Nachrichten zum Thema Seefahrt am Mittwoch

Israelischer Verteidigungsminister Benny Gantz in Jerusalem. Foto: epa/Abir Sultan
Israelischer Verteidigungsminister Benny Gantz in Jerusalem. Foto: epa/Abir Sultan

Israel: Iran zehn Wochen von «waffenfähigem Material» entfernt

TEL AVIV: Israel hat davor gewarnt, der Erzfeind Iran werde in der Kürze in der Lage sein, eine Atomwaffe zu bauen. «Der Iran hat alle Richtlinien, die im (Atomabkommen) JCPOA festgelegt wurden, verletzt und ist nur noch rund zehn Wochen davon entfernt, um waffenfähiges Material zu beschaffen, das für eine Atomwaffe notwendig ist», sagte Verteidigungsminister Benny Gantz am Mittwoch bei einem Treffen mit Botschaftern von Ländern, die im UN-Sicherheitsrat sind.

Der Streit um das 2015 in Wien geschlossene internationale Atomabkommen mit dem Iran ist einer von vielen Gründen für die Spannungen im Mittleren Osten, die in vergangenen Jahren zugenommen haben. Der jüdische Staat sieht sich durch das Atomprogramm seines Erzfeindes in der Existenz bedroht. Teheran hatte sich 2015 verpflichtet, lediglich niedrig angereichertes Uran als Brennstoff für Atomreaktoren herzustellen. Die USA hatten das Abkommen 2018 einseitig aufgekündigt, woraufhin der Iran seine Uran-Anreicherung wieder hochfuhr und internationale Inspektionen seiner Atomanlagen einschränkte. Seit einigen Monaten versuchen die anderen Vertragsstaaten - darunter auch Deutschland - beide Seiten zu einer Rückkehr zum Atomdeal zu bringen.

Das Treffen fand wegen eines tödlichen Angriffs auf einen Tanker im Golf von Oman statt, für den Israel Rumänien, Großbritannien und die USA Teheran verantwortlich machen. Der Iran wiederum dementiert kategorisch eine Verwicklung in den Angriff. Bei dem Zwischenfall am 29. Juli waren ein Brite und der rumänische Kapitän getötet worden.


Mutmaßliche Schiffsentführung im Golf von Oman beendet

FUDSCHAIRA: Keine 24 Stunden nach Beginn einer mutmaßlichen Schiffsentführung im Golf von Oman scheint sich die Lage dort wieder entspannt zu haben. Bewaffnete Männer sollen am Dienstag den unter Flagge Panamas fahrenden Tanker «Asphalt Princess» entführt haben. Diese hätten das Schiff nun verlassen, teilte die britische Warnzentrale für die Seefahrt UKMTO am Mittwoch mit. «Das Schiff ist sicher. Der Zwischenfall ist beendet», hieß es.

Die auf maritime Sicherheit spezialisierten Firma Lloyd's List teilte mit, das Schiff sei wieder auf dem Weg in Richtung Oman. Zuvor hieß es, die mutmaßlichen Entführer hätten das Schiff in Richtung Iran gesteuert. Eine offizielle Bestätigung für die Entführung oder dafür, was genau vorgefallen war, gab es zunächst nicht.

Die britische Zentrale UKMTO hatte Schiffe in der Region am Dienstag wegen einer möglichen Entführung gewarnt. Nach Informationen der britischen «Times» hatten bewaffnete Männer den 135 Meter langen Tanker etwa 60 Seemeilen östlich des Emirats Fudschaira in ihre Gewalt gebracht. Die Regierung in London gehe davon aus, dass der Iran oder verbündete Milizen verantwortlich seien. Das britische Außenministerium erklärte, man «untersuche dringend einen Vorfall auf einem Schiff vor der Küste der Vereinigten Arabischen Emirate».

Das iranische Außenministerium warnte vor grundlosen Unterstellungen. «Diese kontinuierlichen Vorfälle für die Schiffe im Persischen Golf sind äußerst fragwürdig und verdächtig», sagte Außenamtssprecher Said Chatibsadeh nach Angaben der Nachrichtenagentur Isna.

Der Golf von Oman liegt zwischen dem Oman und dem Iran. Schiffe gelangen über den Golf von Oman und die Straße von Hormus in den Persischen Golf. Die Route gilt als eine der wichtigsten Seeverbindungen des internationalen Handels. Die Lage in der Region ist vor allem für die Seefahrtsbranche angespannt. Zuletzt waren vor knapp einer Woche bei einem Drohnenangriff auf den Öltanker «Mercer Street» ein Brite und der rumänische Kapitän getötet worden.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.