Nachrichten zum Thema Seefahrt am Freitag

Minister President of Mecklenburg-Western Pomerania. Photo: epa/RAINER KEUENHOF
Minister President of Mecklenburg-Western Pomerania. Photo: epa/RAINER KEUENHOF

Letzter Kohlefrachter aus Russland im Rostocker Seehafen

ROSTOCK: Im Seehafen von Rostock ist die Zeit der russischen Kohlefrachter vorerst zu Ende. Derzeit wird das letzte Kohleschiff aus Russland entladen, bevor die Übergangsfrist für die EU-Sanktionen auf den Import russischer Kohle am 10. August endet, wie Jens Aurel Scharner, Geschäftsführer der Rostock Port GmbH, am Freitag bei einer Hafenrundfahrt mit Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) erläuterte.

Der Frachter «AP Jadran» lag am Freitag an der Kaimauer und hatte seit 26. Juli vor Rostock in der Ostsee auf Reede gelegen. Nach der Genehmigung der Behörden wird die Ladung des aus Ust-Luga kommenden 65.000-Tonnen-Frachters derzeit gelöscht. Die Kohle ist für das in unmittelbarer Nähe liegende Rostocker Steinkohlekraftwerk bestimmt.


IfW: Abtransport von ukrainischem Getreide kaum zu schaffen

KIEL: Der Abtransport von Millionen Tonnen Getreide aus der Ukraine mit Schiffen ist nach Angaben des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW) kaum zu schaffen. Für die eingelagerten 20 Millionen Tonnen müssten rund 570 Schiffsladungen abgefertigt werden. «Gerade weil die Ernte von Getreide jetzt wieder beginnt und die Lager dafür dringend gebraucht werden, müssen auch andere Transportmöglichkeiten wie Züge und Lkw voll ausgeschöpft werden», teilte der Leiter des Kiel Trade Indicators des IfW, Vincent Stamer, am Freitag mit.

Der globale Handel ging nach IfW-Angaben im Juli preis- und saisonbereinigt um 1,7 Prozent gegenüber dem Vormonat zurück. Für Deutschland betrage das Minus bei den Exporten 3,2 Prozent und bei den Importen 1,6 Prozent. In der EU gab es jeweils ein Minus von 2,1 Prozent bei Ex- und Importen, in den USA von 2,2 und 2,1 Prozent, in China von 3,2 und 4,1 Prozent und in Russland von 1,2 und 1,7 Prozent. «Die Werte liegen noch im normalen Schwankungsbereich und können als Gegenbewegung nach unten zu den teils hohen Zuwächsen im Juni interpretiert werden», bewertete Stamer die Zahlen. «Ein Absturz des Handels droht nicht, allerdings dürfte sich eine Trendwende nach oben und eine Normalisierung der Lieferabläufe auch nicht so bald einstellen.»

Der Welthandel werde weiter durch den Stau von Containerschiffen beeinträchtigt. In der Deutschen Bucht warten nach IfW-Angaben 24 Containerschiffe auf ihre Abfertigung in Hamburg oder Bremerhaven. Einige Schiffe lägen bereits seit etwa drei Wochen auf Reede. Im Hafen von Shanghai in China scheinen den Angaben zufolge die Folgen des Lockdowns dagegen überstanden.

Russland scheine Fortschritte im Bemühen zu erreichen, den ausbleibenden Handel mit der EU in Asien zu ersetzen. Die Zahl der Container in den für den Asienhandel wichtigen Häfen steige deutlich.


Schiff in Norwegen auf Grund gelaufen - am Nachmittag wieder frei

OSLO: Ein Schiff ist im Westen von Norwegen auf Grund gelaufen und nach Stunden wieder freigekommen. Wie die Reederei Hurtigruten mitteilte, handelte es sich um «eine leichtere Grundberührung». Niemand sei bei dem Vorfall am Freitagmorgen verletzt worden, eine Gefahr für die Besatzung habe nicht bestanden. Passagiere waren demnach nicht an Bord, dafür 53 Crew-Mitglieder und 14 Servicekräfte.

Aufnahmen des Senders TV2 zeigten später, dass die 122 Meter lange «MS Richard With» am Nachmittag wieder frei war. Sie war an ein Spezialschiff gespannt, das sie in einen Hafen schleppen sollte. Nach Senderangaben hatte sich das Schiff im Zuge der Flut von selbst wieder gelöst. Positionsdaten zeigten daraufhin, wie es sich zunächst mit langsamer Geschwindigkeit Richtung Süden bewegte.

Der Zwischenfall ereignete sich am Morgen in der Nähe der Insel Ytre Sula etwa 80 Kilometer nordwestlich von Bergen. Die Situation sei schnell unter Kontrolle gekommen, meldete Hurtigruten.

Das Schiff habe glücklicherweise nur kleinere Schäden am vorderen Rumpf und Ballasttank erlitten. Es sei nach einem längeren Werftaufenthalt auf dem Weg nach Bergen gewesen. Ein technischer Fehler habe dazu geführt, dass es sich vorübergehend nicht steuern ließ. Dieser Fehler werde nun untersucht. Umweltschädliche Materialien seien nicht ausgetreten.

Die «MS Richard With» wurde 1993 gebaut. Sie bietet Platz für bis zu 590 Passagiere. Die Hurtigrutenschiffe verkehren unter anderem auf der traditionellen Postschifflinie, die aus dem hohen Norden des Landes die norwegische Westküste entlang bis nach Bergen führt.

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Leserkommentare

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