Nachrichten zum Thema Seefahrt am Freitag

Rettungskräfte ziehen Autos vom ausgebrannten Fremantle Highway ab. Foto: epa/Emiel
Rettungskräfte ziehen Autos vom ausgebrannten Fremantle Highway ab. Foto: epa/Emiel

«Fremantle Highway»: Schleppaktion im Plan - Samstag in Rotterdam

EEMSHAVEN: Der bei einem Brand schwer beschädigte Autofrachter «Fremantle Highway» soll am frühen Samstagmorgen die Hafeneinfahrt von Rotterdam erreichen und dann weiter bis zu einem Reparaturdock geschleppt werden. Der Transport des havarierten Riesenfrachters mithilfe von drei Schleppern vom provisorischen Liegeplatz in Eemshaven aus sei bislang nach Plan verlaufen, sagte ein Sprecher des maritimen Serviceunternehmens Koole Constructors am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

Das Schiff werde noch in der Dunkelheit ankommen. Erst bei Tageslicht soll dann - etwa ab 7.45 Uhr - ein Lotse die Navigation durch die Hafenkanäle bis zu einem Dock des Schiffbauers Damen Shiprepair übernehmen. Dort soll der Frachter nach Möglichkeit wieder fahrbereit gemacht werden, wie Koole Constructors mitteilte. Dies könne mehrere Monate in Anspruch nehmen. Was danach mit dem Schiff geschehen könnte, sei aber noch unklar.

Die aufwendige Schleppaktion war am Donnerstagnachmittag in Eemshaven exakt nach Plan um 15.00 Uhr begonnen worden. «Alles lief glatt, die Kooperation zwischen dem Hafen und uns und anderen Beteiligten war gut», sagte der Sprecher. In Rotterdam soll die «Fremantle Highway» zunächst einer gründlichen Inspektion unterzogen. Experten erhoffen sich davon auch Hinweise auf die bislang ungeklärte Ursache des Brandes, der im Juli auf dem Frachter ausgebrochen war. Nach anfänglichen Angaben der Küstenwache war vermutet worden, dass ein E-Auto Ausgangspunkt des Feuers gewesen sein könnte.

Der Frachter einer japanischen Reederei mit rund 3800 Autos an Bord war Anfang August nach Eemshaven nahe der Grenze zu Niedersachsen geschleppt worden. Zuvor hatte das Feuer tagelang gewütet und schwere Zerstörungen an der Fracht und dem Schiff angerichtet. Bei der Evakuierung des Schiffes war ein Mensch ums Leben gekommen, die anderen 22 Besatzungsmitglieder wurden verletzt.


Weiterer Getreidefrachter verlässt blockierten ukrainischen Hafen

TSCHORNOMORSK: Der Getreidefrachter «Aroyat» ist trotz der russischen Seeblockade aus dem ukrainischen Hafen Tschnornomorsk ausgelaufen. Das Schiff sei mit 17.600 Tonnen Getreide auf dem Weg nach Ägypten, teilte der ukrainische Vizeregierungschef Olexander Kubrakow am Freitag auf Facebook mit. Die unter der Flagge von Palau laufende «Aroyat» sei damit bereits der zweite Frachter, der durch den von der Ukraine eingerichteten temporären Seekorridor ein- und wieder ausgelaufen sei, betonte er. Moskau hatte das Getreideabkommen im Juli aufgekündigt und gedroht, alle Schiffe, die ukrainische Häfen ansteuern, potenziell als Träger militärischer Güter zu betrachten.

Laut dem Schiffsinformationsdienst MarineTraffic ist die «Aroyat» inzwischen auf dem Schwarzen Meer in offener See. Ihre Besatzung setzt sich aus Ägyptern, Albanern, Aserbaidschanern, Belgiern und Türken zusammen. Das Schiff wird am Mittwoch in Alexandria erwartet. Die «Aroyat» kam vor einer Woche gemeinsam mit der «Resilient Africa» in Tschornomorsk an. Die «Resilient Africa» hat die Passage durch das Schwarze Meer bereits erfolgreich hinter sich gebracht und liegt inzwischen vor Istanbul.

Die Ukraine war vor dem russischen Angriffskrieg einer der größten Getreideexporteure weltweit. Die von Moskau seit Kriegsbeginn betriebene Seeblockade löste weltweit Sorgen vor einer Krise an den Lebensmittelmärkten und insbesondere bei der Versorgung armer Länder in Afrika und Asien aus.

Russland erklärte sich daher in dem sogenannten Getreide-Abkommen zu einer begrenzten Freigabe der Verschiffung ukrainischen Getreides bereit. Dann ließ es die Vereinbarung auslaufen, weil sich Moskau durch westliche Sanktionen bei der Ausfuhr eigener Lebens- und Düngemittel behindert sieht. Erst wenn diese Beschränkungen aufgehoben würden, sei Moskau bereit, auch das Abkommen wieder in Kraft zu setzen, hieß es von Kremlchef Wladimir Putin. Es gibt indes keine Sanktionen gegen russisches Getreide. Die Probleme liegen eher bei der Finanzierung und Versicherung der Exporte.


Öltanker-Panne unterbricht Schiffsverkehr in Dardanellen teilweise

ISTANBUL: Eine Tanker-Panne in den Dardanellen hat den Schiffsverkehr in der türkischen Meerenge in Teilen zum Stillstand gebracht. Grund für die Unterbrechung sei ein Motorschaden an einem 180 Meter langen Tanker, teilte die Generaldirektion der Küstenwache am Freitag auf der Plattform X mit. Der Verkehr laufe derzeit nur in eine Richtung weiter. Laut der Plattform «Marinewatch» handelt es sich bei dem Schiff Sappho um einen Öltanker, der unter der Flagge Liberias fährt.

Laut der türkischen Küstenwachen sind zwei Schlepper zu dem Schiff unterwegs. Der Tanker war demnach von Istanbul unterwegs nach Griechenland.


Wohl annährend 100 Tote bei Schiffsunglück in Myanmar

YANGON: Bei einem schweren Schiffsunglück in Myanmar sind Berichten und Augenzeugen zufolge wohl annähernd 100 Menschen ums Leben gekommen. An Bord des Militärschiffs der regierenden Junta, die seit einem Putsch 2021 im früheren Birma an der Macht ist, seien mehr als 100 Menschen gewesen, berichtete die Zeitung «The Irrawaddy» unter Berufung auf die Armee und Anwohner. Nur sieben Passagiere seien lebend gefunden worden, alle anderen würden vermisst. Das Unglück habe sich am Dienstag auf dem Fluss Chindwin in der nordwestlichen Region Sagaing ereignet, sagte Min Thu, der in der Nähe lebt, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

Das Schiff war Teil eines Konvois, der Vorräte und neue Truppen in die umkämpfte Region bringen sollte. Es sei nahe des Ortes Mingin in starker Strömung auf Felsen aufgelaufen und anschließend gekentert, hieß es in den Berichten weiter. An Bord sollen neben Soldaten auch Lehrer und Studenten gewesen sein. Bis zum Donnerstag wurden laut «The Irrawaddy» nur sieben Leichen geborgen.

«Es ist jetzt Regenzeit, und die Strömung ist sehr stark», sagte der 42-jährige Min Thu weiter. Zudem gebe es Berichte, wonach das Schiff überladen gewesen sein soll. «Wenn ein Schiff sinkt, dann helfen sich die Leute hier normalerweise gegenseitig bei der Rettung, aber seit dem Putsch ist die Situation sehr riskant.» Viele hätten Angst gehabt, weil es sich um ein Militärschiff handelte.

Myanmar versinkt seit dem Umsturz in Chaos und Gewalt. Weil es in der Region Sagaing viel Widerstand gegen die Junta gibt, ist die Gewalt in diesem Landesteil besonders groß. Schätzungen zufolge wurden bereits Hunderttausende Bewohner vertrieben.

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