Nachrichten zum Thema Seefahrt am Mittwoch

Collage: DER FARANG
Collage: DER FARANG

Forscher entdecken Hunderte Jahre alte Schiffswracks in der Ostsee

THYBORØN: Dänische Forscher haben drei gut erhaltene Schiffswracks in der Ostsee gefunden, die nach Schätzungen mehr als 300 Jahre alt sein könnten. Bei zwei der Schiffe handle es sich mit großer Sicherheit um niederländische Frachtschiffe, berichtete das Sea War Museum im jütländischen Thyborøn am Mittwoch. Das dritte und größte sei vermutlich skandinavisch. Alle drei Schiffe seien in etwa 150 Meter Tiefe gefunden worden.

«Es war fantastisch, die Schiffe auf dem Bildschirm zu sehen, als wir einen Unterwasserroboter mit einer Kamera runter auf den Meeresgrund geschickt haben», sagte Expeditionsleiter und Museumsdirektor Gert Normann Andersen laut Mitteilung. «Die Schiffe sahen aus, als wären sie gerade verlassen worden.»

Im Gegensatz zur Nordsee, wo alle Wracks in Rekordzeit zerfallen würden, seien in der Ostsee viele Schiffe gut erhalten. Das liege daran, dass in der Ostsee weder Schiffsbohrwürmer noch andere holzbohrende Tiere so weit in der Tiefe leben könnten, wo das Bodenmilieu sauer und sauerstoffarm sei.


Erstes Schiff zur Flüssigerdgas-Umwandlung in Deutschland

MUKRAN: Das erste Spezialschiff zur Umwandlung von verflüssigtem Erdgas in den gasförmigen Zustand ist in Deutschland angekommen. Die «Neptune» lief am Mittwoch in den Hafen von Mukran auf Rügen ein. Nach Angaben des Unternehmens Deutsche Regas sollen dort Flüssigkeiten abgepumpt werden, damit der Tiefgang des Schiffes verringert wird. Nach Abschluss der Vorbereitungen und der ausstehenden Zustimmung der EU-Kommission soll die «Neptune» demnach in den Industriehafen von Lubmin bei Greifswald geschleppt werden und als schwimmendes Terminal für Flüssigerdgas (LNG) dienen.

Aus Wales kommend war die «Neptune» laut Schiffsortungsdiensten in den zurückliegenden anderthalb Wochen durch die Nordsee und um Norddänemark herum in die Ostsee gefahren. Zuletzt wurde sie von der «Bamberg», einem Schiff der Küstenwache, begleitet. In Mukran war die Polizei unter anderem mit Schlauchbooten und Tauchern präsent.

Bei der mehr als 280 Meter langen «Neptune» handelt es sich um eine FSRU (Floating Storage and Regasification Unit). Diese Spezialschiffe können LNG aufnehmen, erwärmen und gasförmig machen. Die «Neptune» soll an Gasfernleitungen angebunden werden, die in direkter Nachbarschaft zum Hafen in Lubmin verlaufen.

Kleinere Schiffe sollen das LNG von einem auf der Ostsee liegenden Speicherschiff abnehmen, das wiederum von Tankern beliefert werden soll. Die kleineren Shuttle-Schiffe sollen das LNG dann durch den flachen Greifswalder Bodden zur «Neptune» transportieren.

Theoretisch könnte das Terminal in Lubmin laut Regas zum 1. Dezember betriebsbereit sein. Die «Neptune» soll aber zunächst in Mukran bleiben, bis die EU-Kommission einer durch die Bundesnetzagentur erteilten Genehmigung zustimmt. Außerdem können im Rahmen eines Verfahrens beim zuständigen Landesamt noch bis Montag Einwände abgegeben werden.

Deutschland setzt beim Ersatz russischen Pipeline-Gases unter anderem auf per Schiff geliefertes LNG und baut für den Import mehrere Terminals. Auch im niedersächsischen Wilhelmshaven und in Brunsbüttel in Schleswig-Holstein sollen Schwimmterminals noch in diesem Jahr an den Start gehen.

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