Brenner den Behörden und kam in ein Gefängnis in Brescia. Später strahlte der öffentlich-rechtliche Sender Rai 1 das Video einer Überwachungskamera aus, das angeblich das Unglück zeigte. Die Deutschen hatten den Behörden anfangs gesagt, sie hätten den Unfall nicht bemerkt. Der Festgenommene gab an, mit der Justiz kooperieren zu wollen.


Auch Rumänien macht den Iran für Angriff auf Tanker verantwortlich

Bukarest (dpa)- Nach Israel, den USA und Großbritannien macht auch Rumänien den Iran für einen Drohnenangriff auf den Öltanker «Mercer Street» im Indischen Ozean verantwortlich. Bei dem Zwischenfall war auch der rumänische Schiffskapitän ums Leben gekommen. Außenminister Bogdan Aurescu bestellte deswegen am Montag den iranischen Botschafter in Bukarest ein, wie sein Ministerium mitteilte.

Man gehe aufgrund der Informationen der Partner aus den USA und Großbritannien davon aus, dass «der Angriff absichtlicher Art war» und «vom Iran koordiniert wurde», heißt es in der Mitteilung des rumänischen Außenministeriums. Rumänien behalte sich das Recht auf eine «angemessene Reaktion» vor, «zusammen mit seinen internationalen Partnern».

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