Nachrichten zum Thema Seefahrt am Freitag

Collage: DER FARANG
Collage: DER FARANG

Katastrophe abgewendet: Öl von Tanker im Roten Meer abgepumpt

SANAA/GENF: Im Roten Meer ist eine Umweltkatastrophe abgewendet worden. Mit einem hochgefährlichen Einsatz ist es gelungen, von dem schrottreifen Tanker «FSO Safer» mehr als eine Million Barrel Öl abzupumpen, wie das UN-Entwicklungsprogramm (UNDP) am Freitag mitteilte.

Das 47 Jahre alte Schiff liegt vor der Küste des Bürgerkriegslandes Jemen. Es wurde seit Jahren nicht mehr gewartet. Es drohte auseinanderzubrechen oder zu explodieren. «Wir haben eine tickende Zeitbombe entschärft», sagte UNDP-Chef Achim Steiner der Deutschen Presse-Agentur.

In New York erklärte ein Sprecher, dass auch UN-Generalsekretär António Guterres die geglückte Aktion begrüße. «Damit wurde eine möglicherweise monumentale Katastrophe für Umwelt und Menschen abgewendet», sagte Farhan Haq im Namen von Guterres.

Das UNDP braucht dringend Geld, um die Kosten der Aktion zu decken. Die Tanks auf der «Safer» müssen noch gereinigt werden, das Wasser gelagert und entsorgt und die «Safer» muss dann abgeschleppt und sicher verschrottet werden. Steiner kritisierte die bislang wenig spendable Öl- und Gasindustrie scharf. «Dass Öl- und und Gasgesellschaften, die ein Rekordjahr mit Gewinnen in Milliardenhöhe hinter sich haben, sich nicht in der Lage sehen, sich zu beteiligen, ist peinlich und schwer nachzuvollziehen», sagte er der dpa.


Nach Großbrand von Autofrachter: Bergung von Ladung schwierig

EEMSHAVEN: Nach dem verheerenden Feuer auf dem Autofrachtschiff vor der niederländischen Küste haben Berger nun das Schiff inspiziert. Die vier obersten Decks der «Fremantle Highway» seien so schwer beschädigt, dass man sie kaum betreten könne, sagte der Chef des Bergungsunternehmens Boskalis, Peter Berdowski, nach Medienberichten vom Freitag. Daher sei es schwierig, die Ladung zu bergen.

Etwa 2700 der insgesamt rund 3800 Autos an Bord sind nach Einschätzung der Experten zerstört und können vermutlich nicht geborgen werden. «Ein Teil der Decks ist total verschmolzen mit den Autos», sagte Berdowski Reportern in Eemshaven im Nordosten des Landes bei der deutschen Grenze. Demnächst werde das Öl aus dem Schiff gepumpt. «Damit ist das Risiko einer Umweltkatastrophe deutlich kleiner», sagte der Boskalis-Chef.

Der japanische Frachter war vor gut einer Woche nach Eemshaven geschleppt worden, nachdem das Feuer tagelang gewütet hatte. Die Brandursache steht nach wie vor nicht fest, die Untersuchung dazu läuft. Nach ersten Informationen der Küstenwache direkt nach Ausbruch des Feuers könnte womöglich ein E-Auto Ausgangspunkt des Feuers gewesen sein. Eine Ölpest drohte für die Nordsee, die Inseln und die Naturgebiete des Wattenmeers. Bei der Evakuierung des Schiffes war ein Mensch ums Leben gekommen.

Bei der Inspektion wurde nun deutlich, dass die unteren vier der zwölf Decks weitgehend unbeschädigt sind. Auch etwa 1000 Autos, darunter 500 elektrische, seien auf den ersten Blick in gutem Zustand, sagte Berdowski. Aber noch ist unklar, wie sie geborgen werden können.

Experten der Autohersteller, darunter Volkswagen, BMW und Mercedes, sollen nun untersuchen, auf welche Weise die Fahrzeuge transportiert werden können. Die E-Autos hätten einen geladenen Akku, sagte Berdowski. «Das kann sehr gefährlich sein.» Man will nicht, dass die Autos sich durch den Transport erneut entzündeten, «und alles Elend von vorne anfängt.»

Die «Fremantle Highway» kann bis zum 14. Oktober in dem Hafen bleiben. Von dort soll der Frachter an einen anderen Ort geschleppt werden, wo es abgewrackt oder repariert wird. Das ist eine Entscheidung des japanischen Reeders.

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