Nachrichten zum Thema Seefahrt am Freitag

Fotomontage: DER FARANG
Fotomontage: DER FARANG

Türkisches und griechisches Boot kollidierten

ATHEN: Erneut ist es in der Ägäis zu Spannungen zwischen Griechenland und der Türkei gekommen: Zwei Patrouillenboote der Küstenwachen beider Staaten sind in der Ägäis leicht seitlich kollidiert. Dabei sei das griechische Boot «leicht beschädigt worden», teilte die griechische Küstenwache am Donnerstag mit. Verletzt wurde niemand, hieß es. Der Zwischenfall hatte sich am Mittwoch ereignet.

Am Donnerstagmorgen hatte der Bürgermeister der nahegelegenen Insel Kalymnos, Dimitris Diakomichalis, dem griechischen Nachrichtensender Skai beschrieben, was er über den Zwischenfall erfahren hatte. «Sie (die beiden Boote) haben sich so wie Fußballer sozusagen abgedrängt», sagte er.

Der Zwischenfall ereignete sich am Vortag in der Nähe der umstrittenen Felseninseln Imia (türkisch: Kardak) und hing mit Streitigkeiten um Fischereirechte zusammen, wie der Bürgermeister der Insel Kalymnos weiter sagte.

Griechenland und die Türkei streiten sich seit Jahrzehnten um Hoheitsrechte in der Ägäis sowie den Umfang der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) im östlichen Mittelmeer. Die Spannungen nahmen in den vergangenen Monaten immer größere Dimensionen an. Im August 2020 hatte eine griechische Fregatte eine türkische gerammt.

1996 hatte der Streit um diese unbewohnten Felseninseln die beiden Nato-Staaten an den Rand eines Krieges gebracht. Ein bewaffneter Konflikt konnte im letzten Moment nach einer diplomatischen Intervention der USA abgewendet werden. Die EU und Berlin versuchen, die beiden Seiten an einem Tisch zu bringen.


Streit um festgesetzten Tanker: Südkorea verhandelt mit Iran

TEHERAN: Nach der Festsetzung eines unter südkoreanischer Flagge fahrenden Tankers durch den Iran ist am Donnerstag eine Delegation aus Seoul in der iranischen Hauptstadt eingetroffen. Sie soll erste Gespräche mit Teheran über das Schiff sowie über eingefrorene iranische Bankkonten in Südkorea führen. Die Hauptverhandlungen finden jedoch am Sonntag mit dem südkoreanischen Vizeaußenminister Choi Jong Kun statt, so Außenamtssprecher Said Chatibsadeh laut Nachrichtenagentur Borna.

Die iranischen Revolutionsgarden hatten den Chemikalien- und Ölprodukte-Tanker «Hankuk Chemi» am Montag im Persischen Golf unter dem Vorwurf der Meeresverschmutzung festgesetzt und in die Hafenstadt Bandar Abbas geleitet. Der Schiffsbetreiber DM Shipping im südkoreanischen Busan wies die Vorwürfe zurück. An Bord des Tankers waren 20 Besatzungsmitglieder. Aus Protest hat Südkorea auch den iranischen Botschafter einbestellt.

Der Zwischenfall ereignete sich inmitten von Spannungen zwischen beiden Ländern wegen der eingefrorenen iranischen Bankkonten in Südkorea. Die Konten wurden infolge der Sanktionen der USA gegen Teheran gesperrt. Nach Berichten südkoreanischer Medien soll es um sieben Milliarden Dollar (etwa 5,3 Milliarden Euro) gehen.

Spekulationen, dass Teheran den Tanker als Druckmittel zur Freigabe der Konten einsetzen könnte, wurden diese Woche durch Äußerungen vom iranischen Regierungssprecher Ali Rabiei angeheizt: «Südkorea hat in den letzten Jahren, als der Iran wegen der US-Sanktionen unter enormem Druck stand, unsere Konten mit über 7 Milliarden Dollar gesperrt gehalten», sagte er. Dadurch sei auch die Einfuhr von wichtigen Medikamenten in der Corona-Krise blockiert worden. «Das ist etwas, was den Iranern in Erinnerung bleiben wird.»

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