Nachrichten zum Thema Seefahrt am Mittwoch

Containerschiff Al Zubara der Reederei Hapag-Lloyd. Archivfoto: epa/FOCKE STRANGMANN
Containerschiff Al Zubara der Reederei Hapag-Lloyd. Archivfoto: epa/FOCKE STRANGMANN

Hapag-Lloyd übernimmt 40 Prozent an indischem Terminalbetreiber

HAMBURG: Die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd übernimmt 40 Prozent des indischen Terminal- und Inlandtransport-Dienstleisters JM Baxi Ports & Logistics Limited (JMBPL). 35 Prozent stammten dabei von einer Gesellschaft des US-Finanzinvestors Bain Capital Private Equity, teilte die Reederei am Mittwoch mit. Die anderen 5 Prozent sollen über eine Kapitalerhöhung zustande kommen, die Hapag-Lloyd zeichnen will. Über finanzielle Einzelheiten der Transaktion hätten die Vertragsparteien Stillschweigen vereinbart.

JMBPL gilt mit seinen rund 5400 Beschäftigten und einem jährlichen Umschlag von rund 1,6 Millionen Standardcontainern (TEU) als führender privater Terminal- und Inlandtransport-Dienstleister in Indien. Das Unternehmen betreibe Containerterminals, einen Mehrzweckterminal, Inland-Containerdepots, Containerfrachtstationen und weitere Logistikaktivitäten, wie zum Beispiel schienengebundene Dienstleistungen in ganz Indien, teilte Hapag-Lloyd mit.

«Terminal- und Infrastrukturinvestitionen sind ein wesentlicher Baustein unserer strategischen Agenda und Indien ist einer unserer bedeutendsten Wachstumsmärkte», sagte Hapag-Lloyd-Chef Rolf Habben Jansen. Die Beteiligung werde die Präsenz der Reederei in Indien erheblich stärken - «und ist ein weiterer wichtiger Schritt beim Aufbau unseres Terminal- und Infrastrukturgeschäfts».

Neben der Beteiligung JMBPL hält Hapag-Lloyd nach eigenen Angaben Anteile am italienischen Terminal- und Transportunternehmen Spinelli Group, am JadeWeserPort in Wilhelmshaven, am Containerterminal Altenwerder in Hamburg, am Terminal TC3 in Tanger sowie am Neubau des Terminal 2 im ägyptischen Damietta. Zuletzt hatte Hapag-Lloyd zudem eine Beteiligung am Terminalgeschäft der chilenischen SM SAAM vereinbart.


Weltgrößte Reedereien Maersk und MSC beenden Zusammenarbeit

KOPENHAGEN/GENF: Die weltgrößten Container-Reedereien Maersk und MSC beenden eine langjährige Zusammenarbeit. Man habe sich gemeinsam entschlossen, die sogenannte 2M-Allianz zum Januar 2025 aufzulösen, teilte Maersk am Mittwoch in Kopenhagen mit. Viel habe sich verändert, seit die beiden Unternehmen 2015 die auf zehn Jahre angelegte Vereinbarung unterzeichnet hätten, erklärten Maersk-Chef Vincent Clerc und sein MSC-Kollege Soren Toft. 2M einzustellen ebne beiden Seiten den Weg, ihre jeweiligen Strategien weiterzuverfolgen.

Bei 2M handelt es sich um eine Vereinbarung zur gemeinsamen Schiffsnutzung auf Routen etwa zwischen Asien und Europa. Maersk und die in der Schweiz ansässige MSC hatten sich 2015 darauf verständigt, um einen wettbewerbsfähigen Betrieb zu gewährleisten.

Der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) forderte die EU-Kommission auf, klarere Regeln für Konsortien dieser Art zu erlassen. «Letztlich finden wir es befremdlich, dass die europäische Kartellbehörde die Zusammenarbeit der beiden Marktführer in der internationalen Containerschifffahrt so lange ungeprüft toleriert hat», erklärte ZDS-Hauptgeschäftsführer Daniel Hosseus. «Wir fordern die Europäische Kommission auf, eine klaren und spezifischen Rechtsrahmen für Konsortien in der Linienschifffahrt zu gestalten und dann auch durchzusetzen.»


Frachtschiff sinkt zwischen Südkorea und Japan - 13 Seeleute geborgen

SEOUL: Nach dem Untergang eines Frachtschiffs im Meer zwischen Südkorea und Japan sind bei Such- und Rettungseinsätzen mehr als ein Dutzend Besatzungsmitglieder aus dem Wasser gezogen worden. Von den am Mittwoch geborgenen Seeleuten hätten mindestens fünf überlebt, sagte ein Sprecher der südkoreanischen Küstenwache. Der Tod von sechs Menschen sei bestätigt worden. 7 der vermutlich insgesamt 22 Menschen an Bord wurden bis zum späten Abend (Ortszeit) noch vermisst.

13 Crewmitglieder wurden dem Sprecher zufolge geborgen. In früheren Angaben war zunächst von 14 im Wasser gefundenen Seeleuten die Rede. Zum Zustand von zwei Personen, die demnach von der japanischen Küstenwache aus dem Wasser herausgezogen wurden, war nichts bekannt.

An der Suche beteiligten sich neben den Küstenwachen beider Länder auch zivile Schiffe, die sich in der Nähe aufhielten. Das 6551-Tonnen-Frachtschiff «Jin Tian», das in Hongkong registriert war und Holz befördert hatte, habe am Morgen etwa 150 Kilometer südöstlich der südkoreanischen Insel Jeju einen Notruf abgesetzt, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap. Als die Küstenwache die Position des Schiffes erreicht habe, sei es bereits im Meer versunken gewesen.

Bei der Suchaktion sind am Abend laut der südkoreanischen Küstenwache neben Booten unter anderem auch Flugzeuge im Einsatz gewesen. Die «Jin Tian» hatte sich laut der Website vesselfinder.com auf dem Weg nach Incheon an der Westküste Südkoreas befunden.

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