Nachrichten zum Thema Seefahrt am Mittwoch

Zwei im Golf von Oman beschädigte Öltanker. Foto: epa/Ali Haider
Zwei im Golf von Oman beschädigte Öltanker. Foto: epa/Ali Haider

Israel macht Iran für Angriff auf Öltanker vor Oman verantwortlich

MASKAT/TEL AVIV: Vor der Küste Omans ist nach israelischen Angaben ein Öltanker von einer Drohne angegriffen worden. Die Reederei Eastern Pacific Shipping des israelischen Milliardärs Ofer Idan bestätigte am Mittwoch, dass einer ihrer Frachter von einem Flugkörper getroffen worden sei. Opfer des Vorfalls vom Dienstag gab es demnach keine. Ein israelischer Beamter sagte der Deutschen Presse-Agentur, der Angriff sei vom Iran ausgegangen, stehe aber nicht in direktem Zusammenhang mit dem israelischen Unternehmer - oder Israel.

Der Vorfall sei «Teil der iranischen Bemühungen, die Region zu destabilisieren», sagte der Beamte weiter. Es handele sich um eine «Provokation» vor der anstehenden Fußball-Weltmeisterschaft in Katar. Auch die USA machten den Iran für den Angriff verantwortlich. Tödliche Drohnen würden vom Iran und seinen Stellvertretern zunehmend im Nahen Osten eingesetzt und an Russland zum Einsatz in der Ukraine weitergegeben, erklärte der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jack Sullivan.

Nach Angaben der Reederei mit Sitz in Singapur ist das Schiff «Pacific Zircon» von einem Projektil getroffen worden. Es gebe kleinere Schäden am Frachter, Öl sei aber nicht ausgelaufen. Nach Angaben des Schiffsortungsdienstes vesselfinder.com fährt der Frachter unter der Flagge Liberias und war auf dem Weg von Oman nach Argentinien. Die britische Warnzentrale für die Seefahrt (UKMTO) meldete, die Ermittlungen zu dem Vorfall dauerten an. Nach Angaben des israelischen Beamten wurde der Tanker mit einer Drohne des Typs Schahed-136 angegriffen. Der Iran habe demnach diese Art von Drohnen kürzlich auch an Russland verkauft.

Immer wieder kommt es im Golf von Oman zu Angriffen auf Frachter in israelischem Besitz. Israel beschuldigt stets den Iran. Beide Länder sind verfeindet. Mit den beiden Golfanrainern Vereinigte Arabische Emirate (VAE) und Bahrain unterhält Israel hingegen seit gut zwei Jahren Verbindungen, mit WM-Gastgeber Katar bislang nicht. Das Land hatte sich Berichten zufolge aber im Sommer um eine Vermittlung zwischen Israel und der Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad im Gazastreifen bemüht. Zur WM wird es zudem erstmals Direktflüge zwischen Israel und Katar geben.


Griechisches Staatsfernsehen: Iran gibt griechische Tanker frei

ATHEN/TEHERAN: Nach einem langen diplomatischen und juristischen Tauziehen hat der Iran zwei von den Revolutionsgarden seit Mai festgehaltenen Tankern die Weiterfahrt erlaubt. Dies berichtete am Mittwoch das staatliche griechische Fernsehen unter Berufung auf die Regierung in Athen.

Zwischen Athen und Teheran war vor sieben Monaten ein Streit ausgebrochen, nachdem griechische Behörden den mit iranischem Öl beladenen Tanker «Lana» beschlagnahmt hatten. Als Reaktion setzte der Iran im Persischen Golf die jetzt wieder freigegebenen griechischen Öltanker «Delta Poseidon» und «Prudent Warrior» fest. Griechenland sprach damals von einem Akt der Piraterie.

Die damals unter russischer Flagge fahrende «Lana» hatte am 14. April wegen eines schweren Sturmes in der Ägäis Zuflucht in einer Bucht der griechischen Insel Euböa gesucht. Dort stellten die griechischen Behörden fest, dass das Schiff iranisches Öl transportierte. US-Behörden forderten Berichten zufolge Griechenland auf, den Tanker festzuhalten. Wegen der gegen den Iran verhängten US-Sanktionen war das Öl demnach auf einen anderen Tanker gepumpt worden. Das Schiff sollte in die USA gebracht werden. Dies stoppte die griechische Justiz aber bereits im Juni. Das meiste Öl wurde wieder in die «Lara» zurückgepumpt. Am Mittwoch verließ der Tanker die Bucht vor dem griechischen Hafen Piräus Richtung offenes Meer.

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