Russland schränkt Verkehr durch Kertsch-Meerenge bei der Krim ein
MOSKAU: Russland schränkt die Schifffahrt durch die Straße von Kertsch, die das Schwarze Meer und das Asowsche Meer miteinander verbindet, weiter ein. Auch der Luftraum über der Meerenge sei gesperrt, teilte das russische Verteidigungsministerium am Mittwochabend mit. In einem als «vorübergehend gefährlich» markierten Bereich sei die Durchfahrt durch die Meerenge für Schiffe verboten - es sei denn, sie seien tagsüber in offiziell empfohlenen Fahrrinnen unterwegs, hieß es. Ausnahmen gelten demnach etwa für Wasserfahrzeuge der russischen Marine und des Grenzschutzes.
Eine offizielle Begründung wurde nicht genannt. Über die Straße von Kertsch führt allerdings die Krim-Brücke, die die von Moskau annektierte ukrainische Halbinsel Krim und das russische Festland miteinander verbindet. Erst vor wenigen Wochen wurde das 19 Kilometer lange Bauwerk beschädigt - Moskau führt das auf einen Drohnenangriff zurück und macht die Ukraine dafür verantwortlich.
Die Ukraine, die sich seit mehr als 17 Monaten gegen einen russischen Angriffskrieg verteidigt, will alle okkupierten Gebiete befreien - dazu gehört auch die Krim, die Russland sich völkerrechtswidrig einverleibt hat. Neben der Halbinsel grenzt auch das ukrainische Festland ans Asowsche Meer. Allerdings sind die Küstenregionen derzeit von russischen Truppen besetzt.
Nach Großfeuer: Beschädigter Frachter wird nach Eemshaven geschleppt
SCHIERMONNIKOOG: Mehr als eine Woche dümpelte der Autofrachter brennend vor der niederländischen Küste. Die Gefahren für die Umwelt waren groß. Endlich wird der Frachter in Sicherheit gebracht.
Der in der Nordsee durch ein Großfeuer schwer beschädigte Autofrachter wird an diesem Donnerstag in den niederländischen Seehafen Eemshaven geschleppt. Das teilte die nationale Wasserbehörde in der Nacht zum Donnerstag mit. Eemshaven ist der nächstgelegene Seehafen des derzeitigen Ankerplatzes des Bootes, etwa 16 Kilometer im Norden der Wattenmeerinsel Schiermonnikoog. Nach gut einer Woche wird die «Fremantle Highway» damit geborgen.
Eemshaven liegt an der deutschen Grenze etwa auf der Höhe von Emden. Der Hafen sei die beste Option, angesichts der schlechten Wetterbedingungen, der Infrastruktur und des kurzen Abstandes, teilte die Behörde mit. Dadurch würden Risiken eingeschränkt.
Der Transport auf einer Strecke von rund 64 Kilometern soll am Donnerstagmorgen starten. Doch Abfahrt- und Ankunftszeit seien stark abhängig von Wetter, Strömung und Gezeiten, teilte die Behörde mit. Das Schiff wird begleitet von Bergungsspezialisten sowie einem Spezialschiff, das im Notfall heraussickerndes Öl räumen kann.
Die «Fremantle Highway» liegt nach Angaben der Wasserbehörde stabil an ihrem jetzigen Ankerplatz. Auch das Feuer ist unter Kontrolle. Doch das Risiko einer Umweltkatastrophe für die Inseln und das Wattenmeer blieb hoch. Der schwer beschädigte Frachter hat rund 1,6 Millionen Liter Schweröl und knapp 3800 Autos an Bord.
Das Bergungsunternehmen Boskalis hatte davor gewarnt, dass der Frachter bei dem erwarteten starken Wind aus Nordwesten schwierig zu beherrschen sei. Im Hafen kann der Frachter entladen werden. Ob das Schiff dann abgewrackt oder repariert wird, entscheidet der japanische Reeder.
Die «Fremantle Highway» war auf dem Weg von Bremerhaven nach Singapur, als vor gut einer Woche Feuer ausbrach. Brandherd war vermutlich die Batterie eines E-Autos. Das ist aber noch nicht bestätigt. Bei der Evakuierung des Schiffes war ein Mann aus Indien gestorben. Die übrigen 22 Besatzungsmitglieder wurden gerettet.
Grüner für mehr Küstenabstand für Frachter mit gefährlicher Ladung
BERLIN: Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Julian Pahlke pocht auf veränderte Routen für Frachter mit gefährlicher Ladung. «Frachter mit gefährlichen Gütern müssen endlich einen größeren Abstand zur Küste und die nördlicher gelegene Route nehmen», sagte Pahlke am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. «Diese Anpassungen müssen auch für den Bundesverkehrsminister eine hohe Priorität haben.»
Vor rund einer Woche war auf dem Autofrachter «Freemantle Highway» vor der niederländischen Küste ein Feuer ausgebrochen. Inzwischen liegt das Schiff auf einem vorübergehenden Ankerplatz etwa 16 Kilometer im Norden der Wattenmeerinseln Ameland und Schiermonnikoog. Der rund 200 Meter lange Autofrachter hat auf elf Decks etwa 3800 Autos geladen, darunter 500 E-Autos. «Ein solcher Brand und all seine Gefahren hätte durch bessere Schutzmaßnahmen verhindert werden können», sagte Pahlke.
E-Autos würden grundsätzlich nicht häufiger als Verbrenner brennen, betonte er. «Aber im Brandfall - und dann noch auf einem Autotransporter - sind sie schwer zu löschen, zu dicht geladen und es gibt keine angepassten Löscheinrichtungen.» Die Sicherheitsvorschriften müssten zügig angepasst werden.
Befürchtet werden Öllecks und dadurch Schäden für das Wattenmeer. «Ein einziges Unglück kann das empfindliche Weltkulturerbe Wattenmeer großflächig und auf Jahrzehnte schädigen, den Tourismus lahmlegen und die Nordsee für uns alle, die sie gerne zur Erholung und Sport nutzen, unbrauchbar machen», so Pahlke. Das sei gerade «ein sehr reales Horrorszenario».
Uganda: Mindestens 20 Tote nach Bootsunglück auf Victoriasee
KAMPALA: Bei einem Bootsunglück auf dem Victoriasee in Uganda sind mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen. Wie die Polizei bestätigte, ereignete sich das Unglück auf Afrikas größtem See am Mittwoch in den Morgenstunden in der Nähe des Nordufers vor einer Insel. Auf dem Frachtschiff waren demnach insgesamt 34 Menschen, neun wurden zwischenzeitlich lebend gerettet.
Das Schiff hatte laut Polizei Kohle und Lebensmittel geladen. Das Schiff sei in einen Sturm geraten und zusätzlich überladen gewesen. In der Folge sei das Boot gekentert.
Auf den ugandischen Seen kommen jedes Jahr Hunderte von Menschen bei Bootsunfällen ums Leben. Die Ursachen sind dabei meist ähnlich: überfüllte Boote, schlechtes Wetter oder der allgemein schlechte Zustand der Schiffe. Im Victoriasee liegt das Dreiländereck der ostafrikanischen Staaten Uganda, Kenia und Tansania.
Bergungsunternehmen drängt auf Verlegung des Autofrachters
AMELAND: Der schwer beschädigte Autofrachter vor der niederländischen Küste soll nach Ansicht des Bergungsunternehmens so schnell wie möglich in einen sicheren Hafen geschleppt werden. Das Schiff sei stabil und das Feuer unter Kontrolle, sagte der Chef des Bergungsunternehmens Boskalis, Peter Berdowski, im niederländischen TV-Magazin «Nieuwsuur» am Dienstagabend. Bei erwartetem starkem Wind aus Nordwesten sei das massive Fahrzeug schwierig zu beherrschen. Der Boskalis-Chef sagte, dass der Wind in den nächsten Tagen drehen könne.
Der Frachter liegt nach Angaben der Wasserbehörde noch immer stabil an seinem jetzigen Ankerplatz, etwa 16 Kilometer im Norden der Wattenmeerinseln Ameland und Schiermonnikoog. Über die Verlegung in einen Hafen sei noch keine Entscheidung getroffen worden, sagte ein Sprecher der Wasserbehörde der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. Am Vorabend habe es ein kleines Problem mit einem Tau gegeben, mit dem der Frachter an einen Schlepper gekoppelt sei. Die Stabilität sei aber nicht in Gefahr gewesen.
Die Bergungsexperten hatten die «Fremantle Highway» eingehend kontrolliert. «Das Oberdeck ist schwer beschädigt», sagte Berdowski. «Durch die enorme Kraft des Feuers sind auch Decks eingestürzt.» Unklar ist noch, ob das Feuer wirklich gelöscht sei und ob die gesamte Ladung zerstört sei. Der rund 200 Meter lange Autofrachter hat auf elf Decks etwa 3800 Autos geladen, darunter 500 E-Autos.
Vor gut einer Woche war das Feuer auf dem japanischen Schiff ausgebrochen. Der nächste größere Seehafen ist Eemshaven gleich an der deutschen Grenze. Eine Option ist auch die Verlegung ins deutsche Wilhelmshaven.
Nach den Berichten über ein mögliches Losreißen des Frachters teilte das Bundesverkehrsministerium der Deutschen Presse-Agentur mit, dass das Schiff zu keinem Zeitraum unkontrolliert in der Nordsee getrieben habe. Die niederländischen Behörden hätten das Maritime Lagezentrum des Havariekommandos am frühen Dienstagabend informiert, dass die Ankerverbindung des Frachters gerissen sei. Zwei Schlepper seien aber weiter mit dem Schiff verbunden gewesen. Nach einer geringen Drift nach Osten konnten die Schlepper dem Ministerium zufolge den Frachter erneut auf die Ankerposition bringen. Vorsorglich seien deutsche Behördenschiffe in Richtung der Grenze bewegt worden. Darüber berichtete zunächst die «Nordwest-Zeitung.»
Iran beginnt Marine-Manöver im Persischen Golf
TEHERAN: Seestreitkräfte der iranischen Revolutionsgarden haben ein Marine-Manöver rund um strategisch wichtige Inseln im Persischen Golf begonnen. Am frühen Morgen seien Schiffe, Drohnen und Flugzeuge zu der Übung aufgebrochen, berichtete die iranische Nachrichtenagentur Tasnim am Mittwoch. Einheiten der Basidsch-Milizen wurden im Rahmen der Übung auf die Insel Abu Musa verlegt.
Abu Musa und zwei weitere kleine Inseln im Persischen Golf gelten als strategisch wichtig. Öltanker passieren auf der Handelsroute Gewässer zwischen der Insel und dem iranischen Festland. Die drei Inseln stehen unter iranischer Verwaltung, werden aber auch von den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) als Gebiet beansprucht.
Erst vor rund einer Woche hatte Irans Luftwaffe nach der Entsendung amerikanischer Kriegsschiffe und Streitkräfte in die Golfregion eine Großübung gestartet. Die USA wollen nach eigenen Angaben die Freiheit der Schifffahrt in der Region sichern. Sie werfen der iranischen Marine vor, den zivilen Schiffverkehr in der Straße von Hormus und im angrenzenden Golf von Oman zu behindern.
Immer wieder gab es in der Vergangenheit Zwischenfälle mit Öltankern, die der Iran festsetzte. Die Straße von Hormus, eine etwa 55 Kilometer breite Meerenge zwischen dem Iran und Oman, gilt als eine der wichtigsten Schifffahrtsrouten für den weltweiten Ölexport.