Nachrichten zum Thema Seefahrt am Mittwoch

Die Kreuzfahrt-Fähre Scandinavian Star, nachdem in internationalen Gewässern ein Feuer an Bord des Schiffes ausgebrochen war. Archivfoto: epa/PER LOCHEN
Die Kreuzfahrt-Fähre Scandinavian Star, nachdem in internationalen Gewässern ein Feuer an Bord des Schiffes ausgebrochen war. Archivfoto: epa/PER LOCHEN

Brand auf Fähre «Scandinavian Star» soll erneut untersucht werden

KOPENHAGEN: Die verheerende Brandkatastrophe auf der Nordsee-Fähre «Scandinavian Star» mit 159 Todesopfern soll nach mehr als 30 Jahren noch einmal untersucht werden. Die dänische Regierung und eine breite Parlamentsmehrheit einigten sich am Mittwoch darauf, dass sich eine unabhängige Arbeitsgruppe die Reederei-, Eigentums- und Versicherungsverhältnisse näher anschauen soll. Wie das Justizministerium in Kopenhagen mitteilte, soll die Task Force innerhalb von rund anderthalb Jahren ihre Ergebnisse vorlegen. Kommen dabei neue Informationen ans Licht, könnte dies dazu führen, dass polizeiliche Ermittlungen wiederaufgenommen werden.

Die «Scandinavian Star» war in der Nacht zum 7. April 1990 auf dem Weg von Oslo ins norddänische Frederikshavn mit rund 480 Menschen an Bord im Skagerrak in Brand geraten. 159 Menschen kamen ums Leben. Nachforschungen hatten ergeben, dass das Feuer an verschiedenen Stellen auf der Fähre ausgebrochen war und es sich wahrscheinlich um Brandstiftung handelte. Abschließend aufgeklärt wurde all das aber nicht. Angehörige haben die Ermittlungen kritisiert. Sie sind der Ansicht, dass der Brand auf versuchten Versicherungsschwindel zurückgeht.


Ägypten will Suezkanal nach Blockade erneut erweitern

KAIRO: Nach der tagelangen Blockade des Suezkanals mit hohen wirtschaftlichen Schäden will Ägypten die wichtige Wasserstraße erneut erweitern. Eine Strecke von 40 Kilometern des Kanals sollten vertieft und verbreitert werden, kündigte Präsident Abdel Fattah al-Sisi der staatlichen Nachrichtenseite Al-Ahram zufolge an. Dazu gehöre auch der Abschnitt, in dem das Containerschiff «Ever Given» Ende März auf Grund lief. Die Erweiterung soll innerhalb von zwei Jahren abgeschlossen sein.

Der Suezkanal wurde 1869 erstmals eröffnet und seitdem immer weiter ausgebaut, um mit dem zunehmenden Schiffsverkehr und den größer werdenden Schiffen mitzuhalten. 1956 wurde die Wasserstraße verstaatlicht und zu einer der wichtigsten Devisenquellen des Landes. In den vergangenen Jahren fuhren im Schnitt täglich zwischen 40 und 60 Schiffe durch. Zuletzt wurde der Kanal 2015 erweitert.

Die «Ever Given» liegt derzeit am Großen Bittersee. Die Behörden haben das Schiff beschlagnahmt und wollen die Weiterfahrt erst erlauben, wenn der Streit um Schadenersatz geklärt ist. Die Behörde hatte vom japanischen Eigentümer zunächst rund 900 Millionen Dollar Entschädigung gefordert. Der Eigner sowie der britische Versicherer fanden die Summe aber zu hoch und die Forderung nicht ausreichend begründet. Inzwischen hat die Behörde die Summe verringert und fordert jetzt noch 600 Millionen Dollar (495 Millionen Euro).

Das 400 Meter lange Containerschiff war am 23. März im Suezkanal auf Grund gelaufen, stellte sich quer und blockierte sechs Tage lang die wichtige Schifffahrtsstraße zwischen Asien und Europa. Hunderte Schiffe mussten wegen der Blockade auf Durchfahrt warten.


Hapag-Lloyd startet mit Gewinnsprung ins Jahr - Welthandel floriert

HAMBURG: Der boomende Welthandel und das knappe Container-Angebot haben der Reederei Hapag-Lloyd zum Jahresstart deutliche Zuwächse beschert. Trotz einer etwas rückläufigen Transportmenge schnellte das operative Ergebnis (Ebit) im ersten Quartal im Jahresvergleich von 160 Millionen auf rund 1,3 Milliarden Euro nach oben, wie der Konzern am Mittwoch in Hamburg mitteilte. Den Umsatz steigerten die Hanseaten um mehr als ein Fünftel auf 4,1 Milliarden Euro.

Das Konzernergebnis legte von 25 Millionen auf 1,2 Milliarden Euro noch deutlicher zu. Allerdings hatten vor einem Jahr höhere Kosten für schwefelärmeren Treibstoff und eine Abwertung der Kraftstoffreserven durch den Ölpreisverfall im Zuge der Corona-Krise das Ergebnis stark belastet.

Ein konkretes Gewinnziel für das Gesamtjahr gab Konzernchef Rolf Habben Jansen auch jetzt nicht ab. Der operative Gewinn soll aber die 1,3 Milliarden Euro von 2020 deutlich übertreffen. Während sich die positive Ergebnisentwicklung auch im zweiten Quartal 2021 fortsetzen dürfte, werde eine schrittweise Normalisierung in der zweiten Jahreshälfte erwartet. Angesichts überdurchschnittlich hoher Schwankungen der Transportpreise, überlasteter Häfen sowie eines unvorhersehbaren Verlaufs der Corona-Pandemie bleibe die Prognose aber mit Unsicherheiten behaftet.

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